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Geschichten-Spiel Part 5

großartig!
Liebe Conny,
da denkt man die ganze Geschichte lang an einen netten etwas pummeligen Jungen, der langsam heranwächst - hätte sich ja was entwickeln können ( sabber..) und dann ist es das Hausschwein!
ich musste so lachen!!!!

Und sehr schön geschrieben...
eine Freude.

Claudia
****mas Frau
3.500 Beiträge
Tja...
So kann man sich täuschen. *zwinker*

Danke und liebes Grüßle

Conny
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Lach...
...eine bezaubernde Geschichte, liebe Conny! Seltsamerweise dachte ich an einen Dackel, der immer fetter wurde! Keine Ahnung, warum!

Ich mag es, wie unauffällig die 8 in Deinen Geschichten erscheinen!

Gruß und Kompliment
Christine
****mas Frau
3.500 Beiträge
Pruuust
An einen Dackel? *haumichwech*

Na ja - warum nicht?

Liebes Grüßle
Conny
oje!
ein adipöser Dackel, ein zarter Hamster, ein schlachtreifes Hausschwein...
wir eröffnen hier einen Streichelzoo....

morgen abend gibts wieder neues Futter - diesmal kommen die neuen Worte von RedBitch.

groar!
Claudia
*****_fl Mann
7.301 Beiträge
morgen abend gibts wieder neues Futter - diesmal kommen die neuen Worte von RedBitch.

...und dann werde auch ich mich wieder einklinken!
FÄÄÄHRSPROCHÄN!
**********Engel Frau
25.343 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich hoffe, dass mir dann auch mal wieder was einfällt... seufz...
********enta Frau
17.725 Beiträge
Es war ein regnerischer und sehr stürmischer Nachmittag. Schade, denn grad war ich auf dem Weg zu IHM, dem Verursacher meiner Herzklopfen, und hatte im nahe gelegenen Wäldchen ein erotisches Picknick - eine kleine kulinarische Weltreise - mit Erdbeerbowle, Hummer, Geflügelsalat, Magentropfen und Oldies von Pussycat geplant.

An seinem Landhaus angekommen, schloss ich die schwere Haustür auf, betrat die Eingangshalle und erschrak - ich erwischte ihn auf frischer Tat beim Unfug mit seiner alten Rubberdoll aus seinen Single-Zeiten. Diese ausgenudelte Gummi-Mechthild ließ ich schnell in der Abstellkammer verschwinden. Dann wandte ich mich IHM wieder zu - diesem Traum meiner schlaflosen Nächte...

Im Kaminzimmer prasselte das Feuer, die alte Pendeluhr schlug Mitternacht, der Champagner perlte bereits in den Gläsern und unser Picknick fand auf dem dicken Fell vor dem Kaminfeuer statt. Er schlürfte etwas Bowle und eine Erdbeere aus meinem Bauchnabel, ich fädelte Ananasringe auf seine "Zündschnur". Als ich kurz darauf ein Ananasstückchen abbiss, gab es kein Halten mehr. Ohne große Startverzögerung fielen wir übereinander her - das Picknick war vergessen - es gab nur noch Dessert... bis zum frühen Morgen.

Wir sündigten soooo viel in dieser Nacht, dass ich unseren Dorfpfarrer bei nächster Gelegenheit um Absolution meiner Sünden bitten sollte.
*rotwerd*
ui!
Da hat Lady Magenta aber leider nicht aktuellen 8 Worte erwischt!

Ja, ja ich weiß - das ist für manche Neueinsteiger nicht ganz einfach zu erkennen...
(ist mir selber ja auch schon mal passiert)

Also:
Jeden Sonntag abend um acht gibt es hier neue acht Wörter (in knapp zwei Stunden also).

Dann gleich auf ein Neues! ( das war nämlich ne gute Geschichte)

lg
Claudia
die neuen 8
Und hier sind sie:
diese Woche von RedBitch, taufrisch, pünktlich und wie immer eine echte Herausforderung!


