Hallo BFlat,
ich gehe eben davon aus, daß sich jede Beziehung nur so gut oder schlecht gestaltet, wie die Menschen, die sie führen.
Mir geht es gewaltig auf den Keks, daß monogame Beziehungen per se als Zwangseinrichtungen dargestellt werden, wo es nur um Sicherheit und Versorgung ginge.
Weiterhin wird es oftmals so dargestellt, als ob andere Lebensformen frei von Zweifeln wären und eben die "freie Liebe" gekoppelt mit freiem Sex das Non plus ultra ist.
Hier werden aus meiner Sicht immer die Rechte betont, aber die Pflichten, die es auch in diesen Formen gibt, fallen schnell unter den Tisch.
Ich finde, es ist mit Sicherheit nicht einfach einen Menschen zu finden, der zu einem selbst so kompatibel ist, daß man eine Beziehung wagt.
Jeder spricht von Vertrauen als Basis, aber nicht, was man dafür bereit ist zu tun, damit dieses Vertrauen sich eben auch aufbauen kann.
Vertrauen ist m.E. eben nicht einfach da, sondern spiegelt sich beim Partner/in.
Oftmals ist zu lesen, daß bei Menschen, die eben in ihrem Leben keine guten Erfahrungen mit Beziehungen gemacht haben, dieses Vertrauen so weit zerstört wurde, das sie gar keine Beziehung mehr eingehen können oder wollen.
Ich stelle mir bei der Lebensform Polyamorie ein Zusammenspiel von mehreren Menschen schon schwierig vor, weiß ich doch, daß es schon eine Menge Arbeit macht, sich auf einen Menschen einzulassen.
Du schreibst
Ein Hauptpartner dem man sich ganz hingibt, auf dem man sich verlassen kann, der inneren Halt gibt.
Doch wie empfinden sich die nachfolgenden Partner wohl?
Wie sieht es in "schlechten Zeiten" aus?
Wobei ich schon die Zeit als solche für ein Problem ansehe, denn der Tag hat nunmal nur 24 Stunden und wie schnell ist ein Monat rum oder gar ein Jahr, wenn man allen Menschen und Dingen gerecht werden will, die sich zwangsmäßig im und durch den Alltag ergeben.
Polyamorie soll ja bedingen, daß sich alle im Verbund lieben und respektieren und auch voneinander wissen, es also keine Heimlichkeiten gäbe. Oftmals lese ich aber, daß da doch ein "Alt"partner/in nicht mit einbezogen ist. Also widerspricht sich das in meinen Augen schon.
@*******taet
er selber ist auf der suche nach einer passenden frau, aber stösst sehr auf ablehnung...
Ich denke, daß dies auch ein Grund sein kann, daß es eine Beziehung belastet.
ich finde es jedenfalls ehrlicher, sich zur polyamorie zu bekennen, als die heimlichen affairen, die in meinen augen unehrlich und ohne rückrat sind.
Wenn es wirklich ehrlich zugeht, denn ich habe sehr viele Beispiele gefunden, wo es eben nicht genau genommen wurde mit der Ehrlichkeit und irgendein Partner/in eben nicht aufgeklärt war.
Da wollte dann jemand doch nicht verzichten.
Viele Paare leben zusammen ohne Trauschein und das funktioniert.
Die Gesetzgebung hat sich ja da auch geändert und Lebenspartner anerkannt, die ohne offiziellen Schein zusammen leben.
die nicht funktionierenden partnerschaften sollten einen weg suchen, entweder sexuell zueinanderzufinden, da empfehle ich keine swinger und neue kicks, eher einen guten tantra kursus oder sie sollten sich trennen.
Ich gehe aber eben auch davon aus, daß viele Trennungen zustande kommen, wo es nicht der Sex ist, der auseinander führt.
Was mich stört ist, daß Gegner der Monogamie mit und ohne Trauschein es als naturgegeben hinstellen, daß der Mensch nicht monogam leben will und kann.
Ich denke eher, daß es Menschen gibt, die wollen den Sex und das Leben mit nur einem Menschen und andere, die wirklich stets den Kick der fremden Haut brauchen.
Was bei mir gar nicht gut ankommt ist, daß Menschen die mit mehreren Menschen Sex haben, daß oftmals als Weiterentwicklung betiteln. Weiterentwickeln zu was? Das frage ich mich immer....
Als Köchin weiß ich, daß eine Reduktion eine Geschmacksverstärkung ist. Und so sehe ich das auch bei einer Partnerschaft, wo man sich auf einen Menschen einläßt, sich seiner Rechte und Pflichten durchaus bewußt ist und sie auch bewußt trifft.
Dazu ist sehr viel Einfühlungsvermögen nötig und der Wille immer wieder aufeinander zuzugehen, eben weil man sich liebt.
WiB