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Schizophrene Texte: Prosa und Lyrik

Die kerngesunde Darstellung einer kranken Persönlichkeit
Was du auch tust, „Mensch“, ob du nun Todesurteile unterschreibst, Bilanzen fälschst, Betriebe sanierst, ob du rationalisierst, automatisierst, ob du lehrst, oder freist, mach, um Gottes Willen, einen erwachsenen Eindruck dabei! Es kommt einfach auf deine Glaubwürdigkeit an – zeige der Welt, daß du zuverlässig und berechenbar bist…deinen Vorgesetzten, deinem Objekt der Begierde, deinen Kindern, einfach jedem, der dich so sehen will wie du erscheinen möchtest: selbstbewusst und intelligent!

Das ist nicht nur der Schlüssel zum Erfolg, sondern selbstverständlich auch die Lösung für dein Wohlbefinden. Du musst schon an dich selbst – was immer das ist – glauben, will heißen: du musst morgens in den Spiegel schauen können und darin lesen was dir zukommt…aber der Focus tut’s natürlich auch. Sei am besten wie eine Frauenzeitschrift – stell dich dem Klatsch in dir selber und lächle dabei dein Allerweltsgrinsen, das dich als Koryphäe ausweist.

So nimmst du sämtliche Hürden im Leben. Du wirst feststellen, daß du mit der Zeit unantastbar wirst, ein Vater aus dem Bilderbuch, eine Mutter nach Maß oder Übermaß, wenn sie ganz besonders selbstbewusst ist. Man wird dir die Lenkung verschiedenster Bereiche übertragen, weil man dich kennengelernt zu haben glaubt, und man wird sagen: „Habt ihr es schon bemerkt – der/die macht seine/ihre Witze immer genau an der richtigen Stelle und er/sie schlägt niemals über die Stränge!“.

Du hast eben aus deinen Erfahrungen gelernt! Sie haben dich glatt und kalt gemacht, außer deiner Libido natürlich, die du hinter der vorgehaltenen Hand, hinter dem Rücken der Gesellschaft, im Geheimen halt eben, genau so ausleben kannst wie es dir gefällt…und dabei darfst du dann auch ebenfalls „zuverlässig“ sein, wie man es von dir gewöhnt ist. Ein Versagen hast du ja niemals zugelassen – und so bleiben dir vermutlich auch hier alle Blamagen erspart, die, unter Umständen einem sensiblen Denker, widerfahren können.

Einzigartig bist du! Einzigartig in deiner Ersetzbarkeit, durch andere große Persönlichkeiten, die es verstehen als solche dazustehen, mitten in der Masse aus noch unfähigeren Gestalten als du eine bist. Sei zufrieden damit, vergiss aber nicht nach überall hin zu signalisieren, wie stolz du auf dein Erreichtes sein kannst. So hinterlässt du den gewünschten Eindruck, den du zum Überleben brauchst – und den du beschützt und dir dadurch bewahrst, daß du unerschütterlich zu deinen Überzeugungen stehst. Es wird sich schon alles irgendwie mit ihnen erklären lassen…

Der Teufel weiß, wie du sie auswendig gelernt hast, wo du ihnen zuerst begegnet bist! Er wird nicht verraten was in deinem Inneren vorgeht: nahezu nichts! Du reflektierst die Welt eben nach deiner Fasson, einer Manier, die dich einschließt in einem fatalen Kokon, daumendick gesponnener Fäden, die dich gleichzeitig halten und nach außen hin abschirmen. Sie sind der immobile Dreh- und Angelpunkt deiner selbst. Bleibe dabei, nimm dich vor Kreativen und Sensitiven in Acht, sei der Fels in der Brandung des Lebens und keiner wird merken, daß du in Wirklichkeit nur ein ganz kleines Arschloch bist! Nun ja – so klein nun auch wieder nicht…

©Sur_real
Der Überriss
Vorsicht – eine harte Schale
sei dir krückenhafter Schutz –
führ sie vor, das Nonverbale
flüstert dir den Eigennutz,
den du brauchst zum Überleben…
und der Rest wird sich ergeben!

Zeige dich ganz wie du bist:
ignorant, nicht interessiert,
ja, und halt‘ dich ans Gerüst,
das dich stets ausbalanciert,
wenn du, in Gefahren weißt,
daß du’s nicht mehr überreißt!

©Sur_real
Der Vesuv und andere Wahrheiten
Es gibt verschiedene Methoden Angst vor der Wahrheit zu zeigen. Eine davon ist zu behaupten es gäbe sie nicht! Die andere ist, nachdem man sie ausgesprochen hat, auf ihre eventuellen Folgen aufmerksam zu machen. Konkret: einer wohnt am Fuß des Vesuvs und sagt „der Vesuv wird nicht ausbrechen!“. Oder: einer, der auch am Fuß des Vesuvs wohnt sagt „was machen wir, wenn der Vesuv ausbricht?“. Beide haben Angst vor dem Vesuv, bringen sie aber ganz verschieden zum Ausdruck!

