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Ist die Polyamory überholt?

*****a72 Frau
444 Beiträge
Meine Premium läuft auch bald ab werde auch nur noch die Plusmitgliedschaft in anspruch nehmen
*********nchen Frau
5.059 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ok, bevor jetzt hier alle über ihren Mitgliedsstatus philosophieren, führen wir den Thread bitte zurück zum Thema *zwinker*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
OK, ich mach's sofort wieder gut *frieden* :
WENN es denn so sein sollte, dass "Polyamorie" überholt WÄRE... - was dann?

Vermutlich verlieben sich doch die wenigsten Menschen geplant, was wohl immer bedeuten kann, dass man in einer Beziehung ist und dann wem Weiteren begegnet. Junge Menschen haben sich doch zu allen Zeiten auch in ältere oder gebundene Menschen verliebt. Und dann?
Haben die doch nicht plötzlich 'nen Schalter, der Gefühle ausknipst, oder?
Poly "überholt"... heißt zurück zur Lüge? 🤔 Oder... was ist die Alternative?
****on Mann
16.112 Beiträge
"Polyamorie überholt" würde bedeuten, dass es sich dabei um eine Mode handelte.

Einerseits ist sie das wohl, so als Idee, sie ist ja nicht immer in einer Gesellschaft als Thema vorhanden. Wenn überhaupt jemals in dieser Form.

Andererseits ist eheliche Treue nur ein Ideal, das praktisch nicht erreicht wird. Männer wie Frauen gehen seit eh und je "fremd". Weil es in meinen Augen in der Natur des Menschen liegt, sich nicht nur an einen Menschen zu binden. Menschen sind glücklicherweise soziale Wesen, und als solche auch herzoffen gegenüber Anderen. Polyamorie wird immer schon gelebt, denke ich, wenn auch unter dem Normendruck heimlich, verdruckst und verquer.

Die Öffnung hin zur ehrlichen Betrachtung dieser (in meinen Augen) Tatsache finde ich erfreulich - aber natürlich kann auch sie einer Mode folgen. Hoffentlich ist Polyamorie nie wieder überholt.
Die Frage ist doch dann: durch was wird sie denn ersetzt oder überholt?

Außerdem deutet es an, dass es was tolles Neues war, das alle Menschen mal ausprobiert haben oder wollten.

Ich kenne viel zu wenig Menschen, die wirklich poly leben.

Ist das neue Ideal die Versingelung mit eher loseren Liebeleien, wie es in Großstädten häufiger anzutreffen ist?

Serielle Monogamie, wobei die Beziehungen immer kürzer werden?

Oder Mutti, Vati, Kind so lange bis das Kind aus dem Gröbsten raus ist und sich die Eltern neu orientieren? Also Partnerschaften nach Lebensabschnitten?

All das gibt es. Sind es "bessere" Möglichkeiten? Haben sich die Menschen für so ein Modell bewusst entschieden oder hat es sich einfach so ergeben?

Ich sehe es für mich, als eine Möglichkeit von vielen mein Beziehungsleben zu gestalten. Und es können die zusammenfinden, die ähnliches wollen.

Stellen denn die meisten Leute die Monogamie in Frage, weil es so oft nicht klappt? Warum sollten es die Polys tun? Doch maximal aus persönlichen Gründen.
*******usy Mann
136 Beiträge
Ich habe den Eindruck, dass über sehr Unterschiedliches gesprochen wird, wenn über Polyamorie diskutiert wird. Ich möchte dieses "Unterschiedliche" etwas genauer benennen:

Das eine sind die Gefühle der Zuneigung, der Verliebtheit und der Liebe.

und das andere sind deklarierte Verpflichtungen wie in:
• Ehe
• Partnerschaft
• die Verantwortung die man für Kinder hat
• die Frage ob Sex nur mit einer Person "erlaubt ist".
• der Ausdruck: "Mein Partner"
• und vieles andere mehr ...

