Mein E85-Motor ist gestorben. Vorerst...

Es wurde einer angeboten, der wohl mal irgendwann bei Opel als Teilmotor gekauft aber dann aus irgendwelchen Gründen nie verbaut wurde. Also damals neu gekauft, dann doch nicht benötigt und eingelagert. Hab mir den angesehen, alles top. Problem nur: Jemand anders war schneller

Also bau ich doch was neues. Los gehts nächsten Monat, diesen Monat leg ich erst noch Geld an die Seite, bin ja kein Grossverdiener, habe nicht über 2000€/Monat übrig wie manch andere scheinbar.

Derzeit habe ich dasselbe Setup wie vorher auch, nur der Zylinderkopf ist nun unbearbeitet. Also Einspritzventile C20LET. Bisher Problemlos, fahre aber derzeit kein bisschen Vollast, auch das untertourige Bummeln ist nicht mehr drin. Quasi Serienmotor mit Fächerkrümmer, kein Quell der Freude. Ich gestehe, mit dem bearbeiteten Kopf ist das schon ein ganz anderes Fahren gewesen. Ich könnte trotz E85-Betrieb jetzt ruhig wieder auf die kleineren C20XE-Einspritzventile runtergehen, und ich bin sicher, das würde nichts ausmachen, bestenfalls den Verbrauch senken. Die originalen ESV werd ich nicht mehr verbauen, die stecken im C16SE-Astra und füttern den mit dem guten E85. Diese ganze E10-Angst finde ich ja inzwischen echt lachhaft, aus technischer Sicht.

Habe bereits gesammelt. Block steht da mit Kurbelwelle, habe alles um die Ausgleichswellen zu entsorgen, Dichtungen sind auch ne ganze Menge vorhanden, Kopf muss ja gemacht werden, was noch fehlt sind Nockenwellen. Anbauteile fahre ich ja momentan noch durch die Gegend, zumindest das wesentliche. Das wird dann umgebaut wenn der fertige Motor rein kommt.

Das wo ich mangels Ausrüstung nichts selbst machen kann, geb ich weg. Ich kann zB keine Bohrungen vermessen, keine Lager, weil ich keine Werkzeuge dafür habe. Genau wie Auswuchten oder Schwungrad erleichtern, das kann ich hier alles nicht. Ich kann hier nur zerlegen, reinigen, zusammenbauen. Den Rest überlasse ich denen, die wissen, worauf sie achten müssen. Und da ich hier immer sehr gute Arbeit bekommen habe, und auch immer gut beraten wurde, bleibe ich dabei. Es wird der vernünftigste Weg sein.

Nockenwellen werden keinesfalls über 272° werden, aber auch da lass ich mich noch eingehend beraten, hier fehlen mir die Erfahrungswerte was für meine gewünschte Charakteristik am besten ist. Zur Not wird es eine Sonderanfertigung. Spätestens dann wirds sowieso eine Einzelabstimmung geben, da geht noch ne Menge Geld über mein Konto...

Das Zahnriemenkit kam von Gates, wie es zu hunderttausenden in den X20XEV, X18XE, C18XE, X22XE verbaut wird von den Werkstätten, und auch bis zum Ende des Intervalls (60tkm) hält. Und an diesem hat es auch nicht gelegen. Was sich zerlegt hat, war die Wasserpumpe, und nur diese. Der Rest ist Folgeschaden, wie man sieht. Sie stammt von Opel und war ein Originalteil, was damals neu verbaut wurde, als ich den bearbeiteten Kopf eingebaut habe. Ich war der Meinung, was besseres als ein Originalteil, gekauft bei der Händlerwerkstatt, kann man für einen Alltagsmotor nicht bekommen. Habe mich wohl getäuscht, und bin gespannt, ob die jetzt verbaute SKF-Pumpe länger hält. 7000rpm muss der ganze Kram nicht aushalten, so hoch kann ich dank Begrenzer gar nicht drehen.

