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New relationship energy

******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
New relationship energy
in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass das Verlieben- was einem ja als Poly mindestens theoretisch leichter und öfter passieren kann- ziemliches Leid verursachen kann.
Ich erlebe Menschen, die die nötige Beziehungsarbeit in der bereits (z.T. länger) bestehenden Beziehung drastisch zurückfahren, weil sie sich in jemanden anderes verlieben.

Ich habe selber schon einige sehr schöne und fließende parallele Beziehungen geführt und es gab immer ein gutes Hinspüren, wenig Schmerz auch beim wieder voneinander Entfernen, aber wenn Verliebt sein ins Spiel kommt, wird es sehr oft schmerzhaft dynamisch und schräg. Partner, die sich dann mit ihrem anderweitig verliebten Partner über die Entwicklung ihrer Beziehung austauschen wollen, haben es richtig schwer, gegen diese frische und leichte (und bisweilen manisch oder psychotisch machende) Kraft anzukommen.

Wie geht ihr als Polys mit dem Verlieben um? Meidet ihr es? Seid ihr euch bewusst darüber? Zelebriert ihr es?

Wie geht ihr als Metamor damit um: gelassen, genervt, beunruhigt? Wie kommt ihr in solchen Phasen an euren Partner heran?
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Ich
Will ja ein "guter" Poly sein...und deswegen versuche ich da diverse "Methoden" damit es sich gut & rund anfühlt.
Auf der anderen Seite will ich aber auch mein Empfinden nicht negieren.
Ein Drahtseilakt...zwischen " Nah sein wollen um auf Herzdistanz lächelnd zu begleiten" & " genug Distanz haben wollen um nicht verletzt zu werden".
Ich übe noch..jeden Tag...werd aber besser *zwinker*

Lieben Gruß,
S11
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Wie geht ihr als Polys mit dem Verlieben um? Meidet ihr es?
Ich bin intensiv, und wenn ich mich verliebe, kommen die anderen Partnerinnen in deren Gefühl zu kurz, weil sie meine Prasenz vermissen. Die entstehenden Ängste, Schieflagen und dgl. zu begleiten, empfinde ich mit den Partnerinnen, die mit mir sind, mit einer Ausnahme als belastend und einengend.

Deshalb habe ich nach anfänglichen Egoismen meiner "frühen Polyzeit" immer versucht, den Raum zu öffnen, damit die Frauen auch untereinander eine gute Beziehung aufbauen konnten, bevor ich meine NRE lebte. War die Beziehung unter den Frauen nicht tragfähig oder von zu vielen Konflikten belastet. war auch nix mit NRE. In zwei Fällen habe ich die "Neuen" dann auch wieder losgelassen.

Insgesamt empfand ich Gestaltung eines harmonischen Miteinanders immer wieder nicht nur komplex, sondern kompliziert und frustrierend. Irgendwann habe ich mich dann neuen Kontakten gegenüber verschlossen, aber das ist auch kein Weg, auf dem ich mich in meiner Mitte fühle.

Jetzt werde mit diesen Erfahrungen den Weg an der Stelle noch einmal gehen, wo ich einst begann: ich wohne allein. Und diesmal habe ich mir geschworen, dass das auch so bleibt.

Herzlich
tom
******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
Och..... man muss nicht zusammen wohnen, um Stress mit NRE zuhaben *zwinker*
Im Gegenteil: dann ist die Versuchung noch größer, das Geschachere noch unübersichtlicher...

Also ich habe das Problem selber gerade nicht und bin auch überhaupt nicht scharf drauf, aber ich erlebe es immer wieder bei anderen.

