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Wie frei kann Liebe wirklich lassen?

Wie frei kann Liebe wirklich lassen?
Vor mittlerweile drei Monaten hat sich meine damalige Hauptpartnerin von mir zurückgezogen. Sie hat das weder klar begründet, noch einen klaren Schlussstrich unter unsere Beziehung gezogen. In den ersten Wochen danach habe ich versucht, zu kommunizieren, um Klärung herbeizuführen, und eine Heilung der Beziehung zu versuchen. Außer einer diffusen Abwehrhaltung durch wenige Reaktionen auf meine Nachrichten hat das zu nichts geführt. Vor einem Monat habe ich meinerseits den Kontakt(versuch) eingestellt, um für mich selbst in eine Klärung zu gelangen. Das ist mir auf eine sehr ambivalente Weise auch gelungen.

Einerseits habe ich mit dem alten - der Beziehung - innerlich abgeschlossen. Meine Trauer habe ich gut fühlend verarbeitet, und ich klammere nicht mehr an der Vergangenheit. Meine Gedankenwelt zweifelt an der momentanen Beziehungsfähigkeit dieser Frau ( aus welchen Gründen auch immer die kommt, da sie nicht mit mir kommuniziert ), und sowohl Kopf als auch Herz wissen, dass ich auch ohne sie ein erfülltes Leben haben kann - und auch habe.

Was mein Herz mir weiter zeigt ist die bedingungslose Liebe zu ihr. Sie ist geblieben und konstant, trotz aller spürbaren Ablehnung. Mein Herz pflegt eine absolut freilassende Liebe zu dieser Frau, was mein Kopf nicht immer nachvollziehen kann. Das ist gefühlt wie eine Naturkonstante. Dadurch, dass ich aus dem Denken ins Fühlen gehe, erfüllt mich diese Liebe, und macht mich glücklich. Das beeinträchtigt auch nicht die Beziehung, die ich zur Zeit pflege. Mein Herz ist jederzeit bereit, sie in etwas Neuem anzunehmen, falls sie mir wieder begegnen mag. Dies ist für mein Herz unabhängig von Zeit, und davon, ob sich das jemals erfüllt.

Für mich ist das eine gänzlich neue Erfahrung - freilassend und bedingungslos zu lieben, auch ohne Aussicht auf Erfüllung dieser Liebe. Mich interessiert, ob jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat, und auch einfach nur Gedanken dazu...
Liebe ist...
...zugegebenermaßen auch der Beginn einer bekannten Comicbildchenserie (Memes der 90er haha)...aber passend dazu: Liebe ist...Fühlen ohne Gegenleistung zu erwarten.

Mir geht's da so: Das Ende einer aktiven zwischenmenschlichen Beziehung durchläuft mal mehr oder mal weniger die Phasen der Trauer, wie Elisabeth Kübler-Ross sie definiert:

Am Ende des Trauerprozesses sollte immer die Annahme und Versöhnung mit der Situation stehen. Auch wenn es sicherlich so ist, dass die Intensität variiert, so habe ich für mich erkannt, dass immer der Punkt kommt, wo ich Frieden schließen kann und damit die Freiheit wieder kommt.

Diese Freiheit muss nicht und tut es auch nicht, dazu führen, einen Menschen weiter zu lieben, aber die Option darauf besteht und manchmal wird aus Liebe oder einer Idee derer, eine tiefere Bindung.
......Liebe.....
Sehr schön und traurig zugleich, wobei du die Trauer ja gut überwunden hast. Was ich so schön finde ist das du von der bedingungslosen Liebe sprichst und sie fühlst. Dieses Gefühl ist etwas wunderbares. Ich habe dieses Gefühl auch erlebt, allerdings bei meinem Kind. Manchmal bekomme ich einen Hauch einer Ahnung wie sich das bei anderen Menschen anfühlt, aber dann gewinnt der Kopf . Aber ich denke genau um das geht es doch. Zu dieser bedingungslosen Liebe zu gelangen. Echt sehr schön:-)) lg ela
Ich kenne diese bedingungslose Liebe und fühle sie für einen Mann, der sie in der Stärke nicht erwidert. Das war der Beginn, dass ich dachte, dass ich tatsächlich polyamor leben könnte, ohne dabei zerrissen zu werden.

