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Rund um tot

Rund um tot
Ein Jahr mindesten war ich nun sehr beschäftigt mit dem sogenannten Tod,
speziell in meinem Fall dem Tod meiner Mutter,
die ---- so schlimm das klingen mag ---
sehr oft eine alte bösartige Hexe war
aber auch eine liebens- und bedauernswerte Frau.

Wer wie ich Latein lernen mußte oder durfte,
erinntert sich dann an den Spruch:
De Mortuis Nil Nisi Bene!
Zu gut Deutsch:
Über Tote redet fran gut, wenn überhaupt!
Ein blöder Spruch?
Ja und Nein!

Gern würde ich mit Euch ein wenig nachreden,
manches Privates auf Nachfrage zu besten geben,
so dahin philosophieren und auch am Beispiel mitteilen,
welche heilsamen Auswirkungen dieser spezielle Tod
auch mich persönlich, aber auch auf das ganze Familiensystem hatte.

Wie kann gleichzeitig ein Problem sterben
und hochpotenzierte gruselige Wirkung auch dasSystem haben?

*sonne*
Julius
**********ressa Frau
3.465 Beiträge
Hallo Julius
Ich habe deine Frage nicht ganz verstanden, würdest du sie bitte nochmal anders formulieren?
LG M
Besser versteht fran das am Beispiel und das ist natürlich sehr privat.
Meine Mutter war für alle Familiensystem-Mitglieder ein Problem.

Meine Vater ist schon mehr als 10 Jahre tot,
er war weniger problemhaft für mich
hatte Humor und liebte Musik zum Beispiel.

Einer seiner Witze war im Dialekt:
Da reden die Leute am Stammtisch
in höchsten Tönen über die Meiers.
Da sagt dann einer:
Hast se scho erben sehen?

Klarer?
*sonne*
Julius Peter ...
**********ressa Frau
3.465 Beiträge
Hm...ok.
Für mich bleiben da jetzt nur Vermutungen.
Dass eine Mutter eine entscheidende Rolle spielt, denke ich, ist klar. Geradezu kontextunabhängig.
Wenn keine konkrete Frage daraus entsteht, dann kann ich mich nicht so ganz damit auseinandersetzen.

Vielleicht haben die anderen aus der Gruppe mehr Zugang zu dem Thema.

LG M
... dann verrate doch bitte mal einer Deiner Vermutungen ... *omm*
das mit dem Erben
ist so eine Sache...bei den genen ganz einfach -
außer man nimmt es doppelt, denn geilt ist ja bekanntlich doppelt,
wenns um Liebe geht,
aber beim geld siehst anders aus -
da beanspruchen die eigenen Gene alles!

*sonne*
Sichtweisen sind direkten Freunden, Anverwandten oder entsprechend beauftragten Beiständen sichtbar

inwieweit es eine Betrachtung auf philosophischer Sicht beiträglich stand hält, wag ich zu bezweifeln
dafür sind die persönlichen Befindlichkeiten doch zu arg
Münster Doberan, Gedenkspruch von Mönchen aus dem Mittelalter für ihren verstorbenen "Kollegen" (leider nicht öffentlich zugänglich):

"Hier ruht Johannes Merkel,
in seiner Jugend war er ein Ferkel,
später war er ein Schwein,
Gott möge seiner Seele seelig sein."

Wie man mit Epitaph´en umgeht ist sehr verschieden. Ganz spannend sind die Grabstellen auf dem Friedhof die komplett verwaist sind sind, denn och steht auf dem Grabstein: "unvergessen".

Wie man mit Toten umgeht ist grundverschieden. Eine Glorifizierung, als hätten sie keine schlechten Seiten gehabt, fände ich persönlich doof. Ihre Schwächen gehören ebenso dazu wie ihre Stärken. Will ich eine Person wirklich in Erinnerung behalten, dann geht das nur wenn ich beide Seiten der Persönlichkeit "bedenke".
Eine Frage, aus philosphischer Sicht ganz spannend: Wenn man denn nun glaubt, das nach dem Tode alles vorbei ist, warum wäre ein wohlwollendes Andenken an den Toten wichtig? Hat man den Toten zu seinen Lebzeiten nicht für sein Lebenswerk geehrt, aus welchem Grund soll man nach seinem Tode damit anfangen?
*****div Frau
7.980 Beiträge
Lebenswerk ehren ist vielleicht zuviel gesagt. Eher einfach abschließen können, gerade mit den Seiten der Person, die einem selbst Schwierigkeiten bereitete. Durch den Tod wird ein Punkt gesetzt, an dem man sich mit jemand, gerade wenn er nahe stand, auseinandersetzen kann. Letztmalig. Dann ist hoffentlich gut.