Bräunungscreme
Migränetabletten
Highheels
Los Angeles
Strafzettel
Kindergeburtstag
Eifersucht
Tango


Haut in die Tasten....
es grüßt,
cazyz
****ra Frau
2.916 Beiträge
Kalle, die 2.
Schweißgebadet und stöhnend saß Kalle noch immer auf der Schüssel und hörte den Applaus im Fernsehen, der das Ende der Quizshow verkündete. Nun, was Larmoyanz bedeutete, würde er jetzt wohl doch im Wörterbuch nachschlagen müssen. Mit wackeligen Knien stand Kalle vorsichtig von der Brille auf, die eklig an seiner feuchten Haut kleben blieb und immer mit einem schrecklichen Scheppern zurück auf das Porzellan knallte. Schulter zuckend schlich er, nach der notwendigen Benutzung des Klopapiers und Spülung drückens, zum Spiegelschrank und erschrak, als er seine hervorquellenden, blutunterlaufenen Augen betrachtete. Mit seinen schwieligen Fingern öffnete er die rechte Spiegeltür, packte die abgegriffene Packung seiner Migränetabletten und drückte sich zwei davon in die Hand.
Halbvoll füllte er sein kalk überzogenes Zahnputzglas und spülte die zwei trockenen Tabletten runter. Laut rülpsend grinste er sich im Spiegel zu, kratzte sich am langsam kahl werdenden Hinterkopf und sah beiläufig auf den urwaldähnlichen Haarwuchs in seinen Achseln.
„Die Haare müsste man sich transplantieren lassen, dann hätt ich keine Sorgen mehr, daß mein Schädel immer kahler wird“ jammerte Kalle vor sich hin.
Gedankenverloren drehte er die zerquetschte Tube mit der Bräunungscreme zwischen seinen wurstigen Fingern. „Die muß ja auch schon Jahrzehnte alt sein“ nuschelte Kalle.
Seine Gedanken flogen zurück in der Zeit, als er eine Zeit lang in Los Angeles wohnte, in seiner Sturm und Drang Zeit. Ächzend plumpste er auf sein Sofa und hing den guten alten Zeiten nach. „Mannomann, waren das noch Zeiten, als die Frauen eifersüchtig wegen mir wurden“ und mit wehmütigem Blick kratzte er sich ausgiebig zwischen den Beinen. Seine Schießerfeinripp hatte sich irgendwie zwischen Oberschenkel und Familiendiamanten gequetscht und zog nun unangenehm an den krausen Haaren. Mit verzerrtem Gesicht zog er vorsichtig an dem Stück Haut, was er erwischen konnte und spürte dann erleichtert, daß sich alles wieder richtig sortierte. „Irgendwo muß ich doch meine HighHeels haben, als wir die Transenbars damals unsicher machten, sogar einen Strafzettel haben wir damals bekommen, weil wir auf den Straßen im Flitterkram rumrannten“ rief er sich mit einem schiefen Grinsen ins Gedächtnis.

Laut quietschte das Sofa, als er seine Bierkugel an den Rand schob und sich auf seine Beine quälte. Kalle schlurfte zum Wandschrank, zog an der kleinen Kette, die von der Birne herabbaumelte und begann zu kramen. „irgendwo müssen die doch sein“ keuchte er, als er die zahllosen Kartons öffnete, schloß und weitersuchte. In einer unscheinbaren Kiste fand er das, was er suchte. Und noch viel mehr. „Stimmt ja, diesen Fummel hab ich ja auch noch“ kicherte Kalle vor sich hin. Die paar Bier zeigten wohl auch noch eine andere Wirkung, als nur eine Verdauungsfördernde. Er schnappte sich den ganzen Karton und eilte damit ins Schlafzimmer, vorbei am dröhnenden Fernseher. Der konnte ihm in diesem Moment echt gestohlen bleiben, wollte sich aber nicht die Mühe machen, ihn auszuschalten. So lief er in ungeminderter Lautstärke weiter.
Kalle kippte den Inhalt der Kiste auf sein Bett, zog sich nackt aus und schlüpfte zuerst in die Netzstrapse. Auf einem Bein wackelnd packte er es grade noch, sich aufs Bett fallen zu lassen und doch lieber in sitzender Position die Strümpfe überzuziehen. Mit einem klimpernden Augenaufschlag lächelte er über seine Beine, die aussahen wie Salami in einer zu engen Netz-Haut. Kalle beugte sich vor, schnappte sich die lilafarbenen HighHeels, beugte sich vor um in sie reinzuschlüpfen. „ich sollte echt abnehmen“ stöhnte er, als erspürte, daß sein Kopf langsam aber sicher, in dieser Haltung nach vorn gebeugt, in eine rote Bombe anschwoll, gefährlich dem Platzen nahe. Sein Ranzen wölbte sich dermaßen unter sein Kinn, daß es ihn zu ersticken drohte, sein männliches Teil dagegen schien sich in seinen Unterkörper regelrecht einzuziehen. Sicherheitshalber petzte er seinen Hinterausgang zusammen, denn das Rumoren war noch nicht ganz verschwunden.

