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Ist die Polyamory überholt?

******ore Frau
4.527 Beiträge
Ups, schade, zu spät für die TE.....

Auf die (da stand vor der Korrektur "den" *rotfl* , ja, das auch oft und hörbar.....) überregionalen Polytreffen kommen viele junge Frauen, die polyamor fühlend und lebend in die Familiengründungsphase gehen, soll ich mal ein paar von ihnen interviewen????

Sie wirken alle ganz zufrieden.............................. sie haben sehr wohl Kritik an manchen Dingen, aber stellen das Konzept nicht in Frage.

Die These: "junge Frauen leiden darunter, alte Männer profitieren davon" ist nicht bestätigt worden und schon ist die TE wech hier.... ist ja auch ein Ding, dass wir nicht schreiben, was sie lesen will.... *nene*
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Überlesen
*oh2* - ja, habe ich nicht mitbekommen - im Thema war wohl mehr Dynamik, als meine Konzentration aufnehmen konnte :-/.

Na dann...

T*undwech*M
****imu Mann
1.296 Beiträge
Polyamore Singles und Paare
Diese von der TE aufgeworfene Begrifflichkeit, die bei vielen auf Unverständnis stößt, macht meiner Meinung nach durchaus Sinn und der im Eingangsbeitrag aufgestellten Vermutung, dass es mit "Paaren" besser klappt, kann ich nur zustimmen. Deshalb möchte ich die beiden Begriffe etwas präzisieren.

Unter "Polyamoren Singles" verstehe ich Menschen, die keine Haupt- oder "Zentralbeziehung" (danke @****gra für diesen Begriff) haben sondern zwei oder mehrere gleichwertige Beziehungen führen.

"Polyamore Paare" sind Paare, die eine solche Zentralbeziehung leben, oft gefestigt durch Heirat, Kinder und gemeinsames Wohnen und dabei noch eine oder mehrere "Nebenbeziehungen" pflegen.

Der Wunsch nach einem festen, dauerhaften Partner, mit dem man zusammen sein Leben planen kann - sowohl materiell als auch emotional - und auf den man sich auch in schwierigen Situationen verlassen kann muss ja nicht ausschließlich zur Monogamie führen sondern lässt sich gut mit einer polyamoren Lebenseinstellung vereinbaren.

Es ist deshalb auch mein Eindruck, dass das Modell "Polyamorer Single" zwar nicht gerade "überholt" ist, doch weniger stabil und eher ein Zwischenzustand ist als das Paarmodell.
Auch bei den "polyamoren Paaren" gibt es noch Varianten. Problematisch wird es eher, wenn nur einer der beiden seine polyamore Neigung auslebt und der andere das nur toleriert, um seinen Partner nicht zu verlieren oder nur deshalb eine Nebenbeziehung eingeht um ein Gleichgewicht herzustellen.

Man kann sich natürlich fragen, was so ein polyamores Paar von einer "Offenen Beziehung" unterscheidet. Für mich persönlich ist Polyamorie der Oberbegriff, der viele Varianten einschließt und die offene Beziehung eine dieser Varianten die mit dem hier beschriebenen Modell des polyamoren Paares viel gemeinsam hat.
****on Mann
16.112 Beiträge
Die TE ist ja auch deshalb herausgegangen, weil ihre Idee des polyamoren Singles für Verwirrung gesorgt hatte.

Darin sind zwei Unklarheiten: Zum einen: Wann ist ein Single kein Single mehr? Zum anderen: Wann "ist" ein Mensch polyamor?

Unbestritten sind alleinlebende Menschen ohne jeglichen Partner Singles. Aber es gibt ja auch alleinlebende Menschen,...

• die sind verliebt oder lieben (ohne Beziehung),

• die haben ab und zu Sex mit jemand Festem,

• die swingen,

• die haben mehrere innige Freundschaften Plus,

• die sind Teil eines polyamoren Netzwerks ohne Präferenzen für eine bestimmte Person.

Wer von diesen Beispielen ist Single, wer nicht? Wo genau verläuft die Grenze?

Polyamorie... wann "ist" ein Mensch polyamor?

• Wenn er polyamor fühlt, also mehrere liebt?

• Wenn er mit mehreren Sex hat UND diese dabei liebt?