Es ist sehr befreiend keine Erwartungen an den anderen zu haben. Ich kann keine polyamore Beziehung mit diesem Mann leben - wir pflegen aufgrund der Lebensumstände nur noch sehr losen Kontakt. Aber er hat irgendwie einen Platz in meinem Herzen und ich denke mit warmen Gefühlen an ihn. Aber genau dieses Gefühl hat es erst ermöglicht, dass ich jetzt ein intensive zweite Beziehung aufbauen kann.

Ich denke aber, dass es darauf ankommt, ob es starke Verletzungen oder Vertrauenbrüche in der Beziehung gab. Da frei zu lieben, halte ich für mich für unmöglich.
@*******gna: Verletzend war für mich nur, dass ich nie die Möglichkeit bekam, in Klärung zu kommen. Da habe ich die ganze breite Gefühlspalette durchlebt. Das aber ist Vergangenheit. Klärung wünsche ich mir auch heute noch. Nur hat das nichts mit meiner tiefen Liebe zu ihr zu tun; die ist einfach da. Und ich bewahre die als Schatz in meinem Herzen auf; egal, was passiert. Das ist der unglaublichen Tiefe unserer Verbindung geschuldet, und zu verdanken. Da empfinde ich wirklich tiefe reine Liebe...
*****s70 Frau
260 Beiträge
Bedingungslose Liebe
Erst wenn alles Wünschen und Wollen von meiner Seite aufhört, was das was aus dieser "Liebe" werden soll, dann liebe ich bedingungslos und frei. Das ist einerseits ein Ideal, dem man womöglich immer zustreben kann, was man aber womöglich genauso wenig wirklich ganz erreicht. Aber es ist ja schön, wenn es immer als Ideal einem wichtig ist.
Das andere ist immer auch dieses Gefühl, bedingungslos zu lieben. Und das habe ich immer mal wieder und immer öfter. Und das gibt es bei mir nicht nur für Lieben, die nicht (mehr) gelebt werden, und die in meinem Herzen einen Platz haben. Sondern auch für meine "Partner" mit denen ich einen Verbindung habe. Ich übe mich immer wieder darin, diese Gefühl in mir zu spüren, immer wieder dahin zu gelangen, dass ich auch die Menschen frei lasse, mit denen die Liebe noch lebendig gelebt werden kann.
Ich wünsche mir das für meine Lieben und in den Momenten, in denen ich dieses Gefühl habe, die sind manchmal nur wie ein Hauch der mich für einen bestimmten Moment umweht, dann fühle ich mich glücklich. Ich empfinde diese Momente, als die, in denen ich die Liebe zu diesen Menschen am meisten spüre. Ohne Wünschen und Wollen.
Wenn ich dieses Gefühl habe, in diesem Moment, bin ich mir sicher, dass ich diesen Menschen immer lieben werde, egal was passiert. Ich kann mir vorstellen, dass das wohl ein ähnliches Gefühl ist, wie da, was der Themensteller beschreibt. Zumindest finde ich mich in dieser Beschreibung grade sehr in Resonanz.
Wenn es Liebe war oder ist, dann schenkt sie Freiheit.
Zitat von "der_Oane":
Diese Freiheit muss nicht und tut es auch nicht, dazu führen, einen Menschen weiter zu lieben, aber die Option darauf besteht und manchmal wird aus Liebe oder einer Idee derer, eine tiefere Bindung

Zunächst mein Kompliment, die Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross hier ins Gespräch zu bringen - ja, damit hat das alles sehr viel zu tun! Aber meine Erfahrung und die sich daraus dann um Einiges später ergebende Erkenntnis über die danach wirklich echten und ersthaft geführten Beziehungen ist:

