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Polyamorie und Egoismus

*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Themenersteller 
Polyamorie und Egoismus
Wir hatten gerade zwei Fallbeispiele, bei denen zumindest die Vermutung bestand, dass aus unterschiedlichen Gründen der Weg von einer monogamen oder offenen Beziehung hin zu einer polyamoren mit überschaubarer Achtsamkeit und Rücksicht vonstatten ging. Meine Vermutung zumindest bei einem der Themen ist, dass es sich hier auch um Anfängerfehler gehandelt hat.

Ich möchte daher in diesem Thread vorschlagen, dass wir in eine Diskussion einsteigen, wo und ab wann wir Achtsamkeit und Rücksichtnahme vermissen würden? In welchen Situationen sind uns selber schon solche Fehler passiert? Wie gehen wir damit um? Geht es hier nur um Situationen, in denen frische Verliebtheit mitspielt, oder gibt es auch wie in monogamen Beziehungen diese Schwierigkeiten mit eingefahrenen Wegen, bei denen nach und nach Menschen vernachlässigt werden. Wir sie und ihre Veränderungen nicht mehr sehen?

Was ist in unseren Augen unsere eigene Verantwortung, wofür sehen wir unsere Partner zuständig? Welche Gefühle löst es aus, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden? Schuldgefühle? Eifersucht? Enttäuschung?

Polyamorie wirkt auf viele befreiend. Doch wie sehr sind wir bereit unsere neu gewonnene Freiheit den sicher anderen Anforderungen eines Polygeflechtes auch wieder aufzugeben? Wie sehr bestehen wir auf unserer Freiheit und wie finden wir Kompromisse? Finden wir sie? Wie leben wir sie?

Vielen Dank schon einmal für eure Meinungen. Ich beteilige mich später dann auch.
******ore Frau
4.526 Beiträge
Das Thema trifft genau meinen Nerv!

Gerade vom PAN- Treffen mit all seinen Workshops zurück und einem freiheitsliebenden aber monoamoren (und mit mir gerade im Honeymoon/ NRE- Zustand, während ich darauf gar nicht mehr scharf bin.....) Mann an meiner Seite.....

Wir haben zusammen das Zimmer geteilt, die Mahlzeiten zusammen verbracht, den Großteil der Workshops (bis auf "Menschen ohne Eifersucht", da waren wirklich nur die willkommen und nicht die zur Eifersucht neigenden, um zu sehen, wie es sein könnte....) gemeinsam besucht und TROTZDEM hatte er heftige Verlustangst. Geplant war, dass wir das Zimmer mit einem Liebsten (Fernbeziehung, eher lose Liebesfreundschaft, ich will es nicht bewerten, aber wir haben definitiv keine Wünsche aneinander bzgl. Zusammenleben, oder Alltag miteinander, es ist eine Polyfreundschaft zur gegenseitigen Bereicherung seit einem Jahr) zu teilen. Der neue Mann ist seit 4 Monaten in meinem Leben, wir verbringen die meisten Wochenenden miteinander und werden demnächst gemeinsam in den Urlaub fahren.
Er hat den Wunsch nach Absprachen und verbindet das mit Verbindlichkeit und wenn ich sage, dass ich ohne Absprachen hochverbindlich sein möchte, dann ist das schwer für ihn anzunehmen.
Viele auf dem Treffen sagten, dass wir "ja sehr ambitioniert seien, gleich das Zimmer zu teilen, obwohl die Männer einander nicht kannten", aber ich habe es schon zweimal sehr unkompliziert in anderen Konstellationen erlebt. Diesmal ging es nicht gut. Der Fernliebste ist am nächsten Tag ausgezogen und die Situation entschärfte sich nicht wesentlich. Erotischen Kontakt mit ihm konnte der neue Liebste nicht ertragen und ein Kuschelstündchen (im öffentlichen Raum) gerade so.
Ich fühlte mich eingeengt, obwohl ich von Anfang an klar gemacht habe, polyamor zu leben und er fühlte sich völlig überfordert, die Theorie nun in der Praxis wahrzunehmen.....

Sich vernachlässigt zu fühlen muss noch lange nicht bedeuten, vernachlässigt zu werden!

Ich fühlte mich sehr achtsam und verantwortungsbewusst und der Mann empfand mich als egoistisch......

Meine Idee ist: noch langsamer sein, noch klarere Kommunikation, noch mehr emotionale Zuwendung, um Vertrauen zu schaffen. Ich habe die Verlustangst nur ausgelöst, nicht verursacht!!!

Was ich mir von ihm wünsche: eine Weitung seines Gefühls, was ihm hilft, wahrzunehmen, dass ich immer wieder auf ihn zukomme und das Anschauen der Verursacher der Verlustangst.

Ich werde sicher noch weiter berichten!
*****s70 Frau
260 Beiträge
Wahrheiten
@*******beth
Danke fürs Teilen deiner Geschichte! Sie zeigt nur zu gut, was die Krux an der Achtsamkeit und Wertschätzung ist: Es gibt sie nicht wirklich, sie existiert nur in unserem Empfinden, dh es gibt kein objektives Maß, an dem wir sie messen können. Je nachdem wie andere uns wahrnehmen und empfinden, wie viele wunde Punkte wir treffen, wenn wir uns bewegen, handeln, desto eher werden wir als nicht achtsam und nicht wertschätzend empfunden.
Auch wenn wir es unserer Meinung nach sind.
Und das ist das Problem dabei: Es gibt kein Maß, an dem wir es fest machen können und wenn wir es versuchen, dem anderen "angenehm" zu machen und der das aber nicht so sieht, was dann?
Mein Weg ist immer aus Liebe Handeln, aus Liebe zum anderen und aus Liebe zu mir. Was nur auf den ersten Blick als Paradoxon erscheint.
Und da kann ich in einem Fall so entscheiden und im anderen vielleicht ganz anders, je nachdem wie ich mich zu allen Beteiligten "fühle" und zu mir selber natürlich auch.
Manchmal ist es nach meinen Gefühl wichtig, dem anderen Zeit und Raum zu geben, machmal ist auch die Herausforderung und das aufzeigen von Grenzen an den anderen ein Liebesakt, weil diese ihn weiter bringen könnte.
Was ist in unseren Augen unsere eigene Verantwortung, wofür sehen wir unsere Partner zuständig? Welche Gefühle löst es aus, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden? Schuldgefühle? Eifersucht? Enttäuschung?

Wie beth schon sagte. Verantwortlich sind wir erstmal für unser Tun und handeln.
Was andere dann darin sehen,ist deren Interpretation/Wahrnehmung. Solange man nicht wissentlich mutwillig entsprechende Reaktionen heraufprovoziert ist man auch nicht für das Tun und handeln anderer verantwortlich. Denn jene haben ja die gleiche Eigenverantwortlichkeit wie man selbst auch.