• Wenn er mit mehreren parallele Liebesbeziehungen führt?

• Wenn jede Liebesbeziehung genau so viel Aufmerksamkeit und Zeit erhält, wie das bei herkömmlichen Liebesbeziehungen der Fall ist?

• Wenn er Teil eines polyamoren, transparenten Liebesnetzwerks ist?

*nixweiss*
****e59 Frau
3.518 Beiträge
Ich bin Single
... und ich fühle polyamor

Für mich ist das Singledasein geprägt von
  • meistens allein sein
  • eigenverantwortlich leben
  • niemandem Rechenschaft schuldig zu sein


Ich schrieb extra: ich fühle polyamor
  • weil ich nicht in einem Geflecht eingebunden bin
  • weil für mich nicht nur Verbindungen mit sexuellem Aspekt Beziehungen sind
  • weil ich auch Menschen lieben kann, die es entweder nicht erwiedern können oder gar nicht wissen


Diese Liste könnte ich jetzt noch weiterführen...

*ja* ich stimme der TE durchaus zu, dass es für Singles sehr viel schwerer wird auch polyamor zu leben
  • weil einem immer unterstellt wird, dass man doch gefälligst den Wunsch nach einer Primärbeziehung haben soll
  • dass man sich zu sehr in eine bestehende Beziehung reindrängen könnte (Konkurrenzdenken meist von Frauen)


Die wenigsten verstehen, dass ich einfach nur ein Gefühl in mir habe und es unerheblich ist, ob es auf Gegenliebe trifft oder nicht... dieses Gefühl ist eben trotzdem da
****on Mann
16.112 Beiträge
@****e59

Dieser Beitrag hätte von mir sein können. Finde mich darin wieder. Danke!
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Primary and Secondary partners
Also ich habe gerade die gegenteilige Erfahrung gemacht. Dass gerade Primary/Secondary-Konstrukte viel häufiger von Eifersucht heimgesucht werden und deutlich instabiler sind. Die Secondaries wechseln meist viel häufiger und werden auch nie richtig eingebunden. Sehr oft reicht es bei den Secondaries nur für eine Verliebtheit.

Da sind wir dann aber eben nicht mehr in der Polyamorie. Zumindest nicht, so wie sie verbreitet verstanden wird. Da sind wir wirklich sehr nah am swingen und der reinen Offenen Beziehung mit meist sehr klaren Regeln und Abgrenzungen. Das mag für das Primary Paar eine für viele Jahre stabile Grundlage bilden, aber ich sehe da kaum einen Unterschied mehr zur Monogamie. Denn nur weil die Exklusivität nicht für Sex gilt, wird doch eine sehr hohe Mauer für Emotionalität aufgestellt. Und sobald diese Emotionalität die Exklusivität verletzt, zerbrechen auch diese Primary Paarbeziehungen. Klar, kann man Polyamorie als Synonym für alle Nicht-exklusiven Beziehungen begreifen, doch ist das vom Begriff her nicht zu rechtfertigen. Auch von den sehr übersichtlichen Grundlagen: Liebe und Offenheit, wird dabei nur noch die Offenheit gelebt. Und selbst die sehe ich hier nicht gewährleistet, denn ich bezweifle, dass hier jede Gefühlsregung offen kommuniziert wird. Liebe und Emotionalität wird hier ja sehr durch Regeln eingeengt.

Ich habe auch die Beobachtungen der TE bisher nicht gemacht. Zumindest nicht von Menschen, die nicht einem Partner zuliebe das Experiment mitmachen, sondern dies von sich aus leben möchten. Genauso ist mir die sexistische Haltung der TE noch immer völlig unklar. Wieso sollte eine Frau in solch einem Netzwerk stärker leiden als ein Mann? Und hat sie sich mal mit Secondaries unterhalten? Was die so vom Primary/Secondary halten? Zumal es irgendwie unterstellt, dass Männer im Zentrum eines Netzwerks stehen würden.

