*******ier:
Du bist wie du bist und schmeißt dich nicht in Schale zu einem Date?
Nicht mehr, als wenn ich zur Arbeit oder ins Kino (allein) gehe. Ich möchte von Anfang an keine Illusionen schaffen und etwas darstellen, was ich gar nicht bin.
Du bemühst dich nicht weil du bist wie du bist!
Ja, genau so. Nur das ist in meinen Augen ehrlich.
Oder besser: Ich "bemühe" mich immer, ein aufmerksamer Zuhörer, ein guter Gesprächspartner, ein netter und höflicher Mann, ein ... zu sein, dass ich mich dazu meist gar nicht mehr "bemühen" muss. Es ist also kein Bemühen - ich bin, wie ich bin - Ja.
Und wer mich nicht mag, wie ich bin - OK. Ist auch OK. Mich muss nicht jeder mögen, ich mag ja auch nicht jeden.
Schlimm wäre es nur, wenn mich jemand mag, wie ich nicht bin, wie ich aber durch "Bemühungen" vorgebe zu sein. Dann muss ich ja immer so weiter schauspielern und Angst haben, dass ich sonst auffliege und der andere mich plötzlich nicht mehr mag
Die Liebe kommt angeflogen, whum ist sie da und bleibt auch weil man ist wie man ist!
Ich gehe davon aus, dass mich nur dann jemand so lieben kann, wie ich bin, wenn ich mich auch so gebe, wie ich bin.
Und ich möchte halt geliebt werden, wie ich bin und nicht so, wie mich jemand haben möchte.
Nur keine Veränderung hervorrufen! Das könnte einem zum Nachteil ausgelegt werden.
Das ist Quatsch. Jeder Mensch verändert sich, das Leben, meine Erfahrungen und Erlebnisse verändern mich. Manchmal ändern sich sogar meine Grundeinstellungen (früher, als sehr junger Mann, habe ich auch schon mal den "coolen Typen" gemimt, von dem ich annahm, dass ich damit bei den Mädchen ankomme - inzwischen weiß ich, dass das Quatsch ist
).
Diese unausweichlichen Veränderungen sind übrigens die Ursache dafür, dass die Mär von der "einen, großen, lebenslangen Liebe" (und man sonst nur noch nicht den richtigen Partner gefunden hat) eine ausgemachte große Lüge ist. In meinen Augen eine der größten in Bezug auf die Liebe.
Ja, wenn man frisch verliebt ist fühlt man sich so. Weil man hormonbedingt unter Drogen steht. Später aber glaubt man nur noch daran, weil es einem die "Abhängigkeitshymnen" im Radio (aka Liebesschnulzen), die Groschenromane, die Kirche und nicht selten auch die Beziehungstherapeuten (die wollen sich ja ihre Kunden erhalten) oder wer auch immer so vorgaukeln.
Ja, es kann über Jahrzehnte lang (oder sogar bis ans Ende des eigenen Lebens) eine tiefe, innige und allseitig erfüllende Liebe bleiben - wenn sich beide immer gleich oder sehr ähnlich entwickeln. Das ist aber die Ausnahme bei der Vielzahl der Möglichkeiten.
Der Normalfall sind doch die Lieben, die mehrere Jahre dauern und irgendwann wieder vergehen. Man muss sich doch nur umsehen - in der Praxis der Beziehungen.
Warum also nicht am Normalfall orientieren?
Warum sich verbiegen, nur um einem zweifelhaften Ideal nachzueifern, bis der Bogen bei den meisten irgendwann überspannt ist und bricht - mit lautem Krachen und Getöse und viel Zerstörung?
Warum gilt eine Beziehung als "gescheitert", wenn zwei Menschen mehrere Jahre lang eine schöne Zeit hatten, tolle Dinge miteinander erlebt haben und dann eines Tages wieder getrennte Wege gehen (ohne sich zu streiten, ohne aufeinander böse zu sein und mit der Option, vielleicht auch irgendwann wieder einen weiteren Teil des Lebensweges gemeinsam zu gehen)?