Was nun Gefühle bei (enttäuschten) Erwartungen angeht sieht man ja gerade an Haribos Honeymoon Thread,das jene ziemlich unterschiedlich sein können. Vor allem aber auch unterschiedlcih wahrgenommen werden können.
Und jemand der Eifersucht empfindet (nicht auf Haribo bezogen),wird wohl sicher nicht die Liebkosungen eines polyamoren Menschen zu einem Anderen,als liebevollen Akt sich selbst gegenüber sehen.
Des einen Freud,des anderen Leid,könnte man da sagen.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Themenersteller 
Dann will ich auch mal meine eigene Meinung dazu äußern
Die Welt mit den Augen des anderen zu sehen ist nicht so ganz einfach. Wir können uns meist nicht vorstellen wie wir wirken und was wir auslösen. Das gilt nicht nur in amurösen Beziehungen, sondern bei allen zwischenmenschlichen Begebenheiten. Auch Kommunikation funktioniert manchmal nicht. Mit Kommunikation meine ich damit nicht nur die verbale, sondern auch Gesten und die Zwischentöne.

In einem der anderen Threads wurde die Aussage zitiert, dass immer der langsamste das Tempo bestimmt. Ich finde diesen Satz sehr interessant, aber würde ihn gerne auch kritisch betrachten. Besonders bei Veränderungen, ob nun aus einer bestehenden Beziehung heraus, oder zu Beginn einer neuen gehe ich hier sehr konform mit diesem Satz. Mir liegt ja sehr viel an meinen Partnerinnen. Uns ist meist gar nicht bewusst welchen Druck wir ausüben. Hier hilft Geduld und Zeit und das sich selbst zurücknehmen ungemein. Das ist besonders schwierig, wenn man frisch verliebt ist. Ich sehe allerdings auch Schwierigkeiten. Denn oft bedeutet auch der Satz, dass man selber dabei vom anderen nicht gesehen wird. Die eigenen Bedürfnisse dauerhaft zurückzustellen, ohne Entwicklung im Gegenüber zu beobachten, ist sehr schwer und nur begrenzt auszuhalten.

Für mich bildet der Satz: Die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird. In diesem Satz steckt der Kompromiss. Ich vergleiche meine Lebensweise gerne mit Freiheit und Unabhängigkeit. Beziehungen schränken aber ein. Wenn ich nicht zu Kompromissen bereit wäre, wäre ich nicht beziehungsfähig. Das fängt bei Kleinigkeiten an (wer putzt die Toilette?) und endet bei Fragen der Beziehungsführung.

Ich sehe jedoch meine Grenze bei den Gefühlen des anderen. Ich tröste gerne. Ich schenke mein Ohr meinen Partnerinnen, wenn es ihnen schlecht geht, sie Eifersucht verspüren oder sie mehr Aufmerksamkeit fordern. Ich kann diese Eifersucht, Verlustangst oder fehlenden Selbstwert nicht kompensieren. Hier muss jeder an sich selbst arbeiten. Das gilt für mich genauso.
=)
Sehr interessantes Thema, ich möchte mich mal beteiligen, halte mich aber auch wegen Mangel an Erfahrung etwas kurz. Aber vielleicht kann ja das eine oder andere aus der Psychologie dabei mit einfließen *zwinker*

Es wäre schön und erstrebenswert, auch immer nur die "guten" Gefühle hochleben zu lassen... Compersion, Reflexion, Achtsamkeit mir und den anderen gegenüber aber wir sind ja eben alle auch Menschen und jeder hat irgendwo auch seine Grenze und das ist meist gut so. Es kann natürlich auch krankhafte Formen annehmen, in denen dann ein Zusammenleben schwierig ist, aber ich finde auch, dass nicht jeder immer alles muss oder kann. Und das ist auch gut so, denn wir sollten uns ja auch selber und andere so schätzen wie wir, bzw. sie sind. Ich finde, dass das auch ein Teil der Liebe (zu sich selbst oder eben anderen) ist.

Überall hat man immer Anforderungen (wenn nicht von innen, dann vielleicht sogar von aussen) zur Optimierung des Selbst. Muss nicht sein. Kann man auch mal sein lassen. Durchatmen und liegen lassen.

Wenn ich andere Liebe, dann auch wenn sie mal nicht meiner Meinung sind.

Mir persönlich geht es grade so, dass ich seit kurzem Eben auch in dieser Emotionalität mehr drin bin, wo ich eigentlich nie dachte, dass ich da als relativ rationaler Mensch hinkomme. Da kommen eben auch egoistische Gefühle durch. Darf ich dann auch mal ausleben und durchleben.

Jetzt bin ich aber schon wieder ganz wo anders *g*

Freu mich noch, von anderen zu lesen *g*
*****ane Frau
116 Beiträge
Grässliche Erfahrungen, die auf meine Kappe gingen...

Oh Gott, ich tue das nicht gerne- aber wenn ich so darüber nachdenke, fallen mir spontan eine ganze Reihe an Situationen ein, in denen ich mich im Nachhinein mit wachsendem Verantwortungsgefühl für meine 50% des Geschehens gerne anders verhalten hätte.

• ich habe eine langjährige (acht Jahre!) Beziehung ohne eine ehrlich eingeräumte Chance auf Gespräche, gemeinsame Arbeit oder ähnliches beendet, weil ich der Meinung war, "er würde mich eh nicht verstehen" und "wir wollen in dieser Beziehung einfach nicht das Gleiche". Aua. Junge, Junge- das war eine der bescheuertsten Ideen meines Lebens. Und das finde ich heute noch- auch wenn ich glaube, dass wir heute auch so nicht mehr zusammen wären. Aber trotzdem.
• Diesen Mann habe ich dann ein halbes Jahr später zu meiner Geburtstagsfeier eingeladen, weil ich so gerne weiterhin einen Platz in meinem Leben für ihn einräumen wollte- und ihm am Tag meines Geburtstages davon erzählt, dass übrigens meine neue Freundin auch da sein würde. Ebenfalls: autsch! (ich schäme mich wirklich sehr dafür mittlerweile- auch wenn ich mir irgendwie zugute zu halten versuche, dass ich mir was dabei gedacht haben werde damals. Irgendwie. Hoffentlich...)
• und einer der letzten großen Coups an groben Fahrlässigkeiten war eine große Feier, zu der ich alle (aber auch wirklich alle) Menschen eingeladen habe, die mir aktuell oder in der jüngeren Vergangenheit nahe standen. Und die sich nicht kannten- auch wenn sie voneinander wussten. Es gab einen ganzen Abend lang "Kontaktverbot" von allen an mich und ich habe mich dabei erwischt, wie ich auf meiner eigenen Party "heimlich" in irgendwelchen Ecken stand zum Knutschen, in der Hoffnung, dass gerade keiner gucken kommt, weil ich es irgendwie nicht eingesehen habe, das nicht "zu dürfen", wenn doch alle Bescheid wissen. Ehrlich. *tomaten*