Ich selber bin dabei, mir NRE mit spirituellen Methoden (Meditation) und Schattenarbeit regelrecht abzugewöhnen, weil ich sie zunehmend als destruktiv im wahrsten Wortsinne empfinde.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Schattenarbeit!..ja klar!
IMMER muss ICH arbeiten!
*motz*

*mrgreen*
******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
Arbeit macht frei und: in dem Zusammenhang stimmt es wirklich!!! Bei mir hat es ganz alte Sachen aufgelöst, ich bin wirklich freier geworden! Es lohnt sich wenigstens! Aber Du hast recht: die anderen sollen auch mal arbeiten dürfen!
****50 Mann
657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Verliebtheit...
...geht ja meist einer Liebe voraus. Es ist schon eine besondere Phase, in welcher man dem neuen Partner intensiv zugeneigt ist. Allerdings, wenn diese in kurzen Abständen mit immer wieder neuen Partnern entsteht, kann das schon zur Belastung werden, da sollte man sich aber auch ehrlich die Frage stellen, ob das Problem nicht ein anderes als Polyamorie ist.

Wenn ich aber mal von einem eher seltenen Ereignis ausgehe, dann bin ich, wenn es sonst keine größeren Unstimmigkeiten in der länger bestehenden Beziehung gibt, in dieser Phase tolerant und akzeptiere, dass da beim Partner ganz einfach das Verlangen da ist, mit der neuen Liebe mehr zusammen zu sein, zu kommunizieren und ich zeitweise eben mal nicht an erster Stelle stehe. Auch hier ist Empathie auf beiden Seiten nach dem Grundsatz "Was du nicht willst, was man dir tu', das füg' auch keinem andern zu" sehr hilfreich.

Wenn wir hier von polyamoren Beziehungen sprechen, dann gehe ich mal davon aus, dass ich, wenn ich in einer festen Beziehung lebe, nicht nur eine oder mehrere andere Lieben "außerhalb" liebe sondern auch meine langjährige Partnerin. Ich habe hier schon oft den Eindruck gehabt, dass das ein bisschen in Vergessenheit gerät und gerade deshalb überhaupt erst viele Probleme entstehen.

Natürlich bin ich nicht so weltfremd, nicht zu wissen, dass eine neue Liebe anders ist als die Liebe in einer über Jahre und Jahrzehnte gewachsene Beziehung. Aber wenn mir meine Partnerin und ich ihr ebenso trotz einer neuen Liebe zeige, dass auch sie mich und ich sie liebe, wo ist da das Problem? Ich würde es auch tunlich vermeiden, wenn nicht unbedingt notwendig, in dieser Verliebtheitsphase nun gerade da, in (vermeintlichen, nur weil der Partner sich der neuen Liebe etwas mehr zuwendet) Problemen der langjährigen Beziehung rumzustochern. Freilassen und mitfreuen ist da der bessere Weg, der Partner wird dies zu schätzen wissen, dass ist meine/unsere Erfahrung, auch wenn der Weg, dahin zu kommen auch für uns nicht einfach war. Anders rum geht meistens nach hinten los.
TME ?
Wer eine Abkürzung mehrfach benutzt - bitt wenigstens einmal ausschreiben.
I. H. K. A. (Ich habe keine Ahnung) *smile*
Mir drängt sich beim lesen hier der Verdacht auf, dass der Grundgedanke der Polyamorie, nämlich mehr als einen zu lieben, von manchem als belastend und mit schwerer Arbeit verbunden, empfunden wird. Wer sich auf dieses Liebeskonzept einlässt, sich dann aber in der Intensität des Gefühls von Liebe und Verliebtsein begrenzt, übt sich in Selbstkasteiung und stellt damit das ganze Konzept von Poly in Frage.
Natürlich ist es so, dass die erste heiße Phase der Verliebtheit für den "alten" Partner auch das Gefühl von "weniger gefragt sein" erzeugen kann. Dafür sieht er aber einen überglücklichen Partner neben sich, der mit Schmetterlingen im Bauch das Leben genießt. Da habe ich so viel positive Eindrücke und Gründe mich mitzufreuen, dass das was ich entbehre, zum unwesentlichen wird.
Micha
******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
TME? Das verstehe ich jetzt nicht.....

