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Erotische Träume trotz Beziehung ...45
Ich habe seit kurzem fast nächtlich erotische Träume.
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An euch und bitte um Antworten - gerne auch professioneller Art, je…
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Erotische Träume ......

********lack Frau
19.049 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Erotische Träume ......
es gibt viele Gruppen im JC und immer wieder ist zu lesen,
daß ausgesagt wird, man (Frau und Mann) träume erotische Fantasien und dabei spielten Dritte eine entscheidende Rolle.

Aber wie sieht es dann mit den Träumen bei monogam lebenden Paaren aus?
Bei erotischen Träumen spielen bei mir immer wieder die Erlebnisse eine Rolle, die wir real hatten. Ich wiederhole sie und erlebe sie genauso erregend, wie sie in der Realität gewesen sind.
Oder ich träume von etwas, aber ER ist der Mann an meiner Seite.
War ich in keiner Beziehung, dann hatte der Mann auch irgendwie nie ein Gesicht. Seltsam, oder?

Habt Ihr Lust Euch einmal über dieses Thema auszutauschen?

WiB
***at Mann
2.889 Beiträge
Träume sind Privatsache
in monogamen Beziehungen.

Träume, gemeint sind wohl erotische Träume, über gewagte Positionen oder Praktiken mit dem eigenen Partner oder mit einer erweiterten Gemeinsamkeit, wurden immer als geschickt eingefädelte Erpressung verstanden, durch meine Partnerinnen in meinen bis jetzt immer monogam erlaubten Beziehungen.

Ich habe immer gelernt, mich auf das verfügbare Menü zu beschränken und es so abwechslungreich wie möglich mitzugestalten. So blieb die Beziehung immer angenehm und konfliktfrei. Meine Tagträume waren etwas für Foren wie den JC.




BFlat
********lack Frau
19.049 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@***at

...wurden immer als geschickt eingefädelte Erpressung verstanden, durch meine Partnerinnen in meinen bis jetzt immer monogam erlaubten Beziehungen.

Kommt das nicht auch darauf an, wie man die Träume erzählt?
Also mein Partner beneidet mich um die Intensität und Ausschmückung meiner Traumerzählung. Bei manchen Träumen, die keinen sexuellen Bezug haben, verwirren ihn vielleicht die Zusammenhänge, weil sie auch wirr und paradox sind, was ich auch so empfinde, aber das ich ihn in irgendeiner Weise damit erpressen würde, das kam nie so bei mir an.
Im Gegenteil, denn er sagt ja, selbst wenn er träumen würde- was ihm nicht bewußt ist - kann er sich nie an welche erinnern und beneidet mich, weil sie in meiner Erinnerung noch so klar vorhanden sind.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß Beklemmung aufkommen könnte, wenn Du von Dreier/Vieren oder mehr träumst und davon erzählst, wenn sie sich das gar nicht vorstellen kann, nicht mal im Traum. Vielleicht haben sie dann das Gefühl, daß Du ihnen vermittelst, daß sie alleine nicht reichen.
Was ja auch zutrifft, wenn man Deine Tagträume kennt.

WiB
ich habe des öfteren erotische träume... allerdings bin ich in meinen träumen alles andere als monogam... *smile*
********lack Frau
19.049 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@*******ell

Auch das wird es sicher oft geben, wobei noch zu sagen wäre, daß manche Träume die man nun einmal hat auch Träume bleiben sollen.
Man erwartet gar nicht, daß es dies dann auch in der Realität geben muß.
Sicher gibt es auch Menschen, die gar nicht über ihre Träume reden, schon gar nicht über ihre erotischen.

WiB
*********0530 Frau
67 Beiträge
Träume sind zum leben da
Hallo ihr,

als Kind war mein Lieblingsbuch immer "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende. Heute denke ich, das hat mich mehr geprägt, als ich lange glaubte.