Lerneffekte

Sooooo viele! Zum Beispiel:
• Alles hat seine Zeit. Wenn ich merke, dass ich irgendwas "ganz schnell und ganz dringend und ganz unbedingt" will oder zu brauchen meine (Treffen, Sex, Kennenlernen der Partner, Familie, etc.)- dann versuche ich, mir echt doppelt Zeit zu nehmen und das Gefühl von "Haben, haben, haben!" so lange auszuhalten, bis ich wieder einigermaßen das Gefühl habe, von dieser Illusion des "mir fehlt irgendwas und ich will es JETZT, sonst ich sterbi!" runterzukommen. Is nämlich nicht so. Und alles, was ich gerne in meinem Leben haben mag, ist es wert, sich entwickeln zu dürfen.
• Wenn ich merke, dass ich aus Trotz Dinge tue oder lasse ("Da kann er ja mal gar nichts sagen! WIr haben das abgesprochen! Und wenn er das doof findet, dann ist das seine Baustelle, so! Pff!") dann ist das für mich mittlerweile ein sehr deutliches Signal, dass ich es eigentlich besser weiß und gerade dabei bin, Verhalten von mir zu rechtfertigen, das ich eigentlich selber nicht in Ordnung finde. Dann gilt ebenfalls: Bedürfnisse und Bedürftigkeiten bei mir klären, Tempo rausnehmen und den anderen aus seiner "der bremst mich aus und schränkt mich ein"- Sündenbock-Rolle frei sprechen.
• Meinem Gegenüber Dinge zutrauen. Musste ich auch erst lernen: wenn jemand sagt, etwas sei in Ordnung für ihn/sie, das dann auch für bare Münze zu nehmen und nicht uns beide in ein Almosenkarussell einzusperren (a la: ich merke ja, eigentlich meint er das ja noch gar nicht so, traut sich nur nicht zu sagen, dass es weh tut, ich sollte lieber Rücksicht nehmen, etc.pp.).
Führt erfahrungsgemäß dazu, dass ich eine (größtenteils unberechtigte, s.o.) Wut auf jemanden entwickele, weil ich auf das reagiere, was ich vermute und nicht auf das, was er/sie sagt.
Wenn jemand mir sein Okay gibt, muss es ja noch nicht die Anspruchshaltung geben, dass er völlig problemlos mit der Situation zurecht kommt. Aber ich denke, jede_r hat das Recht, selbst zu entscheiden, wie und wie weit man sich solchen Situationen aussetzt. Und ich möchte das auf Augenhöhe und ohne Barmherzigkeitsattitüde akzeptieren lernen (auch, wenn es mir manchmal das Herz bricht)
• Aber... (ganz großes, fettes, riesiges ABER!): wenn ich längerfristig das Gefühl bekomme, jemand macht solche Zusagen aus Angst, mich sonst zu verlieren oder unsere Beziehung zu beschädigen, wenn er/sie "nicht mitzieht", kommt das sowas von auf den Tisch. Und dann drücke ich auch ganz deutlich beides aus. Das Zutrauen und mein Vertrauen-Wollen in die eigene Einschätzung des anderen, aber auch meine Sorge und mein Unbehagen. Bisher haben solche Gespräche so oft ganz viel Nähe in den Prozess gebracht- egal, was die tatsächliche Position und Begründung des Gegenübers war.
Und hierin liegt für mich auch der Unterschied von liebender/liebevoller Zuwendung an jemanden + Zutrauen in seine Verantwortlichkeit für die eigenen Gefühle und Bedürfnisse und dem Freifahrtsschein von "Geht mich nichts (mehr) an, er/sie hat ja gesagt, alles töfte" (mal überspitzt formuliert)


Konklusion

Mein Bauch, meine Wahrheit, meine Antennen für Menschen und Situationen, Befindlichkeiten, Wohl-und Unbehagen sind für mich mittlerweile die maßgeblichen orientierungsgebenden Dinge. Bin ich unsicher über etwas davon, suche ich das Gespräch. Zirkulär, immer wieder, phasenweise- bis ich klarer bin. In Zeiten, in denen ich über etwas davon unklar bin, nehme ich Tempo raus- egal, ob die Unklarheit bei mir oder bei jemand anderem liegt.
Von daher stellt sich mir nicht so sehr das Problem von "wie lange soll/will ich jemandem Zeit geben". Solange wir in Klarheit oder im Gespräch über Unklarheit sind, befinden wir uns im Prozess, der immer sein eigenes Tempo hat. Das ist für mich völlig zulänglich. Versiegt das Gespräch, sperrt sich jemand im Dialog, fühle ich mich nicht in Kontakt mit der inneren Wahrheit eines anderen (wie auch immer die auch aussieht), mahne ich das an, kommuniziere mein Bedürfnis danach, gebe Zeit- und ziehe im Zweifelsfall irgendwann für mich mit Ankündigung zum "letzten (Wieder)Einstieg" die Konsequenzen, mich und mein Herz zu schützen und Wege mit (anderen) Menschen zu gehen, mit denen Verbindung möglich bleibt, auch wenn unterschiedliche Wahrnehmungen oder Bedürfnisse aufeinander treffen.

PS: Ich freue mich gerade sehr über den Austausch mit euch und wünsche jedem Einzelnen, jeder Einzelnen ganz richtig arg von Herzen ganz viel Segen und Freude und Glück für die anstehenden Wege *g*
@*********eeker:

Vielen Dank, dass du den Impuls für diesen Thread aufgenommen hast! Deine Fragen treffen auch mich ins Herz, weil ich einiges davon durchleben durfte und auch musste. Für mich begreife ich alles als einen Motor meines Wachstums.

Was meinen Weg hin zur Polyamorie angeht - vor eineinhalb Jahren habe ich mich in jemanden verliebt, der "nicht exklusiv zu haben" war. Was das bedeutet war mir am Anfang nicht klar, da ich - abgesehen von meiner mehrjährigen Swingererfahrung - mit dem Thema Polyamorie und offener Beziehung an sich nicht vertraut war. Als das zwischen uns thematisiert wurde durfte ich erfahren, dass es "den anderen" schon länger gab als mich.

Das bringt mich zum Punkt Offenheit und Vertrauen, und ich frage: Schütze ich den neuen und unerfahrenen Partner damit, wenn ich etwas verheimliche? Oder ist das schon Egoismus, weil ich die "Wahrheit" nur sukzessive und häppchenweise in den Ring werfe? Das ist sicher ein Balanceakt, und lässt sich weder pauschal verdammen, noch gutheißen. Es kommt sicher auf den Einzelfall an. Mich selbst nehme ich da nicht aus; ich lüge nicht, breite aber auch nicht alles aus, wenn es die aktuelle Beziehung - mit einer monoamoren Frau, die mich aber polyamor freilässt - nicht berührt. Wobei ich mich manchmal selbst frage: Ist Schweigen nicht fast schon eine Lüge, ein Betrug? Es ist schwierig...

Ich versuche dabei, mit mir im Reinen zu bleiben, ohne zu werten. Da folge ich einfach meinem Gefühl. Aber zurück zu meiner alten Beziehung - ich habe mich Schritt für Schritt entwickelt. Weg von Eifersucht und Besitzdenken, bis hin zur Mitfreude für die Begegnung von ihr mit einem anderen Menschen. Habe das selbst so gelebt für mich, weil ich aus jeder anderen Begegnung erfüllt zurück in die Beziehung gekommen bin, und uns das beide bereichert hat; die Intensität unserer Begegnungen erhöht hat. Das empfinde ich heute als meine eigene Entwicklung, denn an die Hand genommen und begleitet in meiner Entwicklung habe ich mich nie fühlen dürfen. Eher im Gegenteil - fiel ich in alte Muster zurück, oder entdeckte ich durch Zufall mir unverständliches im Leben meiner Partnerin, so zog sich meine Partnerin von mir zurück, ohne in Klärung zu gehen; so sehr ich das auch klären wollte. Ich stehe zu jedem meiner Fehler und mag daraus lernen, wenn ich die Chance bekomme, das aufzulösen. Bis heute tappe ich allerdings auch im Dunklen, warum sie sich endgültig von mir zurückgezogen hat.