NRE wurde von mir mehrfach verwendet und ist die Abkürzung der - ausgeschriebenen- Überschrift "new relationship energy".....

Als bei mir das Entbehren endgültig war, weil mein Partner innerhalb eines halben Jahres zwei neue Beziehungen (mit NRE) begann und sich unsere Beziehung dadurch veränderte (Treffen abgesagt, Rituale gekappt, keine Aussicht auf Miteinander, kein Interesse an Konfliktlösung) da hielt sich meine Mitfreude deutlich in Grenzen.......
Und das erlebe ich momentan bei anderen ebenso und finde es so unerquicklich, dass ich das Phänomen gerne durch den Austausch hier beleuchten möchte!
********_fun Frau
287 Beiträge
Ja, NRE sehe ich auch kritisch und ich meine mich zu erinnern, dass Franklin Veaux in "more than two" auch sagte: er hätte sich wie viele andere in seinem Poly-Umfeld NRE größtenteils "abgewöhnt" *zwinker* Er rät zu einem sehr bewussten Umgang - aus eben dem von Themisabeth angeführtem Grund. Da ich mich nicht wirklich als Polyamor bezeichne und mich Teile des Konzeptes und viel von dem was ich im RL dann sehe so gar nicht überzeugen und ich innerlich ergo immer noch den "kritischen Beobachter" mache...halte ich NRE für einen Stolperstein. Solange ich mich gesehen, geliebt und so angenommen fühle, wie ich es mir in einer Beziehung wünsche ist alles gut und ich entwickle weder Neid noch Unsicherheit. Da ich aber keinen weiteren Partner wünsche (ich schreibe bewusst nicht "brauche") und auch nicht an "Polyamorie" glaube oder dafür "brenne"...wird es schwer, wenn ich mich beiseitegeschoben fühle und das passiert bei NRE schnell. Dann wird es für mich inakzeptabel - dann bin ich wütend und total gegen diese Art zu leben. Wer mir erzählt: "Ich kann zwei Menschen gleichzeitig lieben, Du wirst nichts verlieren und deshalb gibt es keinen Grund für "Verlustängste" irgendwelcher Art!" - der muss es dann auch auf die Reihe bringen, das Versprochene zu halten!! Und nein: ich habe da kein weiteres Verständnis, denn: meine Wahl wäre "bewusste Monogamie". Als ich las bei Silvio Wirth auf der Webseite man solle auf NRE am besten so reagieren, dass man der neuen Verbindung erstmal eine Honeymoonphase zugesteht: habe ich gedacht "das mag wohl bei überzeugten, erfahrenen Poly-paaren funktionieren - kommt für mich aber nicht in Frage!" *schock* Ich denke es macht auch einen Unterschied wie und wie oft solche Entwicklungen stattfinden. Wenn mein Partner sich ständig verlieben würde und immer zu in dem ZUsatnd von NRE ist - hätte ich auch ganz schnell das Gefühl: "Das ist die Suche nach dem Kick - Dopaminseeking!" und das hat für mich nichts mit Liebe zu tun. Denn Liebe geht vielleicht manchmal NRE voraus aber meistens mündet NRE eben nicht in "Liebe", sondern Liebe entsteht auch ohne NRE in langen Jahren des Kennens aus Respekt und Akzeptanz und in den meisten Beziehungen beginnen die Probleme, wenn NRE endet -> eben weil sich daraus nicht automatisch Liebe entwickelt *zwinker* Folglich sind die beiden Zustände nicht zwingend mit einander Verbunden.
LG
******_nw Frau
512 Beiträge
"Beziehungsarbeit", "Schattenarbeit": bei diesen Begriffen gruselt es mich oft etwas. Vielleicht weil der Begriff "Arbeit" so vielschichtig besetzt ist. Wenn Arbeit bedeutet, das zu tun, was einen erfüllt und dem entspricht, was mich ausmacht, dann mag ich dem gerne zustimmen. Oft genug bedeutet Arbeit jedoch "Mühsal", "Plage" und der Mensch nimmt nur noch dieses wahr.
So kommt es mir manchmal auch mit der "Beziehungsarbeit" vor - vor allem Mühsal und Plage. Da werden Claims abgesteckt, harte Verhandlungen geführt, Verletzungen diskutiert. Es geht "ums Ganze" oder um "ganz oder gar nicht". Und das Leichte, Schöne ist nur noch ein schwacher Schein (längst) vergangener Tage. Kein Wunder, dass eine neue Liebe oder Verliebtheit so einen so stark "gefangen nehmen" kann. Denn da ist sie wieder: die Leichtigkeit des Lebens, nach der wir uns doch auch sehnen.

