Eine kleine Fingerübung über wichtige Personen
der Vergangenheit und Gegenwart. Ähnlichkeit mit Personen, die ihr aus den Medien kennt, ist natürlich rein zufällig. Nein, im Ernst. Ich suche eine Personenbeschreibung für einen Bösewicht, und dabei ist dieser Querschläger herausgekommen. Danke, liebes Unterbewusstsein Die eng beieinanderstehenden Augen von Johannes Hakonsen schimmerten manchmal grün, manchmal grau - je nachdem, von wo das Licht kam. Er hatte zu lange Haare in der Farbe eines ukrainischen Straßenköters, die trotz seiner erst dreißig Jahre auf der Stirn bereits das Weite gesucht hatten und sie aussehen ließen, als wäre darunter viel Platz für Ideen, die die Welt verändern konnten. Was ein Irrtum war. Wenn irgendwo tiefgründige Gedanken in seiner Nähe auftauchten, zogen sie die Schuhe aus und schlichen auf leisen Sohlen in weitem Borgen um ihn herum.
Seine Eigenwichtigkeitsgeilheit hätte ihn eigentlich in die Politik führen müssen. Allerdings nahm sein Gesicht bei jeder Lüge die Farbe einer bayrischen Weißwurst an und damit waren auch das Kirchenoberhaupt und der Journalist für ihn gestorben. Die Atombombe zu erfinden, hätte ihm Spaß gemacht, doch die war schon in den Siebzigern ein alter Hut gewesen; in der Krebsforschung hatte man nicht noch einen Scharlatan gebraucht und Kernphysik war ihm zu kompliziert gewesen. So hatte er sich für die Geologie entschieden und er fand, dass er eine gute Wahl getroffen hatte. Versprechen auf den Fund von Edelmetallen haben immer Konjunktur und die Erde schrie nicht, wenn er ihr mit dem so ergatterten Geld den Leib aufriss.