Gleichziehen - ist das wichtig für Euch?

@*********efer: willst du mir hier unterstellen, ich würde meine Beziehungen nicht ernst nehmen? Willst du meine Prioritäten in Zweifel ziehen? Ohne mich näher zu kennen? Da wäre ich an deiner Stelle sehr vorsichtig!
Ich bei diesem Mann zwei Jahre lang geblieben, obwohl wir beide das letzte Jahr über gar keinen Sex mehr hatten, WEIL ich zurückgerudert bin und gar keine Dates mehr hatte, ihm zu liebe. Aber das ist auf Dauer für mich auch keine Lösung. Für keinen Froschprinz der Welt werde ich mich jemals wieder so verbiegen. Dann bleibe ich lieber Single. Natürlich war das Problem ein ganz anderes. Ich wollte darauf hinnaus, dass eine Beziehung nicht funktionieren kann, wenn einer der beiden viel Ausgeht und eine starke Libido hat und großes Interesse an fremder Haut während der andere kein Interesse an fremder Haut und generell wenig Interesse an Sex hat. Solche Dinge müssen sich die Waage halten, damit die Beziehung funktioniert, weil sich sonst einer der beiden zu sehr verbiegen muss. Vielleicht habe ich mich bisher Missverständlich ausgedrückt, hoffentlich ist es jetzt klarer geworden.

Das gleiche werde ich auch nie wieder tun aus Liebe mich für jemanden verbiegen , nein nie wieder das eigene Ego kommt wieder und härter wie zuvor. Also sei du und alles wird gut und kommt gut , grins

Lg Rose

@******upe

Sorry, falls das als Kritik an dir rüber gekommen ist. War keinesfalls so gemeint.

Verbiegen in einer Beziehung sollte sich keiner. Weder derjenige, der gerne auch aus fremden Tellern nascht, noch der andere, der dies dann nur erträgt um den Partner zu verlieren.

Und genau dies meinte ich ja auch mit meinem Beitrag.

Bei uns ist es eher so, daß wir zwar beide gerne naschen, er Alleingänge von mir aber nicht ertragen kann. Jedenfalls sehr selten. Daher date ich auch nur, wenn der Anstoß von ihm direkt kommt. Denn der Partner an meiner Seite ist das wichtigste, was ich habe. Daher respektiere ich seine Gefühle eben genauso, wie meine eigenen.

Aber es war bei euch wohl doch eher so, daß dort eben mehr nicht stimmte als nur das nicht vorhandene Gleichziehen.

Es gibt aber auch Menschen, die rechnen sich die Dates gegenseitig vor. So nach dem Motto, jetzt bin ich erst mal drei mal dran und du bleibst daheim, damit wir wieder Gleichstand haben. Und da kriege ich das

dazu sage ich: was immer auch funktioniert! Wenn es die Beziehung stabilisiert, die Dates zu zählen? Wenn es nur so funktioniert? Das muss jeder für sich ausprobieren, bzw jedes Paar für sich. Aber ich hoffe doch sehr einen bzw mehrere Menschen zu finden, mit denen es weniger kompliziert ist oder weniger steril. Ich möchte Begegnungen nicht zählen sondern erleben. Aber ich möchte auch niemanden verletzten, wärend ich mich auslebe.

@*********efer: schön, wenn man Missverständnisse so leicht überwinden kann!

Mal ein allgemeiner Aspekt: Auch wenn ich der festen Überzeugung bin, dass gerade eine offene Beziehung Regeln braucht: Die müssen ja nicht für alle Ewigkeit so bleiben.

Vielleicht gibt es eine Phase, in der das Aufrechnen für einen oder beide eine wichtige Unterstützung ist. Und dann kommt vielleicht eine Phase, in der sich auch die jeweiligen Prioritäten verschieben, man vielleicht mehr Vertrauen in die neue Form hat und dann auf's Aufrechnen verzichten kann.