Ich kann mich noch gut an des Ende meiner 19 jährigen Ehe vor 15 Jahren erinnern. Wir standen mal wieder in Diskussionen verstrickt voreinander, als ich sagte: "Aber in einer Beziehung muss man sich doch Mühe geben..." Mein Mann schaute mich resigniert und traurig an und antwortete: "Ich finde, wir haben uns genug Mühe gegeben. Ich will atmen, leben..." Diese Sätze finde ich heute noch bemerkenswert. Unsere gemeinsame Reise konnten wir nicht fortsetzen. Im Nachhinein war das für uns auch gut so. Denn jeder von uns durfte seine eigene Reise antreten und wir sind uns heute freundschaftlich verbunden. Für andere Paare ist der Weg ein anderer.
Ich denke nur, dass wir nicht umhin kommen, uns immer wieder gut um uns selbst zu kümmern. Und auch Leichtigkeit in unsere "alten" Beziehungen zuzulassen. Damit wir atmen können. Dann müssen wir uns vielleicht diese Schmetterlinge des "Verliebtseins" nicht verbieten. Weil die einen dann nicht weg schwemmen.

Von daher fand ich es schön, den Beitrag von @****50 zu lesen, in dem ich mich gut wiederfinden kann.
Ich verlieb mich nicht oft. Bisher ca 3 Mal in meinem Leben. Und es passiert auch erst nach einer längeren Kennenlernphase.

Ich stecke gerade drin in so einer Verliebtheit und versuche, sie mit meinem langjährigen Partner zu vereinbaren.

Wir hatten als Vereinbarung (als wir die Beziehung öffneten), dass der andere nicht vernachlässigt werden darf - sonst funktioniert es nicht.

Ich achte da sehr genau drauf. Ich frage nach den Bedürfnissen meiner Liebsten und zwar immer regelmäßig oder ob etwas nicht stimmig nicht. Ich richte den Fokus nicht stärker auf die neue Liebe als auf meinen langjährigen Partner. Die Gefühle sind anders bei beiden, sie stehen aber nicht in Konkurrenz zueinander.

*******beth:
Als bei mir das Entbehren endgültig war, weil mein Partner innerhalb eines halben Jahres zwei neue Beziehungen (mit NRE) begann und sich unsere Beziehung dadurch veränderte (Treffen abgesagt, Rituale gekappt, keine Aussicht auf Miteinander, kein Interesse an Konfliktlösung) da hielt sich meine Mitfreude deutlich in Grenzen.......

Das geht gar nicht. Wo bleibt denn die Verlässlichkeit? Ich wäre sehr verletzt, wenn Rituale oder Treffen abgesagt würden. Ich liebe auch meinen langjährigen Partner und habe nicht das Bedürfnis, ihn in der Zeit der neuen Liebe wegzuschieben.

********_fun:
Wer mir erzählt: "Ich kann zwei Menschen gleichzeitig lieben, Du wirst nichts verlieren und deshalb gibt es keinen Grund für "Verlustängste" irgendwelcher Art!" - der muss es dann auch auf die Reihe bringen, das Versprochene zu halten!!