Ebenso verhält es sich natürlich auch, wenn es Menschen betrifft und nicht den Vesuv… Auch sie unterliegen bestimmten Wahrheiten, die (nicht) erkannt werden wollen. Ganz nach Bedarf…

Hier könnte einer, der beispielsweise unter Mördern lebt, verkünden „es gibt keine Mörder!“, dann bräuchte er keine Angst mehr zu haben. Würde einer, der unter Mördern lebt, jedoch verkünden, „Achtung, da sind überall Mörder!“, weil er Angst vor ihnen hat, dann würde er vermutlich nicht nur von den Mördern, sondern auch von denen, die der Meinung sind, daß es keine Mörder gibt, erschlagen werden!

Das wäre die einfachste Lösung – die übrigens gleich an einer endgültigen Lösung, ob es nun Mörder gibt oder nicht, mitarbeiten würde. Das klingt zunächst human, aber stellen wir uns vor, nur Mörder und welche die glauben, es gäbe gar keine Mörder, würden nach dem großen Schlachten derer, die an die Existenz von Mördern glauben, noch übrig bleiben, dann wüssten ALLE nicht mehr, was ein Mörder überhaupt ist. Die einen hätten deren Existenz immer verleugnet und für die anderen wäre es ganz normal so zu sein wie man eben ist.

Der Begriff „Mörder“ würde demnach aus dem Vokabular wegfallen. Aber welcher andere Begriff träte dann an seine Stelle? Vermutlich „Mensch“. Dann wäre jeder Mensch also ganz normal und kein Mörder, oder jeder Mörder kein Mensch? Das wäre und ist ja auch schon interpretationsfähig, da wir mehrheitlich die Rolle der Mörder unter uns vorsätzlich oder unwissentlich unterschätzen.

Wir stehen in der Zeit herum und benehmen uns glücklich! Bei Nachrichten über Morde schalten wir um, aus, oder ab – uns, das jeweilige Gerät oder den Verstand, der sich, wie wir gesehen haben, wohl am leichtesten um-, aus-, oder abschalten lässt. Wir wissen auch das nicht, weil wir in viel zu vielen Fällen nur über vorgefertigte Meinungen „frei“ verfügen können.

Dem Vesuv würde das, aller Wahrscheinlichkeit nach aber nichts ausmachen, denn er täte, ob man’s nun glauben will oder nicht, sowieso was ihm passt! Er würde halt einfach ausbrechen! Er hat es noch nie nötig gehabt, sich irgendwelchen Meinungen anzupassen – und seien sie auch noch so verrückt. Inoffiziellen Recherchen zufolge, soll sich das bei allen Naturkatstrophen genau so verhalten…zu denen aber natürliche Veranlagungen von Menschen selbstverständlich nicht zählen (sollen).

©Sur_real
Wahrheit ist nichts?
Wo Wahrheit fehlt, da kann man auch nicht lügen!
Man hat ganz einfach immer Recht –
man kann nicht falsch, nicht richtig liegen
und alles was man sagt ist (schl)echt!

Darum wird Wahrheit auch so oft bestritten:
weil es so viele feige Lügner gibt!
Die lassen sich nicht lange um was bitten –
du bist im Nu, samt deiner Wahrheit ausgesiebt!

Dein Wort kommt höchstens noch, als Variante,
von vielen Wahrheiten, in keinerlei Betracht.
Denn gar nichts existiert dann als Konstante –
was schlüssig ist, wird böse, hämisch ausgelacht!

Sprich mit Leuten, die die Wahrheit leugnen nicht!
Geh ihnen aus dem Weg und sieh dich vor!
Sag ihnen höchstens hie und da mal ins Gesicht:
„Ich schäme mich für euch, daß man verlor…

den Lebensmut, die Freude am Gelingen,
den Austausch von vernünftigen Ideen,
die Glück und Segen allen Menschen bringen,
die noch für Ehrlichkeit und wahre Echtheit steh’n!

©Sur_real
Nocking on the Heaven's Door
Es war einmal, vor keiner kleinen Ewigkeit, die Engel saßen gerade beim Ambrosia-Essen, manche sangen auch das Hosianna, das Hemdiluja, oder das Hutilori (alles von Schuhbert und sehr rockig), wieder andere stellten gerade den allerneuesten Knigge zusammen, als draußen, vor dem großen Himmelstor ein unglaublicher Krach losbrach…

Dort stampfte irgendwer, wie wild geworden, auf dem Wolkenboden herum, trampelte ungestüm auf ein paar verirrten Sternlein herum und fluchte unaussprechliche Formeln vor sich hin, die wir hier, aus Gründen der Dings nicht erwähnen dürfen, weil das sonst keine Geschichte mehr für Kinder ist.