Ich habe in mir damit Frieden geschlossen, denn sie hat sicher immer ihr bestes gegeben. Das akzeptiere ich so, und liebe sie im Inneren unentwegt, auch wenn wir getrennt sind. Für mich ist aber auch klar, dass eine Beziehung der Entwicklung bedarf, die von beiden Seiten ernsthaft gewollt und betrieben werden sollte. Polyamorie ist für mich in erster Linie Liebe in Verbundenheit und innerer Verbindlichkeit; egal, wie die äußere Verbindung von beiden gestaltet wird. Dazu gehört, dass jeder eine Position einnimmt für sich, und man gemeinsam für die Beziehung einen Konsens entwickelt, der tragfähig ist und im Grundsatz akzeptiert wird. Und dass jeder achtsam und wertschätzend mit sich und dem anderen ist und umgeht. Und Liebe ist doch, dass man Verstrickungen gemeinsam auflösen möchte, anstatt sich nur auf sich selbst zurückzuziehen...
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Zwei Seiten
In der Tat ein spannendes Thema.
Da gibt es gleich 2 Seiten von mir/uns, die ich dazu beizusteuern hätte.
Hoffentlich verfranse ich mich nicht! ^^

Erste Seite
Ich habe seit ein paar Wochen das Gefühl einen "Knoten" zerschlagen zu haben.
Es geht um die Gefühle und Taten, die ich mir selbst nicht zugetraut habe, weil ich sie meiner Fen(var) nicht zugetraut habe, diese auszuhalten. (klassisch gespiegelt, würd ich meinen^^)

Das kam ganz sicher aus der Ecke "Verantwortungsgefühl für den Partner".

Ich hab also Dinge NICHT getan, wo mein Egoismus schon deutlich Lust drauf gehabt hat, aus falsch verstandener Rücksichtnahme. Und mal abgesehen davon, das ich uns eines gewissen Entwicklungspotentials "beraubt" habe ( das wir übrigens dringend für uns brauchen!), war das auch ein ziemlich sicherer Weg dahin, das jeder von uns sich immer unglücklicher empfunden hat.
Es ist ja durchaus so, das wir uns das gegenseitig nicht nur gönnen, sondern sogar wünschen das da emotionaler Input da ist.
(Auch, wenn der nicht vom Partner(n) selbst kommt)

Da stehen sich also nun 2 Komponenten entgegen:
Zum einen: Diesen Input haben zu wollen, zum anderen: den(/oder die) Partner nicht (wissentlich) zu verletzen oder gar "stehen" zu lassen....- halt auch Achtsam und Liebevoll gegenüber anderen sein zu wollen.

Es eskalierte dann tatsächlich auch bei uns.
Weil der Egoismus dem Paarsein und der Polyamorie untergeordnet wurde.

Es bedurfte dann auch wirklich einer heftigen Aussage um den Stein ins Rollen zu bringen.
("Du nimmst einen gewissen Teil meines Empfindens nicht mehr ein. Weil ich es wirklich auch nicht mehr so empfinde, UND weil du nicht DU bist sondern viel zu sehr WIR!")

Qualität: Beziehungskiller!^^

Für mich der Punkt mir neue Wege, andere Zugänge/ Sichtweisen anzueignen.

Natürlich ist es toll sich verantwortlich zu fühlen, wenn es dem Partner(n) super geht!
Und natürlich ist es Kacke sich verantwortlich zu fühlen, wenn es dem Partner(n) schlecht geht!

Gemeinsamer entdeckter Nenner: Die Verantwortlichkeit.

Also : will ich sie SO nicht mehr haben!

Ich hab sie für mich ( was meinen Egoismus angeht) abgelehnt...zum Teil.
Bzw. "erweitert".

Praktisch sehe ich das jetzt wie folgt:
-Es gibt eine "Uns-Emotionalität", in der wir tatsächlich unsere gemeinsamen Anteile haben ( quasi wie vorher)
-Es gibt zusätzlich noch eine "Ihre-Emotionalität", die ganz die Ihre bleiben soll und in der ich mich als "Begleiter" verstehe, und..
-Es gibt die "meine-Emotionalität", wo es eben genau andersrum ist.

Diese 3-Teilung hilft mir sehr, Polyamorie & gesunden Egoismus unter einen Hut zu bringen.

Diese 3 Teile sind NICHT mit dem Skalpell scharf abgegrenzt.
Vielmehr symbolisiere ich sie wie 3 tanzende Kreise, die hin und wieder mal eineinander überlaufen, sich berühren & überschneiden.

Praktischerweise führt das dazu, das meine Fenvar wieder sehr viel mehr DEN in mir sieht & wahrnimmt, der ich wieder mehr sein kann & will...und das ist genau DER, den sie von Herzen liebt .

UND wir sind wirklich wieder Herz-offen, was Menschen außerhalb unseres Geflechtes angeht *g*

Zweite Seite
Die betrifft noch mehr unser Beziehungs-Geflecht.
Bedingt durch die durch Seite 1 Beschriebene Veränderung und der darauf folgenden Sexualität hat das auch Auswirkungen auf eben jenes.

Da kommen dann Komponenten "Übergrifflichkeitssempfindungen", "sich ausgeschlossen fühlen/ nicht anteilhaftig sein" und nicht zuletzt auch ein gesundheitlicher Aspekt ins Spiel.

Dazu kann ich im Moment noch gar nicht soooo viel schreiben, denn der Prozeß findet grad jetzt, ganz akut, statt.
Nur soviel:
Es knirschte schon erheblich in unserem Geflecht!
Da spielten dann auch Verletzheiten mit rein, aber wie gesagt auch ein massives Empfinden von "äusserer Einflussnahme/ Begrenzung"...was man aber TROTZDEM mit der gefühlt nötigen Achtsamkeit & dem Wunsch nach dem "Geben von Glück" in Einklang bringen will.

Letzter Stand ist, das wir uns wieder aufeinander zu bewegen (wollen & werden), wir wieder näher sein wollen, mehr Anteil aneinander haben wollen.
Ein gutes Gefühl! *g*
Wir kriegen das hin, keine Frage.
Denn was uns unterm Strich verbindet, ist neben der Fähigkeit solch (manchmal schmerzhaften oder unbequemen)Dingen auf den Grund zu gehen, ...die Liebe, die uns verbindet!

Und das macht irgendwie ein von Grund auf positives (Lebens-)Gefühl.

*my2cents*
S11 *tipp* ( & Fenvar *les* & Alex )
******ore Frau
4.526 Beiträge
Eigentlich habe ich gar keine Zeit, weil ich meine Geburtstagsnachparty (ohne Alex und ..... *heul* menno, neulich zu wenig Zeit gehabt und nun zu weit weg) vorbereite (die Mousse au Chocolat ist schon fertich *zwinker* )

aber: das ist ein toller Beitrag von Dir/ Euch!

