Schutzraum
10 Schützenpanzerwagen. Sie stehen in einer Reihe.
Bedrohlich starren mich die Geschützrohre an.
Kalter Stahl.
Hunderte Tonnen kalter Stahl.
Aufgereiht wie auf einer Perlenschnur.
Die Motoren werden gestartet.
Schwere Dieselaggregate.
Der Boden zittert.
Eine bedrohliche Atmosphäre.
Nun rollen sie langsam los.
Schwere Kampfmaschinen.
Die erste Salve.
Aus 10 Geschützrohren.
Einige Vögel suchen laut schimpfend das Weite.
Weit entfernt von den Geschützrohren schlagen die Granaten ein.
Lassen Häuser aus stabilem Beton wie Streichholzschachteln in sich zusammen fallen.
Wolken aus feinem Staub fliegen in die Höhe.
Eine zweite Salve zerstört nun das, was dem ersten Beschuss noch standhaft widerstehen konnte.
Schweißgebadet und schwer atmend liege ich im Bett.
Ist mein Traum mein Schutzraum vor der Realität?
NEIN!
Dafür sind die Bilder zu real.
Die Erinnerungen zu mächtig.
Und – das Wissen, nur einige Hundert Kilometer von mir entfernt tobt dieser Traum als brutale Realität, wird mich nie wieder verlassen.
Einen Schutzraum gibt es dafür nicht für mich.