LG
Stefan

Uns war es zu beginn sehr wichtig oder sagen wir besser immer irgendwie ein bedürfnis gleichzuziehen. Das galt für beide seiten. Hierbei war nicht nur das „jetzt muss ich aber auch ein date haben“ aufgekommen, sondern noch andere aspekte wie „ich mag jetzt kein date haben weil sie/er noch kein neues hatte“ und „es wäre jetzt mal zeit für sie/ihn ein neues date zu haben“. Diese gedanken manifestierten sich dann durch sms verkehr und gespräche, wobei dann immer wieder stress entstand. Leistungsdruck sich selbst gegenüber, erwartungshaltung dem anderen gegenüber und verweigerungsstress sich selbst gegenüber.
Irgendwann haben wir die kurve bekommen und haben beschlossen uns von diesen gefühlen abzukoppeln, dem anderen uneingeschränkt zu gönnen und das nicht auf uns selbst zu projizieren. Das befreit sehr und es ist ein gutes gefühl gönnen zu können ohne folgestress.
Aber auch hier sehe ich den Punkt von Paar_De_Luxe das geht nur solange gut wie die beziehung zwischen uns fest und ausgeglichen ist und der wesentliche teil des auslebens von sex und liebe mit dem eigenen partner stattfindet und auch harmonisch ist.
Als möchtegern-weisen Satz zum Abschluss würde ich anfügen:
Einer der wichtigsten aspekte des aufbaus unserer offenen beziehung war das eliminieren der eigenen schlechten gedanken.
Das tat verdammt gut und macht überhaupt den wichtigsten teil unserer gemeinsamen freiheit aus. Dieses Gefühl der emotionalen freiheit von schlechten gedanken wie leistungsdruck, eifersucht und missgunst ist für uns beide wesentlicher als das erleben von sex mit einem date. Überhaupt empfinden wir die offene beziehung sehr als entwicklungshilfe der eigenen sozialen kompetenz. Durch das bekämpfen von verlustängsten und engstirnigen moralvorstellungen kommt man kleine schritte vorwärts zu einem angenehmeren dasein in einer gruppe von vielen menschen, und es verbindet uns auf eine weise die wir vorher garnicht kannten, mit einem sehr tiefen vertrauen füreinander, welches auf erfahrungen beruht und nicht auf hoffnung

Euer Thorsten.

@******XXL

viele sagen dass eine OB Regeln braucht. warum eigentlich?
Sicher kann man sich regeln geben, aber warum gehen alle oder zumindest viele OBler davon aus dass Regeln notwendig sind?

aber vielleicht ist diese Frage ja einen neuen Thread wert

Hm ich kann mir keine Beziehung ohne Regeln vorstellen. Es gibt meiner Meinung nach immer Regeln, wenn Menschen miteinander auskommen möchten.

Und sei es nur die Regel der Ehrlichkeit, auch zu sagen, wenn was nicht ok ist. Es gibt für uns gewisse Grundsätze, die wir beachten. Diese brauchen wir auch.

@****ar:
Warum die meisten OB so etwas wie ein Regelwerk haben, liegt - denke ich - daran, dass es einfach neues Terrain ist, auf das man sich begibt. Und da sind solche "Regeln" einfach etwas wie eine Halteleine, die Sicherheit geben. Muss ja kein Regelkatalog sein, seitenlang, aber so ein paar wenige Dinge sind da meiner Meinung nach schon sehr hilfreich.
Weil es die Basis ist, auf die man sich bei diesen neuen Schritten verlassen kann.

@******XXL:
Und ich glaube auch, dass die Regeln, die man zu Beginn aufstellt (wenn man es denn tut), nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag unverändert gelten. Das wächst, genauso wie die offene Beziehung auch wächst mit den Erfahrungen, die beide machen, einfach mit.
Es kann sein, dass einige Regeln nach einiger Zeit bedeutungslos werden, während neue hinzukommen. Oder man eben modifiziert.
Ich denke aber auch, je länger die offene Beziehung läuft, desto weniger wichtig werden solche Regeln. Weil man eben an Sicherheit gewinnt, an Erfahrung. Und dass eine Handvoll Regeln, nicht allzu starr gefasst, durchaus für beide hilfreich ist. Jedenfalls kenne ich das von mir. Aber das ist höchst individuell und muss auch gar nicht für alle gelten.
Denn so einzigartig jede offene Beziehung ist, so einzigartig ist auch die Ausgestaltung dieser Beziehungsform.

ich habe gesehen dass es einen thread gibt zu dem thema, der allerdings gesperrt ist. kann der neu geöffnet werden, oder sollen wir einen neuen anlegen?

kann ich wieder öffnen... Moment, bitte

Offene Beziehung: Regeln in der offenen Beziehung

Ich denke, der hier war gemeint. Ist wieder offen und ihr könnt wieder frei von der Leber weg tippen.