Es ist wohl so, dass manche dieser Verpflichtungen mit unseren Gefühlen kollidieren. Und da sozialer /gesellschaftlicher Druck besteht, diese Verpflichtungen einzuhalten, reagieren die meisten Menschen damit, ihre Gefühle zu unterdrücken. Oder sie schreiben Bücher wie "Salz auf der Haut" *g* Oder sie verweigern sich den Normen und Verpflichtungen und melden sich in dieser Gruppe an *g*

Was mir jetzt wichtig ist: Wenn jemand über Polyamorie spricht, dann kann ich nicht immer erkennen, ob er/sie damit über die Gefühle spricht ("also: "ich liebe mehrere Menschen") oder darüber, sich den obengenannten Verpflichtungen zu verweigern (also z.B.: "ich habe nicht: die eine Partnerschaft")

Und das macht es mir schwer, manche Aussagen zu verstehen.

Meine eigenes Verständnis von Polyamorie? Das erste + wichtigste für mich sind die Gefühle (also: "Ich liebe mehrere Menschen + ich darf das"). Was ich dann tu und wie ich mich verhalte (und der Umgang mit gesellschaftlichen Normen) ergibt sich daraus - z.B. habe ich immer ein Problem mit dem Ausdruck: "meine Frau". Das "meine" klingt immer falsch.

Zusammenfassend: Das eine sind die Gefühle, das andere ist unser Verhalten. Das sind zwei paar Stiefel - und nicht immer ist für mich in den Postings erkennbar, was gemeint ist.
*******usy:

Zusammenfassend: Das eine sind die Gefühle, das andere ist unser Verhalten.

Offenbar müssen dann die Leute, die mehrere Liebesbeziehungen leben oder leben wollen, einen neuen Begriff suchen.

*******usy:
Meine eigenes Verständnis von Polyamorie? Das erste + wichtigste für mich sind die Gefühle (also: "Ich liebe mehrere Menschen + ich darf das").

Welche Konflikte liegen denn in diesem Selbstverständnis und worin liegt denn da der Unterschied zu allen anderen Gefühlen?

Ich meine, wenn es nicht um Beziehungen geht, bleibt es doch spirituell. Ist ja ok.

Und warum sollte das überhaupt überholt sein?

Allein die Frage der TE impliziert doch Beziehungskonstrukte.
****on Mann
16.112 Beiträge
Fühlen, leben, machen (Liebe)
Ich helfe mir im Verständnis inzwischen damit, dass ich mir bei Zweifelsfragen die wörtliche Bedeutung von Polyamorie vergegenwärtige: Viel-Liebe.

Also Liebe. Liebe kann ich fühlen, und ich kann sie leben. Liebe kann ich auch machen. *g*

Polyamorie fühlen = mehrere lieben

Polyamorie leben = Liebe in mehreren Beziehungen ausleben

Polyamorie machen = mit mehreren Sex haben

Liebe machen, Polyamorie machen ist eher ein Scherz - wer sagt noch: "Wir haben dann hinter dem Rhododendron Liebe gemacht." ...?

Kurz: weil Polyamorie Liebe bedeutet, hat sie auch ihre begriffliche Vieldeutigkeit geerbt. Die ich im Gespräch am besten mit den Verben "fühlen" bzw. "leben" präzisiere.


*******usy:
z.B. habe ich immer ein Problem mit dem Ausdruck: "meine Frau". Das "meine" klingt immer falsch.

Ich verstehe. "Mein" ist grammatisch ein besitzanzeigendes Wort. Einig ist sich die Sprachwissenschaft aber, dass nicht wirklich nur Besitz damit ausgedrückt wird, sondern lediglich eine neutrale Zuordnung: "mein Wohnort" gehört mir ja nicht, auch würde dies niemand in die Bedeutung dieser Formulierung legen, sondern es zeigt nur, dass ich da halt wohne.

