Sex im Mittelalter ...
... hat sicher viele Aspekte die man näher untersuchen könnte.
Meist haben wir eine etwas eingetrübte Auffassung wie die Dinge in früheren Zeite so waren... das Mittelalter war grau, die Menschen hatten keine Rechte, der Adel regierte willkürlich, die Menschen haben viel gehungert, Sex war verpönt, Mönche waren keusch ...
Mir scheint das hier viele Klieschees gepflegt werden oder einfach nur weiterexistieren.
Waren alle Mönche keusch? - Nein das waren sie nicht und das belegen zahlreiche Quellen. War Sexualität verpönt - Nein wenn wir das Mittelalter insgesamt betrachten muß man diese Frage verneinen. Die Verdammung der Frau als niederes, unwissendes und unmoralisches Lustobjekt das von seinen Begierden gesteuert dem Manne, selbst dem Priester und auch dem Mönch auflauert ist ein Propagandamittel der Kirche gewesen die zum Ende des Mittelalters um Ihre Existenz bangte.
Es gab allzuviele Andersdenkende - in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Doch das Mittelalter war nicht nur im 12. und 13. und 14. Jahrhundert sonder begann viel früher und am Anfang war die Kultur des Mittelalters keineswegs durch und durch christlich geprägt.
Viele Gegenden waren um die Jahrtausendwende nicht christlich sondern hatten nur marginale Berührungen mit dem Christentum, einen Prister im Dorf zu haben war erst später eine Selbstverständlichkeit. Viele Klöster wurden erst nach der Jahrtausendwende gegründet. Lange Zeit mußte die Kirche den Menschen mit einer gewissen Toleranz begegnen und konnte Ihre Dogmen die auch unter Priestern - aufgrund ihrer nicht gerade homogenen Bildung - bis ins 12. Jahrhundert hinein nicht durchweg verbreitet waren nicht vollständig und überall durchsetzten.
Die Frauenfeindlichkeit war längst nicht gegeben - man verleiche das Frauenideeal die Frauenverherrlichung in vielen Minne gedichten und Liedern.
Wer von uns kann sagen das nicht Männer und Frauen auch damals schon ausprobiert haben was ihnen gefällt, was Lust bereitet....
Die Menschen waren im Mittelalter in vielen Beziehungen natürlicher als wir es heute sind. - Vor der dogmatisierung der Sexualtiät als Sünde (ausgenommen der reine - freudlos durchzuführende Zeugungsakt von dem spätere literarische Werke so gern zeugen).
Leider hat eben jene Kirche viele Werke der Kunst, der Literatur die freizügig berichtet haben was in den Betten und aßerhalb deren so geschah vernichtet. Dennoch gibt es zahlreiche Darstellung die uns von Offenheit, Freizügigkeit und sexuellen Ausschweifungen berichten.
Und das nicht nur aus den Badehäusern.
Die Lust war auch im Mittelalter eine "treibende" Kraft. So wie schon in der Antike - und so - wie sie es heute zum Teil wieder ist, trotz Kirche und trotz ihrer menschenfeindlichen Dogmen wie: "Der Mensch ist heterosexuell und monogam veranlagt."