Jede zwischenmenschliche Beziehung braucht Regeln - ja sogar ein einzelner Mensch wird, wenn er allein lebt, für sich Regeln aufstellen (1)

Ohne geht es nicht, auch wenn wir viele Regeln vielleicht gar nicht mehr als solche wahrnehmen, weil sie einem als Selbstverständlichkeit erscheinen (und das oft auch sind - trotzdem sind es Regeln).

Solche Regeln sind allerdings selten starre Vorschriften und können auch sehr offen in ihrer Auslegung gehalten werden - je nach dem, wie beide (oder eben alle Beteiligten) es miteinander ausgemacht haben.

Dabei ist dieses "beide" und "miteinander" in meinen Augen sehr wichtig, damit es auch funktionieren kann.

Über die Arten von (zusätzlichen/spezifischen) Regeln, die in offenen Beziehungen gelten, haben wir ja nun wieder einen offenen Thread -

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(1) ... und wenn es die Regel ist: Ich lagere meine Stoffwechselendprodukte nicht unmittelbar neben meiner Schlafstätte

ok ich spreche von einsam oder gemeinsam explizit aufgestellten Gesetzen/Vereinbarungen für das Leben in einer Beziehung.

Ich meine nicht die etablierten Gepflogenheiten die sich eingespielt haben. Seien sie nun praktischer, oder hygienischre Natur




Danke für den Denkanstoß

Auch das hängt wieder sehr von den Menschen ab, die da zusammen sind.

Ich muss in meinem Job z.B. auch noch auf die Einhaltung so elementarer Gepflogenheiten achten wie "Man begrüßt sich, wenn man sich morgens auf Arbeit trifft" oder "Man achtet die Arbeit anderer"

Leider werden auch in vielen Beziehungen von einem Partner manche Dinge als selbstverständlich angesehen, die es für den anderen überhaupt nicht sind (oder für den sogar das Gegenteil selbstverständlich ist).

Dann lieber drüber reden und sich gegenseitig Klarheit verschaffen - es muss ja nicht gleich ein "Regelposter" an der Küchentür werden

schau mal in den regeln thread.

ich sehe das wie du, aber ich trenne die beziehungsformen-Regeln von den Regeln des menschlichen allgemeinumgangs ab.

wenn wir das nicht trennen diskutieren wir nicht über die offene Beziehung sondern über allgemeinen menschlichen Umgang und seine für und wider.

auch ein spannendes theam, aber nicht besonders auf die OB ausgerichtet

Ich habe kürzlich zu dem allgemeinen Thema Rollenbilder - und das sind nichts anderes als verallgemeinerte Regeln - mal einen eigenen Artikel geschrieben:

Homepage "Wir brauchen Schubladen!" von stefanXXL

Und danke auch für die Wiedereröffnung des entsprechenden Regel-Threads. Hatte ihn gesehen und wollte mich da auch einbringen.


Gruß
Stefan

Ich hab's mal unter deinem Text kommentiert.

Ich finde ihn gut, sehr gut sogar - auch wenn ich es anders sehe. Aber vielleicht brauchen viele Menschen so eine Rolle, in die sie schlüpfen können, um ihrem Leben eine Orientierung zu geben.

Freut mich, dass dir mein Text gefällt. Danke auch für deinen Kommentar, den ich ebenfalls gut finde. Du hast Recht, dass der von dir angesprochene Aspekt ein bisschen kurz kommt - aber der Text sollte ja auch die andere Seite stark machen.

Ich lass' es nochmal ein bisschen gären. Vielleicht schreibe ich zu dem von dir angesprochenen Aspekt auch noch mal was. Mal sehen, wie andere so reagieren.


Gruß
Stefan