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Eifersucht & offene Beziehung - Wie passt das zusammen?

*****s42 Mann
11.856 Beiträge
*******aum:
Wenn ich mich nicht wirklich geliebt fühle, wenn da für mich emotional nichts zu holen ist, wozu soll ich dann noch eifersüchtig sein?
Oh, ich denke, da ist ein großer Unterschied zwischen den "Lieben" erkennbar, die wir so leben. *g*

Mir geht es bei der Liebe gar nicht darum, mir "emotional was zu holen". Wenn ich liebe, dann erwartungsfrei. Ich liebe einfach - erst einmal unabhängig davon, ob der Andere mich auch liebt. Ich "verschenke" quasi meine Liebe, weil sie da ist. Und manchmal bekomme ich auch etwas zurück geschenkt, das ist dann doppelt schön. Aber das erwarte ich gar nicht, das ist nicht meine Absicht, wenn ich jemanden liebe.

Ich habe kein Defizit, nicht geliebt zu werden. Wer Menschen mit Liebe begegnet, wird immer auch Liebe erhalten. Nicht von allen, aber das will ich ja auch gar nicht.

Vielleicht bin ich deshalb auch nicht so eifersüchtig. Ich leide keinen Mangel an Liebe, weil ich immer lieben kann. *ja*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich halte die "erwartungsfreie Liebe" für einen Mythos.

Ich glaube, dass jeder, der sein Herz verschenkt, sich immer auch etwas erhofft, wünscht oder etwas erwartet.

Liebe, die auf Dauer ins Leere greift, erlischt irgendwann.

Liebe will mit Leben erfüllt werden und das tut sie nur, wenn sie erwidert wird.

Sicher kennen wir alle auch eine unglückliche Verliebtheit in jemanden, der unsere Gefühle nicht erwidert. Aber dieses Gefühl vergeht dann auch irgendwann ganz automatisch wieder.

Sicher kann man "allen Menschen mit Liebe begegnen" aber das ist ja eine andere Art von Liebe. Eine Menschenfreundlichkeit. Das hat aber mit der erotischen Liebe für einen anderen Menschen nichts zu tun, das sind zwei verschiedene Dinge. Erotische Liebe ist immer erfüllt von Sehnsucht, von Verlangen, sie will ausgelebt werden. Hat sie dazu keine Möglichkeit, verhungert sie und stirbt.
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
*******aum:

Liebe, die auf Dauer ins Leere greift, erlischt irgendwann.

Liebe will mit Leben erfüllt werden und das tut sie nur, wenn sie erwidert wird.
Da stimme ich dir zu.

Und ich werde ja auch geliebt. Die Lieben, die sich gegenseitig erwidern, können sich mit langfristigem Leben erfüllen.

Ich halte die "erwartungsfreie Liebe" für einen Mythos.

Ich glaube, dass jeder, der sein Herz verschenkt, sich immer auch etwas erhofft, wünscht oder etwas erwartet.
Ich weiß nicht, ob ich dich damit jetzt verunsichere oder beruhige:

Es ist kein Mythos - ich lebe sie. Ich erwarte nichts, wenn ich jemanden liebe. Und ich kenne noch mehr, die so lieben.

Was natürlich nicht heißt, dass ich mich nicht freue, wenn eine Liebe erwidert wird.
Aber ich erhoffe das nicht - ich weiß ja aus Erfahrung, dass auch das immer wieder eintritt (natürlich nicht immer). *g*

Das ist so ähnlich wie ich keine Sonne erwarte oder wünsche oder erhoffe, wenn ich nach Ägypten in den Urlaub fliege. Ich weiß, dass ich die meist haben werde *zwinker*
Liebe !
Ein großes Wort ! Ich liebe auch viele ( Mutter, Vater, meine Kinder.....)! Das ist eine andere liebe, als ich sie zu meinem Mann habe ! Und in die anderen bin ich höchstens verliebt? Aber lieben ? Wenn ich zu wem ich liebe dich sagen, ist das was besonderes und geht über die Grenze des verliebt seins hinaus. Ich LIEBE nicht jeden;) und mein Herz ist schon schwer mit dem Verliebtsein in einen anderen und der liebe zu meinem Mann beschäftigt!
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
Ist die Liebe zu den Eltern oder Kindern wirklich so viel anders?