Nur eine philosophische Ebene kann es nicht geben, nur die Erleichterung - es hat ein Ende. Und dieses Ende wird von jedem sehr persönlich gestaltet.

Das Ganze hat was mit trauern zu tun und wie individuell damit umgegangen wird. Egal ob es jetzt die vielgeliebte Mutter ist oder eben die Frau, die einen geboren hat, aber bei deren Tod sich eher Erleichterung einstellt.

Bin mit verschiedensten Trauerphasen durch, mit verschiedenen Menschen, die das Familien "System" betreffen. Tod macht dieses System nicht besser, aber manchmal schweisst es enger zusammen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Spätestens seit Freud beginnt die Reflektion der eigenen Sexualität und Libido mit der Reflektion der eigenen Kindheit und das heißt primär Beziehung zu den Eltern. Insofern wäre das Thema theroretisch hier wirklich gut aufgehoben.

manches Privates auf Nachfrage zu besten geben,

Die Dinge, die dabei ans Tageslicht kommen (können) sind noch viel intimer, schambehafteter und lächerlicher als fast alles, was im JC über Sexualpraktiken zu lesen ist - obgleich Letzteres zum Teil wirklich beachtlichen Tiefgang hat.

Das energetische Potential hält DIESE Community gegenwärtig nicht aus. Einzig das Lächerliche solcher Schilderungen würde begierig aufgesogen werden. Perlen vor die Säue zur Zeit.
Was soll ich davon halten?
Hallo Palap,

hast du dir schon mal die Frage gestellt:
Warum macht Sex mehr Spaß als sterben?

Es ist mir leider nicht ganz klar, worüber du gerne mit uns sprechen/chatten möchtest?
Über den Tod an sich?
Dein Verhältnis zu Deiner Mutter
Bestattungen Trauerzeremonien / Verarbeitungsmethoden?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
der tod...............
......ist das letzte geschäft!

meist kommen sogar andere dafür auf!

namd
*****div:
Lebenswerk ehren ist vielleicht zuviel gesagt.

Nimm es dann unter Existenz honorieren oder sonst etwas. Was auch immer nach dem Tode dieser Person einsetzt - warum erst dann?


*****div:
Das Ganze hat was mit trauern zu tun
Ja, ich verstehe etwa wohin du hinauswillst. Dennoch auch hier die Frage, warum erst nach dem Tode?

Ist es so, das wir erst dann den Wert verstehen, wenn er weg ist? Wird uns im Angesicht des Todes klar, das etwas Unersetzbares fort ist? Jedoch - wäre es denn zu Lebzeiten ersetzbar gewesen? Ist Trauer die Einsicht, das die Einsicht hätte früher kommen sollen, wo es für den dann "Gehuldigten" Menschen noch eine Bedeutung hätte gehabt?

Ein interessanten Satz zu Musik habe ich gehört, aber vielleicht in der Wortwahl auch für diese Thema interessant:
Tradition ist die Bewahrung des Feuers, und nicht die Anbetung der Asche.

Was ist denn mit dem Tode fort - zu Asche geworden? Unser Lebenswerk? Unsere Kinder? Wir ehren vielleicht viel zu oft das, was von uns gegangen ist (Asche), und vergessen über unsere Trauer das, was bei uns geblieben ist (Feuer).
*****div Frau
7.980 Beiträge
Irgendwie mag ich das mit dem Ehren in diesem Zusammenhang nicht. Keiner wird zum besseren Menschen, "nur" weil er stirbt. Ich kenne diese Situationen, die Palap im Verhältnis zu seiner Mutter beschreibt. Gute Seiten, die vom Negativen überdeckt werden. Die das Zusammenleben schwierig bis unmöglich machen. Aber mit dem Tod ist eben das Negative Geschichte. Dabei sollte man es belassen, was nützt nachtreten? Leben ist keine rosarote Blase, in der nur Liebe und Glückseligkeit herrscht. Und so romantisch bin ich auch nicht veranlagt, dass Negatives einfach negiert wird. Nur ist Tod DER Moment des Loslassens.