Er beugte sich nach dem Schließen der winzigen Schnallen an den Riemchen der Heels weit zurück und veratmete erst mal die Sternchen, die vor seinen Augen flimmerten und Karussell fuhren. „Für Männer könnten die wirklich dickere Riemen anschaffen“ nörgelte Kalle. Doch konzentrierte er sich auf den Rest, der auf seinem Bett lag. „Boooaaahhh, der geile Minirock, ob ich da noch reinpasse?“ Hastig grapschte er nach dem Latex-Teil und schlüpfte von oben durch das Teil. Er kam früher auch immer am besten damit klar. Ächzend stand Kalle nun auf, hielt die Luft an, als das Latex auf seinen dicken Oberarmen kleben blieb. Er zog heftig an dem Bund, doch es haftete so fest, daß es wieder zurückschnalzte und direkt unter Kalles Nase auf die Oberlippe schnalzte. Sofort spürte er sie anschwellen. Fluchend stöckelte er zum Spiegel in der Schranktür und sah die krebsroten Lippen in seinem schweißbedeckten Gesicht.
Wenn er etwas von sich behaupten konnte, dann, daß er hartnäckig war, dacht Kalle. Er hatte die Puderdose zwar in der Kiste gesehen, doch vergessen, daß es für das Latex war. Etwas morsch schien es schon zu sein, nach all den Jahren, stellte er fest, doch er gab nicht nach, zog und zog.
Wieder schwoll seine Birne an, als er das enge Röckchen nun über seinen Wanst zog. Gleich, gleich hab ich es geschafft – hechelte er in Gedanken. Noch einmal hin und her, über die Hüften und dann müsste es richtig sitzen.
Keuchend betrachtete er sich nun im Spiegel. Drehte sich zur Seite, von vorn, von hinten. Prustend schoß ihm der Teufel ins Hirn: „so und jetzt noch schminken und die rosa Perücke“
Auf den Heels zu laufen erforderte seine ganze Konzentration, es begann sofort auf seinen Hinterbacken zu kleben, bei jedem Schritt waberte das Fett mit, sein Bauch fühlte sich an, als wäre er mit Folie überzogen. Die kleine Stofftasche mit der Kosmetik war noch gefüllt. Hellblauer Lidschatten, lange künstliche Wimpern, glitzernd-rosa Krallen-Fingernägel. Gedankenverloren motzte er sich auf, während er auf dem kleinen Hocker saß, den er normalerweise immer nutzte, um draufzusteigen, wenn er etwas auf seinen Schrank verstauen wollte.