Wenn es wirklich Liebe war, dann bleibt die Liebe!
Meine erste Ehe gründete - ja, auf was eigentlich, das ist mir bis heute nur teilweise klar - nicht wirklich auf echter Liebe. Somit gibt es da auch heute keine Liebe.
Mit insgesamt drei weiteren Frauen aber verbrachte ich danach - jeweils in unterschiedlichen Längen - etliche Jahre lang eine wundervolle Zeit meines Lebens; und ich bin sicher: Weil es wirklich echte Liebe war, lieben wir uns auch heute noch, wenn auch eben "nur" in anderen "Rahmenbedingungen unseres Lebens" - nennen wir es Freundschaft (die ich sowieso für das existentielle Fundament einer Liebesbeziehung halte.
Allein daraus kann ich auch ersehen, dass ich polymor empfinde - denn ich liebe diese drei Frauen noch heute, auch wenn ich längst völlig frei bin von dem Wunsch, mit ihnen zu leben; denn jetzt lebe ich mit meiner Frau schon seit mehr als 15 Jahren sehr glücklich.
Glücklich und froh macht mich, dass ich vor meiner Frau die Liebe quasi zu ihren "Vorgängerinnen" nicht verstecken, verheimlichen oder irgendwie bemänteln oder herunterspielen muss - im Gegenteil: Denn meine Frau hat verstanden, dass die Liebe zu diesen Frauen zu mir gehört wie meine Haut. Ist das nicht wunderbar? So eine phantastische Frau habe ich...!

Ich möchte aus meinem Empfinden, meiner Erfahrung und aus meinem Erleben sagen:
Liebe existiert ewig, oder es ist keine Liebe. Liebe ist unzerstörbar.
Liebe ist auch keine Materie (Oh je, jetzt wird's auch noch philosophisch...?!), denn Materie ist wenistgens wandelbar (Materie kann in Energie umgewandelt werden...). Liebe hingegen existiert oder existiert nicht! Sie kann allerdings sehr leicht verwechselt werden...
Weil Liebe aber eben so konsequent entweder existiert oder eben nicht existiert, ist sie durch nichts korrumpierbar und deswegen stets völlig frei.

Zugegeben - ich ecke mit meiner sehr radikalen Anschauung manchmal an, aber mein Leben hat an dieser Sicht nunmehr schon so viele Jahre nicht das kleinste Bisschen in Frage gestellt, im Gegenteil...
**MK:
Verletzend war für mich nur, dass ich nie die Möglichkeit bekam, in Klärung zu kommen. Da habe ich die ganze breite Gefühlspalette durchlebt. Das aber ist Vergangenheit.


Ich kann das sehr gut verstehen und es ist wunderbar, dass Du das bewältigt hast. Ich schätze sogar, dass es diese Liebe war, die diese Überwindung der Verletzung ermöglicht hat.

**MK:
Und ich bewahre die als Schatz in meinem Herzen auf; egal, was passiert.

Ja, genau so ist es. Ein wirklich schönes Bild!
@*******ia57: Du hast in vielem sowas von recht! Mit fast allen früheren Beziehungen bin ich im Frieden in abgeschlossener Vergangenheit. Das betrifft vor allem meine Exfrau @******bbi, mit der ich die Hälfte meines Lebens verbracht habe. Wir sind in tiefer Freundschaft verbunden; nicht nur wegen unseres gemeinsamen Kindes. Wir begleiten uns weiter durchs Leben.

@*******gna: Genau so ist es. Wenn du nacharbeitest für dich, so bleibt dieses reine Gefühl abseits aller Dissonanzen übrig: Liebe!
******ore Frau
4.526 Beiträge
ich habe es ähnlich erlebt: ich empfinde es wie eine Art Silberschnur, die nie zerreißt. Kurz nach der Trennung - mit weitest gehendem Kontaktabbruch- fand ich das teilweise sehr schwer, weil ich es als Widerspruch empfunden habe, diese Verbindung auf der Herzebene so klar zu fühlen und gleichzeitig auf der Beziehungsebene so viel Destruktives zu erleben....

