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Topperst du noch oder isst du schon?

Topperst du noch oder isst du schon?
Am letzten Montag war ich nach vielen Jahren mal wieder zu einer Topperparty bei Valeska, der Freundin meiner Tochter, eingeladen.

Auch diesmal war ich erstaunt, welch unnütze Dinge Herr Topper wieder aus dem Ärmel geschüttelt hatte, unfassbar.

Wir, die Mütter, die erfahrenen Silberrücken, saßen im Wohnzimmer auf der Couch, die an die Wand gerückt war.
Thorben, Valeskas Freund ,hatte sich mit einem Stuhl zu uns Altmütter gesellt, da er der Topperware auch sehr kritisch gegenübersteht.

Bei jedem der vorgestellten Teile fragte er , ob es dies nicht auch in schwarz oder grau gibt oder nur in diesem pink, orange oder lila. Also, nein mit so schwul aussehenden Geräten könne er nicht arbeiten.
Die jungen Hühner saßen gackernd an einer Bierzeltgarnitur am anderen Ende des
Wohnzimmers .
Die junge Topper-Beraterin, klein , schmal , irgendwie mausgrau, stand nun zwischen diesen beiden Fraktionen und trippelte von einem Fuß auf den anderen. Sie war wohl noch nicht lange im Geschäft.
In ihrer Unsicherheit tat sie mir fast ein wenig leid. Ich habe auch wirklich nicht laut gelästert, aber irgendwie hat sie mir meine Skepsis angesehen. Sie hat sich gar nicht getraut in unsere Richtung zu schauen.

Nun ist es ja nicht so, dass ich mich je bei einem Toppereinkauf beherrscht hätte. Nein, besonders bei den speziellen Angeboten musste ja immer zugeschlagen werden. In der Tat hat sich ja auch der Wunderschüsselsatz über viele Jahrzehnte bewährt, ohne Frage.

Aber so einiges ist im Müll gelandet. Ich denke da nur an das geniale Gurkenaufbewahrungssystem, die Wurstschalen, in denen sich immer ekliges Kondenswasser sammelte und diesen merkwürdigen Topf mit Siebeinsatz. Ich habe bis heute nicht verstanden, wozu dieses sündhaft teure Produkt eigentlich gut sein soll. Anderes konnte wenigstens noch als Angelzubehörkasten dienen oder zur Aufbewahrung von abgebrochenen Buntstiften, bevor es dann samt Buntstiften entsorgt wurde.
.
Als erstes sollte Thorben mit dem wunderbaren Ruck-Zuck-Mix-Fix ein Sahnetopping herstellen, er hat dann leider einmal zu lange gekurbelt, und schwupp-die-wupp hatten wir Schokobutter, diese konnte man dann wegwerfen.

Aber unsere Topperberaterin hatte vorsichtshalber schon was vorbereitet, denn erfahrungsgemäß passiert das öfter, verkündete sie. Super Verkaufsstrategie ! Thorbens Mutter und ich konnten uns das Lachen nur schwer verkneifen.

Dann hat sie uns eine Schokoreibe vorgeführt, wobei sie den Deckel nicht mehr aufbekam und sich einen Fingernagel abbrach. Valeska musste ihr dann einige Hilfsmittel aus der Küche besorgen. Endlich gelang es dann mit dem Stil eines Löffels.

In der Mikrowelle wurde jetzt ein Pudding zubereitet, sehr praktisch! Zuerst im Mix-Fix
Puddingzutaten mixen und dann ab in den Küchen-Chef, welcher dann in der Mikrowelle
platziert wurde. Nach zwei Minuten musste man den Küchen-Chef wieder entnehmen, öffnen und rühren, nach vier Minuten die gleiche Prozedur noch einmal und dann nach 3 Minuten entnehmen. Jetzt noch mal vier Minuten ruhen lassen. Auf meinem Induktionsfeld dauert das mit Hilfe eines einfachen Topfes gerade mal halb so lange.
Die Topperberaterin war sehr glücklich, dass das so gut funktioniert hatte, denn je nach Mikrowelle könnte der Inhalt auch schon mal überkochen und sich in die Mikrowelle ergießen. Was für eine Sauerei! Diese Bemerkung war ja jetzt auch nicht gerade ein Verkaufsargument.

Dann wurde ein Omelette zubereitet. Alle Zutaten ruck-zuck in den Mix-Fix, kräftig schütteln, in die schicke, flache Schwuppdiewupp füllen und ab damit in die Mikrowelle, bei 360 Grad für 8 Minuten. Auf dem Herd in der Pfanne würde dies höchstens 4 Minuten benötigen, aber man muss in dieser schnell-lebigen Zeit auch mal wieder Mut zur Zeitverschwendung haben.

Was soll ich sagen? Das Omelett war sehr hoch, sehr fest, sehr geschmacklos und die Konsistenz einzuordnen zwischen Speckmaus und Radiergummi. Alle waren froh, dass man nur einen kleinen Bissen probieren musste. Auch diese Vorführung hat mich sehr überzeugt, nämlich von der Sinnlosigkeit des Schwuppdiewupp.