Kalle summte die Musik aus dem Fernsehen mit, irgendeine Musiksendung trällerte lautstark vor sich hin. Zufrieden betrachtete er sich im Spiegel, die langen Wimpern wippten bei jeder Augenbewegung mit. Die Perücke saß etwas schief, und auch ungekämmt umrahmte sie seine dicken Backen. Es tönte ein Tango aus den Lautsprechern der Glotze, als er sich entschloß nach den Takten seine Hüften zu wiegen, um sich dabei im Spiegel zu beobachten. Das Pochen in seinen Lenden war angenehm, „schon lange nicht mehr gespürt“ lechzte Kalle in Gedanken.
Träumend wiegte er seine Hüften hin und her, warf lasziv seinen Kopf in den Nacken, als gellende Schreie ihn aus dem Takt brachten. Sein Kopf flog auf die Seite, aus der die Schreie kamen, er stolperte in den hochhackigen Stelzen über den Hocker, seine Knöchel knickten schmerzhaft um, er konnte sich grade noch abfangen und in die entgeisterten Gesichter seiner Nachbarin samt Kinderschar blicken. „Ääää, die Tür war nicht abgeschlossen, wir hörten den Fernseher, doch Sie reagierten nicht auf das Klingeln, ähm, und so, also, ja, da dachten wir, ähm.. wir haben einen Kindergeburtstag, und wollen eigentlich nur Bescheid geben, daß es eventuell lauter werden könnte.. ähmm..“
noch während die arme Frau verlegen vor sich hinstammelte, sich schützend vor die Kinder schob, die grinsend neugierig immer wieder den komischen Mann vor sich anstarrten, spürte Kalle verzweifelt, wie auf der Rückseite seines Hinterns das morsche Latex begann, sich von unten aufzulösen. Der Riß lief unaufhaltsam nach oben, und mit einem flappenden Geräusch, wie bei einer Gummischleuder, flog das winzige Teil mitten auf die Gruppe der wortlos starrenden Kinder zu….
****mas Frau
3.500 Beiträge
Aua - Sanitöter....
Ich hab Bauchweh vor Lachen...... *haumichwech*

Dein Kalle ist einfach Spitze. *spitze*
Ich seh ihn regelrecht vor mir, wie er sich plagt und schwitzt und am Ende entgeistert diesem fliegenden Etwas hinterher starrt. *ggg*

Genial beschrieben
Conny
„Is hier Kindergeburtstag, oder was?! Komm mal runter, Alter, komm mal klar!“ schrei ich ihn an und schmeiße ihm erst meine High heels an den Kopf, die praktischerweise griffbereit liegen, und bespritze ihn dann mit meiner Bräunungscreme. „Verdammt, verpiss dich aus meiner Wohnung und komm erst wieder, wenn du keine Fünf mehr bist, du Vollidiot!“

Für wen hält sich der Kerl?! Wenn es für Eifersucht Strafzettel geben würde, dann wäre dieser Trottel sicherlich dafür verantwortlich, dass der halbe Regenwald abgeholzt werden muss. Steht hier rum, nörgelt über alles und jeden, is mit nix zufrieden und verlangt von mir, dass ich den Tango-Kurs aufgebe, weil mich da angeblich fremde Männer betatschen würden. Aber der Herr darf nach Los Angeles fahren und sich da amüsieren oder was! Angeblich hat er da den ganzen Tag im Büro über den Akten gesessen und hätte von der Stadt nichts zu sehen bekommen…und die nahtlose Bräune wäre eine Nebenwirkung seiner Migränetabletten! Was bildet der sich eigentlich ein und für wie dumm hält er mich?

Die Tür fällt hinter ihm lautstark ins Schloss. Ich reiße sie wieder auf.
„Merk dir eins: wenn hier jemand die Tür knallt, DANN BIN ICH DAS!“
Ich möchte das Kalle im Mr.Bean-Stil verfilmt wird! Das wird der absolute Renner!!!!! *meinheld*
****mas Frau
3.500 Beiträge
Hey Fleckchen,
... ich hoffe, Du hast mit Deinen Schuhen wenigstens getroffen.

Ich schmeiße in solchen Fällen immer 5 Meter daneben und fege im Zweifelsfall auch noch die Blumenvase vom Tisch. *gr3*

Dafür hätte ich ihm seine Migränetabletten wahrscheinlich noch anal verabreicht, bevor ich ihn rausgeschmissen hätte. *ja*