"Meine Frau" gehört mir auch nicht - sie ist mir nur partnerschaftlich zugeordnet. "Mein Geschäftspartner" ist das selbe in grün. Jeder darf so viele Geschäftspartnerschaften pflegen wie er mag, poly"amore" Verhältnisse in der Wirtschaft. "Mein" steht dem nicht im Wege.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Ich würde sogar noch weiter gehen. Wie sollte es jemanden selbst verletzen, wenn er mehrere Menschen liebt? Die Verletzung kann doch erst entstehen, wenn Beziehungen ins Spiel kommen. Wenn wir also die These der TE, dass Frauen jünger als 45 von der Polyamorie enttäuscht sind und sie sich für sie überholt hat, beleuchten, hilft es da über die erwartungsfreien Liebesgefühle zu reden? Ist es dabei zielführend sich darüber auszulassen, dass Liebe doch zu allen Menschen möglich sei und das Freiheit bedeuten würde? Vor dem Hintergrund der Frage, dass Polyamorie sich abgenutzt hätte, weil sie dem Realitätstest junger Frauen nicht stand hält, bleibt nur der Blick auf Verbindlichkeiten und Verantwortlichkeiten real gelebter Mehrfachbeziehungen.
Und hier beginnt glaube ich auch das Problem, warum sich all die Diskussionen schnell immer wieder um das gleiche drehen. Polyamorie ist eben nicht EINE Beziehungsform, sondern kann auf sehr unterschiedliche Weisen gelebt werden. Was die Frage nach dem Out-Sein der Polyamorie noch schwieriger macht. Nehmen wir an, die These der TE wäre nicht nur eine durch eigene Enttäuschungen gefärbte Stichprobe, dann ist es sehr relevant, wie diese Frauen die Polyamorie real versucht haben zu leben. Und da kommen wir dann sehr schnell zu einem möglicher Weise ähnlichen Fall wie bei bluevelvet. Da kommen wir dann zu Kinderwunsch und mehr. Da kommen wir dann dazu, sich Gedanken zu machen, wie diese Mehrfachbeziehungen gelebt werden können. Wie verbindlich müssen sie sein? Wer trägt welche Verantwortung? Wieso sind die biologischen Eltern automatisch diejenigen, die sich um die Erziehung des Nachwuchses kümmern? Wieso funktioniert das mit Pflege von Kranken und Alten in einer Mehrfachbeziehung? Wie sind die Verhältnisse der Metamouren zueinander? Bestehen da Hierarchien, oder funktioniert das anders? Wie werden Absprachen getroffen? Wer is dabei beteiligt? Sind es eher mehrere Zweierbeziehungen, oder wird auch diese Grenze aufgebrochen?

Bei all diesen Fragen gibt es kaum Beispiele, an denen wir uns orientieren können. Jeder hat so seine eigenen Erfahrungen gemacht. Die können sehr unterschiedlich sein. Vieles muss noch erprobt werden. Sobald wir uns aber in spirituelle, biologistische oder philosophische Grundsatzdiskussionen verirren, vergleichen wir eher Weltbilder mit denen wir Polyamorie aufladen, als real gelebte Beziehungen.
*****a72 Frau
444 Beiträge
Kann man sich denn überhaupt als single grundsätzlich polyamor bezeichnen?

Wenn das so wäre, wäre dahinter eine eindeutige Absicht zu verzeichnen. Da sich liebe jedoch nicht planen lässt und man letzten Endes gar nicht weiß was passieren wird, halte ich das für vorausgegriffen.

Deswegen bezeichne ich mich nicht als polyamor sondern als Mensch mit polyamorer Grundhaltung.
****on Mann
16.112 Beiträge
(@*********eeker:

Ich lese deine durchdachten Ausführungen immer gern! Allein meine Augen würden sich beim Bildschirmlesen - egal ob Smartphone oder PC - über kurze Absätze freuen.)

****on Mann
16.112 Beiträge
****la:
Kann man sich denn überhaupt als single grundsätzlich polyamor bezeichnen?

Finde ich schon. Wenn ich als Single bereits Mehrere (ohne Beziehung) liebe, dann weiß ich: ich liebe polyamor. Wenn gerade niemand geliebt wird, machen mich schon die polyamore Grundhaltung und die Erfahrung, dass das Lieben Mehrerer zu mir gehört, zu einem polyamoren Menschen.