Ich träume oft sehr klar und symbolisch und kann mich an meine Träume erinnern. Manches mal haben sie mir Dinge klar gemacht, die mein Bewußtsein noch nicht wahrhaben wollte, und dafür bin ich dankbar.
Von daher sind meine Träume immer sollche, die ich früheer oder später auch auslebe. Es gibt bei mir keine Phantasieen, die ich nicht auch ausleben könnte oder möchte, und das finde ich gut so.

Aber das heist auch, dass ich in einer Beziehung tatsächlich nur von Sex mit meinem Partner, nicht mit dritten träume. Und tue ich das nicht mehr, dann hat sich auch immer herausgestellt, dass diese Beziehung keine Zukunft hatte. Zum beispiel habe ich, als ich in meiner ersten Beziehung mit einem Mißhandelten Menschen steckte, ja nichts von der Mißhandlung gewußt. Aber ich träumte gegen Ende der Beziehung, ich stünde zwischen zwei Menschen. Zwischen ihm, der mir einen kranken Hund hinhielt, und einem anderen fröhlichen Menschen mit einem Piercing, der fragte: "Hat sich heut schon jemand um dich gekümmert?" und ich entschied mich für den mit dem piercing.

Wenn ich das jetzt so aufschreibe denke ich, dass dieser Traum schon erschreckend klar war. *snief*

Von daher denke ich, daß Menschen einen Fehler machen, wenn sie Phantasieen nur als "Tagträume" abtun. Denn jeder, der eine Phantasie hat, will diese auch irgendwo tief in sich verwirklichen, oder wäre dazu im Stande, sonst gäbe es diese Phantasie nicht.
Philosophische Grüße,

Wildcat
********lack Frau
19.049 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@*********0530

Zwischen ihm, der mir einen kranken Hund hinhielt, und einem anderen fröhlichen Menschen mit einem Piercing, der fragte: "Hat sich heut schon jemand um dich gekümmert?" und ich entschied mich für den mit dem piercing.

Ich habe früher berufsbedingt viel mit diesem Thema zu tun gehabt und weiß, daß Betroffenen meist gar nicht wahr nehmen, daß sie in ihrer Sexualität eingeschränkt sind. Besonders die, die das Thema verdrängen, meinen sie kommen auch so klar, was meist eben nicht der Fall ist.
Vielleicht hat Dein Traum das gespiegelt.

Von daher denke ich, daß Menschen einen Fehler machen, wenn sie Phantasieen nur als "Tagträume" abtun. Denn jeder, der eine Phantasie hat, will diese auch irgendwo tief in sich verwirklichen, oder wäre dazu im Stande, sonst gäbe es diese Phantasie nicht.
Philosophische Grüße,

Ich denke eben, daß Fantasie keine Grenzen kennt, aber ich unterscheide schon sehr, was Traum ist und bleiben soll. Es gibt Träume die ließen sich real gar nicht umsetzen, meine Fantasie ist eben sehr ausgeprägt und die Welten im Traum gibt es einfach real nicht.

WiB
*******sima Frau
2.445 Beiträge
Erotische Träume
Träume sind Privatsache
in monogamen Beziehungen.


Diese Einstellung ist mir persönlich fremd.
Ich habe das Glück, das dies in meiner Partnerschaft nicht so ist.