Gut gemacht *top*

Conny
Ich treffe IMMER!...*lach*...und Blumenvasen hab ich Gott sei Dank nicht...hab ja auch niemanden, der mir Blumen schenkt...*jammer*...die Geschichte hat mir mal wieder richtig Spaß gemacht, das is so unheimlich befreiend! Ich rechne da immer noch mit meinem ollen Ex ab, wenn ich sowas schreibe...da platzen wahre Adern, im schriftstellerischen Bereich, mein ich natürlich...und dem würde ich auch gerne was anal verabreichen...vielleuicht hab ich ja nochmal irgendwann die Gelegenheit dazu...*kicher*
@Fleckchen
Ich treffe IMMER!...*lach*...und Blumenvasen hab ich Gott sei Dank nicht...hab ja auch niemanden, der mir Blumen schenkt...*jammer*...die Geschichte hat mir mal wieder richtig Spaß gemacht, das is so unheimlich befreiend! Ich rechne da immer noch mit meinem ollen Ex ab, wenn ich sowas schreibe...da platzen wahre Adern, im schriftstellerischen Bereich, mein ich natürlich...und dem würde ich auch gerne was anal verabreichen...vielleuicht hab ich ja nochmal irgendwann die Gelegenheit dazu...*kicher*

Hm ja... und das merkt man. Mir kommt Dein Text eher wie ein Auszug aus einer Geschichte vor, eine interessante Szene, aber keine vollständige Geschichte. Da streiten sich zwei. Ja und?
Sorry, wenn ich als Neuling gleich so kritischen Senf dazu gebe... Ich werd nachher mal gucken, ob ich nicht auch Zeit finde, hier meine Version der Geschiche der allgemeinen Kritik auszusetzen *zwinker*
@Lysira
Boah, Du schreibst richtig gut. Dein Kalle kommt richtig plastisch rüber, das gefällt mir sehr, sehr gut. Du schreibst so schön "malerisch".

Ich hab ein bisschen Schwierigkeiten mit den analen Schilderungen, das gefällt mir einfach nicht, ich find's eklig und möchte sowas eigentlich auch nicht lesen. Andererseits ist dieser Kalle aber echt ne wunderbare Slapstickfigur, zu dem all das so richtig gut passt.

RB
@ RedBitch
Kein Problem, jeder is hier willkommen und wird dazu aufgefordert, seinen "kritischen Senf" dazuzugeben...*kicher*...wie man Kurzgeschichte definieren möchte, das bleibt beinahe jedem selbst überlassen...das kannst du gerne nachlesen...

Ich komprimiere bei den 8en gerne Dinge wie Erlebnisse und Gedankengänge auf das minimale, halte mich daran, dass das Schriftstück in einem Rutsch zu lesen ist und bringe es auf den Punkt.

"Konfliktreiche, häufig nur skizzenhaft dargestellte Situation, geprägt von Emotionen." Typisch für die Kurzgeschichte.

"Die erzählte Zeit beträgt meist nur wenige Minuten oder Stunden, häufig wird das Geschehen auf wenige Augenblicke, eine exemplarische Situation, ein Bild oder eine Momentaufnahme reduziert." Typisch für die Kurzgeschichte.

"Lakonischer Sprachstil, Alltagssprache, teilweise Verwendung von Umgangssprache, Dialekt oder Jargon.
Doppelbödigkeit, Mehrdeutigkeit: das geschilderte Alltagsereignis verweist auf komplexere Probleme, die oft über Metaphern und Leitmotive zu erschließen sind.
Offener Schluss oder eine Pointe => Der offene Schluss „zwingt“ den Leser förmlich dazu, über das Geschehen nachzudenken, denn es bleiben noch Fragen übrig – der Leser muss zwischen den Zeilen lesen." Ebenfalls typisch für die Kurzgeschichte.

So könnte ich jetzt seitenlang weitermachen und meinen Shorty untermauern, aber ich denke, das ist nicht nötig...

Kurzer Rat an dich: hab doch einfach Spaß an dem, was wir hier machen...wenn jemand Hilfe und Unterstützung zur Verbesserung seiner Short stories benötigt, dann wird er es explizit sagen!