Als der Lärm auch nach 2 bis 3 sehr langen Himmelssekunden nicht nachlassen wollte, ertönte eine Stimme, die sagte: „Petrus, geh einmal nachschauen, wer sich da so ungebührlich vor meinem Tor benimmt – der macht ja noch die ganzen Pradiespferdchen scheu!“

Und Petrus ging um zu öffnen… Knarzend tat sich das riesige Himmelstor auf, aber da erschrak Petrus sogleich. Er war zwar einiges gewöhnt, aber so etwas hatte er noch nicht gesehen – und es hatten immerhin schon respektable Ganoven bei ihm um Einlass gebeten.

Doch diesmal stand der Leibhaftige selbst vor dem Tor! Der Teufel persönlich! Er jammerte aus Leibeskräften und verlangte sofort hereingelassen zu werden, denn da wo er herkomme – aus der Hölle nämlich – könne er nicht länger bleiben. Er rauchte überall und Petrus versuchte vergeblich festzustellen ob er das vor Wut tat, oder weil er brannte.

„Sieh her“, schrie ihn der Teufel an, „ich habe überall Brandwunden, du musst mir helfen, sonst muss ich kläglich enden!“ Petrus staunte nicht schlecht – tatsächlich, der arme Teufel hatte offenbar einige Verletzungen davongetragen! Wie war das möglich, er saß doch nun schon einige tausend Jahre in seiner Hölle und er hatte sich nie beschwert.

„Mir ist die Hölle zu heiß geworden!“ fauchte der Leibhaftige, „ich muss es irgendwie übertrieben haben, mit dem Nachschüren…jetzt ist dort alles so heiß, daß selbst ich es nicht mehr aushalten kann!“. Petrus legte die Stirn in mächtige Dackelfalten – er sah jetzt aus wie ein sehr nachdenklicher Präsident - dann stützte er sein Kinn auf Daumen und Zeigefinge und sagte:

„Das kann ich aber nicht entscheiden, ich muss vorher schon die anderen fragen, ob sie dich hier haben wollen“. Mit diesen Worten drehte er sich, auf seinen geflügelten Himmelsschuhen um, ging in die strahlenden Hallen, wo all die Engelchen mit ihrem Irgendwas beschäftigt waren und fragte mit lauter Stimme: „Wolle mer `n roilosse?“

Da schwappte sofort ein Welle der Zustimmung über ihm zusammen…die Engel bildeten Lichterketten, sie riefen alle „Willkommen im Himmel!“, und manche von ihnen freuten sich so sehr, daß der Herr der Finsternis nun bei ihnen wohnen wollte, daß sie in eine gnädige, himmlische Ohnmacht fielen, die sich wie ein irdisches Schweigegelübde auswirkte.

Petrus ging zurück und ließ das Ungeheuer ein: „Bitte!“. Der Teufel stürmte durch das leuchtende Himmelsblau, tanzte vor Freude und schüttelte sich den Staub von den Hörnern und von seinem Pferdefuß, der anscheinend auch immer noch glühend dampfte. Die Engelchen erbarmten sich seiner und versorgten seine Wunden - bisweilen küsste ihn sogar eines sonstwohin…

Inzwischen war die normalerweise eher angenehme Temperatur in den bislang heiligen Gefilden ein wenig angestiegen. Aber das störte momentan keinen. Die Engel krempelten sich die Ärmel hoch, während der Satan den Schlaf des Gerechten hielt, um sich erst einmal auszuruhen. Was musste er durchgemacht haben?!

„Wir wollen fleißig arbeiten und Manna machen, damit der Ärmste etwas zu beißen hat, wenn er wieder zu sich kommt, beteten die Bewohner des Himmels im Chor, und von ganzen oben kam eine Stimme, die sagte: „Gut gemacht Kinderchen und auch gut gedacht – ihr seid so gut! Alles wird gut…“

Doch als der Teufel erwachte, da wollte er zunächst gar kein Essen, zumindest keins, das über den Wolken (wo die Freiheit wohl grenzenlos sein muss) hergestellt wurde, sondern seinen gewohnten Höllenfraß, denn etwas anderes konnte er sich gar nicht vorstellen. Viel wichtiger aber waren ihm – was durchaus für seine reine Seele sprach – die vielen Schutzbefohlenen, die er hatte zurücklassen müssen, wollen, oder können.