Schnarch hat diese Theorie, dass Paare sich wieder tief begegnen können, indem sie ihr Spannungspotential erhöhen und dazu braucht es ein wenig Fremdheit. Diese Fremdheit kann man künstlich erzeugen (Spielchen.....naja.....) oder eben durch eigene Entwicklung "echt" erzeugen.
So wie Selbstentwicklung außerhalb der Komfortzone passiert, so ist das bei Paarentwicklung nicht anders, denke ich jedenfalls....
Das Blöde ist: wir sind ja doch immer mal wieder Sicherheitsfanatiker und das kollidiert öfter, als uns lieb ist....
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Naja..
So lang alles harmonisch & sämig läuft, gibt es ja keinen Grund irgendwas zu verändern oder zu reflektieren.
Dann ist man halt mit genießen beschäftigt...- und das is auch seeehr gut so! *zwinker*

Spannend wird's dann, wenn irgendwas "ansteht", was bewältigt gehört.
Und das kann man durchaus als Chance begreifen...solang man sich trotzdem sicher & geborgen fühlt :*
Das sind ja ganz viele Fragen auf einmal.

wo und ab wann wir Achtsamkeit und Rücksichtnahme vermissen würden?

ich selbst würde sie vermissen, wenn der andere die Kommunikation verweigert oder für mich nicht mehr ansprechbar ist. Oder wenn er auf sehr wichtige Bedürfnisse nicht mehr eingeht.

Letztlich möchte ich, dass eine Beziehung für beide erfüllend ist. Dazu gehört gesunder Egoismus auf beiden Seiten. Jeder muss in sich gehen und schauen, wo er steht und das muss kommuniziert werden. Dann kann man sich auf Augenhöhe begegnen.

Dazu müssen beide selbstreflektiert, offen sein und Grenzen klar kommunizieren können.

In welchen Situationen sind uns selber schon solche Fehler passiert? Wie gehen wir damit um?

Wirkliche Fehler weiß ich nicht. Manchmal wünsch ich mir von meiner Seite eine andere Reaktion. Letzlich kann aber keiner aus seiner Haut und wenn Emotionen da sind, müssen sie auf den Tisch. Man muss einfach auch nachsichtig mit sich selbst (!) und auch mit dem Partner sein. Jeder hat das Recht auf seine Gefühle. Böse Absichten stecken selten dahinter. Missverständnisse müssen frühzeitig aufgeklärt werden.
Ich habe früher immer den Fehler gemacht, meine Grenzen nicht zu kommunizieren (sie waren mir auch nicht bewusst). Ich muss auch gut auf mich selbst aufpassen dabei.

oder gibt es auch wie in monogamen Beziehungen diese Schwierigkeiten mit eingefahrenen Wegen, bei denen nach und nach Menschen vernachlässigt werden. Wir sie und ihre Veränderungen nicht mehr sehen?

Mir sind solche Dynamiken ein Gräuel. Daher achte ich wie ein Luchs darauf. Das liegt daran, dass ich so viele Beziehungen an diesem Aspekt habe scheitern sehen. Manchmal sind Zeiten schwer und das Ausmaß der Veränderungen nicht absehbar. Man darf dann den Kontakt nicht zueinander verlieren. Und manchmal muss man sich zurücknehmen, weil man weiß, dass die Situation sich auch wieder ändert oder aufklärt.

Was ist in unseren Augen unsere eigene Verantwortung, wofür sehen wir unsere Partner zuständig? Welche Gefühle löst es aus, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden? Schuldgefühle? Eifersucht? Enttäuschung?

Der Partner muss seine Bedürfnisse und Ängste mitteilen, sonst kann ich nicht darauf reagieren. Indirekte Rede, Hoffen, hohen Erwartungen führen zu Enttäuschungen. Man muss dem anderen auch die Chance geben, sich um einen zu kümmern (Memo an mich).

Andererseits muss ich dem Partner vertrauen können, dass er auch auf sich selbst aufpasst, ich nicht die Verantwortung für sein Wohlbefinden hab. Jemand, der still leidet und sich nie zur Grenzsetzung aufrafft, - oh je das wäre mir zu viel Verantwortung.

Eifersucht kommt bei mir aus Verlustangst. Schuldgefühle, wenn ich sehe, dass es dem anderen durch meine Handlungen schlecht geht. Ein ziemlicher Interessenskonflikt. Schuldgefühle kommen auch, wenn es mir schlecht geht und ich den anderen zeigen muss, dass es mir so nicht gut geht, obwohl es ihm gerade sehr gut geht mit der Situation.

Polyamorie wirkt auf viele befreiend. Doch wie sehr sind wir bereit unsere neu gewonnene Freiheit den sicher anderen Anforderungen eines Polygeflechtes auch wieder aufzugeben? Wie sehr bestehen wir auf unserer Freiheit und wie finden wir Kompromisse? Finden wir sie? Wie leben wir sie?

Sehr gute Fragen. Das hängt, glaub ich, davon ab, was mir langfristig mehr schadet (ist auch egoistisch). Ich kann auf eine Freiheit verzichten, wenn der Verzicht auf den Partner für mich schlimmer ist. Das erfordert manchmal eine lange Zeit, bis ich mir darüber klar werde, was mir wichtiger ist, aber wenn ich die Entscheidung getroffen hab, steh ich voll dahinter. Denn sie war selbstbestimmt. Manchmal tun sich aber auch noch unerwartete Möglichkeiten auf.

Es gibt nicht immer eine schnelle Lösung.
Polyamorie wirkt auf viele befreiend. Doch wie sehr sind wir bereit unsere neu gewonnene Freiheit den sicher anderen Anforderungen eines Polygeflechtes auch wieder aufzugeben? Wie sehr bestehen wir auf unserer Freiheit und wie finden wir Kompromisse? Finden wir sie? Wie leben wir sie?

Das ist wohl die Frage der Fragen, aber auch etwas worüber ich erst mal nachgedacht haben bevor ich mich ins Getümmel gestürzt habe. Erste einmal allein später mit Partner(geflecht). Momentan lebe ich seit zwei Jahren aktiv poly. Und natürlich dürften wir uns alle erst einmal den ganzen Schmonz anhören, den Monos damit verbinden. Ob wir ständig Sex haben was ist mit Eifersucht und den Kindern - bla bla ...

Wir haben uns zusammengesetzt und feste Regeln aufgestellt, kam einer dazu haben wir das recht schnell zur Sprache gebracht. Wer das nicht wollte konnte wieder gehen. Bisher läuft das sehr gut. Auch wir haben uns die Frage gestellt was wir machen, wenn einer von uns jetzt jemanden wirklich liebt der aber ( bei aller Liebe) bei uns nicht reinpasst. Natürlich haben sich einige da erst mal schwer getan so hart zu sein - mittlerweile achten sie von sich auf drauf das es passt - ohne das irgenwer das verlangt hätte....

Wir dann doch eine Art Einzelperson, aber mit vielen Komponenten.. wie ien Krake der Kopf hält alle zusammen aber es gibt verschiedene Arme.