Als nächstes wurde auch noch ein Universalhäcksler mit Zugsystem vorgeführt. Ganz tolle Sache! Man zerteilt eine Paprika in nicht zu große Stücke , ab damit in den Hackepeter,
setzt dann den Deckel drauf und zieht nun ein paar Mal kräftig an dem freien Ende der im Deckel zusammen gerollten Schnur.
Siehe da, die Paprika wird in kleine dreieckige Stückchen, größere Bröckchen, Saft und Paprikamatch verwandelt.
Bevor man diese nicht homogene Masse wie auch immer entsorgt, gilt es den Hackepeter zu reinigen.
Das Schüsselchen ist sogar spülmaschinenfest, die
Schneidevorrichtung natürlich nicht, muss man per Hand spülen und besondere Freude macht der Deckel mit dem Zugsystem. Den kann man gaaaanz leicht auseinanderbauen , die Schnur muss auseinandergezogen und getrocknet werden, damit sie nicht schimmelt oder porös wird.
Anschließend wurde der Deckel dann wieder fachgerecht zusammengebaut, was dann leider etwas länger dauerte.

Nachdem nun auch noch eine Kasserolle für 140 Euro vorgeführt wurde, ich aber wirklich nicht verstanden habe, wo der Vorteil zu einem Bräter oder einer einfachen feuerfesten Glasschüssel mit Deckel liegen soll, ging die Vorführung zu Ende und es sollte fleißig bestellt werden.

Eine Freundin von Valeska, die gerne lauthals zu allem frisch von der Leber weg ihre Meinung kundtut, rief dann ganz laut:“ Ne, ich pack dann schon mal mein Gastgeschenk ein. Den Bestellzettel brauche ich nicht. Das kann ich alles nicht brauchen, wirklich nicht.“

Leider fand sich auch niemand, der die nächste Veranstaltung machen wollte. Mich hat die junge Dame erst gar nicht gefragt, weiß gar nicht warum.
Vielleicht hatte sie meine heftigen Handzeichen und mein Kopfschütteln in Richtung meiner Tochter bemerkt , als sie die jungen Damen zum Kauf des Rührbesens als Sonderangebot aufforderte. Dieser Rührbesen ist so virtuos im Kochtopf wie ein Holzklotz. Noch nicht mal beim Kuchenbacken im Sandkasten war er sehr hilfreich.

Ob man es glaubt oder nicht, aber auch diesmal habe ich wieder für 60 Euro bestellt. Eigentlich weiß ich gar nicht mehr, was ich genau bestellt habe.
Ach ja, einen neuen Deckel für den Eidgenossen, den ich schon seit Jahren nicht mehr benutze. Die Deckel haben bei mir auch immer die unangenehmen Eigenschaft,sich in Luft aufzulösen. Ich glaube , ich werde ihn auch mit Deckel nicht benutzen. Vielleicht schenke ich ihn dann meiner Tochter.

Zu guter letzt gab es dann noch eine ganz tolle Überraschung. Freudestrahlend teilte uns
Frau Topperin mit, dass heute ein ganz besonderes Highlight anständ.
Wir hätten die einzigartige Möglichkeit, falls wir der zehnte Anrufer seien, einen Besuch im Topperhaus in Krefeld zu gewinnen. Dort würden uns sämtliche Produkte vorgeführt und wir bekämen sogar jeder ein Gastgeschenk.
Thorbens Mutter zu mir: „Bloß nicht, da habe ich ja gar keine Lust zu. Das ist ja dann wie eine Kaffeefahrt ohne Reise.“
Valeska rief dann dort notgedrungen an und was soll ich sagen, oh welche Freude , wir waren der zehnte Anrufer.
Das wurde wahrscheinlich jedem Anrufer gesagt. Die arme Gastgeberin, niemand wollte mit ihr dorthin fahren, nur meine Tochter als gute Freundin erklärte sich bereit, war nur so semi-beglückt.

Wie sieht es aus, hat keiner von euch Lust eine Topperparty zu machen? Es gibt auch tolle Geschenke und wunderbare Kochtipps. Das Omelette kann ich wärmstens empfehlen.😉
******ier Frau
36.532 Beiträge
Ich frage mich gerade, ob du wegen den Rechten / wegen dem eingetragenen Namen aus dem u ein o gemacht hast oder ob du dich verschrieben hast.

Ich meine, das wissen wir alle, dass es Tupperware heißt, und NICHT Topperware.

*omm*

Unabhängig davon: witziger Text! *lach*
wolfsgier
Danke für das Kompliment.
Ja, das stimmt, ich habe im kompletten Text das u durch ein o ersetzt. In diesem Forum hier wäre das wahrscheinlich nicht nötig gewesen.
Solange man den Markennamen nicht identisch übernimmt, kann man wohl nicht wegen Geschäftsschädigung belangt werden. Ein befreundeter Journalist gab mir den Tipp
Liebe Grüße
Mata
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