Wenn man es schaft, den sexuellen Aspekt in der Liebe zum Partner auszublenden - was bleibt dann übrig? Bei mir ein Gefühl, dass der Liebe zu den Eltern und Kindern sehr, sehr ähnlich ist. Und das ähnlich bedingungs- oder besser erwartungslos ist. Ein Gefühl der Zugehörigkeit, das in mir den Wunsch weckt, den/die/das Geliebte(n) stets glücklich zu sehen und alles mir mögliche dafür zu tun.

Sicher sind die äußeren Ursachen für dieser Lieben verschieden, aber in unseren Köpfen und Körpern läuft bei jeder dieser Lieben ähnliches ab (abgesehen von eventuell sexuellem). Wenn nicht, ist es in meinen Augen keine Liebe, sondern Abhängigkeit, Freundschaft, what ever ...

Und ja, Verliebtheit ist etwas ganz anderes. Verliebtheit ist eine Art Drogenrausch, der vorübergehend teilweise unzurechnungsfähig macht *g* . Manchmal entsteht daraus Liebe, oft auch nicht. (und nicht jede Liebe entsteht aus einem Verliebtsein *zwinker* ).

Und ich liebe auch nicht jede(n) - ich liebe vielleicht neben meinen Kindern noch 3-5 weitere Menschen. Liebenswert finde ich noch ein paar mehr, aber zu denen habe ich nicht die nötige Nähe, als dass es (schon) Liebe werden kann. Selbst bei meiner Schwester weiß ich nicht, ob ich sie liebe - ist wohl eher eine latente Liebe, die wieder erwachen wird, wenn wir uns nach vielen Jahren mal wieder treffen.

Bei all diesen Menschen, die ich liebe, kann ich gar nicht eifersüchtig sein - weil ich sie unabhängig davon lieben kann, ob sie noch jemanden lieben.

Eifersüchtig könnte ich höchstens sein, wenn sie mich nicht lieben, weil sie jemand anderen lieben - und zwar dann auf diesen anderen.
Aber auch da bin ich nicht eifersüchtig, weil ich weiß, dass die Liebe zu einer weiteren Person keinen unmittelbaren Einfluss darauf hat, ob sie mich lieben. Ich weiß (aus eigener Erfahrung), dass ein Mensch auch mehr als einen Partner aus vollem Herzen lieben kann. Wenn eine Geliebte, eine Freundin mich nicht liebt, hat es andere Gründe als einen weiteren Menschen, den sie auch liebt.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Es ist nicht logisch, den sexuellen Aspekt auszublenden, denn er ist eine wichtige Komponente der Liebe zu einem Partner. Es ist der Aspekt, der den Unterschied macht zwischen Liebe innerhalb der Familie und Liebe in Partnerschaften.

Wie soll ich einen schlüssigen und stimmigen Vergleich zwischen zwei Dingen ziehen, wenn ich die Hauptkomponente eines der Dinge außer Acht lasse?

Das ist als wäre meine These "Obst ist Obst" und dabei völlig ignoriere, dass es sich um einen Apfel und eine Banane handelt. Sicher ist beides Obst, aber dennoch ist es ein völlig anderes Erlebnis, einen Apfel zu essen oder eine Banane.
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
*******aum:
Es ist nicht logisch, den sexuellen Aspekt auszublenden, denn er ist eine wichtige Komponente der Liebe zu einem Partner. Es ist der Aspekt, der den Unterschied macht zwischen Liebe innerhalb der Familie und Liebe in Partnerschaften.
Mit anderen Worten: Wenn dein Partner aus welchem Grund auch immer keinen Sex mehr mit dir haben kann oder will, würdest du ihn nicht mehr lieben? *oh*

Für mich sind Sex und Liebe zwei völlig verschiedene Dinge. Ich liebe selbst auch einen Mann und eine Frau (nicht mit mir verwandt), mit denen ich aber keinen Sex haben möchte. Und das, obwohl diese Frau durchaus Sexappeal hat *zwinker* (die beiden lieben mich übrigens auch).

Liebe, die sich hauptsächlich auf die sexuelle Komponente einer Beziehung stützt, ist für mich eine sehr einseitige und (sorry) armseelige Liebe. Mir würde nur so eine Liebe nie reichen.
Wir wissen nicht erst seit heute: Liebe gibt es in völlig unterschiedlichen Varianten.
Ich muß zugeben, würde mein Partner keinen Sex mehr mit mir haben wollen, lebt diesen aber mit anderen aus, dann würde ich an seiner Liebe zu mir extrem zweifeln.
Dann wäre das für mich keine Liebe für eine Partnerschaft mehr sondern eher eine Liebe unter Freunden.