Liebe Grüße,

das Fleckchen
das deutsche Fräulein und der Tango
Ich war gerade auf dem Weg zu meiner Großmutter, eine aus vollstem Herzen halbherzig absolvierte Pflicht, als ich auf dem Weg durch das große Treppenhaus die Wohnungstür der Dame, die unter ihr wohnte, offen stehen sah. Unentschlossen stand ich davor und wusste nicht, was ich nun tun sollte, stand besagte Dame doch in dem Ruf, ein wahres Biest zu sein, welches es aufs genussvollste verstand, ihre Mitbewohner entweder mit bissigen Kommentaren oder völliger Ignoranz zu bedenken. Als Kind hatte ich immer Angst vor ihr.
Zaghaft klopfte ich, klopfte ein weiteres Mal mit mehr Elan, doch ich hörte keine Reaktion. "Frau Krause?" rief ich verhalten und schob die Tür ein wenig weiter auf.
Vorsichtig betrat ich die Wohnung, ich fühlte mich aufs Tiefste unwohl, doch etwas in mir ließ es nicht zu, hier einfach die Tür zu schließen und ins obere Stockwerk zu gehen.
Ich schaute in die Küche, den Salon - es war eine durchaus prächtige Wohnung aus der Gründerzeit- und gelangte am Ende des Flurs ins Wohnzimmer. Frau Krause saß auf einem Sessel und blickte mit leerem Augen auf den Kamin, aber sie atmete.
Ich setzte mich neben sie und berührte etwas unwirsch die Hand dieses alten Drachen. Da nahm sie wahr, dass ich mich im Raum befand.
"Ist alles in Ordnung Frau Krause? Die Tür stand offen. Geht es Ihnen gut?"
Ihr Blick schien aus weiter Ferne zu kommen, suchte einen Punkt, den sie fixieren konnte, und plötzlich starrte sie mich an.
"Wer sind Sie?" fragte sie mich und musterte mit zusammengezogenen Augenbrauen mein Gesicht.
Ich erklärte ihr wer ich war, warum ich hier war und während ich versuchte ihr meine Großmutter zu beschreiben, sah ich all die Photos, die um sie herum zerstreut lagen. Ich bückte mich, um sie aufzuheben. Ich wollte sie auf den Tisch legen, als mein Blick von dem Anblick eines tanzendes Paares gefangen wurde, verschlungen in einer graziösen Bewegung. Ein Moment, der eine längst vergangene Ewigkeit ausstrahlte.
Ich war völlig versunken in dieses Photo, als sie plötzlich zu sprechen begann.

" Dieses Bild wurde vor langer Zeit aufgenommen, es waren die dreißiger Jahre, damals, als wir alle zum Tango tanzen ins Esplanade oder ins Los Angeles gingen. Man sprach es ganz vornehm aus, nicht wie die Stadt drüben in Amerika. Das 'dsch' wurde zu einem kehligen 'ch'. Es war die Bar der Engel. Jeden Freitag tanzten wir dort Tango. Manchmal konnten wir nicht gehen, dann, wenn es Bombenalarm gab, aber wenn es irgendwie möglich war, dann bin ich mit Herbert hin.
Der Tango war unser Leben. Er ließ uns vergessen, dass Krieg war, dass Menschen starben. Menschen, die unsere Familie, unsere Freunde waren. Es war dieser Klang in dem diese Sehnsucht lag, der uns das alles für ein paar Momente vergessen ließ.
Es war ein besonderer Abend, der Abend des 24. Juli 1943. Herbert und ich hatten in der Lagerhalle, hinter dem Schlachthof in der Gneisenaustrasse eine neue Schrittfolge geübt. Offiziell brachte ich meine Nichte zu einem Kindergeburtstag, aber Melli, so hieß meine Freundin, hatte es arrangiert, dass wir ungestört üben konnten.
Etwas war anders an diesem Abend, bereits als wir das 'Los Angeles' betraten spürte ich es. Ich hatte den Nachmittag damit verbracht, meine Beine mit irgendetwas ein wenig zu kaschieren, das aussah wie Bräune oder Strümpfe
Weißt du, damals gab es noch keine Bräunungscreme.
Herbert muss auch gespürt haben, dass an diesem Abend etwas anders war, denn seine Bewegungen waren ungeschmeidiger, ja geradezu hölzern wirkte er. Nach einer 'Luna Media' schien er irgendwie zu schleifen.
Nach diesem Tanz habe ich ihn entdeckt. Geschmeidig und stolz wie ein Raubtier kam er auf mich zu.
Er signalisierte, dass er mit mir tanzen wollte. Ich kannte Herberts Eifersucht und zögerte, doch da dieser sich grade im Gespräch mit dem Fräulein an der Bar befand, gab ich ihm meine Hand.
Er war nicht besonders groß und ich trug hohe Schuhe an diesem Abend. Ich glaube man nennt sie heute High Heels.
Er führte mich gleich in der ersten Figur in einen gelaufenen Ocho, der in einre halben Drehung endete. Ich spürte nur den Druck seiner Hand in meinem Rücken, ganz sanft, doch er führte mich mit seinem ganzen Körper und Wissen. Das war der Moment, wo alles schwebte. In der Sanguchito con Traspie, hielt er an und beugte mich leicht nach hinten. Wir tanzten und tanzten, wir konnten nicht mehr aufhören..
Ich war hingerissen, bezaubert von ihm und seinen Bewegungen. Er kam aus einer anderen Welt, der anderen Seite der Erde, aus Argentinien.
Am darauffolgenden Freitag wollte Herbert mich nicht begleiten, er habe Kopfschmerzen und wolle sich auskurieren. Ich besorgte ihm eine Migränetablette und ging alleine.
Immer wieder, so viele Nächte. Manuel schien auf mich warten. Wir tanzten, wir vergaßen."