So seh ich das auch. Zwei Menschen zu lieben, heißt nicht, dass man einen parken kann, bis man wieder mal Lust hat. Beziehungen müssen gepflegt werden.

Man muss vielleicht auch mal ehrlich zu sich sein und sich fragen, wieviele Liebesbeziehungen kann und will ich ernsthaft führen.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Ich bin
Jetzt ( in diesem Moment!) dabei, diese Energien /Verliebtheit/Liebe als "die Ihren" zu verstehen und zu begreifen.
Also sowohl, wenn sie dies mit anderen erlebt, als auch mit mir .
Ich glaub, ich hab meine Knoten so gut wie entwirrt *g*

LG, S11
******ore Frau
4.527 Beiträge
Themenersteller 
Mal zum Thema Beziehungs"arbeit": ich finde es auch gruselig, wenn zwei Menschen sich aneinander abrackern....
Das, was ich meine, ist eher: jeder nimmt das, was durch die Beziehung hochkommt an und schaut es sich an. Keine Projektion, keine Schuld, keine Opfer. Das ist für mich Beziehungsarbeit. Vor kurzem dachte ich noch, dass es Arbeitsbeziehungen und Heilbeziehungen gibt, aber ich muss das relativieren: manche Beziehung fängt ganz heilsam an und dann kommt etwas hoch und manche Beziehung mündet in derartige Arbeit, dass es heilsamer ist, sich zu trennen.....

Meine *my2cents*
Natürlich ist der Zustand, in dem sich innerhalb einer Beziehung alles leicht anfühlt, ideal. Leider gelingt das nur nicht immer. Von daher mag ich der Beziehungsarbeit nichts negatives anhängen; signalisiert allein der Versuch doch, dass einem etwas daran gelegen ist, Verstrickungen aufzulösen, weil der Partner einem etwas bedeutet. Hege ich tiefe Gefühle für ihn, so ist mir das eine Menge Arbeit und Mühe wert. Da gilt es allerdings, achtsam zu sein, um sich darin nicht zu verlieren, zu verbiegen.

Was NRE angeht, so bin ich mir für mich bewusst, dass ein neues Verlieben durchaus die Gefahr des Entliebens in der bestehenden Partnerschaft beinhalten kann. Da liegt es doch an mir selbst, wie ich mit meinen Partnerinnen umgehe, meine Gefühle kommuniziere. Je besser und offener das gelingt, umso weniger "Arbeit" ist notwendig.
**MK:
Was NRE angeht, so bin ich mir für mich bewusst, dass ein neues Verlieben durchaus die Gefahr des Entliebens in der bestehenden Partnerschaft beinhalten kann.

Bei Dir besteht die Gefahr des Entliebens aufgrund eines neuen Verliebens?

Das wäre ja dann wie bei serieller Monogamie.

Oder versteh ich das falsch und Du meinst, dass durch Veränderungen in der Beziehung aufgrund einer neuen Beziehung die Gefahr eines Entliebens besteht. Das würde ich verstehen.
@*******gna: Ich beziehe mich da auf das, was themisabeth beschrieb - dass manche Menschen dazu neigen, den "alten" Partner zu vernachlässigen, unzuverlässig zu werden, etc.
Das sehe ich als die Gefahr schleichenden Entliebens an. Allerdings nicht bei mir selbst...
Manchmal dauert´s ein wenig...
...aber nun hab ich verstanden, worum es geht und finde es einen aus gegebenen Anlass hoch interessanten Thread.

Ich versuch es mit meinen Worten:

NRE ist Bereicherung - zu allererst für denjenigen, der eine neue Bindung eingeht und, weil glücklich machend, in Folge auch den Partner. Zumindest solange ein ungefähres Gleichgewicht herrscht. Damit meine ich kein quantitatives, aber zumindest annähernd qualitatives Gleichgewicht. Jeder hat eigene Bedürfnisse und die gehören gestillt.
Ich empfinde es als persönliche Herausforderung, wenn faktisch ein temporäres Ungleichgewicht herrscht und ein/e Beteiligte/r "zurückstecken" muss, soll, will, darf...