Und auch ich bin jemand der den Funken Eifersucht als Interesse an mir interpretiert.
Nicht verwechseln mit krankhafter Eifersucht.
Nur wenn ich tun und lassen kann was ich will dann hab ich das Gefühl meinem Partner egal zu sein.


die Lady
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Das Begehren des Partners und der Wunsch, ihm körperlich nah zu sein, ist für mich EIN sehr wichtiger Aspekt in einer Liebesbeziehung, ja.

Nicht DER EINZIGE, aber EIN sehr wichtiger Aspekt.

Natürlich.

Wenn der wegfällt - aus welchen Gründen auch immer - dann nähert sich die Liebe und Verbundenheit, die ich für ihn empfinde, tatsächlich eher einem Gefühl an, dass ich so auch für meinen Bruder haben könnte.

Man sagt ja nicht umsonst "Sie lebten nur noch zusammen wie Bruder und Schwester" und meint das nicht positiv.

Wenn der erotische Aspekt aus einer Partnerbeziehung vollkommen herausfällt, dann bleibt ein Teil von mir dauerhaft unerfüllt.

Natürlich gibt es Gründe, eine solche Beziehung trotzdem aufrecht zu erhalten, aber als glücklich und erfüllt würde ich sie dann nicht mehr betrachten. Nicht in dieser Hinsicht.
Da kann ich SinasTraum zustimmen.
Sex gehört nunmal zu einer Paar- Beziehung dazu.
Klar kann man Sex und Liebe trennen.
Aber eine Beziehung ohne Sex ist für mich keine Beziehung.

die Lady
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
********Luxe:
Ich muß zugeben, würde mein Partner keinen Sex mehr mit mir haben wollen, lebt diesen aber mit anderen aus, dann würde ich an seiner Liebe zu mir extrem zweifeln.
Davon habe ich gar nichts geschrieben. Vielleicht kann er/sie einfach nicht mehr (auch psychisch möglich).

Und das wäre dann dadurch eine "schlechtere" Form der Liebe? Sie lebten "wie Bruder und Schwester" ist für euch negativ besetzt?
Da finde ich Beziehungen, in denen der eine Partner sich ohne Rücksicht auf den anderen nimmt, was er will - und der andere es teilnahmslos über sich ergehen lässt, wesentlich schlimmer. Aber die haben ja noch Sex miteinander, leben nicht nur "wie Bruder und Schwester" zusammen. *schiefguck*

Ich finde es schön, wenn Partnerschaften auch ohne Sex in Liebe miteinander funktionieren. Und keinen Sex zu haben schließt ja körperliche Nähe nicht aus. Die hab ich doch zu meinen Kindern auch, und welche Mutter tröstet ihren Nachwuchs nicht durch körperliche Zuneigung?
Wobei köperliche Zuneigung und Zärtlichkeit gar nicht an Liebe gebunden sind, die kann ich auch mit/bei Freunden haben und empfangen. Sogar bei Fremden - einfach mal einen fremden Menschen, dem man ansieht, dass er gerade traurig ist, in den Arm nehmen und über den Kopf streicheln - das ist doch ein tolles Gefühl, für beide. (OK, als Mann sollte man es sich in Deutschland überlegen, weil die gesellschaftliche Bewertung da schnell einen völlig falschen Schluss zulassen kann - da gibt es nur wenige Ausnahmen wie z.B. im Fußballstadion *ggg* ).

Warum bewerten sooo viele den Sex in der Partnerschaft so hoch? *gruebel*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Sie lebten "wie Bruder und Schwester" ist für euch negativ besetzt?

Absolut, ja.


Warum bewerten sooo viele den Sex in der Partnerschaft so hoch?


Weil die Liebe zwischen Partnern sich über Sex ausdrückt. Über Nähe, Zärtlichkeit, Intimität. Für den Partner zu schwärmen, ihm nah sein zu wollen, seinen Geruch zu lieben, seine Körperlichkeit, zu genießen wenn er einem so nah ist, ihn zu erleben, wenn seine Lust ihn hilflos macht... all das ist es, was ein Liebespaar zu einem Liebespaar macht.

