Meine Sexualität geschweige was meine Fetische betrifft, entwickelte sich de facto schon während der frühen Kindheit. Ich war bis zu meinem 10. Lebensjahr Bettnässer und hatte gummierte Unterlagen (Bettstoff oder ähnliches) unter dem Laken, das weiß ich noch sehr genau. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine, dass ich in meiner frühen Kindheit auch diverse Höschen nachts anhaben sollte. Allerdings kann ich mich nicht mehr erinnern, aus welchem Material diese waren. Ich vermute aber, das diese eher aus Plastik waren und nicht aus Gummi.
Nachdem ich
clean wurde, war erstmal all diese Geschichten rum. Allerdings muss ich erwähnen, dass ich seit meiner Geburt unter einer sehr schweren Neurodermitis litt. Der eine oder andere in meinem Alter mag sich bestimmt noch vorstellen, wie schwer die in psychischer Hinsicht damals sein konnte. Wenn man mehr gehänselt wurde als dass man Freunde fand. Im Grundschulalter war das noch alles akzeptiert worden, unter anderem wohl deshalb, weil ich Klassenbester war. Danach wechselte ich jedoch direkt aufs Gymnasium und damit in eine für mich völlig andere Welt. Ich wurde niedergemacht und gehänselt bis zum Gehtnichtmehr. Klassenbester war ich dort fortan keineswegs mehr, eher gegenteilig. Zwar hatte ich auch sogenannte Freunde, die konnte ich aber an einer Hand abzählen.
Ich hatte in dieser Phase meines Lebens Gefühle entwickelt, die sehr komplex sind, um diese an dieser Stelle genauer zu beschreiben. Und ja, es war auch Hass und Rache dabei. Aber was mich in all dieser Zeit richtig geprägt hat, es war der Wunsch nach Anerkennung. Es entstand die Grundlage einer - nämlich meiner - ganz speziellen Form der Devotion. Diese explizite Devotion, welche mir aber viele Jahre später ansatzweise erstmal bewusst wurde.
Dazu kommt ja auch noch, dass ich mich während der Pubertät seeeeelbstverständlich nach all dem richtete, was innerhalb der Gesellschaft ja so sein sollte. Oder gar musste. Oder besser gesagt, mich freiwillig danach richtete ... weil, man will ja dem Allgemeinen schließlich dazu gehören, gelle? So landeten all diese gewissen Geschichten mehr oder weniger ins Unterbewusstsein. Heute würde man wohl es so beschreiben: ab die in die Schublade und weg damit.
Tja, und genau da liegt der Knackpunkt. Die Schublade. Viel mehr brauche ich Euch ja eigentlich gar nicht mal zu erzählen, denke ich. Man legt einfach mal etwas in die Schublade, weil man es nicht mehr möchte. Hmm, jedenfalls jetzt nicht. Och, eigentlich gar nicht mehr. Das dumme daran ist jedoch, dass diese Schublade (oooh jaaa, und noch viele mehr) im Gehirn festgezurrt sind. Ach, Du glaubst es nicht? Die springen irgendwann einfach mal so wieder raus. Warum? Weil diese Schubladen, in denen man etwas ablegt ... die leben. Ja, sie leben. Sie begleiten Dich Dein ganzes Leben lang. Anfangs magst du es vielleicht nicht begreifen. Nicht begreifen wollen ... oder schlimmstenfalls nicht können.
Ich war 19 jung, ich machte ein Praktikum in einer kleine Druckerei. Ein Kunde kam herein, er wurde uns vermittelt. Er wollte das Cover eines Videos von Beate Uhse kopieren. Das Video handelte ausschließlich um Klisterpraktiken. Ich hatte die Gelegenheit, während der Produktion die Kassette zwei Tage bei mir zu Hause anzuschauen. Ich weiß bei weitem nicht, wie oft ich diesen Film angeschaut habe, aber ich war dermaßen geflasht, ........ ich kann mich nach wie vor noch danach erinnern .... das hatte meine gesamte Sexualität nicht nur neu geformt sondern ....... ich wurde regelrecht wissbegierig und wollte einfach mehr. Aber nicht nur das, ich wollte einfach auch wissen, was sich all damit verbindet ...
So kam ich auf Gummi und Latex ... und somit hat sich der Kreis geschlossen gehabt.