Wie man jetzt besagte Energie in allen Belangen richtig kanalisieren kann weiß ich nicht. Darüber sprechen schadet sicher nicht. Und sich in Geduld üben. (HaHaHa - glaubt mir nie irgendwas mir Geduld...ich scheitere grundsätzlich an so gut wie allem, was mit Geduld zu tun hat, aber gescheit reden kann ich ...)

Und Forenbeiträge schreiben - das ist super und hilfreich. Wie Tagebuch mit Publikum *zwinker*

Nachsatz: Sollte ich das Thema verfehlt haben...immer feste druff *zwinker*

Marcus
@KKMK
Dann hab ich das "für mich" falsch verstanden. Jetzt ist es klar! *top*

Ich sehe das auch so. Vernachlässigung fördert das Entlieben ungemein. Wenn man sich nicht mehr gesehen und begehrt fühlt, dann schwindet das Interesse. Womit wir wieder beim Thema der Selbstverständlichkeit sind. Anscheinend ist sich manch ein Frischverliebter nich bewusst, dass der Partner gehen kann und es auch tut.

Oder es ist ihnen dann im Gefühlstaumel egal. Oder sie verlieben sich oft, weil sie den Kick des Neuen brauchen und auf Altes verzichten können. Vielleicht waren sie schon vor dem Verlieben gefühlsmäßig auf dem Absprung - das würde die Vernachlässigung erklären.

Ich muss aber zugeben, dass mich die erste Verliebtheit außerhalb meiner Partnerschaft ordentlich durchgeschüttelt hat. Ich hab einiges in Frage gestellt. Ich habe aber bei meinen Überlegungen meinen Partner miteinbezogen. Und ja - es tat ihm weh. Aber dadurch war er immer Teil des Prozesses und er hat mich auch dabei unterstützt. Irgendwann hab auch ich den Knoten in meinem Kopf entwirrt. Das war befreiend. Ab da an konnte ich Polyamorie denken und in Betracht ziehen. Das Ausleben ging mit der damaligen Zweitliebe nicht.

Jetzt weiß ich sehr genau, wie ich zu meinem Partner stehe und wie sich emotional die Zweitliebe einfügt. Dahingehend hab ich keinen inneren Konflikt mehr. Ich liebe meinen Partner umso mehr und sehr viel bewusster. Und gleichzeitig kann ich die Verliebtheit ausleben. Es hilft, dass die Zweitliebe auch polyamor lebt und selbst Beziehungen koordiniert und pflegt.

Dann können wir gar nicht ständig aufeinander hängen. Wir haben beide Verantwortungen, die wir auch gern übernehmen.

Da fällt mir ein: wenn man den anderen vernachlässigt wegen Verliebtheit - heißt das nicht, dass man die Verantwortung für die Altbeziehung abgegeben will?
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Da fällt mir ein: wenn man den anderen vernachlässigt wegen Verliebtheit - heißt das nicht, dass man die Verantwortung für die Altbeziehung abgegeben will?

Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen, als ich von "Ihrer(!) Verliebtheit/Energie/Liebe" geschrieben habe.
Natürlich ist es schön & toll verantwortlich zu sein, wenn es dem/den Partner/n gut geht *top*
Im Umkehrschluß heißt das aber auch:
Verantwortlich zu sein, wenn es dem Partner NICHT gut geht!
Oder sich zumindest so zu empfinden.
Das ist ja meist der Punkt, wo das mit der "Arbeit" losgeht.

Ich hab verstanden, das es IHR empfinden ist..und das ich die Verantwortung(!) dafür nicht mehr WILL.
(Da ist sie selbst zuständig für!...genau wie ich für meine)
Sowohl wenn es im positiven Sinn als auch im negativen Sinn gefühlt wird.

