Der Versuch einer Erklärung...
Reiner Sex kann sehr unpersönlich sein. Mechanisch und lediglich dem Druckabbau dienend. Aber auch der feuchte Kuss von der Oma kann richtig eklig sein und traumatische Folgen für Kinder haben
Für mich ist Küssen wesentlich intimer - und trägt ganz entscheidend dazu bei, wie schön oder intim ich den Sex empfinde. Ich erkläre mir das so:
Als Mann kann ich, gesteuert von meinem "externen Gehirn", ohne Probleme reinen Sex haben. Aber in dem Moment, wo ich Kopf an Kopf auf Tuchfühlung gehe, dringe ich noch wesentlich sinnlicher in die Intimsphäre meines Gegenübers ein. Jeder kennt das, wenn einem andere Menschen "unangenehm" nahe rücken. Man macht (meist) automatisch einen Schritt zurück. Wenn nicht, ist zumindest schon mal Sympathie im Spiel und man hält es aus, "sich näher zu kommen".
Beim Küssen verschwimmt aufgrund der Nähe die visuelle Wahrnehmung - daher schließen die meisten auch die Augen, damit sie sich besser auf das Küssen konzentrieren können. Nun kommen alle anderen Sinne zum Einsatz. Das Riechen, Hören und Spüren des Atems, das sanfte Ertasten der Lippen, die feuchte Wärme und der Geschmack auf den Zungen. Wenn dies mit meiner Partnerin in Resonanz kommt, schweben wir auf eine höhere Ebene der Empfindung. Somit nehme ich auch den Sex als wesentlich intensiver und intimer wahr. Auf einmal fügt sich alles zu einem harmonischen Ganzen, was bis zur Verschmelzung führen kann
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Und wenn es nicht zusammenpasst, bleibt der Sex mechanisch und es kommt auch zu keiner Wiederholung.
Mich hat dieses intime Küssen süchtig gemacht. Ohne Küssen verzichte ich lieber auf Sex.
Liebe Grüße von eurem neuen Gruppenmitglied
Ardore