Dass Poledance AUCH etwas mit Erotik zu tun hat, lässt sich ja nicht wirklich abstreiten. Und dass für die allermeisten Menschen dieser Aspekt der primäre ist, den sie kennen, weil sie auch über diese Schiene erstmals eine "Berührung" damit hatten, ist "normal", denke ich.
ICH kannte bis vor sechs Jahren Poledance nur aus Filmen, wo sich das immer im Rotlicht-Milieu abspielte. Meist tanzten da leicht oder gar nicht bekleidete junge Mädels in einer dunklen Bar, während der Kommissar den Barkeeper vernahm, oder so...
Dann habe ich zufällig eine "ECHTE" Berührung mit Poledance gehabt und mehr darüber gelernt. Seit sechs Jahren fotografiere ich das nun sehr viel und die blauen Flecken sind mit das wichtigste Thema bei der Foto-Bearbeitung. Natürlich habe ich auch hier und da selbst mal was an der Stange probiert und regelmäßig kommt bei Shootings das Thema darauf, ob ich auch dazu in der Lage wäre. Sobald es in Richtung Wette geht, machen die Mädels dann schnell einen Rückzieher, weil sie unsicher werden, ob ich wohl was könnte...
Regelmäßig tauchen in den Medien die Vergleiche zwischen z.B. Ballett und Poledance auf, um z.B. die Berechtigung von Spagat zu belegen. Und die Bemühungen der ODPS/IPSF um Anerkennung als "richtigen" Sport leiden natürlich darunter, dass es zuhauf Bilder und Videos von deutlich erotisch angehauchten Choreos im Netz gibt.
Man kann es den Menschen nicht verdenken, dass sie auf solche Gedanken kommen. Ich finde das auch überhaupt nicht schlimm, solange sie es schaffen, trotzdem sachlich damit umzugehen und Menschen, die das machen, nicht zu diskreditieren.
Immer wieder lerne ich bei meinen Shooting-Tagen auch verschiedene Menschen kennen. Manche machen das rein sportlich, andere gerne auch deutlich in Richtung exotisch und immer wieder kommt es vor, dass im Anschluss an die rein sportlichen Figuren gerne auch noch einige rein laszive Posen mit Heels und schönen Outfits an der Stange fotografiert werden sollen...immer wieder auch ganz ohne Outfit...
Es gibt also die komplette Spanne von Menschen unter Euch. Und so muss man das wohl auch anderen zugestehen.
Ich denke, man sollte immer dann, wenn sich die Möglichkeit bietet, Menschen erlauben, sich ein eigenes gutes Urteil zu erlauben und sie dazu einladen, das selbst einmal zu versuchen. Der Aha-Effekt ist enorm, man hat die Chance, Einstellungen zu ändern und vielleicht sogar neue Pole-Mates zu gewinnen.
Frank, lichtschaffen.de