Wobei ich, wie Womaninblack auch, unterscheide zwischen Träumen und erotischen Phantasien. Tiefenpsychologisch gesehen dienen Träume zur seelischen Verarbeitung von Erlebnissen. Das tun sie aber nicht immer"explizit",d.h. sie wiederholen nicht einfach im Schlaf erlebte Szenen oder Bilder im Sinne fotografisch festgehaltener Erinnerungen, sondern die Bilder, die uns im Traum erscheinen, stehen stellvertretend für das was erlebt wurde, symbolisch, und das führt dazu, dass wir häufig, wenn uns kurz nach dem Aufwachen noch ein Traumbild oder ein Traumfetzen erinnerlich geblieben ist, uns wundern über den "Mist" , den wir da vermeintlich geträumt haben, weil das Traumbid eben der rein rationalen Deutung gerade nicht zugänglich ist, sondern man muß, um der tatsächlichen Bedeutung solcher Träume auf die Spur zu kommen, sich gut auskennen mit der Art und Weise, wie diese Transformationsmechanismen funktionieren. Sigmund Freud hat das als erster entdeckt und systematisch erforscht, und bis heute sind im Rahmen der Psychoanalyse Träume ein wichtiges Instrument bei der Entschlüsselung der psychischen Bedeutung, die eine bestimmte Person einem bestimmten Erlebnis oder einer Handlungsweise zuschreibt.

Wenn in nächtlichen Träumen tatsächlich "explizite" Bider auftauchen, dann sind dies in den meisten Fällen Bilder von traumatischen(!) Situationen, der Moment eines Unfalls zum Beispiel, Schreckenserlebnisse, Folterungen, Vergewaltigungen usw., alles Situationen, denen eine Person ausgesetzt war, ohne in jenem Moment selbst die Möglichkeit zu besitzen, die Situation durch eigenes Eingreifen oder Handeln wirksam zu beeinflussen.

Träume finden im Schlaf statt, einem Körperzustand, in dem wir keinerlei Kontolle über uns haben, und wo unser Bewußtsein die Gedanken nicht zensiert. Deshalb erschrecken wir manchmal, wenn wir uns an einen Traum erinnern, in dem wir selbst oder andere Personen Dinge tun oder Sätze benutzen, die uns peinlich sind und die uns im wachen und bewußten Zustand nie über die Lippen gekommen wären, selbst wenn wir sie in Gedanken vielleicht schon "gesagt" oder. "getan" haben würden.

Erotische Träume sind eine besondere, hochinteressante Kategorie dabei, insofern sie zum einen erotisch-sexuelle Erlebnisse des Tages oder der jüngeren Vergangenheit verarbeiten, gleichzeitig ist unsere Erotik und Sexualität im Erwachsenenalter aber geprägt vom Verlauf unserer frühkindlichen Entwicklung. Es würde hier zu weit führen, an dieser Stelle näher darauf einzugehen. Nur so viel: alle sexuellen Vorlieben, die hier im JC zum Beispiel unter der Überschrift "Fetisch" gennant werden, geben einen Hinweis darauf, dass bei der betreffenden Person, die diese sexuelle Spielart ausübt, zumal wenn es die einzige ist, bei der sie höchste sexuelle Lust empfinden kann, im Laufe ihrer frühkindlichen psychisch-sexuellen Entwicklung, ein einschneidendes Ereignis stattgefunden hat, das das damalige Kleinkind sehen und hören, aber nicht einordnen, verstehen oder bewerten konnte, das aber psychisch wahrgenommen und als "angenehm" oder "unangenehm" im psychischen Erleben eingeordnet wurde.

Phantasien dagegen sind Vorstellungen, die wir selbst entwickeln, Wünsche, Gedankenspiele im Sinne von "was wäre, wenn...",oder "ach wenn doch nur... wäre". Wir kennen ja auch die Begriffe "Wunschträume" und "Tagträume", wobei letzteres dann ein Wunschtraum sein mag, dem wir tagsüber (nicht nachts!) nachhängen, wenn wir zwar ein wenig "die Seele baumeln" und die Gedanken schweifen lassen und das Bewußtsein seine zensierende Kontrollfunktion etwas gelockert, aber noch nicht völlig abgegeben hat, wie dies im Schlaf der Fall ist. Deshalb haben unsere Tagträume so oft erotische Inhalte, die wir in den meisten Fällen auch bei uns behalten, als "Privatsache" eben.

