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*****ove Mann
121 Beiträge
Themenersteller 
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Theobrom Düllmurks ist sich sicher, dass seine Muse immer bei ihm ist. Immer! Nicht nur, wenn er Gedichte mit schrägen Reimen verbricht oder sich Kurzgeschichten Wort für Wort wie magisch in seinen Bildschirm tippen. Oder wenn seine Laune steigt, weil er eine Engelszahl sieht. Nein. Immer. Wirklich immer! Ausnahmslos. Auch wenn er nicht versteht, warum sie sich nur so selten zeigt. Denn eigentlich ist er ein patenter Kerl. Nein. Garantiert nicht fehlerlos. Das nicht. Doch daran kann es nicht liegen. Denn Musen, so seine Überzeugung, hassen Perfektion! Weil Perfektion sie arbeitslos macht. So gesehen sind Fehler etwas Gutes. Sie sind der Grund, die Ursache, das Lebenselixier aller Musen. Warum also macht sich Theobroms Muse nur so rar? Theobrom ist ratlos. Genau in solchen Momenten braucht Mensch doch die Muse. Wüsste er selbst Rat, wäre sie ja gar nicht vonnöten.

Es ist eine regelrechte Zwickmühle!

Nun ist Theobrom beleibe keine Inteligenzbestie oder gar ein Wissenschaftler, aber eben auch nicht auf den Kopf gefallen. Am allerwenigsten ist er bereit, allzu schnell aufzugeben. Nein, das kommt überhaupt nicht in die Tüte! Wenn er etwas haßt, dann sind es ungelöste Rätsel. Das Wegbleiben seiner Muse ist ihm immer wieder ein Rätsel. Was also tun? Zuerst einmal sollte er sich um sich selbst kümmern; schauen, dass er in Entdeckerlaune kommt. Denn dass sie eigentlich immer da, immer in seiner Nähe ist, vielleicht sogar in ihm drin, das ist sich Theobrom sicher.
Diese Weisheit hatte ihm sein Oheim geschenkt. Der pflegte immer zu sagen: "Du kannst nur Blumen blühen sehen, wenn schon Samen, Erde, Sonnenstrahlen und Regen in deinen Augen sind!" Als er den Oheim etwas ratlos angeblickt hatte, lächelte dieser. "Du wünscht Dir doch einen Welpen. So einen kleinen, süßen Hund, wie du ihn letztens auf dem Markt gesehen hast?" Als er heftig genickt hatte, fuhr der Oheim fort: "Du hast ihn also schon im Auge, sonst würde der Wunsch gar nicht in Dir existieren. Es gäbe ihn gar nicht. Kein Bild - Kein Wunsch - kein Welpe! So einfach ist das! Wenn Du willst, dass Dir so ein Tier geschenkt wird, solltest Du auch wissen, dass jedes Tier Futter braucht und Auslauf. Du ab da früh aufstehen musst, um Gassi zu gehen, dass er etwas Erziehung braucht, damit er dem Briefträger auf dem Fahrrad nicht hinterher rennt. Je mehr Dir davon schon gewiss ist, also in Dir, desto mehr Freude werdet ihr aneinander haben. Das willst Du doch, Theo?" Der Oheim hatte ihn aufmunternd angelächelt und Theo hatte heftigst genickt.

"Ja, der kleine Hund ist schon ganz tief in mir und die anderen Sachen auch. Nur die Kacka vom ihm will ich nicht in mir drinnen haben!"
Theobroms Oheim hatte so laut gelacht, dass die Muhme hereinkam und ihn fragend anblickte."Ich habe gesagt, dass man Alles in sich selbst haben muss, bevor man es in der Welt findet. er wünscht sich einen Welpen. Nun hat unser Neffe Angst, dass er Hundekacka in sich hat." Da musste auch die Muhme lachen, doch sie hatte Theobrom gleich in den Arm genommen und ihm ins Ohr geflüstert:"Die Kacka gibst Du mir und wir legen sie dem Oheim auf den Fußabtreter vor der Werkstatt, wenn er schlechte Laune hat. So kannst Du ihn wunderbar fluchen hören. Das ist gut! Denn dann sind die Flüche draußen und er ist den Rest des Tages nicht mehr so grantig." "Du alte bösartige Vettel!" hatte der Oheim gemurrt. "Ich habe Alles verstanden!" Doch er zwinkerte dabei mit einem Auge, verwuschelte Theo die Haare und drückte der Muhme einen Kuss auf die Stirn. "Ich gehe jetzt Holz hacken, hilfst Du mir? Für Welpenfutter braucht es sicher ein paar Münzen. Die müssen zuerst in Deinen Geldbeutel wandern, mein Junge!" So hatte der Oheim ihm beigebracht, dass Alles, was man in der Welt fand, immer auch eine Entsprechung in einem selbst hat.