Und er heulte bitterlich! „Noch ehe der Hahn rief, habe ich sie dreimal verraten“, lamentierte er mitleiderregend…so mitleiderregend daß nicht nur, in ihren Sümpfen, die ganzen Krokodile , die alles mitangehört hatten, sondern auch die Engel im Himmel ganz viele Tränen vergossen. Und weil es daraufhin unten, auf der Erde unaufhörlich zu regnen begann, besannen sich die guten Kräfte und lenkten bereitwillig ein.

Mit einem Freudenschrei stieß der Teufel das Himmelstor auf und rief seine Gehilfen herbei, die er nicht vermissen wollte, so sehr sehnte er sich nach ihnen. „Kommt herbei, ihr Ungeister, die niemand mehr los wird, sobald er sie, ungerufen, zu sich eingeladen hat und macht euch im Himmel so breit wie möglich! Alles steht zu eurer Verfügung!“.

Das ließen sie sich nicht zweimal sagen, die Zombies, Vampire, Dämonen, Mr. Hyde und Frankensteins Monster – und schon rückten sie an in einer unüberschaubaren Menge, einem Heer aus willfährigen Dienern des Bösen… Einige brannten noch, einige trugen die Fackeln der Hölle in den weit offenen Himmel hinein – andere brachten einfach ihre Gedanken mit!

So dauerte es nicht lange und man sah im Himmel auf einmal keine blitzblanken Engelsgestalten mehr. Mit ihrer geistlichen Leichtigkeit, ihrer zurückhaltenden Art, fielen sie, zwischen den Gespenstern und Plagegeistern gar nicht mehr auf – eine kleine Anzahl von ihnen brannte auch schon. Überall roch es bereits nach verkokeltem Engelshaar und die Temperaturen waren sehr deutlich angestiegen!

Nicht lange danach brannte der ganze Himmel, wie einst die Hölle gebrannt hatte – und jetzt bekamen auch einige von den Guten Angst. „Wir werden uns alle in Schall und Rauch auflösen“, riefen sie besorgt, aber die wilden Teufel fauchten im Chor. „Das macht doch nichts!“. Schließlich kam, durch den Aufruhr, aus einem hundertjährigen Schaf geweckt, nein, nicht Dornröschen, sondern der Erzengel WeristwieGott (Michael) herbei…

Er zückte sein Flammenschwert, holte aus und schlug auf einmal, wie aus dem sprichwörtlich heiteren Himmel, drein und so kam die verrückte Welt wieder in Ordnung. Die Uhr schlug gerade morgens um Sieben. „Dies soll uns ein Zeichen sein“, sagte er trocken (jetzt auch hinter den Ohren), und er versiegelte den Himmel siebenmal, damit er in Zukunft verschont bleibe von allem höllischen Gesindel – woher es auch käme…

©Sur_real
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Himmelsspektakel, himmelschreiendes?

Das erinnert mich an etwas ... *haumichwech*
(Sei vorsichtig also, bei mir wurde ein himmlisches Thema zum einzigen, angeblich FSK-18-pflichtigen Text bislang ,-).



Oh oh, ein einzelner und großer Heilsbringer?
*beep* Damit hat die Menschheit schon des öfteren sehr unglücksselige Erfahrungen gemacht.

_
jo, ich weiß, „des Öfteren” schreibt man nach der neuen Rechtschreibung groß, ich find's nur furchtbar ...

hab was übersehen:
Schreibfehler...ich füge nachträglich ein K zu nocking

kommt alles von der Eile...

*snief*
Rauchschwaden
Verflogen sind die Schwaden aus der Hölle nicht.
Im Abendschein zieh‘n sie sich noch nach oben.
Ihr ganz besond‘rer Reiz verströmt ein Licht,
das schon ein wenig, in ein Blau verschoben,
sich da zu nähern scheint, wo Körper kollidieren:
Das Universum möchte wieder mal brillieren!

Im Auseinanderstreben der Galaxien erscheinen
die Nebel wundervoll ins Rot der Zeit getaucht –
Man könnt‘ durchaus ganz harmlos meinen,
daß es dort draußen überhaupt nicht raucht…
die Funken, die da überall und eifrig sprühen
sind nur Zeichen dafür, daß die Herzen glühen!

Nichts ist geschehen und auch nichts geschieht,
was dann nicht gut wird, wenn man darauf hofft –
denn alles Böse sieht das Gute und es flieht!
Das Gute kommt sogar noch völlig unverhofft…
Auch wenn man es nicht mehr erwartet hat –
Das Gute meldet sich zur Stunde, in der Tat!