Definitiv gehören persönliche erotische Träume und Phantasien ebenso wie alle anderen Themen erotisch-sexueller Art in den Bereich des Privaten und haben deshalb in aller Regel auch ausschließlich dort ihren Platz. Im beruflichen Kontext oder in der Öffentlichkeit jedenfalls nicht, es sei denn in einem wissenschaftlichen Umfeld, das sich mit diesem speziellen Gegenstand beschäftigt, oder im Rahmen einer speziell dazu angesetzte Debatte oder eines Vortrags in einem eigens definierten Kontext. Dort werden allerdings seriöse Forschungsergebnisse diskutiert oder kommuniziert, und dies liegt dann auf einer ganz anderen Ebene, wo persönliche Aussagen im Rahmen der Datenerhebung, die dem Forschungsergebnis zugrunde liegt, soweit sie überhaupt im Einzelnen erscheinen, dementsprechend ausschließlich anonymisiert veröffentlich werden.

Aber auch im privaten Umfeld werden wahrscheinlich die wenigsten Menschen ihre erotischen Phantasien relativ "wahllos" im Bekanntenkreis streuen, denn es betrifft einen sehr intimen Bereich unserer Persönlichkeit, den wir in aller Regel nur wenigen, bewußt ausgesuchten Personen, zugänglich machen, denn in dem Moment, wo wir sie anderen mitteilen, geben wir etwas von unserem Innersten preis. Damit machen wir uns verletzlich, zumal unsere persönliche Einstellung zu Erotik und Sexualität, ebenso wie die unserer Gesprächspartner, in besonderem Maße den Maßstäben sowohl der subjektiven, als auch der gesellschaftlichen Moral- und Ethik unterliegt. Dies gilt entsprechend für die Beurteilung erotische-sexueller Gepflogenheiten, Vorlieben, Phantasien. Und was, wenn man befürchtet, oder gar weiß, dass die eigene Einstellung und die des Partners/der Partnerin in vieler Hinsicht nicht deckungsgleich sind? Heikel, heikel! Wieviel von mir kann ich, darf ich preisgeben, zumal wenn sich die Phantasien auf Gebiete erstrecken, die für den anderen Partner ein persönliches "no go" sind, ohne dass ich riskiere, dass beim Partner/ der Partnerin "die Klappe fällt" und ich bei ihm/ihr "unten durch" bin, Schluß, Aus, Ende...

Viele Menschen ziehen es in diesem Fall vor, dem Partner/der Partnerin nur die Teile ihrer erotischen Phantasien zu erzählen, die mit seinem/ihrem Toleranzbereich konform gehen, und den Rest für sich zu behalten. Oder sie stellen ihn in Erotikplattformen wie dem Joyclub ein, häufig verbunden mit der Frage an die anderen User, ob sie jetzt ihrer von der des Partners abweichenden Neigung, die sie selbst immer wieder phantasieren, nachgehen sollen oder nicht, und ob mit oder ohne dessen Wissen, und wie sie dies gegebenfalls am besten anstellen. Gewöhnlich sind das dann die Threads, in denen innerhalb kürzester Zeit eine Flut von Reaktionen kommt, die einen dafür, die anderen dagegen, nicht selten in apodiktischer Heftigkeit, mit der ansonsten nur Glaubensfragen diskutiert werden, und meist enthalten die Diskussionsbeiträge dann auch eher eine Rechtfertigung für die eigene Position, welche die Betragschreiber zu der in Frage stehenden Sexualpraktik einnehmen, als eine Antwort auf das ursprüngliche Anliegen des TE: sag ich's oder sag ich's nicht, und wenn ja, wie?.

Ob das dem TE dann letztlich wirklich weiter hilft, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht teilweise, weil auf diese Weise nochmals in pointierter und konzentrierter Form zusammengetragen wird, welche Erlebnismöglichkeiten das in Frage stehende Szenario oder eine bestimmte sexuelle Spielart grundsätzlich bieten können. Das mag dann dazu beitragen, die eigenen Position diesbezüglich weiter zu schärfen und zu klären, und insofern ist es positiv.

