Geschichtenspiel_Teil_41

Into, Du hast mich wieder in den Bann gezogen!

Danke, Ihr Lieben!

Vor ein paar Tagen erzählte mir ein lieber Freund, der gut und viel fotografiert, die absurde Lebensgeschichte von Bernd Becher, der in seinem roten VW-Bus durch Europa und Amerika fuhr, um alte Kohleöfen und Industrieanlagen nur in Abwesenheit von Sonne nach strengen Auflagen zu fotografieren ... und auch noch eine Frau an seiner Seite hatte, die diese Passion mit ihm teilte.

Wir haben herzlich gelacht! Und dann musste ich einfach recherchieren, weil ich so neugierig auf diesen Mann geworden war... Das ist dann letztlich dabei herausgekommen.

Freut mich sehr! Anscheinend ist mein kleines Experiment geglückt.

Feine Story!

... beschrieben!

Das Feine, Vergängliche, Betrachtenswerte, das Begehrenswerte nackter Formen, die Anziehung. Nicht nur der Personen, auch im sogenannten „objektiven Blick” der beiden Großen der Sachfotografie auf die Zeugen der Industriekultur.




Gefällt mir sehr, „Komplizin” ,-) IntoTheWild63 (... liebe solche Themen, das ist ja klar)


| Nyxe
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Es gibt mindestens zwei sehr gute filmische Dokumentationen über die Hillers und den „objektiven Blick” in der Fotografie. Nenne hier nur die Titel, man findet sie damit aber leicht auf Youtube, wenn man mag:

Düsseldorfer Fotoschule - Die neue deutsche Objektivität
Bernd und Hilla Becher – Kontaktabzüge (Arte-Dokumentation)

@ IntoTheWild63

Du trägst mich mit deiner einfühlsamen Geschichte fort. Fort, in eine andere Welt. In die Welt des Bernd Beckers, die mir wohl bekannt, jedoch ein wenig in Vergessenheit geraten ist.

Dafür danke ich dir.

Tom (the Sun)

Auf mehrfachen Wunsch: Hier noch die offizielle Erläuterung, was ein Selfieautomat ist😉

http://www.der-postillon.com/2016/09/selfie-automat.html?m=1

Au weia.

Was es nicht alles gibt!

Der Postillon. Na,klar!

Herrlich!

Ich möchte wetten, es gibt einige Jugendliche, die tatsächlich so denken.

Ich liebe diese lost places!

Sehr feine Geschichte, in der Du uns an die Hand genommen und in die alte Werkhalle geführt hast

Dr. Dr. Till Breitmach startete dieses Jahr das erste Mal und außer Konkurrenz bei der alljährlichen Surf-Regatta. Sein Adlatus Wim Storm dagegen ist ein Profi, der schon oft den ersten Platz belegt hat. Zwischen den beiden Arbeitskollegen kam es im Vorfeld zu einem Geplänkel. Till, beschuldigte Wim der Alefanz und dieser empfahl ihm, er solle doch als Beobachter mitmachen. So kam es dann zu dieser eher ungewöhnlichen Teilnahme.

Das erste Drama zeichnete sich schon ab, als Till sich nur mit äußerster Anstrengung in seinen XXL Neopren zwängen konnte. Der Reißverschluss blieb offen und gab volle Einsicht auf seine respekteinflößende, behaarte Wampe.
Saumselig trudelte er als letzter am Startpunkt ein und verschwand dann noch in einem Selfieautomat, um das Ereignis für die Nachwelt zu dokumentieren.

Wider Erwarten und zum Erstaunen der Zuschauer legte er einen passablen Start hin und reihte sich im Mittelfeld ein. Irgendwie und mit viel Glück schaffte er es mitzuhalten und auf dem Brett zu bleiben.
Kurz vor dem Wendepunkt erfasste dann eine steife Brise sein Segel und er schoss geradezu aus dem Windschatten heraus, nach vorne. Mit stolz geschwelltem Bauch überflügelte er sogar den führenden Wim und zog höhnisch grinsend an ihm und der Wendemarke vorbei. Jetzt nahm er richtig Fahrt auf und des Sieges sicher, schaute er nicht mehr zurück. Die Kontrolle hatte er längst verloren, aber Hauptsache er blieb oben und niemand überholte ihn.