*********eeker:
Polyamorie ist eben nicht EINE Beziehungsform, sondern kann auf sehr unterschiedliche Weisen gelebt werden. Was die Frage nach dem Out-Sein der Polyamorie noch schwieriger macht.

Wohl wahr. In meinen Augen ist die Frage nach dem Out-Sein von Polyamorie daher nicht zu beantworten, weil sie zu viele Vorannahmen in den Raum stellt. Was junge Frauen angeblich wollen. Welche Form des polyamoren Lebens gemeint sei. In welcher Situation sich junge Frauen angeblich befinden.
*****a72 Frau
444 Beiträge
Trigon:

In dem Fall bin ich dann wohl doch polyamor...

Denn ich liebe mehrere Menschen. Auch ohne eine sexuelle Beziehung zu ihnen zu haben.

Bin im allgemeinen sehr liebesfähig.

Also polyamor
*********under Frau
4.373 Beiträge
Neue Begriffe braucht die Polywelt und sie entstehen ganz von selbst in jeder Beziehung. Einfach schon dadurch das jede Beziehung einzigartig ist. So braucht sie auch eine sehr individuelle Beschreibung, oder Namen.
****on Mann
16.112 Beiträge
Im Zusammenhang mit der Thread-Frage stelle ich fest, dass ich als Neuling in der Poly-Szene (ich soll mein Debüt ja beim überregionalen PAN-Sommertreffen haben *knicks* ) niemanden persönlich kenne, der dauerhafte polyamore Beziehungen erfolgreich lebt.

Ich selbst habe Patchwork-Familie mit insgesamt fünf Kindern gelebt - das war schon kompliziert und anstrengend genug. Polybeziehungsnetze stelle ich mir potentiell noch komplexer vor.

Unter der Vorgabe, nicht nur temporäre Sommerlieben zu leben - wie lassen sich GAU-freie Poly-Dauerbeziehungen leben? Und wieviele schaffen das? Ist Polyamorie vielleicht deshalb überholt, weil inzwischen eine Tsunami an gelebten Machbarkeitsstudien die Machbarkeit verneint?
*******usy Mann
136 Beiträge
@Cerebella
Hallo Cerebella,

Offenbar müssen dann die Leute, die mehrere Liebesbeziehungen leben oder leben wollen, einen neuen Begriff suchen.
Warum das denn?

Welche Konflikte liegen denn in diesem Selbstverständnis und worin liegt denn da der Unterschied zu allen anderen Gefühlen?
Die Konflikte entstehen daraus, dass das, was wir fühlen (Liebe zu mehreren Menschen) von der Mehrheit der Gesellschaft/der Menschen um uns herum abgelehnt wird. Verbunden mit einer Doppelmoral (Liebe zu meheren Kindern oder zu beiden Eltern scheint gesellschaftlich anerkannt - nee, sogar gefordert! - zu sein ... *gruebel*)
Der Unterschied zu anderen Gefühlen besteht darin, dass diese gesellschaftlich anerkannt sind und daher keine Konflikte erzeugen wenn sie gezeigt werden.

Ich meine, wenn es nicht um Beziehungen geht, bleibt es doch spirituell. Ist ja ok.
Also - ich hab von Gefühlen (im Unterschied zu Handlungen) gesprochen - und an denen ist ja erst mal gar nichts spirituell. Oder wie meinst Du das?

Allein die Frage der TE impliziert doch Beziehungskonstrukte.
Ja. Und über Gefühle spricht sie dabei auch. Es ist beides im Boot - ich wollte darauf hinaus, dass ich es für hilfreich (sogar nötig) halte, zu differenzieren ob man grad über das Eine oder das Andere spricht.
******_nw Frau
512 Beiträge
Unter der Vorgabe, nicht nur temporäre Sommerlieben zu leben - wie lassen sich GAU-freie Poly-Dauerbeziehungen leben? Und wieviele schaffen das? Ist Polyamorie vielleicht deshalb überholt, weil inzwischen eine Tsunami an gelebten Machbarkeitsstudien die Machbarkeit verneint?
Eine interessante Frage. Oft wird auf diese Frage die Antwort gegeben, dass Monobeziehungen genauso scheitern wie Polybeziehungen. Diese Antwort finde ich jedoch nicht wirklich hilfreich. Beziehungen "scheitern" aus unterschiedlichen Gründen - Monobeziehungen z.B. an der Lüge und Polybeziehung z.B. an Selbstüberschätzung und Überforderung aller Beteiligter.