Theobrom hat plötzlich einen Geistesblitz!
Wer Ideen schenken will, muss selbst welche haben! Und neugierig sein. Neugier ist die Mutter aller Ideen! Also muss er die Muse neugierig machen. Nur - wie macht man eine Muse neugierig? Eine wirklich schwere Frage! Denn Musen sind ja seit Urzeiten in uns drin und kennen uns in- und auswändig. Jemanden neugierig zu machen, der einen schon ewig kennt, ist nun wirklich nicht einfach. Doch es gibt eine Lösung: Er muss seine Muse überraschen. Muss irgend etwas tun, was sie noch nicht kennt. Dazu muss er sich wohl selbst überraschen. Auch nicht gerade einfach! Leichter wäre es, gar nichts zu tun und so lange zu warten, bis es ihr zu langweilig wird und sie ihn mit einer Idee provoziert. Das kann allerdings ewig gehen. Denn Musen scheint die Zeit schnurz zu sein. Das hat er leider schon oft bemerken dürfen.

So bleibt wirklich nur die Überraschung!
Jetzt muss Theobrom überlegen, wie er zu Überraschungen kommt. Was irgendwie widersprüchlich ist. Denn Überraschungen kommen plötzlich und ungeplant. Das bedeutet, dass er vorerst nicht sich selbst, sondern Andere überraschen wird. Das ist einfacher. Man kann es planen!
Und doch ist man neugierig, denn man weiß nicht, wie der Andere reagieren wird. Ob angenehm überrascht oder gar geschockt. Ob gerührt oder ärgerlich. Um die Überraschung groß werden zu lassen, sollte es etwas sein, das der Andere überhaupt nicht von einem erwartet. In Theobroms Welt bedeutet das, dass er etwas machen muss, statt nur darüber nachzudenken. Nicht ganz einfach! Das wird ihn selbst wohl am Meisten überraschen! Er lächelt. Um das Ganze noch etwas zu steigern, ist es ratsam, etwas Verbotenes zu tun. Oder etwas, das keiner ihm zutraut!
Theobrom ist nämlich zuverlässig, loyal, freundlich und anständig . Berechenbar. Bis eben! Weil sich das Grinsen, das sich nun in sein Gesicht schleicht, so gut anfühlt, weiß Theobrom, dass genau das der richtige Weg ist.

Montag morgen, fünf Uhr dreißig. Theobroms Wecker fängt an zu scheppern. Die Muse reibt sich verwundert die Augen. Was ist denn in den gefahren? Um die Uhrzeit ist er doch noch nie aufgestanden. Normalerweise ist er gerade in die letzte Tiefschlafphase eingetaucht.
Huch - jetzt steht er auch noch gleich auf, zieht sich den häßlichen Morgenmantel an und schlurft in die Küche. Schaltet die Kaffeemaschine an, füllt Bohnen ein. Magenfreundliche, die eigentlich nur seine Frau trinkt und holt eine Pfanne aus dem Schrank. Unglaublich! Bisher dachte ich immer, dass er nicht einmal weiß, wo hier die Töpfe und Pfannen stehen. Bis gestern noch kam er erst in die Küche, wenn seine Frau den Tisch gedeckt und sogar seine Kaffeetasse eingeschenkt hatte. Woher kommt das jetzt? Hat er vielleicht noch eine andere Muse? Eine, auf die er eher hört, die zu ihm durchdringt? Jetzt holt er Eier aus dem Kühlschrank und Speck. Schiebt Brotscheiben in den Toaster. Halbiert zwei Orangen und presst den Saft in ein Glas. Wenn seine Frau nicht vor drei Wochen Geburtstag gehabt hätte, wäre das - zumindest für andere Männer - ein plausibler Grund für so eine ungewöhnliche Aktion. Doch so - aus heiterem Himmel? Die Muse schüttelt den Kopf. Irgend etwas stimmt nicht mit ihm. Mal sehen, wie es weitergeht! Seine Frau Anngretel wird Augen machen!