Neid spricht nicht aus meinem "starken" Satz. Es war lediglich eine Anspielung darauf, das ich keinen Rennsport betreibe und solch einen Motor im Alltag nicht brauche. Ich fahre mit dem Auto zur Arbeit, in Urlaub, tätige Einkäufe und bewege mich von A nach B. Da reichen auch 3500rpm völlig aus, und wenn ich auf der Autobahn mal etwas schneller reisen möchte, kann ich das auch mit meinem Motor. Und was spricht dagegen, wenn man hier und da was macht, wenn man sowieso grad alles auseinander hat? 200PS sind ganz und gar nicht mein Ziel, sonst hätte ich auch einen Z20LET verbauen können und hätte mir den ganzen Quatsch mit dem Sauger gespart.

Da ich aber lieber kleine Schritte gehe, und wir alle mal klein angefangen haben (auch Du, lieber Udo), sehe ich da nichts falsches drin, mich mit der Materie Stück für Stück zu beschäftigen, zu lernen, hier und da einen Rückschlag zu erleben, die Ursachen zu bekämpfen, und es beim nächsten Mal besser zu machen. Ich habe keinen Lehrmeister, ich erarbeite mir das alles selbst, tausche Erfahrungen aus, und irgendwann kann ich das alles alleine, das es läuft. Oder auch nicht. Das ist mir nicht wichtig und nicht mein Ziel, es gibt wichtigeres im Leben als Autos. Sie sind mein Hobby, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und wenn wieder was hopps geht, wird es repariert, gut ist's.


Wahre Worte, aber Neid ist hier nicht im Spiel. Es ist für Dich natürlich schön, das Du den Motorenbau beherrschst wie kein zweiter, aber Du bist nicht der einzige, der an Motoren bastelt, und es dreht sich auch nicht die Erde nur um Dich. Andere haben das auch drauf, und wenn ich manche Dinge von den Motorengurus lesen muss, bin ich froh, keiner von denen zu sein. Du sprichst von vernünftigen Umlenkrollen, weil meine aus Plastik sind, wie sie wohl 99,9% aller Motoren dieses Typs verbaut haben, und diese waren nicht Schuld, es war einzig und allein die Wasserpumpe, die den Schaden verursacht hat, und die war von Opel. Da steckt man manchmal nicht drin, das muss man auch akzeptieren können.

Das Thema ist gegessen, der Motor läuft mit einem Serienkopf erstmal wieder, bringt mich von A nach B, und wie zuverlässig der jetzt ist, werde ich sehen. Und wenn er wieder daher fliegt, ist das eben so.

Naja, Du hast mehr als einmal mitgeteilt bekommen, das mein Motor ein Gebrauchsmotor ist, mit dem ich unter anderem zur Arbeit fahre.

Wenn Du beruflich an Motoren arbeitest (was ich Dir zweifelsfrei abnehme btw), dann weisst Du selbst wohl sehr genau, das ich ein Renntriebwerk mit, ich glaub 300+ PS waren es, aus 2 Litern Hubraum nicht gebrauchen kann, denn das wäre mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Ich finde es ist schön für Dich, wenn Du in der Lage bist, solche Motoren zu bauen, und es gibt ganz sicher Leute, die diese Motoren kaufen und auch Zweckgemäß einsetzen. Zum hundertsten Mal: Für meine Zwecke ist das overkill par excellence.

Ich frage mich nur die ganze Zeit, wo ich Dich als "Superduper" beleidigt haben soll... Hier vielleicht:


Ich weiss zwar nicht, warum Du das jetzt auf einmal auf Dich als Person beziehst, denn vor ein paar Tagen war das noch anders:


Es geht hier also um einen (von mir aus auch gedachten) Motor, eine Sache, einen Gegenstand.

Aber Laune scheint bei Dir Tagesformabhängig zu sein, vielleicht hattest Du heute einen schlechten Tag, das nehme ich keinem übel, auch Dir nicht.

Was mir aber gewaltig auf den Sack geht, sind Leute, die ihre beschissene Laune in Foren an anderen Leuten aus lassen, nur weil ihnen grade danach ist.

