Feindbild Poly?

Also in der Welt außerhalb des Internets hab ich sowohl positive, akzeptierende und sehr aggressive Reaktionen bekommen. Mein Freundeskreis hat sich dementsprechend neu formiert.
Die Ansicht, die mich am Meisten verletzt, ist die, dass uns Liebesfähigkeit und überhaupt die Liebe in der Beziehung abgesprochen wurde. Dabei bin ich mit einem Partner länger zusammen als die meisten Beziehungen in meinem Umfeld (altersentsprechend) halten. Und zwar mit durchgestandenen Höhen und Tiefen.

Ich hab inzwischen nur noch Freunde, die nicht mehr moralisieren und ich achte auch darauf, wem ich in meinem Umfeld davon erzähle. Ich missioniere auch absolut nicht.

Hier im Joy verstehen Männer öfter nicht, warum ich denn jetzt nicht mit ihnen anbandeln will. Eine Aussage war dann tatsächlich: na einer mehr passt ja dann auch noch rein.

Und es gibt auch Männer, die mich abgewertet haben, dass ich untreu wäre oder dass das ja wie Prostitution sei. Mit mir ins Bett gegangen wären sie aber schon. Und vor allem rudern einige auch schnell zurück so nach dem Motto: ich wollte Dich ja nicht angreifen, Du bist ja ganz ok.

Mit denen muss ich mich ja nicht weiter befassen. Inzwischen steh ich da komplett drüber.

Letztenendes glaub ich, dass Leute aggressiv reagieren, wenn man Ihr Weltbild ins Wanken bringt.
Andererseits hab ich schon ganz wundervolle Menschen kennengelernt.

Ich könnte mir vorstellen, dass Dein persönliches Umfeld positiver reagiert, weil sie Dich kennen. Irgendwann umgibt man sich auch eher mit passenden Menschen.

Ich lernte eine Frau kennen die höllisch in mich verknallt war und wir kamen zusammen. Sie wusste das ich polyamor ticke und akzeptierte es verbal. Da es eine Beziehung mit Machtgefälle war versuchte Schritt für Schritt als dominanter Part mir verständlich zu machen das ich Ihr exklusiv gehören würde.
Als Sie merkte das ich mich nicht darauf einließ, Worte haben nicht zur Einsicht geholfen, oder wurden mit einem Nicken abgenickt, wurde Sie aggressiv, beleidigend, beschimpfte mich und alle Verliebtheit war plötzlich verpufft.

Ansonsten erlebe ich es eher so on- und off-line wenn polyamor nicht gefällt das ich einfach ignoriert werde. Es kommen keine Fragen, keine Begründungen. Online nicht mal Verabschiedungen. In Ausnahmefällungen Beschimpfungen und Beleidigungen. Nicht nur wenn es um Polyamorie geht, sondern um alles was jemanden vielleicht nicht ins Konzept passt.

Es ist als wenn eine Katalogseite weiter geblättert wird.
Ich finde es gruselig wenn Ideale über Gefühle gestellt werden, auch im BDSM-Kontext.
Es fühlt sich kalt und unmenschlich an.

Liebe Trixy und hallo http://www.joyclub.de/my/3648656.seehund_58.html,

ist zwar jetzt vermutlich etwas .....doch zu euren Beiträgen, möchte ich persönlich folgendes sagen:

Ja, ich bin auch Swingerin, allerdings nicht im klassischen Sinne, auf biegen und brechen, sondern nur wenn Gefühle mit ihm Spiel sind..... bin da sehr speziell, und deshalb auch von vielen Swingern missverstanden, ist mir aber wurst

BITTE: Wenn ihr als polyamore Menschen NICHT in eine Schublade gesteckt werden möchtet ( Feindbild, etc. ), dann steckt doch auch keine anderen Menschen darein.

Jeder ist ein Individuum, und Swinger ist nicht gleich Swinger, Polyamor ist nicht gleich Polyamor, SM-ler sind nicht gleich SM-ler, Tantriker ist nicht gleich Tantriker, ....usw.