Danke @****imu für wenigstens einige Argumente. Aber welche Vorteile bzgl. Familiengründung hat denn eine Secondary? Wer stellt zwischen Paaren die Regeln auf? Was passiert, wenn es zwischen einem Paar in solch einem Netzwerk kriselt? Wird dieses Paar dann ausgeschlossen, weil sie ja nicht mehr stabil verpartnert sind? Führen die entstehenden Fliehkräfte dann gleich zur Sprengung des gesamten Netzwerks? Mir ist noch nicht ganz klar, worin die Vorteile von monogamen Beziehungen in einem polyoffenen Netzwerk gegenüber einem polyamoren Netzwerk liegen.
******ore Frau
4.527 Beiträge
Ja, wirklich schade, dass die TE die spannenden Beiträge hier nicht mehr mitbekommt!!!

Ich würde die Nachteile in polyamoren oder polyoffenen Netzwerken nicht beim Alter verorten, sondern darin, was die Menschen voneinander wollen.

Ich finde polyamore Familiengründung extrem mutig. Es gibt wenig gesellschaftliche Vorbilder. Die Kinder der 68er- Generation leben häufig monogam exklusiv als Gegenentwurf zu den Eltern....

Da ausreichend stabile Verhältnisse für Kinder zu schaffen, das ist eine echte Aufgabe.

Es gibt wenig Menschen, die schon umfassende Erfahrungen mit polyamoren Konstrukten gemacht haben, deshalb viel Instabilität. Wenn man das mag: schön, wenn man emotionale Stabilität auch in offenen Konstrukten mag, wird es schwieriger....

Mein Liebster dachte auch, dass eher seine unverbindlichen sexuellen Kontakte für mich leichter sind.... sehe ich nicht so. Ich bin gerne mit allen im Netz im offenen Austausch, kann ihnen meine Bedürfnisse mitteilen, Vertrauen in ihre Integrität gewinnen.

Und zu curious_seeker: ich habe auch festgestellt, dass polyamores Beziehungsleben nichts "zum Mitmachen" ist! Im Gegenteil: es vergiftet das Netzwerk!

Compersion, echtes Miteinander ist DER Gewinn, DIE Vision für mich. Es geht um mehr, als die Erfüllung sexueller Bedürfnisse, nämlich um echten Liebesgewinn für mich und alle!

Und wie oft verliere ich selber den Zugang zu diesen Ressourcen......
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
Ich...
...lebe nach de Sichtweise der TE mit einer jungen Singlefrau zusammen.
Sie wohnt in meiner Nähe, respektiert das meine Frau und Kinder Priorität haben.
Dennoch bekommt sie alles was zu braucht, Sex, Gespräche,Unternehmungen, usw.
Wir sehen uns fast täglich.
Ich unterstütze sie in der Verwirklichung ihrer Lebensziele...
Ist sie dann immer noch single?

In jeder Beziehung geht man Kompromisse ein. Wenn ein Partner oder sogar beide Schchtdienst haben wird ein zusammenleben auch schwierig. Sind das dann auch ehr singles?

Sobald man sich auf jemanden körperlich, geistig und emotional einläßt ist es doch egal wie oft man sich sieht
****on Mann
16.112 Beiträge
*******n_M:
Dennoch bekommt sie alles was zu braucht, Sex, Gespräche,Unternehmungen, usw.
Wir sehen uns fast täglich.
Ich unterstütze sie in der Verwirklichung ihrer Lebensziele...
Ist sie dann immer noch single?

Wenn sie kein Single ist, dann sind auch Menschen, die Affären mit Verheirateten haben, keine Singles. Fänd ich etwas schief.
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
@trigon
*genau* meine Meinung

Deshalb meine Frage an die TE.
Ich denke das es seeeehr auf die Kombination alles Parteien zu tun hat.
Das ist Altersunabhängig.😊
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Müssen wir jetzt tatsächlich auch noch Single definieren?
Wer in einer Beziehung lebt, ist kein Single und "Beziehung" ist keine Affäre. Der Beziehungsstatus des Partners ist doch davon unabhängig, ob er, wenn er will weitere Beziehungen leben kann. Es zählt doch, was die Menschen vereinbaren, die es betrifft, oder nicht?
*skeptisch*

Sobald ich in Liebe mit einem Menschen Körperflüssigkeiten austausche, bin ich mit ihm in Beziehung, völlig unabhängig davon, was er sonst noch so treibt. Nur "Single" trifft es dann nicht mehr. *augenzu*
Dennoch bekommt sie alles was zu braucht, Sex, Gespräche,Unternehmungen, usw.

