Liebe Marlis,
ich gebe offen zu, daß ich noch keinen Frosch geküßt habe.
Warum auch, ich wollte keinen Prinzen.
Ich hätte ja nicht mal Platz für sein Pferd
.
Nein, ich wollte einen Menschen der mich nicht verbiegt und so sein lassen kann, wie ich bin.
Da ich nicht einfach bin, was mir durchaus bewußt ist, war das nicht einfach. Ich will immer mit dem Kopf durch die Wand und der Spruch "geht nicht-gibts nicht", könnte von mir sein.
Doch dann hab ich ihn getroffen und er kam sah und siegte.
Er kommt mit meinen Macken, Ecken und Kanten klar, denn er hat selbst welche. Wenn es etwas ist, was man ohne sich zu verbiegen abstellen kann, dann sind wir auch bereit dazu, aber sonst lassen wir uns eben auch den nötigen Freiraum, damit man etwas für sich haben kann.
Trotzdem sind wir am Anderen interessiert.
Da Du ja meinen Schatz kennst, weißt Du sicher, was ich meine.
Da ich in unserer Beziehung der unruhige Geist bin, tut mir seine Ruhe und Ausgeglichenheit gut. Ich beneide ihn sogar darum und merke langsam und bei bestimmten Dingen, daß es abfärbt. Und auch ihm fällt es leichter sich zu öffnen, muß er ja nicht befürchten, daß ich mit seinen Macken nicht umgehen kann.
Du siehst, man muß gar keine Frösche tangieren um den Partner zu finden, dem man sich gewünscht hat.
Und ich gebe Silvia von den Seelen farben gerne Recht, daß es mehr auf die Gemeinsamkeiten von ähnliche Zukunfts-, Moral- und Wertvorstellungen, ähnliche bzw. kompatible sexuelle Neigungen ankommt. An den kleinen Dingen kann man immer arbeiten und einen gemeinsamen Nenner finden.
Rene