Am Beckenrand
Am Beckenrand, ich denk ich spinne,
steht nackt ein Faun so wunderschön,
er starrt hinunter in die Rinne
mit silbergurgelnd Wassertön‘.
Schnell eile ich mit kräftgen Zügen
herbei, will ihn von nahem seh‘n
da taucht er ein, ich will nicht lügen,
direkt vor mir ist Wasserweh‘n.
Verursacht Wellen, die da schwappen
mir über Brüste, Bauch und Po,
er greift nach Beckenrandes Klappen,
und grinst mich an, ganz einfach so.
Da kann ich mich nicht länger halten,
tauch‘ vor ihm in die Flut hinab,
lasse das Wasser sprudelnd walten,
umfasse seinen Zauberstab.
Der noch versteckt zwischen den Häuten,
sich schamhaft regt und leicht vibriert,
ich schüttle ihn mit leisem Läuten,
worauf sich Grösse potenziert.
Bin fasziniert vom Wunderwerk,
das sich direkt vor meinen Lippen
entfaltet, eben noch ein Zwerg,
zeigt sich nun riesenhaftes Wippen.
Ich muss ihn mit dem Mund berühren,
obgleich der Sauerstoff wird knapp,
so mach ich es und beim Verführen,
zieht es mich fast ins Wassergrab.
Nur schnell mal atmen,
über Wasser,
ich tauche auf und hole Luft,
doch was ich seh, das macht mich blasser,
kein Faun, kein Mann, wo ist der Schuft?
Am Beckenrande hängen Schläuche,
und einer schwimmt direkt vor mir,
im Wasser murmeln Luftgeräusche,
ich schau mich um voll Lust und Gier.
Der Bademeister voller Strenge
bemerkt, dass ich leicht irritiert,
ich grins ihn an, streif sein Gehänge
mit einem Blick, leicht konsterniert.
So schwimm ich weiter meine Bahnen,
lass frische Phantasien frei,
wer weiss es schon, wer kann es ahnen,
vielleicht kommt noch ein Faun vorbei.