Mittlerweile habe ich damit meinen Frieden geschlossen. Am hilfreichsten fand ich dabei Meditation, um wieder - mit der Silberschnur- bei mir anzukommen.
Mittlerweile empfinde ich es als Geschenk!
Ich denke Du (TE) kannst stolz sein.Das was Du beschreibst, ist die wahre Liebe. Wenn Bedingungen oder Gegenleistung ins Spiel kommen, ist es Handel, vielleicht mit Zuneigung und Sympathie, aber eben nicht bedingungslose Liebe.
Das bekommen die Meisten nicht hin.
LG Micha
danke
themisabeth
für die "silberschnur"! ich beschrieb es letztes jahr für mich in einer schwierigen zeit als einen nahen "draht", der zum gegenüber besteht und bestehen bleibt.

zwei meiner liebsten sind über diesen draht wieder/ noch in meinem nahen gefühlsleben - für die eine person war ein gut ein jähriger kontaktabbruch nötig und wir freuen uns sehr über diesen tragenden boden zwischen uns.

für mich ist das "frieden schliessen", möglichst mit ehrlicher klärung und beziehungen jenseits von erwartungshaltungen zu führen (wollen *zwinker*) ein wichtiger beziehungs-bestandteil.
im letzten jahr definierte ich loyalität als "meine rzb-treue": liebste (menschen) möchte ich immer wieder frisch-neugierig, offen und mit viel wärme wahr-nehmen können, sie haben ihr gewicht in meinem leben und verlieren dies auch nicht, ich stehe zu ihnen und "halte" sie, ohne sie fallen zu lassen.
Ich machte und mache eine ähnliche Erfahrung, KKMK. Ebenfalls vor etwas über drei Monaten trennte sich eine meiner Partnerinnen von mir. Das war und ist ein fürchterlicher Schmerz, denn die Liebe ist bei uns beiden ungebrochen, tief und wird fortbestehen.

Es ist in der Tat eine neue Erfahrung eine solche Trennung auf der Beziehungsebene zu akzeptieren und zuzulassen und sich dennoch die Liebe zu diesem so besonderen Menschen zu erhalten. Ich empfinde es so, dass - bei allen Problemen auf der Beziehungsebene - ich durch die Trennung auf den innersten Kern unserer Liebe aufmerksam gemacht werde. Dieser kann bestehen bleiben, wenn ich ihn mit vollem Herzen und trotz aller Scherben bejahe. Das ist für mich ein großer Trost und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Liebe weiter fühlen darf.

Ein Gedanke zu Eurem Kommunikationsabbruch, den sie offensichtlich wollte oder brauchte. Vielleicht ist es ihr nur so möglich die schwierige Trennungsentscheidung aufrecht zu erhalten? Wie einige hier schon schrieben, braucht es Zeit sich von den Problemen auf der Beziehungsebene zu lösen. Ein solcher Kontaktabbruch ist brutal für den anderen, der sich nach Auseinandersetzung und Nähe sehnt. Aber vielleicht geht es manchmal nicht anders, wenn die Schmerzen gar so groß sind?

Und ein Gedanke zum Schluss, der mich wiederum selbst sehr beschäftigt: Wenn doch die Liebe bleibt nach der Trennung, ich sogar in vielen Momenten glücklich in dieser Liebe bin - warum reicht mir das dennoch nicht? Warum sehne ich mich so sehr nach diesem geliebten Menschen? Welche Erfüllung sucht die Liebe?

Nachdenklich
Joshi
@***hi ich schließe mich deiner Frage zum Schluss an!
******shi:
Welche Erfüllung sucht die Liebe?

Das zeigt irgendwie ganz deutlich, dass man anscheinend einerseits lieben kann, aber es ein Problem gibt, die Liebe in Form einer Beziehung zu erfüllen.

Heißt das nicht, dass Liebe bedingungslos existieren kann, aber Beziehungen nicht?

Und vor allem kann diese Liebe eben auch sehr einseitig sein. Wenn man sich sehnt: wieviel eigene Projektion ist dabei?