Während sie erzählte begann ihr Gesicht zu leuchten, es war als zauberte diese Erinnerung einen rosigen Schimmer auf ihr Gesicht. Ich konnte die junge Frau auf dem Photo in ihr wiedererkennen. Vor meinen Augen sah ich sie tanzen, das deutsche Fräulein und der Argentinier. Es war eine Welt in einer Welt, die gerade um sie herum in Schutt und Asche zerfiel. Ihre Geschichte rührte mich und nicht im Traum hätte ich daran gedacht, dass mir dir Zeit davon lief.

"Was ist mit ihm geschehen?" fragte ich

" Eines Tages war er nicht mehr da, ich fragte überall nach ihm. Keiner, selbst die Mitglieder der Band wussten nicht, wohin er gegangen war. Es gab Gerüchte über eine Deportation und es gab Gerüchte, er habe das Land über Casablanca verlassen."

Frau Krauses Blick versank wieder in der Ferne. Ich streichelte ihre Hand.
"Ich möchte sicher sein, dass mit Ihnen alles in Ordnung ist. Ich werde morgen noch einmal vorbeischauen".
Ich verließ ihre Wohnung.
An diesem Tag hatte ich meine Großmutter vergessen. Ich übersah den Strafzettel an der Scheibe meines Autos und mindestens eine rote Ampel.
Vor meinen Augen sah ich immer noch diese strahlende, glückliche junge Frau in den Armen dieses Argentiniers, tanzend, die Welt vergessend. Ich lächelte...
puh...
diesmal ging das irgendwie nicht in ein paar Worten...
süsse Caziz!!!!
das ist soooooooo klasse, das darfst Du ruhig noch fünf Mal posten!!!

*blume*tiefverbeugolaf

huch....jetzt isses zweite Mal wieder weg? Neee, oder?!
ach du bist gemein!!!
Mein lieber Olaf,
ich hatte mal wieder den Finger zu schnell und zu oft *umpf* auf dem Speichern...

Knutscher,
Claudia
****mas Frau
3.500 Beiträge
Diese Geschichte
...ist so wunderschön erzählt. Sie nimmt einen gefangen und entführt in eine andere Welt.

Unglaublich - ich bin begeistert!
Ich klemm Dir auch was unter den Scheibenwischer.

Nein, kein Knöllchen - eine Feder!

Ganz großes Kompliment

Conny


oh danke
Liebe Conny,

wie lieb von dir. Freu, freu...
Muss ja zugeben, dass ich an einem gewissen Punkt selber in diesen Bildern steckte und irgendwie wieder zurück kommen musste, sonst müsstet ihr noch die ganze Nacht lang lesen... *zwinker*...
Ach, das waren schöne 8 Worte ( Dank dir, RedBitch!)

Claudia
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