Zu diesen Regeln gehören übrigens auch nennen wir das mal soziale Dienste wir helfen uns grundsätzlich gegenseitig trozdem ( ich würde eher sagen weil..) wir allesammt über ganz Deutschland verteilt wohnen. Wir wollten es so, die Distanz bringt uns dazu Nähe und Hilfe von anderen zu schätzen, grad dann wenn der andere mal nicht verfügbar ist. Zwei von uns haben erst durch die Distanz gelernt, das ein Mensch der sich um einen sorgt nichts Selbstverständliches ist. Allgemein sehe ich in unserer Gemeinschaft momentan einen unglaublichen inneren Reifeprozess. Wir sehen uns nicht nur als Liebes - sondern vor allem soziales Netzwerk, wir sagen auch gern das Sympathie sicherlich von vorne herein da sein sollte, aber Liebe das ist etwas, das wächst und wachsen braucht Zeit.

Monika weiß wo sie ihren Hund im Urlaub lassen kann, Peter hift mir beim Umbau des Bads und kocht für Markus mit, weil der behindert ist und sich so das Essen auf Rädern sparen kann, während ich Peter Tai Chi beibringe (die Namen sind bewußt alle Fiktion) . Sowas schweißt zusammen, muß aber auch gehörig organisiert/finanziert werden. Daran scheitern schon die meisten nachdem sie die rosa Brille der anfänglichen Euphorie abgesetzt haben..

Das klingt alles ehr harmonisch, ist aber schon allein in der eine organisatorische Leistung, kommt noch Emotionales dazu, muß das diskutiert werden. Bisher hatten wir damit aber wenig Ärger da wir alle von Anfang an kein Problem hatten unser Ego unserm selbstgestrickten Konzept unter zu ordnen. Irgendwie kam diese psychologisch /emotionale Diskussionsphase bei uns gar nicht erst auf...

Ein weiterer Punkt der viele an ihre grenzen stoßen lässt ist das *nein*des anderen. Wer mit ablehnung nicht umgehen kann sollte lieber Mono bleiben. Wir diskutieren ohnehin oft darüber das Poly schon fast in ist und jetzt viele mitlaufen die eigentlich für diese lebensform völlig ungeeignet sind. Eines fordert das ganze Konstrukt nämlich sicherlich: ein hohes Maß an Disziplin. Peter hat nicht immer Lust für Markus mit zu kochen, aber der in einer Gemeinschaft aktiv gelebte Altruismus ist es dann, der ihn dazu bringt, es doch zu tun.. mit langem Gesicht... bis er bei Markus vorbeifährt und weiß - verdammt es war gut das ich´s gemacht habe, es hat mir einen Wert gegeben, den kein Geld der Welt aufrechnen könnte... *zwinker* ....... übrigens von wegen Deutschland - Peter fährt dafür nicht Quer durch die Pampa die wohnen schon so beieinander, das es geht ^^

Sowas erzeugt tiefe Gefühle in einem. Einzelpersonen die früher herrenlos gelangweilt durch Leben dümpelten, merken das auch sie einen tieferen Lebensinn für sich schaffen können, ich denke das zusammen mit der räumlichen Distanz ist es, was uns zusammenhält.
Unser Konzept ist ganz sicher nicht für jeden geeignet und soll daher hier auch nur als Beispiel dienen wie unsere Lösungen und praktische Umsetzungen aussehen.
liebe Grüße
Turani
*******erli Paar
4.368 Beiträge
dass immer der langsamste das Tempo bestimmt.


Dann könnte man auch sagen .... der stärkste Part ist verantwortlich das, dass Tempo stimmt.

Wenn jemand jedoch gern mit 200 km/h durchs Leben rast, hat derjenige bestimmt keine Lust zu warten bis Mensch X mit seinem Fahrrad 15 km/h auf den Sportwagen umgestiegen ist.

So einfach ist die Sachlage nicht zu klären.

Wenn man auf einen Menschen trifft und schon weiß, was alles nötig ist um miteinander eine Beziehung / Partnerschaft führen zu können, schreckt das ahnungslose Menschen oft extrem ab.

Auf der anderen Seite kann eine Beziehung / Partnerschaft nur eine Basis bekommen, wenn man ehrlich zueinander ist und sich so darstellt, wie man nun einmal ist.

Doch meiner Meinung nach gehe ich persönlich lieber das Risiko ein, einen Menschen abzuschrecken, als Ihm / Ihr erst all meine Eigenarten, Gedanken und Meinungen mitzuteilen, wenn Er / Sie sein Herz schon verloren hat.


Bin ich also bereit, trotz einschlägiger Erfahrungen bei 0 zu beginnen, gut.
Doch wenn nicht, sollte man da ehrlich zu Selbst und anderen Menschen sein.

Der / die eine liebt es, Menschen an neue Dinge heranzuführen.
Der / die andere benötigt eher einen ebenbürtigen Partner/innen.

Bin ich also ein Mensch, der eher seine eigenen Interessen und Vorteile im Blick hat, ist das in Ordnung solange ich dazu offen stehe und nicht den Eindruck erwecke, als ob dem nicht so wäre.

Denn es gibt zu vielen Charaktereigenschaften auch den passenden Pendant.
Ich mag einmal den Egoismus unabhängig von Polyamorie aufspalten.

Zum einen in den sogenannten positiven Egoismus. Der sorgt dafür, dass wir keine Abhängigkeiten schaffen; weder dass wir abhängig sind, noch jemand von uns. Das mündet in Autonomie ( vgl. Arno Gruen ), gesunder Abgrenzung bei gleichzeitiger Wertschätzung des Partners. Jeder erkennt seine eigenen Grenzen, und die des Partners, und akzeptiert diese. Der Konsens wird fließend immer wieder neu gebildet und verhandelt. Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse und die des Partners ist präsent. Die Balance zwischen ich, du und wir ist im Jetzt spürbar mit gutem Gefühl.

Dem gegenüber steht der ungesunde und unausbalancierte Egoismus. Grenzen werden weder beachtet noch eingehalten. Die Balance fehlt, es bildet sich ein Gefälle. Vor allem, wenn einer mehr liebt als der andere. Dieser gibt seine Autonomie immer weiter auf, um Liebe zurück zu erhalten. Gleichzeitig fordert er als Feedback immer mehr ein; je mehr er selbst (auf-)gibt. Eine Spirale beginnt...

In der Polyamorie multipliziert sich das. In einem Geflecht muss nur einer seine Balance verlieren, und das gesamte System gerät ins wanken. Viel-Liebe ist nicht eben leicht *zwinker*
*******a_3 Frau
28 Beiträge
Spirale
Lieber KKMK,
Kannst du bitte noch etwas mehr über die Spirale schreiben. Das interessiert mich sehr.
*******ben Mann
3.280 Beiträge
für mich braucht es beides in der Beziehung und auch in jeder "Beziehungsperson". Je nachdem was für eine Beziehung es ist, um welches Thema es geht bzw. wo ich mich gerade in meiner Entwicklung ( bzw. die Anderen) befinde, sind dann die prozentuallen Anteile auch unterschiedlich, was ich da als "gesund" empfinde.

dass immer der langsamste das Tempo bestimmt.
passt für mich dann, wenn ich die Beziehung (zu jedem Preis) in der Priorität deutlich über die Eigenentwicklung bzw. die des Partners stelle. Also ein höheres Bedürfnis miteinander zu sein, als das sich zu entwickeln. Oder wenn dies meiner Persönlichkeit entspricht, weil ich mich gerne kümmere, an die Hand nehme oder "Lehrer" für den Partner bin. Sonst für mich keine Basis für ein Miteinander, weil hier sich dann immer der eine ausbremsen muss.
Überhaupt finde ich schnell und langsam passt - nicht nur im Beziehungsalltag - für mich nicht wirklich, weil es soviel Raum für negative Empfinden/Interpreation/Abwertung in unserer Gesellschaft hat. Ich rede da lieber von passenden (möglichst gemeinsamen) Tempo.


http://www.joyclub.de/my/4008322.turani.html danke für dein Teilen. Das Geflecht was du beschreibst besteht aus wie vielen Personen, in welchem räumlichen Umkreis? Das beschriebene soziale Miteinander ist es eure Vision oder lebt ihr dies schon zu 100%?
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Themenersteller 
*********uelle:
dass immer der langsamste das Tempo bestimmt.
passt für mich dann, wenn ich die Beziehung (zu jedem Preis) in der Priorität deutlich über die Eigenentwicklung bzw. die des Partners stelle. Also ein höheres Bedürfnis miteinander zu sein, als das sich zu entwickeln.

