Verurteilung von außen und innen?
Ich kann Hexle da zustimmen und auch Bee. Es gibt einige Themen und Beziehungsmodelle, die im JC vorgestellt werden, bei deren Lektüre mir mulmig wird. Da halte ich dann aber einfach meinen Mund bzw. die Finger still, wir sind ja hier (mehr oder weniger) alle erwachsen und müssen selbst wissen, was wir tun.
Im Alltag stoße ich hin und wieder auf Skepsis, öfter aber Neugier. Ich habe manchmal das Gefühl, dass hier im Joyclub einige ein Problem damit haben, zuzugeben, dass sie sich mit einem Thema noch nicht auseinanergesetzt haben. "Been there, done that" scheint bei manchem die Devise zu sein und offenes Nachfragen als peinlich empfunden zu werden. Da wird dann lieber etwas vorschnell abgewiesen als dass man zugibt, dass man keine Ahnung hat.
Da Seehund beschreibt, dass insbesondere Frauen negativ reagieren, würde mich mal interessieren, ob es da vielleicht auch einen Geschlechterunterschied gibt.
Was mir auch in dieser Gruppe aufgefallen ist, ist häufiges "Slut Shaming", also Verurteilung von Promiskuität - vor allem in Bezug auf Frauen, da ist dann gerne von "Rumhuren" die Rede. Für manche scheint das im Widerspruch zur Polyamorie zu stehen bzw. haben einige sicher die Sorge, dass promiskuitive Menschen, die sich selbst als Poly bezeichnen, Klischees bestätigen und damit der Verurteilung von außen Vorschub leisten. Dabei ist es letztlich doch so, dass auch wenn ich viele wechselnde Sexpartner habe und nicht für jeden romantische Gefühle hege, das meiner Fähigkeit, tiefe und innige Bindungen zu mehreren Menschen einzugehen überhaupt keinen Abbruch tut.