Ich sehe Liebe als den Zustand, dass ich einen anderen Menschen erkannt hab, so wie er ist, und ihn so akzeptiere - auch wenn eine Beziehung nicht funktioniert.

Woraus speist sich eigentlich die Liebe, wenn sie nicht erwidert wird? Habt ihr dazu eine Idee?
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
@ Cartamagna
Das sind ganz genau meine Gedanken zum Thema.

Liebe ist m.E.n. NICHT gleichzusetzen mit dem Wunsch, gemeinsam zu leben. Schön ist, mit dem, oder den geliebten Menschen in Bezug zu sein, aber das WIE einer solchen Beziehung richtet sich doch danach, was an gemeinsamem Teilen möglich ist.

Schwer ist das, wenn man dies zu spät erkennt, wie es mir eben (vor dieser Erkenntnis *zwinker* ) ergangen ist.
Aus verschiedenen Gründen war mir das Zusammenleben mit einem früheren Partner nicht mehr möglich. Mein Kopf war voll mit all den Themen, die mir damals zeigten, dass ich eine Trennung wollte. Im Zusammen-wohnen fühlte ich zunehmend andere Vorstellungen und hatte das Denken, dass wir "einander nicht gut tun"...

Nach dieser (trotzdem - für mich "seltsam" schmerzhaften) Trennung, die sogar aus MEINEM Wollen heraus stattfand, wurde mir klar, dass meine Gefühle sich eben NICHT dem Denken anpassen.
Räumliche Nähe ist nicht gleichzusetzen mit emotionaler Nähe und unterschiedliche Vorstellungen von Wohnen, Freizeit, ... bedeuten nicht gleichzeitig das Sterben tiefer Gefühle. Dies ist in meinem Fall leider unmöglich gewesen zu vermitteln und führte zu tiefen Verletzungen.
In extremen Situationen gewinnt oft der Kopf die Oberhand - was jedenfalls bei mir so zu sein scheint - wo ich ansonsten doch so sehr "Bauch-Mensch" bin.

"Woraus speist sich eigentlich die Liebe, wenn sie nicht erwidert wird?"

Das ist eine sehr interessante Frage, finde ich.
*nachdenk*
Ich weiß es nicht.
Es ist irgendwie vielleicht das "Ursprüngliche"... - DAS, was bleibt von dem, aus dem einmal DIE Anziehung entstanden ist, die zu all dem führte?

Ich habe auch in der Gruppe schon mehrfach irgendwo getippt, dass Liebe für mich eben NICHT bedingungslos sei.
Heute überdenke ich das, denn ich glaube, dass Liebe eben mehr sein kann, als man erstmal selbst denkt.
Mit Denken und Rationalität, woraus ggf. Bedingungen entstehen, hat das Gefühl der Liebe offensichtlich so gar nichts zu tun.
Erstmal danke an alle, die hier ihr Herz und ihr Erlebtes einbringen!
Ich mag mich auf einiges kurz beziehen.

@*******beth: Ich beschreibe das für mich ähnlich wie du. Für mich ist es ein inneres Band, das mich untrennbar mit meiner Expartnerin verbindet. In einer Intensität, wie ich sie noch nie erlebt habe; spürbar bis heute. Ich spüre sie, und sie mich...

@******shi: Das klingt für mich nach unglaublicher Parallelität; ich empfinde da wie du, und du beschreibst das sehr schön und treffend. Ich gestehe ihr für sich diesen Abstand auch zu, auch wenn ich nicht weiß, warum das so ist. Seit ich für mich Klarheit wie im Eingangsposting beschrieben gefunden habe, weiß sie durch eine Nachricht von mir, wo ich stehe, und was ich empfinde. Ich werde da auch nicht nachfragen, oder sie bedrängen. Wenn sie für sich in der Lage ist, in Klärung oder mehr zu gehen, ist sie mir willkommen. Ich weiß um meinen Platz in ihrem Herzen. Derweil lebe ich mein Leben so erfüllt wie möglich; jeden Tag, und unabhängig von ihr.