Ich habe da auch keine Antwort für mich gefunden. Es bleibt beim Versuch, den eigenen Weg zu gehen und das möglichst in Verbindung mit den Menschen, die mir nahe sind. Und das gelingt mal mehr und mal weniger.

Ich halte das Konzept der Polyamorie jedoch nicht für besser. Es ist eine andere Weise, Beziehungen zu gestalten mit den entsprechenden Herausforderungen und Fallstricken, die damit einhergehen. Es ist also eine Frage der Entscheidung und der Bereitschaft "nachzujustieren", wenn sich etwas falsch anfühlt. Insofern könnte "man" den Vorwurf der Lüge durchaus auch in Richtung Polyamorie verwenden, wenn die Beteiligten sich gegenseitig etwas vormachen und versuchen krampfhaft etwas zu leben, nur weil sie denken "es gehört sich so". Und dieses "es gehört sich so" findet sich interessanter Weise selbst hier, wenn auch versteckter.
Was mich zu der Erkenntnis führt, dass es eben keinen "Königsweg" gibt sondern nur den eigenen (s.o.).
*******usy:
Der Unterschied zu anderen Gefühlen besteht darin, dass diese gesellschaftlich anerkannt sind und daher keine Konflikte erzeugen wenn sie gezeigt werden.

Nun ich kann dir eine ganze Palette von Gefühlen nennen, die gesellschaftlich nur in bestimmten Situationen anerkannt sind. Alle Gefühle sind kontextabhängig anerkannt. Das ist bei Liebe ja auch so.

Versuch doch mal auf einer Beerdigung zu lachen. Angst kann in vielen Situationen lächerlich empfunden werden. Wut kann akzeptiert werden und gerne angenommen werden oder als komplett unangemessen empfunden werden.

Das sind aber die generellen Konflikte, daher tragen wir ja auch viele Gefühle nicht nach außen und beherrschen uns.

Und gerade ein Liebesgefühl scheint mir recht konfliktfrei beherrschbar sein. Ohne Beziehung zu den Geliebten kannst du es doch für dich ausleben. Also geistig (das meinte ich mit spirituell). Der Konflikt tritt dann auf, wenn du die Liebe nach außen trägst und daraus Handlungen folgen lassen willst.
*******usy Mann
136 Beiträge
Nun ich kann dir eine ganze Palette von Gefühlen nennen, die gesellschaftlich nur in bestimmten Situationen anerkannt sind. Alle Gefühle sind kontextabhängig anerkannt. Das ist bei Liebe ja auch so.
Ja klar, ich hatte auch nichts anderes behauptet. Irgendwie scheine ich Deine Aussagen/Fragen nicht wirklich zu verstehen, sorry for that.
****on Mann
16.112 Beiträge
In den Sechzigerjahren gab es immer mehr "wilde Ehen" *fluester* ... heute ist es in den größeren Städten die Norm.

Heute gibt es immer mehr polyamore Beziehungen... wie sieht es in 40 Jahren aus?

Ich stelle mir gerade vor, ich sehe eine Artikelüberschrift von 1965: "Ist die wilde Ehe überholt?" *anmach*
********2015 Frau
743 Beiträge
Trigon:
Unter der Vorgabe, nicht nur temporäre Sommerlieben zu leben - wie lassen sich GAU-freie Poly-Dauerbeziehungen leben? Und wieviele schaffen das?