So kam es dann, dass er quasi ungebremst über die Brandung, auf die Dünen des FKK Strandbads zubügelte. Sein sehenswerter Abflug endete im nächsten Sandhaufen und vor den Füßen einer erschrockenen Dame.
Mit dem Geschick eines gestrandeten Seelöwen wühlte sich Till aus dem Sand hoch und deutete eine artige Verbeugung an:

"Gestatten, Breitmach.."

Entsetzt und mit angewiderten Blicken sprang die Frau auf und lief laut schimpfend zur nahegelegenen Duschkabine. Erstaunt schaute Till hinterher und war der Annahme sie würde Bescheid geben, dass er als Erster gelandet war. Statt dessen sah er sie nur kurze Zeit später, mit einem Leuwagen bewaffnet und weiteren Badegästen im Schlepptau auf sich zukommen.

Die hüpfenden Büsten und Schlegel der Meute machten ihm Angst und mit Panik in den Augen zog er es vor zu retirieren.

So, oder ähnlich, stand der Artikel am nächsten Tag als Nachlese zur Regatta im Wochenblatt und Dr. Dr. Breitmach bekam mehr Platz (und sogar ein Foto) als sein Kollege und Sieger Wim Storm.

@****ris
3/9/17

Liebe Damaris,
Hast Du mich etwa heimlich beim Surfen beobachtet?
Köstlich, diese Sportreportage..👍😊

...
... hab ich Kopfkino der besonderen Art!

Danke, Damaris23, für die Zwerchfellattacke am Nachmittag!

... die neuen acht Wörter für eure Geschichten ...

knattern
Lachanfall
Affenbrotbaum
knochentrocken
Zwergplanet
tropfenweise
dolmetschen
Äquatortaufe

Viel Vergnügen damit!

... da etwa Saint-Exupéry

Heute gab es in der Gruppe "Bad Weisheit" in der sog. "Rauferecke" eine Szene, in der Luccio gar nicht gut aussah. Jetzt heult sie sich bei ihrer Freundin aus ...

Luccio
Tati, Tati! Stell dir vor, was mir passiert ist! Du glaubst es nicht!
Ich musste mich heute von den Mitbürgern kielholen lassen!
Ich wollte doch nur einen vergnüglichen verbalen Schlagabtausch
Anfangen, in dem ein Lachanfall den anderen ablöst. Doch dann …

Tati
Nun mal langsam und immer der Reihe nach. Das musst du mir
Schon ein wenig verdolmetschen. Was wolltest du denn in Kiel
Holen lassen? Dass du in der Rauferecke warst, hab ich ja schon
Mitbekommen. Du wolltest mit einer streiten und sie nicht mit dir?

Luccio
Nichts in Kiel holen! Kielholen, kielholen! Schon mal was von
Einer Äquatortaufe gehört? So hab ich mich heute gefühlt!
Haben mich so richtig eingetunkt und unterm Kiel durchgezogen!
Dabei wollte ich doch nur ein wenig Leben in die Bude bringen!

Tati
Jaaa, sowas in der Art hat mir einer per PN brühwarm und
Knochentrocken durch den Äther geknattert! Tropfenweise
Kam er mit der Story raus, wie unser Zwergplanet im JOYall
Dich als Äffchen auf dem Affenbrotbaum hat hängen lassen!

Luccio
Furchtbar lustig! Weißt du was? Die können mich mal alle
Von hinten bewundern! Werde mich in Zukunft auf meine
Sketche beschränken und aus den seriösen Gesprächen
Der Erwachsenen raushalten! Das haben sie davon!

(c) luccioladagosto 03.09.2017

nicht mal aus dem Hades, äh Himmel bekommt frau Beistand. Ein Windjammer ist das...

knattern•
Lachanfall•
Affenbrotbaum•
knochentrocken•
Zwergplanet•
tropfenweise•
dolmetschen•
Äquatortaufe•