@*******gna: Wieder bringst du einiges klar auf den Punkt. Im Thread "Sehnsucht" hatten wir das ja schon. Liebe möchte doch einen möglichst hohen Schwingungszustand auf allen Ebenen erreichen im Miteinander; ist dieser nicht erreicht, kommt die Sehnsucht danach ins Spiel. Vielleicht habe ich das Innere meiner Expartnerin besser erkannt, als sie das selbst für sich kann momentan. Zusammen haben unsere inneren Lichter hell erstrahlt und miteinander getanzt. Auch daraus speist sich meine Liebe, und daraus, dass ich in mir die wahre Liebe selbst bin...
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Jede Erfüllung, die die Liebe sucht
ist geeignet, ihre Freiheit zu beeinträchtigen - je nachdem, wie wir damit umgehen.
Die Erfüllung wird in einem natürlichen Miteinander empfunden. Wenn nicht, empfinde ich jede Intervention nach außen als kontraproduktiv.


T*wink*M
******ore Frau
4.526 Beiträge
Heißt das nicht, dass Liebe bedingungslos existieren kann, aber Beziehungen nicht?

Das wäre mal eine logische Erklärung!

Ich habe die bedingungslose Liebe auf spiritueller Ebene gefühlt und das ist für mich ein besonderes Geschenk, weil dadurch meine Vision gestärkt wird, das auch "ins Leben", d.h. auf die Beziehungsebene zu bringen!
Wie sich Liebe ohne "Schuld" anfühlt, habe ich auch schon auf einer höheren Ebene erleben dürfen: ein ehemaliger Freund (psychisch krank, wir beide 4 Jahre lang in eine abhängig/ co- abhängige Beziehung verstrickt) erschien auf dieser höheren Ebene und ich erkannte, dass es keine Schuld gibt, sondern nur Anteile und die natürlich nicht nur bei ihm, sondern auch bei mir. Das war unglaublich heilsam und hat mich dahin geführt, Beziehungen ohne Bedingungen führen zu wollen, was mich (und die anderen....) immer wieder an Grenzen führt, mich aber auch immer klarer macht.

Für mich ist Liebe gefühlt immer bedingungslos für alle da, wir schneiden uns nur durch unser Menschsein davon ab.........
*********ueen Frau
410 Beiträge
Ich sehe Liebe als den Zustand, dass ich einen anderen Menschen erkannt hab, so wie er ist, und ihn so akzeptiere - auch wenn eine Beziehung nicht funktioniert.

das kann ich genau so unterschreiben

nach einigen jahren des erkennens, dass ich polyamor "drauf" bin und dem vielen mitlesen hier, habe ich für mich das ganze mal grob aufgeschlüsselt in polyamor, polybeziehung und polysex

das zitat von oben ist für mich der inbegriff von polyamorie. wie im film avatar die bewohner von pandora sagen "ich sehe dich" und damit das entsprechende meinen. auf unserem planeten gibt es ein ähnliches denkmodell mit dem biblischen "liebe deinen nächsten" ... erkenne ihn und sieh, dass er genau so gemeint und richtig ist, auch wenn du es vielleicht (noch) nicht verstehst.

das ist meilen entfernt von dem gefühlschaos, das mit beziehungsbildung und womöglich noch sexuellen bedürfnissen und antibedürfnissen, vor allem nach exclusivität einhergeht.

auch ich fühle mich kaum in der lage, da auch nur einen kleinen überblick zu behalten. aus dem grund bevorzuge ich eigentlich keine festen beziehungen zu haben. beziehungen scheitern bei mir immer an logistischen problemen... wieviel zeit, wieviel energie, wieviel input will der andere von mir und was will er nicht!

auf meiner seite habe ich den eindruck, dass es zunehmend reifer wird, aber nur wenige können mir da folgen und wollen wenigstens ein paar klitzekleine bedingungen stellen... süss fand ich z b "du kannst die anderen ja lieb HABEN und mich lieben." häääh, wie jetzt???

auf der anderen seite heisst das für mich in bestimmten fällen, das ich an sex interessiert sein kann, wenn der groschen des tiefen erkennens gefallen ist, und zwar auf einer tiefen kommunikativen ebene, mal tantrisch, mal albern oder wild... und oft wird das dann in die schublade promiskuitiv getan, weil es keine grosse anlaufzeit oder gar beziehungswünsche hat, so what, denkt was ihr wollt... -jetzt nicht ihr in diesem forum, sondern der rest der welt.