Kannst du diese Einstellung vielleicht etwas genauer beschreiben? Wir alle erleben Entwicklungen, bei denen unsere Partner nicht immer im gleichen Tempo folgen können. Wie gehst du damit um? Denn genau das ist ja die Frage, wie sehr stellst du da dich selbst über deine Partnerschaften. Hier geht es nicht darum, dass eine Beziehung nicht folgen will, sondern einfach nur darum, dass sie mehr Zeit braucht, der Entwicklung zu folgen. Unter welchen Voraussetzungen gehst du also Beziehungen ein, und unter welchen löst du sie wieder. Es wäre sehr schön, wenn du zu deiner sehr theoretischen und abstrakten Beschreibung ein Beispiel geben könntest.

Vielen Dank.
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Themenersteller 
*******erli:
Der / die eine liebt es, Menschen an neue Dinge heranzuführen.
Der / die andere benötigt eher einen ebenbürtigen Partner/innen.

Ist das nicht etwas zu einfach gedacht? Bedeutet sich einen ebenbürtigen Partner zu suchen gleichzeitig auch, dass ich ihn nie auf meiner Entwicklung mitnehme? Es gibt doch so viel bei dem wir uns entwickeln. Sind diese Partner wirklich nur Begleiter, solange man in die gleiche Richtung geht? Wie sehr passt du deine Entwicklung an die deiner Partner an? Wie sehr lässt du deine Partner an deiner Entwicklung teilhaben? Wie gehst du damit um, wenn ein Partner mehr Schwierigkeiten hat dir zu folgen als ein anderer?

Bitte entschuldigt, wenn ich so nachbohre, aber ich glaube, solange wir sehr abstrakt reden und eben nicht in die Spannungsfelder vorstoßen, werden die Aussagen auch nicht wirklich spannend werden.

Ihr dürft bei mir natürlich auch nachbohren. *zwinker*
*********eeker Mann
1.505 Beiträge
Themenersteller 
*****ane:
Von daher stellt sich mir nicht so sehr das Problem von "wie lange soll/will ich jemandem Zeit geben". Solange wir in Klarheit oder im Gespräch über Unklarheit sind, befinden wir uns im Prozess, der immer sein eigenes Tempo hat. Das ist für mich völlig zulänglich. Versiegt das Gespräch, sperrt sich jemand im Dialog, fühle ich mich nicht in Kontakt mit der inneren Wahrheit eines anderen (wie auch immer die auch aussieht)

Aber bist du sicher, dass es der andere ist, der sich sperrt? Ich habe leider gar nicht so selten die Erfahrung gemacht, dass auch mein eigenes Verhalten eher sperrend war. Nicht weil ich nicht auf den anderen zugegangen bin, sondern, weil meine Worte, Gesten und Handlungen nicht zum anderen Vorgedrungen sind. An einem scheiternden Kommunikationsprozess sind ja immer mindestens zwei beteiligt. Ich habe meinen Blick nicht geweitet, mich eben nicht in die Schuhe des anderen begeben, sondern nur "missioniert". Ich bin daher mit Zuweisungen von Verantwortung sehr vorsichtig. Etwas anderes wäre es, wenn der andere klar zum Ausdruck bringt, dass er diesen Weg nicht mitgehen will. Aber diese Offenheit habe ich bisher erst einmal erlebt und sie hat zum Ende der Beziehung geführt. Leider auch nicht so harmonisch, wie die Beziehung es verdient gehabt hätte.
*****ane Frau
116 Beiträge
@curious_seeker
Du hast Recht, das ist nicht besonders gut ausgedrückt. Ich versuche, zu spezifieren:

Es ging nicht so sehr um Erreichen inhaltlicher Einigkeit im Dialog. (Das Missionieren habe ich mir hoffentlich auch weitestgehend abgewöhnt ;)).
Mit "Sperren im Dialog" habe ich meinen Eindruck beschrieben, dass manchmal kein ehrlicher (Herz- zu Herz-)Dialog zustande kommt- zum Beispiel, weil jemand sich nicht wirklich mit seiner Wahrheit, Unklarheit, Ängsten, Nöten, Baustellen, Wünschen, .... einbringt.

Und damit ist nicht gesagt, dass das nur anderen so geht.

Ich merke nur immer wieder, dass ich gerne und gut daran arbeite, mit jemandem unseren Weg zu finden- was geht, was nicht, wie viel, wie schnell, etc. - Aber dafür brauche ich Einblick in die Welt und das Universum des anderen. Genauso, wie es andersherum auch ist: will ich einen authentischen, liebevollen Umgang mit jemandem finden, muss ich mich zur Verfügung stellen. Auch und nicht zuletzt mit dem, was in mir wohnt- auch wenn es manchmal schmerzhaft ist oder Angst macht.

Wenn das nicht gelingt bzw. in dem Versuch, das zu tun, nicht das Gefühl entsteht, dass beide sich der Annäherung bemühen, ist ein Dialog für mich "gesperrt" . Von den dahinterliegenden Ängsten, Verletzungen etc. Was ebenfalls ganz in Ordnung ist- tatsächlich kann man ja eben nicht mehr, als man eben kann. Dennoch ist das für mich der Punkt, an dem ich den Schritt zurückgehe, um mich nicht selber so sehr in den Gefühlen für jemanden zu verheddern. Diesen Punkt wollte ich eigentlich nur darstellen *g*
*****ane Frau
116 Beiträge
Ps: Gemeint ist im Übrigen jedwede Art von "Dialog"- nicht nur im verbalen Sinne. Auch Gestik, Mimik, Verhalten etc. fließen bei mir in das Gefühl von "Zwiesprache halten" mit ein und werden zunehmend wichtiger für mich als Anhaltspunkte.