Wieder einmal ist der Krieg ausgebrochen und die zwei gegnerischen Parteien stehen sich gegenüber. Zankapfel ist der Affenbrotbaum mit der einzigen Wasserquelle weithin, der in der Mitte beider Territorialgebiete wächst. Es wäre einfach hier zu teilen, aber die allgemeine Gier lässt dieses nicht zu. Sie sprechen die gleiche Sprache, aber verstehen sich trotzdem nicht, oder falsch. Alle Versuche zu dolmetschen und zu klären schlagen fehl. Die einen ballern tumb mit "Dum-Dum-Geschossen", die anderen knattern wild mit ihren Maschinengewehren herum.
Dabei befinden sie sich alle auf einer Außenstation, auf dem Zwergenplaneten Ceres, dessen knochentrockene Hitze sich tropfenweise auf ihrer Haut kristallisiert.
Wasser ist hier kostbarer als Diamanten und andere Edelsteine, daher gilt eine Reise zur Erde, inklusive der anderswo gefürchteten Äquatortaufe, als das teuerste und seltenste, das jemand sich vorstellen kann. Ein Highlight, das den Erdlingen wohl nur einen Lachanfall entlocken würde. Man darf mit Recht gespannt sein, wie lange es wohl dauert, bis sich alle gegenseitig eliminiert haben und der Affenbrotbaum der Gewinner ist?

Damaris 4/9/17

Eine nicht einfache Aufgabe und ja auch schon zweifach gelöst, nichtsdestrotrotz werde ich das Wagnis angehen und mich heute Abend damit befassen.

Heute abend war irgendwie gerade eben, lach, einer Eingebung folgend liegt die Geschichte vor mir, halbwegs leserlich auf einem Blatt Schmierpapier, aber jetzt erstmal zur Arbeit , das Posting dann heute abend.

„Laaht juch nå nehmån gaahn!“

Als Grange durch die Tür in den Nebenraum trat, erkannte er Guiseppe wieder. Wie kam der hierher? Stumm zeigte der lange Plattdeutsche auf einen Blechstuhl an der groben Tafel und der Kommissar setzte sich zusammen mit den anderen.

Ein Unbekannter mit wirrem Haar räusperte sich und begann auf Deutsch:

„Wir sind eine Untergrundorganisation der kleinen Völker in Europa. Zu uns zählen Iren, Schotten, Bretonen, Basken, Katalanen, Sorben, Friesen, Mecklenburger, Kaschuben, Färinger, Samen... Habe ich welche vergessen?“

Der kurze Plattdeutsche fügte mit knattern in der Stimme lächelnd: „Pommern“ hinzu und schwieg dann wieder.

„Unser Ziel ist es, dass Europa wieder vielfältiger wird und menschennäher. Unser Feind ist die Globalisierung und deren Vertreter, also jeder Unternehmer, der seine Produktion am angestammten Standort aufgibt, um woanders billiger zu produzieren. Sie, das wissen wir aus sicherer Quelle, sind ein exzellenter Ausdemwegräumer, und deswegen sind sie unser Mann!“

Grange hatte selbst das Gefühl, dass er nicht intelligent schaute, beinahe hätte er einen Lachanfall bekommen. Wie sollte er das seiner Herrin erklären, dass er jetzt auf zwei Hochzeiten tanzte?

Der Wirrhaarige schien seine Gedanken lesen zu können und sagte knochentrocken: „Deine andere Auftraggeberin ist im Bilde und einverstanden. Es ändert sich nichts, außer, dass Du ein bisschen mehr zu tun hast! Aber: Du wirst Deine Aufgaben eine nach der anderen erfahren, quasi tropfenweise. Wir benennen Dir hier Deine erste Kontaktadresse, Du fährst dorthin, nennst die Parole und dann bekommst Du Dein Ziel genannt!“

Der Kommissar fragte: „Wie lautet die Parole?“

„Du sagst Affenbrotbaum und die Antwort muss Zwergplanet sein!“

Ach, auch hier, bei diesen finstren Räubern stand Saint-Exupéry hoch im Kurs. Grange grinste und dolmetschte schnell für einen Bretonen, der verständnislos schaute und den er auch nur an seinem „écu d'hermine“-Aufnäher am Parka erkannt hatte. Wieso schwirrte ihm ständig das Wort „Äquatortaufe“ durch den Kopf? Er hatte keine Zeit darüber zu grübeln. Plötzlich standen die flachen Cidre-Schalen auf dem Tisch und alle Verschwörer stimmten den „son ar chistr“ an. Flasche um Flasche wurde entkorkt, und nach der sechsten Schale sprach der Kommissar auch fließend Gälisch.

Am nächsten Morgen wachte er, reichlich verkatert, auf einem Parkplatz weit außerhalb von Lyon auf.

Genial!

ruft

Luccio