Drum sage: „Ich verkünde keine Schwaden sind
in Sicht, so wahr ich Eulenspiegel heiße!“.
Damit hat man dich auserkor’n zum Wunderkind,
doch nun verzieh dich heimlich, still und leise,
bevor die Höllengeister zu dir drängen –
sie lassen dich nie wieder aus den Raubtierfängen!

©Sur_real
Die Weltuntergangsparty
Neuerdings vom Amt für Gemeinwirtschaft werden Volksfeste gesponsert, die man so noch nicht kennt – sie sind makabrer als alle vorher, witziger als alle nachher und freizügiger als alles was man sich bisher nicht vorstellen konnte! Der Eintritt beträgt 6 € 66!

Schöne Frauen haben freien Eintritt – für ihre körperliche Unversehrtheit kann allerdings keine Gewähr übernommen werden, Dafür bekommen über 50jährige einen kostenlosen Bungee-Sprung von der Brücke…selbstverständlich ohne Seil! Das erhöht die Spannung.

Gleich hinter dem Eingangstor werden strenge Kontrollen durchgeführt, da die Gefahr besteht, es könnte ein völlig harmloser Mensch teilnehmen wollen…dessen Teilnahme ist untersagt! Man muss schon eine konkrete Absicht mitbringen…

Am ersten Kiosk gibt es Würstchen, am zweiten Tee, am dritten Wasserpfeifen, am vierten Pfeifenköpfe, am fünften Messer und am sechsten Dynamitstangen, die jedoch nur mit dem Versprechen der baldigen Verwendung ausgegeben werden.

Überall muss man sich durch Scharen von Betenden drängeln, die mehrheitlich, auf allen Plätzen und in allen Straßen und Gassen zu finden sind. Gelegentlich trifft man auf Propagandastände der Parteien, wo es Freifahrtscheine für Großfamilien gibt…

Damit kann man die Geisterbahn besuchen – das bedeutet, man zuckelt abwechselnd durch Beinhäuser aus dem frühen Spätmittelalter und durch Kreissäle in der Neuzeit und von morgen. In den Kreissälen liegen die Babys in großen Theken aufgereiht und man sogar eines mitnehmen, aber nur wenn man nicht harmlos ist.

Beim „Hau den Lukas“ gilt es, anstatt auf Eisenpflöcke, auf Gummiköpfe einzudreschen, obwohl man nicht weiß, ob mal ein echter mit dabei ist. Auch hierfür werden keine Garantien übernommen! Dann warten die Karusselle!

Zu empfehlen sind die Neunerbahn, das Riesenrad, auf dem besonders große Volksfestgäste gerädert werden können – und gleich bei den roten Laternen findet das Wurstschnappen der 3. Art statt. Dort müssen sich allerdings die agierenden Frauen als Unterirdische verkleiden…

Gegen 10 Uhr abends gibt es das spektakuläre Feuerwerk! Alle die eine Dynamitstange mitgenommen haben, müssen sie jetzt zünden! Auf einer Tribüne stehen – zur Voransicht – die jüngsten Mädchen bereit, die man finden konnte. Sie applaudieren den Feuerwerkern euphorisch!

Am nächsten Morgen kommt dann die Müllabfuhrmannschaft, bestehend aus Wiederverwertungsspezialisten und Sargträgern. Die Klageweiber werden vom Amt der Gemeinwirtschaft leider nicht mehr finanziert…sie müssen entweder von den gerne Betroffenen im Voraus entlohnt werden, oder es findet sich einer, der sie für nötig hält.

Danach trifft der Vermessungsdienst ein, der neue Festplätze ausfindig machen soll – welche von denen man sicher weiß, daß zum Zeitpunkt der Eröffnung besonders viel Volk eintreffen wird. Immerhin muss ja auch auf die Rentabilität solcher Events geachtet werden.

©Sur_real
Aus dem Bauch, woher sonst?
Gesponnen aus den seid‘nen Fäden
„Panikmache“ oder auch „Beruhigung“,
sind die absolut dichten Fensterläden
des Hauses auf dem Feldherrnhügel.
Beides spricht man wie „Begnadigung“,
doch die hängt nicht am Kleiderbügel.

Sie ist nicht dort im Schrank zu finden,
sie sitzt auf dem Elektrischen Stuhl!
Man wartet heiß auf ihr Verwinden!
Sie turnt auch an der Wäscheleine –
doch das bestimmt der Sündenpfuhl,
Wer kümmert sich um die Gebeine?

Wer ist in seinen Wert geschlossen?
Wer kann, der kann nie wenn er, was?
Es lebt und das ist auch beschlossen:
Der Wirt, der Gast, der Räuber auch!
Die Wirklichkeit ist meistens krass –
Es sei denn sie kommt aus dem Bauch!