Kann ja nicht jede_r so n Schnacker sein wie ich *zwinker*
*******ben Mann
3.280 Beiträge
es gibt für mich gemeinsame (als "Paar", Netzwerk, Teile des Netzwerkes, ....) Entwicklungen und individuelle persönliche (meine Beziehungspartner oder ich als Einzelwesen).
Mein Bedürfnis jemanden (oder mehrere) täglich fest an meiner Seite zu haben, hat sich deutlich reduziert, seit ich meinen kleinen Jungen und mein kleines Mädchen gefunden und deren alte unbefriedigte kindliche Bedürfnisse erspürt und ins Leben geholt/erfüllt habe. So hat sich hier das "Loch" gefüllt und das Bedürfnis Ersatzeltern/Mama an meiner Seite ständig zu haben "erledigt". Ebenso hat die Sexualität in meinem Leben sehr viel an Wichtigkeit/Bedürfnis verloren; ich hatte vor kurzem sogar zwei fast zolibartäre Jahre.
Mein erwachsenen Bedürfnis viel Zeit nur mit mir zu haben ist dafür zur Zeit sehr hoch (und z.B. ganz klar beim schlafen). Ich geniese sehr mein Einsiedlerleben (samt Besuchen/ Kunden) inmitten der Natur, mich ganz und jede Sekunde neu nach dem zu richten, was meine eigene Energie gerade ist, was ich mag. Viel am in mich reinspüren und meine emotionale Themen aus Begegnungen anschauend mich entdecken und Freude über meine individuelle Unterschiedlichkeit zu spüren; diese ins Leben holen.
Genauso wie meine Kinder, meine Freundinnen und Freunde, die ich dann gerne einlade an meinem Leben (z.B. gerade viel am See die Natur geniesen und schauen ob die Göttin mir einige ihrer Wasserkinder fürs Essen schenkt; nebenbei Nüsse knackend) teilzuhaben.

Ich folge dabei innerlich meiner Liebe, die ich zu vielen Menschen in meinem Herz, Bauch und Unterleib spüre. Was davon aber ins Leben geholt werden kann/mag, ist dann sehr unterschiedlich. Freundschaften (teilweise offen für Sexualität, teilweise nicht), Papa sein für zwei tolle Kinder, ein Orga-Team mit denen wir offene Netzwerktreffen veranstalten, Affären, offene Begegnungen, Heilungsbezie-hungen, geschäftliche Partnerschaften, gemeinsames Eltern sein etc.
In Richtung (tägliche) auf gemeinsame Lebensentwicklung ausgerichtete Partnerschaften gehe ich derzeit nur mit Menschen, die auf ihre Selbstentwicklung und die ihres Partners hohen Wert legen. Hier auch schon entsprechende Erfahrungen & Werkzeuge haben auch mit emotionalen Triggern, kindlichen Bedürfnissen, Traumas, weiteren Beziehungen etc. umzugehen und dies im Alltag anwenden. Da lässt sich dann auch gut und leicht ein gemeinsames Tempo finden, wo sich niemand bremsen muss. Oder gerne eine Schleife, damit danach der Weg gemeinsam gut weiter geht. Aber ganz selbstverständlich auch individuelle Entwicklungen alleine, die gerade nicht der Pfad des Anderen sind.
*******erli Paar
4.368 Beiträge
Ist das nicht etwas zu einfach gedacht?


Für mich persönlich nicht, da ich nur von meinen Erfahrungen schreiben kann.


Bedeutet sich einen ebenbürtigen Partner zu suchen gleichzeitig auch, dass ich ihn nie auf meiner Entwicklung mitnehme?


Im Gegenteil es ist die Vorrausetzung um ihn / sie überhaupt an einer Entwicklung teilhaben zulassen.

Beispiel .... Ein Mensch hat seine devote Neigung noch nie ausgelebt und trifft auf einen Menschen, der seine dominante Neigung immer frei ausleben konnte.

Hätten beide denselben Erfahrungslevel, wäre eine gemeinsame weiterentwicklung möglich.

Im obigen Fall jedoch müsste der Mensch mit der dominanten Neigung jahrelang Rücksicht nehmen, damit sich der Erfahrungswert des Menschen mit der devoten Neigung seinen eigenen Erfahrungswerten anpassen kann.

Hoffe es ist verständlich erklärt.

Es gibt doch so viel bei dem wir uns entwickeln. Sind diese Partner wirklich nur Begleiter, solange man in die gleiche Richtung geht?


Ja und Nein
Ja .... gehen die Richtungen zu weit auseinander und meine Richtung findet keine Akzeptanz und Unterstützung, erkenne ich keine Basis mehr für ein Zusammenleben. Die Liebe löst sich dann auf in Freundschaft.
Nein .... solange ich die Freiheit habe einen Menschen dazu zuholen, der meine Richtung teilt oder mitgehen mag.

Wie sehr passt du deine Entwicklung an die deiner Partner an?


Unfreiwillig oftmals mehr, als mir lieb ist.
Weil manche Charakterzüge in Kombination mit bestimmten Neigungen sehr selten anzutreffen sind.
Bestimmte Dinge benötigen nun einmal mindestens 2 Menschen.
Werden die eigenen Kompromisse jedoch zu groß, um Entwicklung X zu erleben muss man sich entscheiden.
Ich habe mich entschieden .... stehen zu bleiben.

Wie sehr lässt du deine Partner an deiner Entwicklung teilhaben?


Ich teile alles, aber das nutzt nichts, wenn die Entwicklung für Mensch X nicht stimmig oder nützlich ist.

Wie gehst du damit um, wenn ein Partner mehr Schwierigkeiten hat dir zu folgen als ein anderer?


Der Partner/in der / die mir folgen kann, ist klar im Vorteil.
Der Partner/in der / die mir nicht folgen kann, wird sich äussern müssen ... was er / sie denkt meint und fühlt.
Sehe ich keine Möglichkeit eine gemeinsame Basis zu finden, beende ich die Beziehung.

Bedenke bitte, dass Dir diese Fragen von einer dominanten Frau beantwortet wurden. Ich bin als Mensch nicht sonderlich anpassungsfähig und auch nicht sehr gewillt mich Mensch X anzupassen.
********olic Frau
65 Beiträge
@Paradiesquelle
ich finde dein Statement ein sehr gutes Beispiel um gesunden Egoismus zu beschreiben.
Wenn die grundlegende Wellenlänge nicht stimmt, dann sollte man schon überlegen ob man der richtige Partner ist für denjenigen. Besitzt man selbst genügend Fähigkeit, jemanden auf eine Reise mitzunehmen?
Ich finde nichts schlimmer, als eine Überschätzung von Fähigkeiten. Von vornherein ein realistisches Bild geschaffen, wie sieht mein Leben aus, wie sieht dein Leben aus und an welcher Stelle kann man übereinkommen und reicht das allen Beteiligten aus?

Meine Jugendliebe wollte nie sein Dorf verlassen, auch nicht mal für ein paar Jahre. Ja es hat mir sehr weh getan zu gehen, weil es dort auch sehr viele tolle Menschen gab. Aber ich fühle mich als "Weltenbummler" und immer auf Achse auch ganz wohl. Ich hätte ihn damit immer verletzt, egal wo ich war, mit wem ich war. Es war immer alles gesagt, aber es gab Stress wenn ich gesagt habe ich schlafe mit einem Schwulen auf der Couch. (Hotel wollte er mir nicht bezahlen, leisten konnte ich es mir nicht). Und an der Stelle bin ich absolut egoistisch und sage, dass ich darüber keine Diskussion führe. Ich hatte keine andere Möglichkeit.

An gewissen Punkten kann man durchaus Kompromisse schließen, aber man muss sich schon überlegen wieviel Basis die Beziehung geben kann/ soll.
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