Sex verbindet Menschen miteinander.

Ich glaube, je mehr man Sex als etwas Intimes, Besonderes empfindet, desto mehr fühlt man sich an den Menschen gebunden, mit dem man dieses Besondere teilt.

Fällt dieser Aspekt in einer Partnerschaft weg, so ist sie deswegen sicher nicht wertlos. Das würde ich nicht behaupten. Doch ein sehr wichtiger Grundpfeiler der Liebe fällt weg. Die Lust auf körperliche Liebe ist ein Bedürfnis, das jeder Mensch in sich trägt. Das in der Partnerschaft nicht mehr befriedigt zu wissen, macht traurig. Man fühlt sich abgelehnt, einsam.

Ich glaube, dass man das Bedürfnis, mit dem Partner zu schlafen, gar nicht hoch genug bewerten kann. Selbst wenn die erste Phase der rauschhaften, hormongesteuerten Verliebtheit vorüber ist, hat Sex noch eine wichtige, bindende Funktion.

Sex allein hält natürlich auch keine Beziehung aufrecht. Es gibt Paare, die sich in anderer Hinsicht überhaupt nichts mehr zu sagen haben, die aber trotzdem noch Sex haben. Ich kenne das aus dem Bekanntenkreis. Mir selbst wäre das überhaupt nicht möglich, denn ich benötige das Gefühl von mentaler Nähe, um jemandem körperlich nahe kommen zu wollen. Aber für viele ist es offenbar auch so, dass Sex in einer ansonsten kaputten Beziehung weiterhin "erledigt" wird.

Fazit: Sex ist eine sehr wichtige Komponente. Wenn auch nicht die einzige. Fällt sie aber weg, dann bleibt nicht mehr übrig als geschwisterliche Liebe, ein Gefühl von liebevoller Verpflichtung, Aufmerksamkeit, Gemeinsamkeit. Aber die Leidenschaft fehlt vollkommen und ohne Leidenschaft ist das Leben... nun ja, sehr viel leerer.
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
*******aum:
Ich glaube, je mehr man Sex als etwas Intimes, Besonderes empfindet, desto mehr fühlt man sich an den Menschen gebunden, mit dem man dieses Besondere teilt.
In einer Gruppe "Romantische Zweisamkeit" hätte ich so ein Statement erwartet, aber in einer Gruppe "(sexuell) offene Beziehungen" erweckt es schon ein gewisses Befremden. *oh*

*******aum:
Doch ein sehr wichtiger Grundpfeiler der Liebe fällt weg. Die Lust auf körperliche Liebe ist ein Bedürfnis, das jeder Mensch in sich trägt. Das in der Partnerschaft nicht mehr befriedigt zu wissen, macht traurig. Man fühlt sich abgelehnt, einsam.
DU fühlst dich dann abgelehnt und einsam. *g* OK
Ich zum Beispiel nicht.

Natürlich ist Sex (ich mag den Begriff "körperliche Liebe" dafür nicht so, weil er für mich der Liebe nicht gerecht wird) auch für mich ein wichtiges Bedürfnis. Aber es ist für mich nicht zwingend an die Liebe gebunden. Ich bin mir sogar relativ sicher, dass ich die aufregendsten sexuellen Momente immer mit Menschen haben werde, mit denen ich keine Liebesbeziehung habe. Nicht ausschließlich, da gibt es auch viele, die nicht so toll sind. Und der Sex in einer Beziehung ist durchaus wichtig und kann auch sehr schön und erfüllend sein.
Die absoluten "Kick-Momente" beim Sex kann ich aber gar nicht wiederholen - es sind und bleiben einmalige Momente. Jeder neue Sex mit dieser Person könnte mir diese tollen Augenblicke nur zerstören, weil ich sie immer an diesem ersten Mal messen würde. So hat eben jeder seine Ansichten und Erlebnisse *g*

Und zur Leidenschaft: Es gibt noch viel mehr Leidenschaften als nur den Sex *zwinker*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
In einer Gruppe "Romantische Zweisamkeit" hätte ich so ein Statement erwartet, aber in einer Gruppe "(sexuell) offene Beziehungen" erweckt es schon ein gewisses Befremden

Ah, komm... das ist jetzt aber flach argumentiert. Sonst bist Du argumentativ immer nach allen Seiten offen, für alle Möglichkeiten der Liebe und Leidenschaft, aber hier behauptest Du nun, weil ich von Innigkeit und Besonderheit spreche, bin ich bei den offen Lebenden nicht gut aufgehoben?