Das bekommt die Affäre meines Mannes auch. Es genügt ihr nicht.

Ich sage Affäre dazu, weil keine Beziehung stattfindet so wie mein Mann und ich es leben. Inklusive der Lebensplanung, Haus und Zukunft. Und seine zwei Lebensbereiche komplett getrennt sind.

Das wird mit ihm nie möglich sein, weil er das nicht möchte. Völlig unabhängig von dem, was und wie ich leben möchte und ob wir zusammen bleiben oder nicht.

Hat deine weitere Liebe noch weitere Beziehungen zu Männern? Die Affäre meines Mannes nicht. Und das belastet und ich kann das sehr gut nachvollziehen. Auch wenn das höchst selten zum Thema wird, ist doch irgendwie klar, dass die weitere Frau entweder gerne Single im Sinne von alleinigem Nest bleiben möchte oder aber sie sich mehr wünscht und die Affäre beendet, sobald es nicht mehr so spannend ist oder ein Mann kommt, in den sie sich verliebt und mit dem sie ein Nest bauen kann. Dann bleibt meistens nur eine platonische Freundschaft, wenn überhaupt.

Das eigentliche Problem sehe ich in den Begehrlichkeiten und Bedürfnissen. Wer einen gebundenen Menschen liebt, der ist nicht unbedingt frei in der Entscheidung, wenn die Gefühle stark sind und gemeinsame Zeiten schön. Viele wollen mehr. Halten solange den Mund, aus Verlustangst, bis es unerträglich wird.

Das ist unsere Erfahrung mit Singlefrauen.

Schreibt Sie
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Naja, aber das hat doch wiederum sehr wenig mit der Singlefrau zu tun. Es ist eure Primarykonstellation, die das scheitern lässt. Ob es nun dein Mann ist, der dich in diese Primaryposition hebt, oder es die Situation ist, dass ihr zusammenlebt, ist dabei ja eher unerheblich. Ich möchte auch gar nicht eure private Situation jetzt in den Thread zerren und diskutieren.

Aber genau das meinte ich ja bei der Schwierigkeit, die ich in Primary/Secondary-Konstellationen sehe. Völlig egal, ob die Secondary nun noch weitere Partner hat. Denn es ist völlig normal, da mehr zu wollen und Gleichberechtigung anzustreben. Auch wenn ich als Secondary noch weitere Partner habe. Entweder ist mein Partner, der mich zum Secondary macht, gar nicht bereit für eine Beziehung inklusive Beziehungsplanung, oder das Primarypaar ist dazu nicht bereit. Dann ist es wirklich eigentlich nur eine Affäre, die immerhin nicht heimlich ausgelebt wird. Da gebe ich dir völlig recht. Ein offenes Dreieck (oder anders ausgedrückt ein V) muss ja aber nicht als Primary/Secondary organisiert sein. Hier sehe ich auch überhaupt keinen Grund mehr irgendwie von Single zu sprechen. Völlig egal, ob alle im gleichen Haushalt leben oder verteilt über verschiedene Städte Fernbeziehungen führen.
****on Mann
16.112 Beiträge
*****e_3:
Sobald ich in Liebe mit einem Menschen Körperflüssigkeiten austausche, bin ich mit ihm in Beziehung, völlig unabhängig davon, was er sonst noch so treibt. Nur "Single" trifft es dann nicht mehr. *augenzu*

Ich frage mich, ob ich dann jemals Single war *gruebel* ...
*********under Frau
4.373 Beiträge
Schwierig Begriffe zu verwenden zu dem es hier doch sehr unterschiedliche Ansichten und Interpretationen gibt. Sei es Single, oder auch Beziehung.
Denn es ist völlig normal, da mehr zu wollen und Gleichberechtigung anzustreben.

Gleichberechtigung bedeutet nicht Gleichbehandlung.

Die Affäre, die nur nehmen will ohne zu geben, wird nie den Status einer gleichberechtigten Beziehung erreichen können.