©Sur_real
Zauberhafte Herrlichkeiten
Ich wünsche euch einen bezaubernden Zauber, so zauberhaft, daß sich sogar Zauberer davor verstecken würden, wenn sie nicht bereits durch den Zauber verzaubert worden wären.

Alles ist ja so zauberhaft, so wunder- wundervoll, wie man es sich wundervoller gar nicht vorstellen kann, oder sogar möchte, weil man sich sonst glatt wundern müsste.

Und ich wünsche euch einen herrlichen Wunsch, einen soo herrlichen Wunsch wie er herrlicher nicht mehr gewünscht oder verherrlicht werden kann, das ist die Herrlichkeit auf Erden!

Dazu schicke ich euch einen riesigen Blumenstrauß! Er ist größer als die ganze Welt und er hat so viele Blumen, die zusammengebunden, in keine Vase mehr passen…außer in eine reine Seele.

Dann umarme ich euch, also die ganze Welt, ausnahmslos tausendmal und rufe dabei aus: „Ich könnte nicht nur die ganze Welt umarmen, ich kann es tatsächlich“. Dann sind wir glücklich.

So geht die Sonne auf, die Sonne geht auf, die Sonne geht auf…habt ihr nicht bemerkt, daß die Sonne aufgeht? Da steht sie doch, voll und rund am Himmelszelt…sie schaut uns an und wir dürfen uns freuen!

Die schöne Welt ist schön: die Berge sind so schön und die Täler sind so schön, die Tiere sind es und die Menschen auch – vor allem haben Menschen und Tiere soo schöne Seelen, man muss sie nur sehen!

Wir schauen voller Vertrauen auf das worauf wir bauen: in Auen, auf Frauen, ins Grauen – im Blauen und oder im Ungenauen, wo wir uns alles trauen, da liegt unser Vertrauen.

Es ist aber doch auch alles soo niedlich – die Kätzchen, die Plätzchen, die kleinen Frätzchen und die Ablegerchen von allen, allen, aber auch alleneallenallen, überall…

Es ist ja DER Spaß überhaupt – die stattfindenden Kissenschlachten sind nicht zu übersehen…man kommt praktisch gar nicht drum rum. Schwupps, schon ist man in einer drin und freut sich endlos.

Bis an die Grenzen des Erträglichen geht die Freuerei, einer übertrifft den anderen am Freuen – und mancher muss sogar aufpassen, daß er sich nicht vor Lachen kringelt oder sich nicht mehr einkriegt.

Dionysos ist ein armes Würstchen gegen unsere Fröhlichkeitschampions und Epikur gleich mit…und wenn wir jemanden X-Beliebigen auf der Straße fragen ob er sich gerade auch freut, dann passt seine Antwort wie die Faust aufs Auge:

„Gerade habe ich Blumen verschenkt, Wünsche verteilt, Herrlichkeiten genossen, ich war zauberhaft und bezaubernd zugleich, ich habe sämtliche Chen‘s und Lein’s getätschelt und nun will ich tot umfallen, wenn es mir nicht gut geht…“. Plumps!

©Sur_real
Näpfchen und Pfühle
Mach mit mir ein Plumpserchen,
vielleicht sogar ein Bäuerchen,
hüpfe mit mir stets im Kreis –
und dann sage ich dir leis‘:

„Du bist so was Liebes, Liebchen,
ein gar feines Herzensdiebchen –
wer du bist, wer du auch seist,
du erfreust mich allermeist!“.

Die Vöglein singen im Sextett –
wir sind zueinander nett…
das ist die Regel, wirklich wahr
und nun ist mir sonnenklar,

daß ich auch ein Herzchen bin –
für die Welt ein Hauptgewinn!
Und weil ich mich glücklich fühle,
tret‘ in Näpfchen ich und Pfühle!

©Sur_real
******nyx Frau
1.322 Beiträge
Dionysos ist ein armes Würstchen gegen unsere Fröhlichkeitschampions ...
*lol*

Du *herz*chen ,-), fröhlicher Weltumarmer.
Danke für das Lächeln am Morgen.

Etwas freihändig zitiert ,-): „Und weil ich mich (auch so) glücklich fühle, tret' mit ins Näpfchen und die Pfühle!”
ich umarme
alle, die nicht bis 0 auf'm Baum sind!
*lol*
*blumenschenk*
Meine große Reisevorbereitung
Demnächst reise ich direkt zum Mars! Wasss, das wisst ihr noch nicht?! Es geschieht auf vielfachen Wunsch, von den Leuten, die mich gerne dort sehen würden, weil ihnen meine Datscha hinter dem Mond noch viel zu nah ist. Also werde ich auf dem Mars eine Einmannkolonie gründen und dann hoffen, daß die Marsmenschen (die kleinen grünen) nicht alle mit mir auf die Erde wollen, falls ich jemals wieder abreisen sollte.