Anngretel reckt sich, gähnt und dreht sich, um sich noch ein bisschen an Theobrom zu schmiegen, bevor sie aufstehen, duschen, schnell Frühstück für ihren Mann richten und dann zügig zur Bushaltestelle marschiert.
Doch was ist das? Das Bett. Leer! Und drüben in der Küche: Geschirrklappern. Himmel! Hat sie verschlafen? Ist etwa schon Kollegenbesuch von Theobrom da? Da müsste sie aber fast bis Mittag geschlafen haben. Ein Blick zum Fenster zeigt ihr, dass gerade erst die Sonne aufgeht. Schnell steht sie auf, wirft sich im Bad etwas Wasser ins Gesicht, fährt mit der Bürste ein paar Mal durch ihre Haare, das diese nicht ganz so störrisch in alle Richtungen abstehen und schaut dann misstrauisch durch das Oberlicht der Küchentüre.
Da steht Theobrom doch tatsächlich mit der Schürze am Herd und holt mit dem Pfannenheber ein Spiegelei mit Speck aus der Pfanne. Annagretel zwickt sich in den Arm. Nein! Sie ist tatsächlich wach und ihr Gemahl stellt den Teller sogar auf ihren Platz. Jetzt wendet er sich der Türe zu.
"Den testen wir jetzt mal!" Die Muse traut dem Frieden genauso wenig wie die Ehefrau von Theo.
Im selben Moment, als Theo gerade die Türe öffnen will, klingelt sein Telefon. Er bleibt stehen und nimmt das Gespräch an. "Hey Theo, altes Haus! Hier ist Ozzi, dein alter Saufkumpan. Ich bin gerade in der Stadt und da dachte ich, ich frag mal, ob Du Lust auf ein paar Bierchen im Park hast. Ist doch gerade so ein schönes Wetter!" Theobrom nimmt das Handy etwas vom Ohr weg und schaut es verblüfft an. Dann geht ein Ruck durch ihn und er spricht in die Muschel: " Gerne, aber erst in etwa zwei Stunden. Jetzt muss ich auflegen und meine Frau wecken. Wenn wir gefrühstückt haben und ich sie zur Arbeit begleitet habe, können wir uns gerne auf einen Kaffee treffen. Ich ruf dich dann zurück!" Sagtˋs und legt auf. Schaltet sogar aus.
Muse und Ehegattin sind platt. Er selbst wundert sich auch. Seltsame Geschichten passieren, wenn er einmal seine Routine unterbricht. Auf Ozzi ist er schon neugierig. Doch wichtiger ist JETZT seine Frau. Schließlich soll sie das gemeinsame Frühstück noch genießen können, bevor sie auf den Bus müssen.
Theobrum geht zur Küchentüre, öffnet sie und - bekommt zuerst ein strahlendes Lächeln, wie er es seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen hat und dann einen Kuss. So zärtlich und leidenschaftlich, dass er ganz weiche Knie bekommt. Bevor er sich wieder gefangen hat, ist seine Frau zum Herd gelaufen und hat die vergessene Zündflamme gelöscht. Anstatt wie sonst zu schimpfen, setzt sie sich an ihren Platz und strahlt ihn weiter an.
"Mist! Eigentlich wollte er ihr ganz galant den Stuhl unter den Po schieben, bevor er den Kaffee einschenkt. Doch zum Glück unterbricht ein lautes Schnappen seine Befangenheit und er kann ihr einen frischen Toast reichen.
Am Nachmittag, zwei Stunden bevor er seine Frau frisch verliebt wieder abholen darf und nach dem Kaffee mit Ozzi, der jetzt ein erfolgreicher Verleger ist und seine Drachengeschichten in einem kostbar gestalteten Hardcover verlegen will, sitzt Theobrom an der Tastatur und tippt die ersten Worte:

JETZT
Theobrom Düllmurks ist sich sicher, dass seine Muse immer bei ihm ist. Immer! Nicht nur, wenn er Gedichte mit schrägen Reimen verbricht oder sich Kurzgeschichten Wort für Wort wie magisch in seinen Bildschirm tippen. Oder wenn seine Laune steigt, weil er eine Engelszahl sieht. Nein. Immer. Wirklich immer! Ausnahmslos. ...
It´s me!
*********ld63 Frau
8.180 Beiträge
Theobrom Düllmurks ist sich sicher, dass seine Muse immer bei ihm ist. Immer!
Wie schön, @*****ove! *love3* *spitze*
*********cht76 Mann
484 Beiträge
Ganz große Klasse! *spitze* *lach*
*****ove Mann
121 Beiträge
Themenersteller 
*danke*
*********ynter Frau
9.577 Beiträge
Er muss seine Muse überraschen.

Überraschung gelungen und ein guter Tipp *top2*
*******o_F Mann
1.640 Beiträge
Lieber @*****ove, jetzt verstehe ich die Freude der Gruppe, als du wieder durch die Tür geschritten kamst. Beeindruckend schön geschriebene Geschichte mit toller Message. Danke hierfür.
*****ove Mann
121 Beiträge
Themenersteller 
*danke*
****en Frau
18.210 Beiträge
Er ist wieder da! Wie schön!
Welcome back! Du hast gefehlt.
*****ree Frau
21.438 Beiträge
Wow, wie toll geschrieben, mit einer klasse Idee dahinter. Danke dir @*****ove
Wirklich schön, dass du wieder da bist.

*hutab*
*******tia Mann
5.093 Beiträge
Wunderschön rund, die Geschichte, Erstklassig!
Hat mich gefreut, @*****ove
*****ove Mann
121 Beiträge
Themenersteller 
*danke*
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