Ich vermute dahinter den Versorgungsanspruch, den auch heute noch einige Frauen an den Mann stellen, der ihnen ihr Leben schön machen soll und natürlich auch finanzieren. Der kann rational abgestritten werden, trotzdem vorhanden sein. Gerade jüngere Frauen mit Familienwunsch brauchen natürlich einen Partner, der sie auch materiell versorgen kann. Und das wollen und können wir zum Beispiel gar nicht bieten.

Und auch in der Polyamorie werden oft Qualitätszeiten gewählt und echter und oft genug lästiger Alltag, den gibt es nur im "Nest" bzw. den Alleinzeiten des alleinlebenden Partners.

Ich habe auch überlegt, wenn ich mit meinem Mann nicht zusammen wäre, dass das Modell Poly-Single für mich tatsächlich entlastend wäre. Der Haushalt erledigt sich sehr viel einfacher alleine mit kleinem Wohnraum, kein Mann, für den ich mit putzen muss oder seine Wäsche waschen usw. und den Spaß kann ich außerhalb verlagern. Und wenn ich Ruhe haben möchte, plane ich entsprechend.

Polyamorie hat durchaus Vorteile, wenn alle Beteiligten mitspielen und ich nicht für andere arbeiten muss. ^^

Voraussetzung dafür ist, gerne alleine zu sein. Und damit klar kommen zu können, kein gemeinsames Nest zu haben. Rein rational und pragmatisch formuliert.

Schreibt Sie
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
*********t6874:
Gleichberechtigung bedeutet nicht Gleichbehandlung.

Natürlich nicht.

*********t6874:
Die Affäre, die nur nehmen will ohne zu geben, wird nie den Status einer gleichberechtigten Beziehung erreichen können.

Da ich mich zwar in Grundzügen an deinen Thread erinnere, in dem du die Problematik zur Diskussion gestellt hast, aber trotzdem die Details nicht kenne, kann ich die Dynamik da nicht beurteilen. Die Einstufung als Affäre scheinst du jedenfalls mit der Secondary nicht zu teilen, sonst würde sie sich so nicht verhalten.

*********t6874:
Ich vermute dahinter den Versorgungsanspruch, den auch heute noch einige Frauen an den Mann stellen, der ihnen ihr Leben schön machen soll und natürlich auch finanzieren. Der kann rational abgestritten werden, trotzdem vorhanden sein. Gerade jüngere Frauen mit Familienwunsch brauchen natürlich einen Partner, der sie auch materiell versorgen kann. Und das wollen und können wir zum Beispiel gar nicht bieten.

Das vermutest du sicher nicht zu unrecht. Ich sehe aber auch nicht, warum dieser Anspruch unberechtigt sein sollte. Ich sehe zwar nicht die sexistische Einstufung. Aber wenn ich mich mit einem Menschen einlasse, der das Interesse hat eine Familie zu gründen und in dem dazu passenden Alter ist, sollte ich mir klar sein, dass diese Verantwortung auf mich zukommen kann. Ich sollte also nicht überrascht tun, wenn dieser Wunsch an mich herangetragen wird. Entweder habe ich in einem sehr frühen Stadium klar gemacht haben, dass das nicht zur Debatte steht, oder ich habe bereits medizinisch vorgesorgt und die Rutschen der kleinen Schwimmer durchschnippeln lassen.

*********t6874:
Und das wollen und können wir zum Beispiel gar nicht bieten.

Na, dann ist aber nicht die Secondary das Problem, sondern ihr, die überhaupt gar nicht für die Interessen des dazukommenden Menschen bereit seid. Das hat für mich nicht viel mit Polyamorie zu tun, da ich davon ausgehe, dass man bereit ist den anderen wirklich zu sehen, mit dem ich eine Liebesbeziehung eingehe. Wenn das nicht erfüllt ist, nutze ich diesen Menschen und seine Gefühle nur aus. Dann ist auch recht klar, wo der Konflikt entsteht.

*********t6874:
Und auch in der Polyamorie werden oft Qualitätszeiten gewählt und echter und oft genug lästiger Alltag, den gibt es nur im "Nest" bzw. den Alleinzeiten des alleinlebenden Partners.

Das heißt es wäre ok für dich, wenn dein Mann auszieht und bei der Secondary einzieht, eine neue Familie mit ihr gründet und du zur Secondary wirst?