Immerhin werde ich so viel von meinem unüberschaubaren Wissensschatz dort belassen, daß sie sich ausgezeichnet selbst betrügen können wenn ich wieder weg bin. Aber vielleicht gibt es dort ja auch nur weiße Mäuse, die meinem Schnapsvorrat entsprungen sein könnten, wenn ich mich trösten muss. Auch das wäre immerhin eine Bevölkerung!

Leider muss man sich heutzutage ja schlichtweg auf alles vorbereiten – Eventualitäten gibt es ja genug, z.B. die, daß dort überhaupt niemand ist, weder Grüne, noch Mäuse, eingebildet oder nicht. Und was mache ich dann? Dann muss ich ausreichend vorgesorgt haben – deshalb stelle ich jetzt auch eine Liste zusammen, eine von den Dingen, die ich hier auch immer benütze und dort, wo womöglich nichts ist, noch nötiger benötigen werde in meiner potentiellen Not.

Irgendwie werde ich mich beschäftigen müssen, in meiner Freizeit. Meine Exkursionen im Marsmachtmobil dauern ja auch nicht die ganzen 24 Stunden und 40 Minuten eines Marstages – demzufolge schreibe ich auf:

1 Kaktus (klein und grün) zum Draufsetzen, wenn ich auf dumme Gedanken komme

1 Handbuch mit dem Titel „Wie man auf dumme Gedanken kommt“

1 Intelligenztest für Neunmalkluge, den ich so oft wiederholen kann, bis ich weiß, welche Partei ich – wieder zuhause angekommen – wählen muss

1 Pflanzenführer über giftige Gewächse und ein Set getrocknete Giftpflanzen zum Ausprobieren

Mindestens 100 Bären mit automatischer Aufbindevorrichtung, solange keiner da ist der das Aufbinden übernehmen möchte, ist die sehr wichtig

666 Schulhefte – kleinkariert

1 Affenhirn – frisch gewaschen

3 Heilige Schriften mit Trichter zum Eintrichtern

3 Gesetzbücher blanko, zum Umschreiben, dazu die betreffenden Umschreibungen

1000 Packungen großer Wackelpudding, damit mir das Wackeln beim Studieren der Heiligen Schriften leichter fällt

1 Hutschachtel für Gottes Kinder

5 Paar Großpackungen durchlöcherte Präservative (falls auf dem Mars verwendbares Material, wie beispielsweise Salzsäulen, vorhanden ist), Modell „Vatikan“.

1 Naseweiß zum Klugschminken

Mein Poesiealbum mit dem Kussmund von Marilyn drauf

Einen Gleichmacher, Marke Maudzedung, aus den Stalinwerken, Berlin

Schminksachen für gewisse Augenblicke, wo ich wenigstens im Spiegel so etwas annähernd Ähnliches wie eine Frau vor mir sehen möchte – und, dazu passend, einen stabilen Lachsack

Dazu 1 Aufschneideset, Marke Größenwahn, Made in Nordkorea

Ich glaube jetzt müsste ich alle beieinander haben. Es fehlen nur noch die Tassen im Schrank, aber die kommen wahrscheinlich gar nicht in die Tüte, weil ich vermutlich sowieso nur immer auf die Tube drücken muss. Das Himmelszelt wird ja ohnehin mitgeliefert…

Ahh, da fällt mir doch noch was ein. Ich brauche dringend noch…

1 Tränenamphore, damit ich alle Zurückgebliebenen beweinen kann wenn mir wieder mal danach ist.

Auf der Erde ist das ja fast täglich der Fall. Aber dann müsste ich eigentlich komplett sein. Komplett verrückt ist es natürlich zu fliegen, oder sagt man da schon „fahren“? Allerdings – verrückter als hier auf der Erde zu bleiben ist es vermutlich auch nicht. Wenn ich mich so umschaue, dann bekomme ich schon gehöriges Reisefieber. Dann eben bon voyage! Gehabt euch wohl und mich in der von euch erwünschten Erinnerung.

Um Himmels Willen…ich sehe gerade, daß ihr euch selbst auf Europa, den zweitinnersten Jupitermond geschossen habt. Wie schrecklich! Ihr seid mir offensichtlich zuvorgekommen… Da kann ich jetzt auch nichts mehr machen… Ich hoffe ihr habt die gleichen Sachen mitgenommen, die auf meiner Liste stehen.

©Sur_real
Reisegedanken
Ich bin doch ein Marsianer,
der letzte Mohikaner,
auf einer Erde ohne Stil.
Ich weiß nicht was ich will…

Will ich dorthin verreisen,
wo alle echten Weisen
sich friedlich nur befinden –
total verschwinden?