Aus eigener Erfahrung kann ich dazu sagen, dass eine polyamore Beziehung nur möglich ist, wenn sich alle Beteiligten in absoluter Selbstliebe befinden. Nur dann können sie den/die PartnerIn frei lassen.
Wenn nur eine Person im Geflecht die Eifersucht überkommt - und sei es nur Eifersucht auf die Zeit, die die anderen Partner vermeintlich mehr miteinander verbringen - oder sogar Besitz- und Exklusivitiätsansprüche stellt, ist Polyamorie nicht mehr lebbar.
Da diese Dynamiken sehr schnell anspringen, auch wenn man es anfangs dem geliebten Partner zuliebe versuchen will, sind polyamore Beziehungen oftmals noch nicht einmal ein Sommermärchen *snief* .
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Dazu kann ich nur sagen, dass es mit meiner "Eigenliebe" und mit meiner Eifersuchtsfreiheit nicht weit her ist. Ich durfte trotzdem in der Vergangenheit das - tatsächlich geniale - Gefühl erleben, dass ich DIE Beziehung, die ICH zum Anderen hatte als derart besonders empfand, dass ich tatsächlich keine Eifersucht empfand. Vielleicht ist für mich persönlich die polyamore Liebe, die ich vor meiner aktuellen Beziehung (aus-) gelebt habe, deswegen SO "besonders".

Es war schon "krass", denn ich fühlte das, was uns verband, als... 🤔... "unantastbar" und ich habe mitgenommen, dass JEDE Verbindung so einzigartig ist, dass Polyamorie möglich sein KANN, WENN das Empfinden dieser Einzigartigkeit stark ist.
Wenn ein "Wegnehmen" sowieso nicht möglich scheint, ...

Dieses "Scheint" ist allerdings der Knackpunkt, denn LEIDER ist JEDE gefühlte Sicherheit nur die eigene Wahrnehmung und KANN auch eine "Mogelpackung" sein...

Meine Erfahrungen machen mich heute einerseits skeptisch, ABER... das Gefühl war seinerzeit schon toll... 😊
********2015 Frau
743 Beiträge
Liebe Soukie_3, ich weiss genau, was du meinst *herz* . Dieses Gefühl ist so einzigartig, das kann mir nie jemand wegnehmen, es wird für immer bleiben. Eifersucht habe ich in der Tat nicht gefühlt (allenfalls am Anfang als alles noch so neu für mich war).
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich denke, dass Polyamorie nicht für jede Verbindung passt und das auch überhaupt nichts damit zu tun hat, sich bzgl der Beziehungsform einig zu sein.
Es IST einfach da, oder nicht, was wiederum gar nichts mit Wertung zu tun hat.
FÜR MICH PERSÖNLICH beinhaltet Polyamorie einer derart starke Verbindung, wo vieles möglich ist, weil nichts - gar nichts - austauschbar ist.

DAS kann man auch nicht suchen, oder "beschließen" - also ICH jedenfalls nicht - weil es entweder IST, oder eben nicht.

Für mich hat es auch nicht wirklich mit dem "Ticken" der Partner zu tun, denn Vereinbarungen können sich in der Praxis trotzdem falsch anfühlen...
Es IST, oder eben nicht und da in "mehr -" oder "weniger wert" zu werten, ist (m. E. n.! ) auch Blödsinn.

Der Wunsch reicht nicht. Es muss SEIN, sonst funktioniert es nicht.
*vielglueck*
****on Mann
16.112 Beiträge
*****e_3:
gefühlte Sicherheit

Das ist, so vermute ich inzwischen, eine wichtige, oft unterversorgte Stelle in polyamoren Beziehungen: die Sicherheit, das Gefühl für die Stabilität. Ausgelöst durch das suchscheinwerferartige Wandern der Liebes-Aufmerksamkeit von einem zum anderen.

Dabei kann Polyamorie ja nicht bedeuten: sorry, ich bin liebesmäßig ganz flatterhaft und unstet, das musst du eben aushalten. Polyamore Beziehungen brauchen wohl auch nicht weniger Vertrauen in das Zueinanderstehen als Monokisten. Im Zweifel eher mehr, denke ich.

Zu den wichtigen Poly-Fähigkeiten würde ich daher rechnen, ein unbedingtes, unzerstörbares Vertrauen zwischen allen Beteiligten aufblühen lassen zu können. Vertrauensaufbau und -erhalt als Top-Bedingung, ohne die "poly" sinnlos wird.
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