Es ist mir nach wie vor unbegreiflich,
wie sich die Vorstellung hartnäckig hält, dass man in einer erfüllten und glücklichen Beziehung nicht auch noch weitergehende Gelüste haben kann. Wer ernsthaft behauptet, dass er trotz Partner, mit dem er glücklich ist, nicht hin und wieder auch noch die eine oder andere lüsterne Fantasie hegt (die man ja beileibe nicht gleich umsetzen muss!!), der belügt sich aus vorauseilendem Gehorsam selber, hat Angst vor den Verlockungen des Lebens und will sie daher gar nicht wahrnehmen oder ist so anspruchslos, dass er mit wenigem vollkommen zufrieden sein kann.
Wer über Jahre hinweg jeden Tag das gleiche perfekte fünfgängige Menue bekommt und mir erzählt, dass er nicht mal dran denkt, wie es wäre, einen übel scharfen und klebrigen Döner mit Heißhunger zu verschlingen, erweckt wirklich meinen Argwohn...
Was in Gottes Namen soll denn ein Problem sein, wenn hier und da sogar nicht nur im Traum eine heiße Fantasie aufkommt? Ist es ein Verrat am Dreisterne-Koch, wenn ich mal über ein fettiges Döner sinniere?
Hier möchte ich auch denjenigen Vorschreibern energisch widersprechen, die einfach so postulieren, die Träumerin möge doch einfach ihre Träume mit dem Partner besprechen. Das verträgt - je nach Traum - beileibe nicht jeder Partner!
Ich möchte nicht wissen, wie so mancher Kerl drauf reagiert, wenn seine Partnerin rauslässt, dass sie immer mal in befeuchtenden Träumen von dem iranischen Studenten aus dem Nachbarhaus vor dessen beiden Cousins gedemütigt und erbarmungslos in alle möglichen Öffnungen gestoßen wird, während der Partner von den Cousins dazwischengenommen wird...