*********t6874:
Voraussetzung dafür ist, gerne alleine zu sein. Und damit klar kommen zu können, kein gemeinsames Nest zu haben. Rein rational und pragmatisch formuliert.

Das ist sicher keine Voraussetzung für Polyamorie. Das ist die Voraussetzung um als Affäre glücklich zu sein. Das hat aber mit Polyamorie nichts zu tun.
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Für mich persönlich sind Geborgenheit, Verbindlichkeit, Miteinander und miteinander alt werden... auch sehr erstrebenswert.
Ich bin sehr gerne alleine, aber auch gerne in einer Geborgenheit, die Alleinsein nicht zur Einsamkeit werden lässt.

Ich bügel aber tatsächlich auch gerne und wenn ich ganz ehrlich bin, hätte ich gerne - nicht wegen der Wäsche 😂 - sogar eine noch größere Familie....
Das heißt es wäre ok für dich, wenn dein Mann auszieht und bei der Secondary einzieht, eine neue Familie mit ihr gründet und du zur Secondary wirst?

Ja. Nur wäre mein Mann auch nur noch mein Secondary (wobei bei uns diese Hierarchie nur deshalb besteht, weil die Umstände es hervorbringen). Beziehungen dürfen sich verändern und tatsächlich war das mein Vorschlag. Er wollte das nicht.

Ich finde, dass wenn klar ist, dass jemand keine Familie gründen will, niemand das Recht hat, anderen diese Verantwortung und Arbeit aufzubürden. Dann muss sich eine junge Frau einen Mann suchen, der ihre Interessen teilt. Vor allem dann, wenn die andere Frau nur praktisch wäre und ihre Interessen nicht von Bedeutung sind für die Affäre.

Das meine ich ua. mit Geben und Nehmen.

Ich glaube, dass eine junge Frau sich auf diese Weise selbst in die Affäre positioniert, wenn sie die andere Beziehung nicht interessiert bzw. die andere Frau weghaben möchte.

Ich kenne das meinerseits anders. Ich hätte keine Probleme, die Kinder meines weiteren Partners mit einzubeziehen. Da bestünde jedoch Anerkennung und Geben und Nehmen.

Will sagen: wenn eine junge Frau mit (auch unbewussten) Familien-und Nestwunsch sich in einen gebundenen Mann verliebt und Begehrlichkeiten aufkommen, sind die Begehrlichkeiten das Problem. Sie kann nicht mehr erwarten, als gemeinsam kommuniziert wurde. Und gegen die andere Frau zu manipulieren und auszugrenzen ist erst Recht nicht hilfreich.

Ob das der geringen Lebenserfahrung geschuldet ist oder Selbstüberschätzung ist die Frage.

Denn nur weil man polyamor lebt, muss ich nicht meinen Lebensentwurf wegwerfen und es anderen immer Recht machen. Das hat mit Polyamorie auch nichts zu tun. Abgesehen davon, dass ich für sie keine Liebesgefühle hege.

Schreibt Sie
*******n_M Mann
1.576 Beiträge
Begehrlichkeiten als Problem
Es gibt durchaus genügend Frauen, die Kinder finanziell alleine aufziehen könnten jedoch nicht organisatorisch.
Begehrlichkeiten werden nur dann zum Problem wenn man sie nicht VORHER geklärt hat. Die meisten dieser Sachen lassen sich durchaus planen. Ob gemeinsame Urlaube, Kinder oder Fernsehabende, gemeinsames Essen als Standard oder oder oder.
Da jedoch ist es oft wie in anderen Beziehungen auch. Man traut sich nicht weil man eine Beziehung sich herbeisehnt.
Das Endet dann wie monogame Beziehung auch.. in Enttäuschungen.
Offene ehrliche Kommunikation kann sowas weit im Vorfeld ausräumen.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Ich finde das Argument mit dem VORHER ziemlich schwach. Einstellungen verändern sich. Wünsche ändern sich. Da auf irgendwelche Absprachen, die mal getroffen wurden, zu pochen, hat doch nichts mit Beziehungsführung zu tun. Ich würde auch mitnichten die Verantwortung auf die Secondary abschieben. Wer sich auf Menschen im Familiengründungsalter einlässt, muss damit rechnen, oder sich eben nicht drauf einlassen. Da den überraschten zu geben ist irgendwie ziemlich kindisch.