---

ich habe keine lust mehr auf den schmerz, der hier beschrieben wird... er kommt einfach nicht mehr vor... ich kann wunderbar loslassen, wenn jemand mit mir nicht mehr klarkommt und finde

Sei zuerst, dann kannst du dich auf andere beziehen. Und vergiß nicht, es ist etwas Schönes.
Eine »Beziehung« dagegen ist etwas Totes, Festgelegtes, ein Schlußpunkt hinter allem.
Du heiratest eine Frau: Das ist ein Schlußpunkt. Von nun an geht’s bergab.
Du hast die Grenze des Wachstums erreicht. Der Fluß ist zum Stillstand gekommen und zum Stausee geworden. Eine »Beziehung« ist ein Ding, fix und fertig.

Sich auf einen anderen zu beziehen ist ein Prozeß. Vermeide Beziehung und geh immer tiefer ins Beziehen hinein.

aus Homepage "beziehung - beziehen" von indi2002queen

ich wünsche entwicklung und will meinen weg gehen, begleitung immer gewünscht aber nicht erforderlich

wie wäre es, wenn man sagen könnte statt ich habe eine beziehung, ich habe eine bereicherung, ohne räumliche oder zeitliche verpflichtung, das wäre eine offene beziehung nach meinem geschmack, ein tanz auf geistiger, seelischer und körperlicher ebene.
*********ueen Frau
410 Beiträge
Woraus speist sich eigentlich die Liebe, wenn sie nicht erwidert wird? Habt ihr dazu eine Idee?

wenn ich liebe, kostet es mich keine energie, sondern es durchfliesst mich ein gewaltiger strom an energie... VOLLKOMMEN unabhängig von einer erwiderung. das kann das betrachten einer blume, eines sonnenaufgangs oder das lieben eines menschen sein

lieben bereichert mich immer ungemein.

und nur ganz selten vergesse ich das.
@indi2002queen
Ich finde Deinen Beitrag sehr spannend, aber diesen Absatz:

*********ueen:
Eine »Beziehung« dagegen ist etwas Totes, Festgelegtes, ein Schlußpunkt hinter allem.
Du heiratest eine Frau: Das ist ein Schlußpunkt. Von nun an geht’s bergab.
Du hast die Grenze des Wachstums erreicht. Der Fluß ist zum Stillstand gekommen und zum Stausee geworden. Eine »Beziehung« ist ein Ding, fix und fertig.

