Vom Suchen und Finden nach Wegen zu tun, was man tun will
Ich habe jetzt hin und her überlegt, in welchen Bereich ich das setze, aber ich denke, hier ist es ganz gut aufgehoben (wenn nicht, bitte passend umparken).Heute will ich mal anderen Mut machen, Euch nicht von Euren körperlichen Grenzen und auch denen im Kopf abhalten zu lassen Dinge zu tun, wonach Euch der Sinn steht.
Kurz zu mir: ich bin sehr dick und leider mit einigen Seuchen bedacht, die teils zwar behandel-, aber nicht heilbar sind. Dadurch bin ich gehbehindert und auf einen Rollator angewissen. Auch meine Psyche ist nicht immer die Beste.
Ich bin in verschiedenen Foren unterwegs und habe so oft gelesen "ich würd so gern, aber ich trau mich nicht/kann nicht etc.". Irgendwann habe ich für mich entschieden, dass ich an meinem Lebensende nicht sagen will "ach ich hätt so gern, aber ich hab nie weil XY". Für mich habe ich entschieden, wenn ich glaube, etwas nicht tun zu können, suche ich nach Wegen, es umzusetzen. Dass der Weg dorthin einfach wäre, würde ich nie zu behaupten wagen, ich habe selber lange gebraucht, bis ich das konnte.
Ich habe z.B. geglaubt, ich könnte nicht in Urlaub fliegen (ich bin gehbehindert, kann nicht lange stehen/laufen, muss immer zwischendurch kurz absetzen, dann kann es weitergehen). So wird für mich ein Flughafen zum blanken Horror. In doppelter Hinsicht, weil Kopf und Körper nicht mitmachen. Ja, es kostet eine gehörige Portion Überwindung, aber es geht soooo viel, wenn man so gut es geht vorbereitet ist und sich schafft zu überwinden. So bin ich zwischenzeitlich 2x in Urlaub geflogen. Und der Flughafen Palma ist wahrlich keine Freude für jemand mit Gehbehinderung. Aber dies ist nur ein Beispiel. Ich gehe als sehr dicke Frau in öffentliche Schwimmbäder. Ich beschränke mich hierbei auf Thermalbäder, weil einfach die Klientel eine andere ist und es meist auch überschaubarer ist, aber ich gehe. Ich bin allerdings auch in Aquafitnesskursen.
Ich bin schrill, ich bin bunt, ich bin laut, ich gehe essen, ich treffe mich mit Freunden, ich genieße mein Leben.
Und: ich mache seit kurzem Fotoshootings. Hätte mir früher jemand gesagt, dass ich mal wirklich viel Spaß beim fotografiert werden haben würde und das auch noch so intensiv betreiben würde, ich hätte denjenigen für bekloppt erklärt. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich liebe die Bilder, ich liebe sie alle, ich würde sie am liebsten auf Flugblätter drucken, so begeistert bin ich. Sicher, es geht nicht alles gleich gut, Outdoorshootings stellen mich und auch den Fotografen vor Herausforderungen, die ich erst abschätzen lerne. Aber mit gutem Willen von beiden Seiten klappt das auch. Und es sind beleibe keine Fetischbilder für FAs, sondern schöne, geschmackvolle, Freude vermittelnde, erotische und teilweise auch kunstvolle Fotos dabei.
Was noch dazu kommt, man lernt spannende Menschen kennen, lernt viel dazu und findet manchmal sogar Freunde, wie meine liebe Fotopartnerin @*******in64.
Extra für dieses Topic hab ich auch ein Bild (unbearbeitet, von @******gib) machen lassen mit meinem Rollator, der immer im Auto dabei ist, wenn ich unterwegs bin.
Deshalb ihr Lieben, sucht Wege, macht, so viel geht, was euer Leben bereichert!