Ob, wann und wie erotische Phantasien dem Partner/der Partnerin mitgeteilt werden, ist meines Erachtens immer abhängig von der in dieser Partnerschaft gepflegten Kommunikationskultur und für mich persönlich einer von mehreren Indikatoren dafür, wie sicher ich mich bei meinem Partner aufgehoben fühle. Je sicherer ich mich fühle, desto offener kann ich sein, und seltsamer Weise entscheidet sich das für mich bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Prozess des Kennenlernens. "Seltsam" deshalb, weil ja Vertrauen, das man einer Person entgegenbringt, auch etwas mit dem Grad der Vertautheit zu tun hat, und der benötigt eine gewisse Zeit.

In meiner neuen Partnerschaft haben wir von Anfang an unendlich viel miteinander geredet, telefonisch und persönlich, und uns auch intensiv schriftlich ausgetauscht, per e-mail und sms. Unterschiedliche Kommunikationskanäle erfordern unterschiedliche Fertigkeiten. Wir sind beide Menschen, die gut mit Sprache umgehen können und daran Freude haben, sich differenziert auszudrücken, sowohl in Bezug auf den Inhalt, als auch auf die Sprachebene , unter Einschluß der spielerische Verwendung unterschiedlicher rhetorischer Mittel.

So wurde ganz rasch deutlich, dass wir beide nicht nur in der Lage sind, Sachverhalte darzustellen, eigene Positionen verständlich zu formulieren, Fragen zu stellen, wenn wir entweder etwas nicht verstehen, oder aber mehr erfahren wollen, sowie uns rückzuversichern, ob wir den anderen richtig verstanden haben, indem wir das Verstandene nochmals in eigenen Worten zusammenfassen, sondern auch dazu, zwischen den Zeilen zu lesen, versteckte Anspielungen wahrzunehmen und darauf zu reagieren.

Das heißt, bereits von der ersten Kontakaufnahme hier im JC an, ohne dass wir uns noch persönlich kannten, lieferten wir uns gegenseitig, allein durch die Art und Weise unserer Kommunikation, genügend unverfälschte, praktische Beispiele für unsere "ganz normale" Umgangsweise mit anderen Menschen.

Wir konnten dabei feststellen, dass wir alle beide grundsätzlich sehr neugierige, offene und unverkrampfte, aber auch nachdenkliche Menschen, die gut zuhören können und gerne reflektieren über das Gehörte, bevor sie sich dazu äußern, und wir sind beide in der Lage, dies sowohl authentisch als auch respektvoll, zu tun, und zwar auch dann, wenn wir einer Position des anderen nicht nur nicht zustimmen, sondern sie deutlich in Frage stellen und eventuell selbst ganz leidenschaftlich eine extreme Gegenposition vertreten.

Und damit war sehr früh das Fundament gelegt, das uns zu einem relativ frühen Zeitpunkt im Lauf der Phase des sich Kennenlernens und aufeinander Zugehens die Sicherheit vermittelte, der wir bedurften, um uns neben eher allgemeinen und unverfänglichen Themen wie z.B. den gegenseitigen Musik- oder Lektüregeschmack, auch auf so intime Gebiete wie unsere Vorstellungen und Erwartungen der erotisch-sexuellen Art zu wagen, und das schloß dann auch unsere jeweiligen persönlichen Wunsch-Phantasien dazu ein, sowie unsere diesbezüglichen Erfahrungen und Enttäuschungen damit in früheren Beziehungen.