Zudem verstehe ich noch immer das mit dem Geben und Nehmen nicht. Wieso rechnest du da auf? Und vor allem was? Was sollte die Secondary dir den im Gegenzug geben, dass ihr Partner mit ihr eine Familie gründet? Was gibst du ihr denn da eigentlich? Man kann über Rollen verhandeln. Man kann über Status den Kindern gegenüber verhandeln. Da geht es aber mehr darüber wie Kindererziehung in einem Netzwerk organisiert wird. Absolut keine einfache Aufgabe. Aber mit Aufrechnen hat das wenig zu tun. Was mich aber wieder dazu bringt, dass eine Secondary hier zur Bettlerin gemacht wird. Das wirkt für mich äußerst strange. Auch deine ziemlich trotzige Einstellung: Wenn ich nicht mehr deine Primary bin, bist du auch nicht mehr mein Primary, wirkt irgendwie eher nach Eifersucht als nach Beziehung. Warum muss es denn die Hierarchie geben? Was gibt es da zu verteidigen? Da geht es doch um den Wunsch nach einer Exklusivität. Kein Wunder, dass die Secondaries da zu kämpfen beginnen, ihnen schlägt ja auch einiges an Ablehnung und Feindseeligkeit entgegen. Da hilft es auch nicht, wenn sie ja gnädiger Weise in deine Primary-Beziehung eingeladen wird.

Was mich zu der Fragestellung der TE zurückbringt. Ich halte gerade solche Paarbeziehungen in einem Netzwerk für ziemlich gefährlich. Er legt anderen Beziehungen Grenzen in ihrer Entwicklung auf, die nichts mehr mit Liebe zu tun haben. Wer meine Posts öfter liest, weiß, dass ich mitnichten ein Vertreter anarchischer Freiheiten bin. Aber die individuellen Grenzen müssen eben gemeinschaftlich und auf Augenhöhe im gesamten Netzwerk immer wieder neu verhandelt werden. Ja, ist kompliziert, tut oft ganz schön weh, ist aber meiner Ansicht nach der Preis für Polybeziehungen.
*****e31 Mann
5.295 Beiträge
@Herr_von_M
Ich möchte einmal ganz stark behaupten, dass eine wirklich offene und ehrliche Kommunikation eigentlich überall das Problem von dat janze is!

Ob in Beziehungen jeglicher Art, im Arbeitsleben oder im täglichen, normalen Miteinander!
Das miteinander Reden ist leider bei sehr vielen Menschen - besonders im fränkischen Raum *haumichwech* - völlig abhanden gekommen!
Dennoch allen einen schönen - ob Arbeits- oder Brückentag - Freitag und Start ins Wochenende *wink*
****on Mann
16.112 Beiträge
Als Polyneuling bin ich mindestens beeindruckt, wie kompliziert das Leben durch Polyamorie offenbar werden muss.

*********eeker:
Ja, ist kompliziert, tut oft ganz schön weh, ist aber meiner Ansicht nach der Preis für Polybeziehungen.

Ich habe bisher viel in meine monoamoren und polyamoren Beziehungen gegeben. Weil es meine Geschenke waren, hatten diese Beziehungen bisher noch gar keinen zu entrichtenden Preis.

Selbst meine Scheidung ging so freundlich und vergnügt, einvernehmlich und schnell über die Bühne, dass mich der Anwalt meiner Frau anblaffte: "Wenn Sie sich so gut vertragen, warum lassen Sie sich dann überhaupt scheiden!" *motz*

So werde ich diese neue Lebensform mit Skepsis betrachten. Denn mein Lebensgefühl der Leichtigkeit opfere ich bestimmt nicht einer Idee, die offenbar zwangsläufig Leid und Verstrickung verspricht.

Da ich aber auch nicht alles glaube, was so erzählt wird, habe ich weiter die Hoffnung, dass die Vergnügtheit meines Lebens auch Platz in der Polywelt hat. *boogie*
*****gra Frau
5.052 Beiträge
Leider ....
*ja*
Verstrickung

Familiengründung basiert unter anderen auf Mit-Verantwortung, Zuverlässigkeit und Blick in die mindestens nahe Zukunft!
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