Da finde aber mal ganz schnell wieder zu Deiner tatsächlichen Offenheit zurück und bedenke die Möglichkeit, dass man auch als offen lebender Mensch Exklusivität bevorzugen kann. Dass man nicht den austauschbaren Massenkontakt sucht, sondern das Seltene, Besondere.

In der Zeit, als ich selbst offen lebte, habe ich nicht anders gefühlt und gedacht als so, wie ich hier argumentiere. Intimität ist für mich immer etwas Besonderes, Seltenes geblieben und ich bin froh, mir diese Haltung bewahrt haben zu können.

DU fühlst dich dann abgelehnt und einsam. *g* OK
Ich zum Beispiel nicht.

ICH fühlte mich dann einsam, ok. Ich und mit Sicherheit die überwiegende Anzahl von Menschen, die in einer Beziehung leben, in der keine Körperlichkeit mehr stattfindet. Oder glaubst Du allen Ernstes, diese Reaktion wäre eine Ausnahme?

Es ist völlig nachvollziehbar, dass es einen betrübt und einen einsam macht und auch dazu führt, dass man sich selbst stark hinterfragt, wenn man auf sexueller Ebene Ablehnung erfährt.

Dass es noch mehr Leidenschaften gibt als "nur Sex", ist mir bekannt und das habe ich auch nie abgestritten. Wenn ich hier von Leidenschaft sprach, dann meine ich aber die Leidenschaft, die man mit dem Menschen teilt, den man begehrt. Sexuelle Leidenschaft.
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
*******aum:
In einer Gruppe "Romantische Zweisamkeit" hätte ich so ein Statement erwartet, aber in einer Gruppe "(sexuell) offene Beziehungen" erweckt es schon ein gewisses Befremden

Ah, komm... das ist jetzt aber flach argumentiert. Sonst bist Du argumentativ immer nach allen Seiten offen, für alle Möglichkeiten der Liebe und Leidenschaft, aber hier behauptest Du nun, weil ich von Innigkeit und Besonderheit spreche, bin ich bei den offen Lebenden nicht gut aufgehoben?
Naja, sexuelle Exklusivität (also "Ausschließlichkeit) und sexuelle Offenheit in einer Beziehung widersprechen sich irgendwie - findest du nicht? *zwinker*

Damit habe ich nichts über deine Gruppenzugehörigkeit hier gesagt - aber wenn ich Sex ausschließlich in meiner Beziehung haben will (was ich durchaus nachvollziehen kann), dann kann ich die Beziehung nicht gleichzeitig für andere Sexpartner öffnen. Eines geht nur - offen oder zu *ja*

*******aum:
Intimität ist für mich immer etwas Besonderes, Seltenes geblieben und ich bin froh, mir diese Haltung bewahrt haben zu können.
Da stimme ich dir zu, geht mir auch so (auch wenn manches vielleicht anders klingt beim oberflächlichen Lesen meiner Texte). Sex ist auch für mich nichts beliebiges, was man wie eine Currywurst am Stand mal so mitnehmen kann, wenn einem danach ist. *zwinker*

Nein, da muss schon eine besondere Beziehung zu diesem Menschen bestehen - wie hab ich woanders mal geschrieben: "die Liebe des Augenblicks". Und die kann man nicht einfach so entwickeln, dazu müssen Zeitpunkt, Ort und Person(en) schon genau passen. *ja* - aber dann kann es sehr, sehr schön werden, auch ohne jede Verbindlichkeit und Nähe davor und/oder danach.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich schlage jetzt einfach mal, schon um diesen Thread nicht zu ERschlagen, den Bogen zurück zum Thema:

für mich ist das Führen einer offenen Beziehung durchaus möglich, auch wenn Eifersucht vorhanden ist.

Ich finde, das @**ar De Luxe hat das vorhin sehr schön in Worte gefasst.

Ich selbst habe offen gelebt, auch Eifersucht empfunden, und fand einen Weg, das für mich positiv zu kanalisieren.