Genauso geht es mir auf den Sack, wenn "Alt-Gesellen" (Achtung, ich unterstelle Dir grade etwas Erfahrung im Beruf) der Meinung sind, was andere bauen ist pauschal erstmal Scheisse, wenn es nicht genau und 100%ig exakt so gebaut ist, wie sie es selbst bauen würden, wenn Geld keine Rolle spielt.

Natürlich gibt es nette Spielereien, auch im Motorenbau ist vieles sicher ein "nice-to-have", aber erstens kann ich mir kein Renntriebwerk mit Literleistungen jenseits von gut und böse leisten, und zweitens will ich das auch gar nicht.

Das hier, worum es geht, ist ein Pissnormaler Grossserienmotor, zu hunderttausenden gebaut und im Alltag im Einsatz, und auch ich verwende ihn nicht zum Rumballern bei Meisterschaften, sondern um mich von A nach B zu bewegen, und um selbst zu lernen, auch aus meinen eigenen Fehlern.

Denn auch ich habe Fehler, aber wenigstens stehe ich dazu, welche zu machen, und bin gewillt, daraus zu lernen. Zum Beispiel erwarte ich, das jeden Tag der Ölverbrauch exorbitant steigt weil ich den Kolben nicht getauscht habe und er womöglich doch mehr abbekommen hat als er verträgt. NA UND?!?

Dann fliegt mir die Scheisskarre immer wieder um die Ohren, das ist mir EGAL!

Genauso wie es mir egal ist, was DU über mich und meine Herangehensweise denkst.

Aber eine Beleidigung brauche ich mir nicht unterstellen zu lassen, nachdem Du vorher ja schon erwähntest, das Du mein "Superduper" auf einen Gegenstand bezogen und damit meine Aussage begriffen hast.

Im Übrigen gibt es auch genug andere, die gute Motoren bauen, man braucht sich nur mal etwas umzusehen und sollte auch über den Tellerrand schauen. Klasen, EDS und Co. sind nicht das Maß aller Dinge, Du auch nicht, und ich als Hobbyschrauber schon gar nicht.

Du verdienst Deine Brötchen damit, dann mach das auch, aber geh mir bitte nicht weiter auf den Keks mit Unterstellungen und Geprolle á la 10600rpm, es nervt langsam. Nicht nur mich...

Anfangs habe ich Deine Tipps mit Interesse verfolgt, was Du gesagt hast, klang mehr als logisch und hatte Fundament. Inzwischen laufen die Gespräche mit Dir immer öfter aus dem Ruder, das lese ich öfters hier, auch wenn nicht immer ich der unmittelbar betroffene bin.

Und da es ja so schön heisst "der Klügere gibt nach", werde ich auf Deine Aussagen nicht mehr weiter eingehen. Es ist Zeitverschwendung. Da gehe ich lieber "basteln" und bin am Ende stolz auf das erreichte, wenn es läuft, weil ICH es so WOLLTE, nicht weil mir jemand den Auftrag dazu erteilt.

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So, zurück zum Thema, der Motor hat seit der Reparatur schon über 1200km gelaufen, ich schone ihn allerdings auch dementsprechend. Öl hat er nicht erkennbar verbraucht, auch auf den 2 größeren Strecken nicht, die ich zwischenzeitlich gefahren bin. Er springt wie gewohnt auch bei niedrigen Temperaturen einwandfrei an, es klappert und rappelt nichts, bisher bin ich zufrieden.

Was stört, ist die Tatsache, das reichlich Drehmoment verloren gegangen ist, ich denke, das liegt daran, das man sich an spürbare Mehrleistung gewöhnt, und diese nun wieder fehlt. Liegt ja auch mit 4 Krummen Ventilen in einer Kiste auf der Werkbank. Aber wenn ich vom 75PS-Automatik-Astra in den Vectra steige, dann geht's für eine Weile

Ab nächste Woche gehts dann wohl los mit dem neuen. Ob ich hier darüber berichte, weiss ich allerdings noch nicht.