Susenburg bei Rübeland im Harz
Prinzessin Suse lag im Grase …
So begann eine Geschichte, die mein Vater mir immer wieder erzählte wenn wir das Bodetal vom OT Susenburg kommend, bewanderten.
Der OT Susenburg/ Harz war als eine Erweiterung Rübelands geplant worden und sollte vor allem den Kalkwerkern in modernen Wohnungen ein Zuhause werden. Hier durfte ich eine wenn auch sehr kurze aber intensive Zeit bei den Cousinen verleben. Damals waren die Reste von Gräben und in den Fels geschlagenen Räumen noch gut erkennbar. Heute braucht es schon ein gutes Erinnerungsvermögen und Geduld um die Ende der 80 Jahre gesicherten Reste wieder zu entdecken. Ist der Punkt gefunden, bietet er eine gute Rundumsicht.
Die Ruine der Susenburg befindet sich auf einem steil über dem Bodetal aufragenden Felsvorsprung, welcher von der Bode in einem „Knie“ umflossen wird. Von der einstigen Burg auf einer Höhe von 479 Metern, sind heute keine Überreste mehr vorhanden. Das Areal der Befestigungsanlage maß etwa 167 Meter in der Länge und 60 Meter in der Breite. Die Kernburg sicherten u.a. sieben noch in unseren Tagen nachweisbare Gräben.
Bei der Susenburg handelt es sich um eine der wohl rätselhaftesten Burganlagen im Harz. Sowohl Erbauer als auch ursprünglicher Zweck sind unbekannt. Eine urkundliche Erwähnung im eigentlichen Sinne existiert nicht. Der Name der Burg tauchte lediglich vereinzelt in diversen mittelalterlichen Inventarlisten auf. So kursieren zahlreiche widersprüchliche Angaben zu der strategisch äußerst günstig gelegenen Festungsanlage.
Ob die Susenburg aber jemals vollendet wurde, ist ungewiss.
Eine Infotafel auf dem Gipfel sagt aus: dass es sich bei der Susenburg möglicherweise um eine ursprünglich bereits aus vorchristlicher Zeit stammende Befestigung handelt. Eine germanische Kultstätte an diesem exponierten Standort ist durchaus vorstellbar, auch unabhängig von einer späteren Burganlage.
Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Sage um die geraubte Prinzessin Susanne eine germanische Erzählung ist, die in verschiedenen Varianten niedergeschrieben wurde. Der Sage nach wandelt sie noch immer auf den Höhenzügen der Bode umher. An windstillen Tagen kann man sie singen hören. Aber nur wenige haben sie jemals gesehen!