Ich lebe inzwischen nicht mehr offen. Wenn das für Dich, @****as, ein Problem im Bezug auf meine Anwesenheit darstellt, können wir das auf Deinen Wunsch hin gern mit der Gruppenleitung diskutieren. Ich bin der Ansicht, aufgrund meiner Erfahrung das eine oder andere Bereichernde beisteuern zu können. Zumal ich selbst nach meiner Umentscheidung das offene Beziehungsmodell keinesfalls verteufele.

Alles weitere zu diesem Thema dann bitte per CM, ich möchte hier ungern einen Dialog weiterführen, der immer mehr in den OT Bereich führt.
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
*******aum:
Wenn das für Dich, @****as, ein Problem im Bezug auf meine Anwesenheit darstellt, ...
Hab ich nie geschrieben, nie gemeint und ist mir ehrlich auch egal.
Selbst wenn hier katholische Fundamentalisten in der Gruppe wären (oder sind?), ist mir das Schnuppe. Sie werden schon einen persönlichen Grund darin sehen - und das ist OK.

Zum Thema:

Ich finde Eifersucht in jeder Form der Beziehung problematisch. Zumindest, wenn sie ein gewisses Level übersteigt und zur Belastung für die Beziehung wird.

Egal, ob es eine strikt monogame Beziehung ist, in der nicht einmal der Gedanke zum eigenen Fremdgehen da ist (außer dem Gedanken, der Partner könnte/würde es tun - woher käme da sonst die Eifersucht?) oder eine völlig offene Beziehung, in der beiden erlaubt ist, auch außerhalb der Beziehung alles zu tun, was ihnen beliebt.

In so einem Fall gilt es zunächst, die Eifersucht in den Griff zu bekommen - also darüber Reden, ggf. Grenzen abstecken, Vertrauen neu aufbauen und dann ganz behutsam vielleicht wieder öffnen. Es sei denn, man will die Beziehung ganz auflösen ... *schiefguck*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Schade, dass wir nicht so ganz darüber hinwegzukommen scheinen, der Eifersucht ein grundsätzliches Negativetikett aufzudrücken.

Nun ja, wenn es so sein soll ...

Ich klinke mich an dieser Stelle mal aus.
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Sehr interessanter Thread.

Kurz zum Thema bei mir: Ich erinnere mich an genau zwei Stellen, an denen ich eifersüchtig war. Einmal war es Neid, das andere Mal jugendlicher Unsinn.

Was mich aber wirklich entsetzt sind Passagen des TE wie diese:

Denn nicht nur wird angenommen, dass es bessere Alternativen für unseren Partner gibt,
[...]
Für Beide wird der Partner "größer", als die Konkurrenz.

M.a.W.: Die Beziehung ist nichts weiter, als eine Art Wartesaal bis was Besseres kommt. Ich kann nur sagen, das widert mich an, wie schon lange nichts mehr!!

Ich kann nur sagen: Liebe vergleicht nicht - warum sollte sie auch?


Gruß
Stefan
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
Was ist denn an Eifersucht positiv?

Und mit Eifersucht meine ich ein Gefühl, dass massiv das Handeln bestimmt: Kontrollzwang, Misstrauen, Einengen des Anderen, Verbote, ... und nicht die kleinen "Eifersüchteleien", die man auch haben kann, wenn ein Kollege in den Urlaub geht und man sich selbst eigentlich mindestens genau so urlaubsreif sieht.

Sorry, aber ich kann Eifersucht nur negativ und, wenn man sich ihr nicht stellt, destruktiv sehen.

Und das hier schon gebrachte "Positiv-Moment": "An der Eifersucht sehe ich, dass ich meinem Partner nicht egal bin." - also mal ehrlich, wenn ich dass nicht an anderen Äußerungen und Handlungen des Partners erkenne und so seine Eifersucht als Indikator für seine Liebe brauche, dann führte ich doch eine ziemlich armseelige Beziehung - oder? *oh*
******XXL Mann
3.802 Beiträge
Der Thread macht mich echt fassungslos...

*******aum:
Aber in dem Moment, wo sie andere Partner neben Dir hat, entwertet sie die Intimität zwischen Euch. Sie macht es zu etwas, das sie auch mit beliebigen anderen Männern haben kann.

Und das sagt nicht irgendwer, sondern SinasTraum - deren Beiträge und Haltung ich sonst sehr schätze.