Vielleicht verstehe ich aber auch die Form von ehren von Dir falsch. Wenn Du damit meinst, Dich mit der lebenden Person bereits auseinandersetzen, dabei nicht die hoffentlich vorhandenen guten Seiten zu vergessen, ja klar. Das ist das mit den Schubladen, nicht nur schwarz und weiß. Und nach dem Tod ist die Schublade zu, bekommt keine andere Farbe mehr.


meist kommen sogar andere dafür auf!

Sweet Calm

Das ist die beste Aussage bis jetzt. Nicht nur mit Geld, auch mit Emotionen.
Tod ist das Ende von Veränderung. Manchmal auch das Ende der Hoffnung, der betreffende könnte sich nochmal ändern. Die unumstößliche Erkenntnis. Ich muss mich damit begnügen wie es gewesen ist -es wird nicht mehr anders - es kann nun nicht mehr anders werden.
Ach wißt ihr,
dass ich beim Mitlesen Euerer Beiträge so ins Nachsinnen gerate,
dass eine Anwort oder ein irgendwie fälliger eigener Beitrag
mit mir ins Bett geht, bevor ich einen Anfang finde.

Doch Jin ... , ich glaube, das der joyclub, einen Teil der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse anspricht
und nicht schlechter ist die sonstige Welt.
Vieles läßt sich eventuell in Rätsel oder Stories verpacken,
die immer mehr Leute anziehen als gedacht.
*sonne*
Julius
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
ich glaube, das der joyclub, einen Teil der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse anspricht

Ja. Der joyclub hat mir zumindest in den ersten Jahren zu einem Feuerwerk an neuen Erkenntnissen verholfen, das nur vergleichbar ist mit der Adoleszenz, der Geburt meines ersten Kindes und der Lektüre Kants.

Ich empfinde das Feuerwerk aber inzwischen als abgebrannt.

Vieles läßt sich eventuell in Rätsel oder Stories verpacken,
die immer mehr Leute anziehen als gedacht.

Wahrscheinlich hast Du recht.

Als Philosoph und Lutheraner verspüre ich allerdings zu sehr die Neigung, mich möglichst klar und deutlich auszudrücken. Das ist nicht jederfraus Sache. Ich habe keine Lust, mit Frauen, die sich an der Schallmauer des 50. Geburtstags abarbeiten, über meine Mutter und das Sterben zu reden. Und jene Frauen wahrscheinlich auch nicht.

(bitte das Wort Mutter so betonen, wie Evelyn Hamann in den Loriot-Filmen)
*****div Frau
7.980 Beiträge
@Jincandenza
*freu2* Juhu, ich habe die Schallmauer durchbrochen!

Entschuldige, dass ich mich damit zum Dinosaurier qualifiziere, nur mal kurz gefragt, Du hast keine Lust aufs Thema, mit Frauen ü50 erst recht nicht, aber Du schreibst dann hier weil...? *nachdenk*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
... weil ich lernen muss, meine Gedankengänge so in Rätsel zu verpacken (wie Julius zu recht schreibt), dass andere die Pfade für ihre eigenen Gedanken halten.

Nur so können Menschen selber entscheiden, wie viel Wahrheit sie verkraften.

In jungen Jahren habe ich mich oft geschämt für die demütigende Art und Weise, in der meine Mutter ihre klimakterisch-hormonell bedingten Gefühlsschwankungen an ihren Angestellten ausgelassen hat. Ja, auch sie war streckenweise eine ganz schön böse Hexe. Gegenwärtig mache ich die Erfahrung, dass die Mutter meiner Kinder in eben dieser Lebensphase in ganz ähnlicher Weise etwas außer Kontrolle gerät, was nicht nur bei unseren vier Söhnen bisweilen Zweifel aufwirft, ob die Befugnisse, die sie

Männer kaufen sich meist einen Sportwagen und fahren Rehe tot.
Das ist auch nicht schön.
*****div Frau
7.980 Beiträge
Wenn sie kleine Sportwagen fahren, leben sie dabei selbst gefährlich. In den Todesanzeigen stehen aber mehr Männer in dem Alter, die sich auf Motorräder schwingen, oder mit Mountainbikes die Berge hinunterstürzen. Ihr Vorteil ist, ihren Hormonabfall lassen sie dann direkt an sich selbst aus. Eins zu Null für Dich!