Seh ich komplett anders. Eine Beziehung ist immer im Fluss und in der Entwicklung. Leider sehen das viele Menschen nicht so und klammern sich sehr fest an das Bisherige aus Angst vor Veränderung. Aber die Veränderung geschieht, ob sie wollen oder nicht. Wenn sie es wahrnehmen, können sie die Veränderung mitgestalten und sich gemeinsam entwickeln.
Ich verstehe
Hallo ihr Lieben!
Also ich verstehe das alles schon, die Liebe als bedinungslos und losgelöst von Beziehungen zu sehen Aber wenn ich mir so überlege, wenn ich in Beziehung oder Verbindung mit jemanden trete, und Liebe aus dieser Verbindung entsteht, dann will ich das doch auch dieser Person zeigen. Ohne das ich etwas Erwarte oder man sich gegenseitig die Freiheit nimmt. Also für mich hängen Liebe und Beziehung zusammen. Wenn ich all die Menschen Liebe die ich nicht mehr sehe, zu denen ich keine Verbindung mehr habe, dann wäre ich heillos überfordert, bitte ich spreche da nur von mir. Ich kann an einen Menschen den ich lange nicht sehe oder den ich lange nicht spreche oder schreibe, zwar liebend an denken. Aber ob das dann Liebe ist. Für mich nicht. Es ist ein, ich hoffe es geht dir gut, du warst mir so wichtig, ich lasse dich frei aber Liebe??? Aber ich bin da auch so wenn ich mit jemanden in Verbindung bin, dann übernehme ich gerne Verantwortung , mache mir gerne Gedanken über die Person, mache ihm gerne eine Freude, ohne zu Erwarten. Wenn ich da meinen Mann und mich hernehme, dann gibt es viele Erwartungen, die nur menschlich sind. Aber es gibt dann auch , wenn man nur die Liebe her nimmt, diese bedingungslosigkeit. Ich kann dann auch nicht die anderen alle ausblenden, das wäre sehr blockierend und anstrengend. Und das ich finde das auch gar nicht schlimm, mal an jemand andren zu denken wenn ich mit meinem Mann zusammen bin oder umgekehrt. Aber das sind einfach nur meine Gedanken.
ela
Für mich, und ganz naiv ...
... ist Liebe ein Geisteszustand, der keines "Objekts" der Liebe bedarf und somit auch keiner Erwiderung oder gar einer "Beziehung" in dem Sinn, wie das Wort hier genutzt wird.
Die ganzen Dramen, die in meinem Geist - und manchmal auch in der Interaktion mit Anderen - so ablaufen, bedeuten für mich persönlich, dass ich in diesem Moment ganz weit weg von dem bin, was sich für mich als Liebe anfühlt.
Liebe ist für mich auch unendlicher innerer - und äußerer - Frieden.
Allen Wesen nur das Beste zu wünschen, auch denen, die ich nicht mag oder von denen ich mich verletzt fühle und und und ... Falls mir das mal gelingt, fühlt sich das unendlich frei an. Denn wenn ich das nur Menschen gegenüber kann, die ich mag, dann fühlt sich das wieder nach "nur" einem Deal an. Und jeder Deal macht mich unfrei.
Vielleicht bin ich daher niemals in der Lage wirklich 100 % zu Lieben. Weil immer noch Spuren des Deals, der Erwartung usw. dabei sind. Aber es fühlt sich schon sehr schön an, sich in Richtung dieses Ideals zu bewegen. Und zwar ganz praktisch und in jedem Augenblik neu. Soweit das nicht im Alltag der Gewohnheiten in Vergessenheit gerät. Und immer wieder, wenn dieses Gefühl auftaucht, ist es wie eine kleine Geburt. Eine große Freude.
Somit schließt sich daraus für mich auch jede Unfreiheit aus. Und soweit ich "Teile meiner Freitheit" FREI WILLIG aufgebe, habe ich keinesfalls Freiheit aufgegeben, sondern lebe die Freiheit der Wahl. Weil ich das will.
Soweit es mir gelingt, mit viel Empathie immer bei mir, bei meiner Verantwortung und meinem Geist zu bleiben, bin ich frei und gleichzeitig voller Liebe. So erlebe ich das.
Und dadurch entstanden und enstehen bei mir "Beziehungen", die seit Jahrzehnten dauern, und in denen keiner irgendetwas beweisen muss. Wobei es das Wort "entstehen" nicht ganz trifft. Es ist eher so, dass diese Beziehungen SIND. Auch wenn man sich z. B. teilweise monatelang nicht sieht, hat das keinerlei Bedeutung. "Engere" Beziehungen habe ich zwar auch, aber nicht aus einer Erwartung heraus, sondern weil das einfach so ist.
Ich weiß, dass ich jetzt einige Ebenen durcheinandergeschmissen habe, aber ich kanns gerade nicht besser *zwinker* Ich erlebe diese Trennung nämlich nicht so sehr.
Liebe Grüße
Stefan
****e59 Frau
3.516 Beiträge
@tanz_mit
das war mal ein Beitrag, der so ganz meine eigenen Gefühle beschreibt. So gut hätte ich das nicht in Worte fassen können.
Vielen Dank auch dafür, dass ich mich wieder ein Stückchen besser verstehe
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