Dass dabei zwangsläufig auch die gegenseitigen "wunden Punkte" zur Sprache kamen, seien es jeweils persönlich als "Mängel" empfundene körperlichen Beschaffenheiten, seien es andere persönliche Eigenschaften oder Angewohnheiten, die dem einen oder den anderen peinlich sind, ist unvermeidlich. Aber auch all das konnten wir uns bis heute immer mit absoluter Leichtigkeit und Offenheit mitteilen, ohne dass auch nur ein einzige Mal einer von uns beiden sich dabei unwohl fühlte oder den Impuls hatte, etwas zurück zu halten oder zu glätten oder zu beschönigen, aus der Befürchtung heraus, damit das Verständnis und die Toleranzgrenze des anderen zu überfordern als Person abgelehnt zu werden.

Bald stellte sich heraus, dass wir beide, trotz unseres fortgeschrittenen Lebensalters von 60 bzw. 65 Jahren, noch nie zuvor je in der Lage gewesen waren, uns in einer Partnerschaft in gleicher Weise wie jetzt in der unsrigen, dem anderen so vorbehaltlos zu öffnen und uns zu offenbaren, einschließlich sämtlicher Licht- und Schattenseiten unserer Persönlichkeit , und dies durchgängig in Bezug auf alle erdenklichen Themen, und ganz besonders in Bezug auf unsere Einstellung und den Umgang mit unserer Sexualität.

Diese nimmt in unserer Partnerschaft insgesamt einen sehr zentralen Platz ein, die sexuelle Begegnung ist uns beiden sehr wichtig, wir mögen Sex, wir teilen die selben Bedürfnisse, Vorlieben und Abneigungen, wir können uns auch da einander ohne weiteres und ganz unmittelbar verbal und nonverbal mitteilen, und können unser Glück kaum fassen, dass wir in unserem Alter tatsächlich beide endlich den Menschen gefunden zu haben scheinen, nach dem wir das ganze Leben auf der Suche waren.

Gerade was unsere erotischen Phantasien angeht, stellten wir fest, dass sie zu einem großen Teil deckungsgleich sind, und einige davon beinhalten Vorstellungen über eine Beteiligung an erotischen Mehrpersonen-Konstellationen, die wir allerdings beide noch niemals in der Realität ausprobiert haben, sowohl mangels "Traute", als auch weil dies für unsere früheren Partner absolut nicht in Frage kam und ein Trennungsgrund gewesen wäre. Wir haben beide bisher jeweils ausschließlich monogam gelebt, wobei ich, als Kind der 68-Jahre, in meiner Studienzeit auch verschiedene andere Partnerschaftsmodelle ausprobiert und später auch einmal eine ca. zwanzig Jahre lange Periode zölibatär gelebt habe.

Es gab in meinem Leben Zeiten, in denen ich ganz intensiv Tagebuch geschrieben habe und andere, wo dies nicht der Fall war. Dennoch kann ich, trotz der Lücken, anhand dieser Aufzeichnungen ganz gut nachvollziehen, dass meine erotischen Phantasien in Bezug auf ihre zentralen Inhalte und Wünsche über all die Jahre hinweg verhältnismäßig konstant geblieben sind. Lediglich die Szenarien dieser Wunschvorstellungen variieren gelegentlich, ebenso wie teilweise die Anzahl der beteiligten Personen, und die Rollen, die sie spielen. Unverändert als Handelnde und handlungsentscheidene zentrale Personen im Mittelpunkt bin immer ich selbst und mein zu der betreffenden Zeit auch in der Realität aktueller Partner, und immer in der Paarbeziehung - nie geht es um mich allein -, und das Setting ist immer sehr realitätsnah, also keine komplett eigenständige Geschichte im Sinne eines Rollenspiels oder eines "Märchens". Sondern ein Sandstrand, ein Privathaus, ein Flugzeug, eine Bahnfahrt und immer ähnelt die Umgebung der, in der ich mich zum jeweiligen Zeitpunkt der niedergeschriebene Phantasie gerade aufhalte. Insofern kann ich feststellen, dass es sich bei meinen erotischen Phantasien um drei bis vier unterschiedliche Themen und Grundkonstellationen handelt, die durchgehend konstant bleiben, und jeweils nur in Bezug auf das Setting , Raum Ort und Zeit , sowie Anzahl und Rollen der "Nebendarsteller" variieren. Diese Feststellung fand ich doch ziemlich erstaunlich, zumal angesichts der Tatsache, dass ich im Laufe meines Lebens mehrfach nicht nur längere Zeit in unterschiedlichen Kulturräumen im Ausland lebte und arbeitete und auch mehrere meiner Partner anderen Kulturräumen entstammten, in denen jeweils ein ganz anderer Umgang mit Sexualität und Partnerschaft herrscht als bei uns, sondern auch in Anbetracht dessen, dass ich durch verschiedene absolut unvorhersehbare Ereignisse zusätzlich mehrmals gezwungen war, auch meine gesamte Lebensplanung recht unvermittelt radikal umzustellen und komplett neu auszurichten.