Ich hänge mich nicht so an dem Begriff "Mutter" auf, es gibt auch andere Elternteile, die Zeitlebens einem das Leben schwer machen, aber mit deren Tod kann man für sich das Kapitel abschließen. Ohne sich nach dem Tod in Beweihräucherung des Andenkens desjenigen zu suhlen. Während der Lebenszeit sich mit demjenigen auseinanderzusetzen ist nicht jedem gegeben, wenn derjenige es nicht zu lässt und immer wieder in die gleiche Kerbe haut. Von dem her ist Tod ein Schlusspunkt. Kein Hader mehr danach. *omm*

Die Wahrheit Hormone sind an allem schuld und die Menschheit leidet nur unter Hormonabfall der Hälfte der Bevölkerung kann nicht stimmen, frag mal die Pharmaindustrie. Die wetteifern damit, heute jeder Frau den richtigen Hormoncocktail zur Verfügung zu stellen.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Der Tod
ist eben manchmal (auch) eine Erlösung für die
Hinterbliebenen.

Speziell eine Problemklärung zu Lebzeiten mit tyrannischen
Eltern (egal ob Vater oder Mutter) scheint mir unmöglich,
weil wirkliche "Augenhöhe" wegen widerstrebender
Gefühle nicht möglich ist.
Frauen und Männer
Mütter und Väter
Töchter und Söhne
Enkel und Enkelinnen ...

Es wäre doch schon mal ein schöner Anfang,
wenn Männer und Frauen
den Krieg der Geschlechter beenden.

Ohne den Dualismus Mann-Frau,
gäbe es keine Kinder.
Und, so banal das auch klingt,
das Blut beider Geschlechter ist rot,
das Herz beider schlägt links
und hat zwei Kammern.

Klar unterscheiden sich beide im Unterleib und zwischen den Beinen
und gerdae dieser Unterschied ergänzt sich,
dient der Erzeugung und der Lust,
umsomehr wenn die Herzen im Rhythmus und Takt sich verstehen.
,
An Euch Frauen hab ich ganz persönlich die Bitte,
bitte verschont mich mit Euerem feministischen Geschrei und Geschwätz,
es hängt mir zum Hals raus und ich hab davon die Nase voll.
Wenn ihr meint uns Männer weiter belehren zu müssen und zu knechten,
dann bin ich bereit und ganz ohne weitere Hilfe
einer noch so großen Kompanie von Amazonen das Fürchten zu lehren.

Ihr habt gelitten unter Männern,
wir unter Frauen,
das kann doch nicht so schwer sein zu kapieren.

*huhu*
Julius
*****div Frau
7.980 Beiträge
Interessante Entwicklung, aber da gilt doch das Gleiche, nicht der Feminismus stirbt zuletzt, sondern die Hoffnung, etwas geschlechtsunspezifisch angehen zu können. Ohne das von irgendeiner Seite die Keule rausgeholt wird.

Tod - Ende - Abschluss. Muss man daran rütteln, ob der-, diejenige nicht der empathische Überflieger war? Gesprächsstoff bietet derjenige genug, wenn es denn nach dem Tod noch zu Zusammenkünften kommt. Der Spruch sollte einfach lauten, Du sollst wahr reden über Tote. Das trifft es am Besten.


In der Realität kostet Tod drei Dinge, das Leben, Geld und die Wahrheit.
Wohl gesprochen!
Da gibts doch den Spruch De Mortuis nil nisi bene!
so frei übersetzt Über Tote redet fran gut, wenn überhaupt!

*sonne*
Julius
*******use Mann
3.197 Beiträge
Wahrheit
*dafuer*

Über manche Tote wird so gut geredet, daß ich mich
wundere, wie ein Engel sterben konnte. *zwinker*
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