Es mag ja sein, dass Kerle für dich austauschbar sind. Ist es wirklich so, hast du mein tiefes Mitgefühl.

Für mich ist jedenfalls keine Frau austauschbar. Und es ist keine Intimität austauschbar zwischen Frauen. Oft nicht mal zwei Intimitäten mit der gleichen Frau! Alles ist eigen und eigenständig wertvoll.

Wäre das nicht so, bräuchte ich überhaupt keine Frauen, denn ich habe ja schließlich zwei gesunde Hände.


Um Fassung ringend
Stefan
*****s42 Mann
11.856 Beiträge
******XXL:
Für mich ist jedenfalls keine Frau austauschbar. Und es ist keine Intimität austauschbar zwischen Frauen. Oft nicht mal zwei Intimitäten mit der gleichen Frau! Alles ist eigen und eigenständig wertvoll.
Danke *g*

Ja, die Liebe und auch die Intimität mit dem einen Menschen bleibt doch. Sie ist genau so einzigartig wie jede andere Liebe auch. Austauschbar sind höchstens Gummipuppen (wobei da jemand, der einen Fetisch dafür hat, vielleicht auch widersprechen würde - und wohl zu Recht *ja*).
Hallo Stefan,
ich verstehe leider nicht, wo du meinem Beitrag die Dinge entnimmst, die dir übel aufstoßen. Mit deinen anderen Worten sagst du jedenfalls etwas völlig anderes, als ich meine. Es wäre nett, wenn du mich aufklären könntest, aber bitte nicht so fassungslos. Jeder hat aus seiner Perspektive immer Recht, er kann gar nicht anders. Erhelle seine Perspektive, aber sei nicht angewidert *zwinker*

Menschen sind nicht austauschbar insofern, als das jede Begegnung aus ihnen besteht. Sie ist offensichtlich einmalig, denn so jung kommen wir nie wieder zusammen (-;
Die Gefühle, die ein Mensch in mir auslöst, können allerdings bei vergleichbaren Begegnungen auch ausgelöst werden. Also kann man genauso gut von Ersetzbarkeit reden, es klingt nur unmenschlich.


Liebe Grüße,
Micha
*******dom Mann
256 Beiträge
Ich habe mich jetzt gerade mal hier durchgewühlt *zwinker*

Ein paar Statements vorab:

Bruder und Schwester-Liebe ist Mist. Das wollte meine Frau plötzlich und mir wurde klar, dass da in der Vergangenheit einiges eingeschlafen sein muss. Ich sah das leider ganz anders und konnte mit dem Ansinnen, so weiter zusammen zu leben leider gar nicht mitgehen...

Auch ich habe eine differenzierte Meinung zur Eifersucht. Sie zeigt tatsächlich, dass mir am Anderen was liegt. Wäre ich völlig eifersuchtsfrei, dann wüsste ich 100%ig, dass meine Beziehung nur noch auf Sex basiert - da fehlt mir dann aber zuviel...

Daher meine Meinung zur Eingangsfrage:
Ja, eine oB funktioniert mit Eifersucht. Allerdings kommts drauf an, wie diese ausgeprägt ist.

Eine einengende, absolut Exclusivität fordernde Eifersucht macht die Beziehung dann natürlich kaputt. Der Eine hat das Bedürfnis, sich anderen zu öffnen und der Andere vergeht vor Angst ihn zu verlieren. Das funktioniert wahrscheinlich nicht.

Sicher kann man versuchen, das behutsam zu behandeln und auf ein normales Maß "runterzuschrauben". Ob das den Versuch wert ist, muss das Paar entscheiden...

Nicht vergessen: wenn einer nach Freiheit strebt und der andere die Exclusivität als das höchste Gut erachtet, ist die Beziehung dann sehr gefährdet. Aber ist das Recht auf Exclusivität wichtiger als das Recht auf Freiheit???????

Damit kommen wir wieder auf die religiösen Einflüsse auf unsere Gesellschaft...


Martin
Aber ist das Recht auf Exclusivität wichtiger als das Recht auf Freiheit???????

Damit kommen wir wieder auf die religiösen Einflüsse auf unsere Gesellschaft...


Finde ich nicht das da religiöse Einflüsse Einfluss haben.

Aber die Frage an sich ist eine sehr interessante.
Vielleicht möchtest du dazu einen neuen Thread eröffnen? *liebguck*

die Lady
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