Fragt doch lieber mal die Menschen, wenn sie aufschreiben, warum sie das tun. Oft kommt man ganz schnell dahinter, dass Angst, vorgefasste Meinungen, etc. der Grund sind.

Euch allen hier von Herzen Liebe und alles Gute...

Namasté, Red_Zoe

Entschuldige bitte. Du hast natürlich recht! Es ist falsch, alle die eine Richtung einschlagen in einen Sack zu tun. Das was Du sagst ist nur so selten, dass man die Wenigen leicht übersieht.

Zoe, das was ich über Swinger schrieb, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern habe ich immer wieder von Swingern zu hören bekommen.
Irgendwo gab es sogar mal einen Swinger-Knigge im Netz, wo das u.a. zu lesen war.

Trixy

Und ich bilde mir gerne immer meine eigene Meinung....auf das was andere Menschen sagen, irgendwo steht, gebe ich nicht all zu viel bis gar nichts.

Schön Trixy, jetzt kennst du auch eine andere Swingerin....

Oh...

Kennen wir uns

über Erfahrungen pro oder contra hier in Gruppen kann ich wenig sagen. Mir kommt da tagtäglich das reale Leben dazwischen 😂😂😂

Ich bin zugegeben noch nicht allzu lange bekennender Poly, treffe dabei aber dennoch auf die unterschiedlichsten Reaktionen. Von Offenheit und Akzeptanz reicht das bis zu einem entsetzten "Geht gar nicht!" So zum Beispiel gehört von einer Freundin, mit der ich sogar während meiner festen Beziehung Sexdates hatte...

Gerade erst gestern war ich mit einer bis dato Unbekannten verabredet, der ich vorher gesagt habe, dass ich mein Lebensmodell polyamor ausgerichtet habe. Erste Reaktion vor dem Treffen: "Scheiße!". Dennoch kam das Treffen zustande, denn sie war neugierig, und die Sympathie war beiderseits sehr hoch. Trotz eines schönen Nachmittags (ohne Sex) wird die Geschichte aber nicht weiter gehen, da sie Polyamorie für sich und bei einem Partner nicht akzeptieren kann und will.

Polyamorie ist nun mal für viele Menschen etwas ungewöhnliches, das war es lange auch für mich selbst. Ich habe gelernt, dass es für mich mein Weg sein soll, aber ich kann und weil niemanden auf diesem Weg mit zerren, sondern wenn, dann nur Hand in Hand gemeinsam gehen.

Grade gestern habe ich in einem Sender, den ich natürlich auch nicht gucke (PRO7) einen Beitrag über Dieter Hallervorden gesehen, der sich in eine neue Frau verliebt hat. So weit im Reich der Prommis nichts ungewöhnliches. Aber laut Kommentator der Hammer: Das Schwein hat sich nicht von seiner alten Frau getrennt. Dann würden von anderen Prommis die klischeehaften Meinungen abgefordert.
Ich war schon überrascht, dass es einige gab, die dann nicht mit in das Horn der Verurteilung geblasen haben. Das macht Mut.
Micha

Fremdgehen und den Partner betrügen, ist dagegen gewöhnlich und Sex Ja, aber Gefühle dabei für den Anderen Nein, jeder nach seiner Fasson aber für mich ist das "Logismus", welchen ich wohl nie begreifen werde.

Jeder polyamore Gedanke ist ein Dorn in dogmatischen Strukturen & Systemen.

Ist doch logisch, dass diese ihre Macht und Fäden nutzen, um dieses Gedankengut und "Bewegung" zu torpedieren.

Lästern, Diskreditieren, Angst schüren, Beleidigen, Lächerlich machen ...

Wenn das in den Medien anrollt, weiss man sehr gut, dass man einer selbsternannten Macht in die Quere gekommen ist.

Aber wen interessiert das?

Jene, die sich für "Ruhm & Macht" selbst verkaufen, werden irgendwann schon erkennen, was sie da getan haben.

Jene, die aus purer Angst, nachjohlen, werden ebenfalls irgendwann erkennen, was sie sich selbst verboten haben.

Und jene, die auf all das einen Fuc... geben und der Liebe ihre Bühne geben, jene leben frei ... und intensiv.

lg danny