SO kann ich das auch annehmen und Sie wirklich mit einem lächeln begleiten, wenn sie diese Energien in sich spürt *g*

Ich will mich nicht länger in der Verantwortung fühlen...weder für Ihr Glück, noch Ihr Unglück.
Loslassen...Frei werden..Mitfühlen...Geniessen

*my2cents*
*****al4 Mann
797 Beiträge
Themisabeth,
kommt es nicht auch darauf an, ob man an sich arbeitet, dh echt angestossen wird, oder an irgendwelchem ermüdendem Miteinander-Kleinkram? Oder gar stellvertretend, dh übergriffig meint arbeiten zu müssen?
eine neue Verliebtheit....
Ich verliebe mich sehr oft. Es ist ein fieses Gefühl einerseits (Verwirrung, Sehnsucht, viele Gedanken) und ein beflügelndes Gefühl (Liebe auf jemanden klatschen befreit mich und macht mich glücklich, Zeit schenken, neue Geschichten erfahren, lernen) andererseits. Ich genieße jede Phase, aber nur sehr selten geht es soweit, dass ich mich hinreißen lasse und mich tatsächlich auch körperlich auf eine Liäson einlasse. Die platonische Ebene (+) schätze ich sehr. Mir geht es um den Tiefgang von Beziehungen. Diese innige Liebe die sich entwickelt und nicht weh tut, die Magie die damit einher geht und nicht mehr abstumpft. Das ist es wohin es mich zieht und die körperliche Liebe stellt dann das I-Tüpfelchen dar.
Zeit spielt bei Liebe keine Rolle und Entfernung auch nicht.
Meistens entstehen schöne Momente mit tollen Menschen...

Bis jetzt habe ich immer einen guten Ausgleich beim Liebe geben gefunden und keiner fühlt sich benachteiligt. Man hat schon eine gewisse Verantwortung und diese ist mir immer bewusst. Nur Angst, das ist noch ein schwieriges Thema was abgearbeitet werden möchte, aber es wäre ja langweilig ohne Aufgaben *lach*
*********1_Fen:
ch hab verstanden, das es IHR empfinden ist..und das ich die Verantwortung(!) dafür nicht mehr WILL.

Nicht dass wir uns missverstehen. Es ging mir nicht um die Verantwortung für die Gefühle des Partners, sondern für die Beziehung.

Wenn ich den anderen quasi nicht mehr beachte, wenn ich frischverliebt bin, aber erwarte, dass er mich trotzdem liebt und alles toll findet, was ich mache, und bei mir bleibt, dann wälz ich die "Mühe" der Aufrechterhaltung der Beziehung auf den Partner ab. Ich kümmer mich ja selbst nicht um die Aufrechterhaltung, weil ich anscheinend Besseres zu tun hab. Das ist eine ziemliche Einbahnstraße.

Solang sich der Partner geliebt fühlt, kann er sich auch mit mir freuen. Andersherum geht es mir auch so. Da kann ich sehr viel gönnen, brauche dafür aber das Gefühl, gewollt und nicht ausgetauscht zu werden.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Nein, die Beziehung & die Liebe & die "Fürsorge" die ich für den Partner "aufbringe ( aufbringen mag & WILL) bleibt davon unberührt.
Es ist mir ein Bedürfnis, ich liebe sie mit allem, was ich habe!
Alles andere ist SO absurd, das ich es noch nicht mal denken kann!
Ich kann es mir nicht vorstellen mich neu zu verlieben und das mit allem was dazugehört zu genießen (!) mit dem Wissen, das gleichzeitig ( & dadurch) mein Partner ins Defizit geht.
Da fehlt mir schlicht die Fantasie zu.
Ich würde mich scheiße fühlen...und nicht etwa wie gesagt, weil sie mir da irgendeine Verantwortung zugeschanzt hätte oder ich welche für mich annehmen wollte.

Polyamorie so wie ich sie verstehe ist ein geben und teilen und nehmen aus Leichtigkeit & Überfluss.
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