Zu Zeiten, in denen ich vom jeweiligen Partner getrennt war (ich hatte mehrfach interkontinentale Fernbeziehungen, bei denen zum Teil die Zeiten, in denen wir getrennt waren, die gemeinsamen Zeiten bei weitem überwogen) beschränkten sich die Phantasien auch häufig darauf, besonders schöne und nährende reale Erlebnisse währed des letzten Treffens in Gedanken zu reproduzieren.

Auch meine jetzige Partnerschaft ist wieder eine Fernbeziehung. Ich selbst bin ortsgebunden, er hat seinen ständigen Wohnsitz an einem anderen, ca. fünf bis sechs Stunden entfernten Ort, ist aber die meiste Zeit des Jahres beruflich weltweit unterwegs. Dank der modernen Kommunikationstechnologie schaffen wir es immerhin, so gut wie täglich per email und Camtelefon in Kontakt zu sein, diese Möglichkeiten gab es zu Zeiten meiner früheren Fernbeziehungen noch nicht. Häufig phantasieren wir dann gemeinsam, was wir tun werden, wenn wir das nächste mal zusammen sind. Und sprechen in dem Zusammenhang dann auch darüber, welche der anderen Phantasien, die wir als Individuen beide bereits seit Jahren immer wieder hatten, wir auch künftig als Phantasien weiterbestehen lassen wollen, und welche wir auf eine mögliche Realisierbarkeit hin mal genauer anschauen wollen.

Mittlerweile sind wir in unserer neuen Partnerschaft so weit, dass wir uns vorgenommen haben, uns gemeinsam auf den Weg zu machen in Richtung auf das Sammeln konketer Erfahrungen mit der Erprobung, von zwei verschiedenen Phantasieen, die wir beide teilen, in die Realität - mit aller gebotenen Behutsamkeit und der breits jetzt getroffenen Absprache dass jeder von uns zu jedem Zeitpunkt des "Expertiments" das ganze stoppen kann, wenn wir auch nur das allergeringste Unwohlsein dabei verspüren sollten, ohne dass der andere dann deswegen "Theater macht". Ein Experiment mit offenem Ausgang also, und wir sind sehr neugierig darauf, wie sich das alles gestalten wird.

Für uns beide ist die Grundvorausstzung dafür allerdings, dass wir uns als festes Paar verstehen und uns auch in diesem Selvstverständis klar aufeinander beziehen. Für beide wäre es nicht denkbar, sich ohne den anderen auf diesen Weg zu begeben, und wir brauchen beide die Sicherheit des Gebunden und Gehalten Seins in der Partnerschaft, um von dort aus erkunden zu können, was passiert, wenn wir versuchen, die monogame Beziehung auf die Elastizität ihrer Begrenzungen hin zu untersuchen und diese versuchsweise etwas zu verschieben oder sie durchlässiger zu gestalten. Auf das Ergebnis sind wir beide gespannt.

Tantrissima
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