Nein, ich möchte bleiben,
von der Wahrheit schreiben,
das Dornröschen küssen –
nicht sterben müssen!

Und doch bin ich verpönt!
Obwohl die Welt arg stöhnt
kann sie sich nicht begreifen –
sie muss noch reifen…

©Sur_real
Die Vorteile des Wettbewerbs
Gäbe es keinen Wettbewerb, wenn es keine Unterschiede gäbe? Gibt es den Wettbewerb, weil es Unterschiede gibt? Sind Unterschiede gut oder schlecht? Das ist eben die heiße Interpretationsfrage!

Wenn wir sagen „Alle sind gleich!“, dann meinen wir nicht Produkte, die miteinander konkurrieren, dann meinen wir auch nicht Frauen, die unterschiedlich schön oder eben nicht sind, dann meinen wir ausschließlich was?

Wir meinen etwas Abstraktes, einen Traum von Brüderlichkeit, der bei den Schwestern, die von (hoffentlich nicht von leiblichen) Brüdern begehrt werden, aufhört, weil da jeder auf die Unterschiede achtet. Oder meinen wir ein irreales Gesetz, das erst Anwendung gefunden hat, seit es den die Evolution negierenden Wahnsinn gibt?

Also gibt es den Wettbewerb, über alle Doktrin und Philosophien hinaus doch? Schwelt er unterschwellig überall vor sich hin, ungefähr wie das Machtstreben im Kommunismus…wo doch angeblich auch alle gleich sind?

So unterschwellig ist er also gar nicht, der Wettbewerb zwischen den nun doch wieder sehr unterschiedlichen Entwicklungszweigen! Ein Automobil ist ja auch keine Dampfmaschine – und trotzdem sagen wir, sobald es uns betrifft: „Eine Automobil ist das Gleiche wie eine Dampfmaschine!“ Wer Gegenteiliges behauptet betreibt unlauteren Wettbewerb??

Nun ja – der Wettbewerb lebt eben nicht nur zwischen Firmen und ihren Produkten, sondern auch zwischen Völkern und ihren „Produkten“! Wer das nun wieder bestreitet, der hat entweder nicht alle Tassen im Schrank, oder er folgt einem Erfolgsprinzip, das auf Devotionalien im verbalen Bereich beruht.

Anders formuliert: er lügt! Aber warum tut er das? Weil er etwas falsch verstanden hat? Weil er etwas falsch verstehen möchte, weil sonst sein kleines Herz die Welt nicht mehr liebt, wo doch Geborgenheit und Zuversicht dominieren sollten, anstatt Wettbewerb?

„Stagnation ist Rückschritt!“, sagen die „großen“, „weisen“ Menschen in den Entwicklungsbüros des vertrackten Planeten, „Stagnation ist Rückschritt!“, sagt die Natur, indem sie immer wieder neu Typen hervorbringt, um sie an etwas zu messen, das mit Gleichheit und Freiheit vom Wettbewerb überhaupt nichts zu tun hat.

Aber, während die höchstentwickelten Produktionsmodelle nicht verstehen, warum eine Dampfmaschine unkomfortabler ist als ein Automobil, wissen die Dampfmaschinen ganz genau worum es eigentlich geht – sie möchten, was die Natur in jedem einzelnen ihrer Zweige möchte: dominieren!

Dominieren heißt aber auch, weiterhin Prototypen erzeugen, die fortwährend in eine bessere Zukunft weisen. Stehenbleiben oder sich nach hinten, in die Vergangenheit wenden, das kann nur die Absicht schadhafter Steuerungsmodule sein…oder die Intention perverser Institutionen, die von Dementen gesteuert werden.

Jedes Diktat von absoluter Gleichheit endet in der absurden Vorstellung es könne eine unvoreingenommene Brüderlichkeit unter Konkurrenten geben, die ganz verschiedene Waren anzubieten haben. Nur der völlig Verblödete überlässt den, sich immer in Bewegung befindlichen, Markt einem nachweislich unterlegenen Gegner…

©Sur_real
Die Gähnende
Aber, aber, man muss doch nicht vergleichen,
lieber um die heißen Breie schleichen,
bevor man zugibt: dies ist gut –
und das andre Schädlingsbrut!

Soviel auch zum Bienensterben:
Nein, wir stehen nicht vor Scherben,
wenn wir vernichten was uns nützt –
auf geht’s…Schwachsinn unterstützt!

Es ist nichts gut und auch nichts schlecht,
man ist insofern selbstgerecht,
als man in Sicherheit sich wähnt,
wo die große Leere gähnt…

Deshalb wollen wir uns selig binden
an das eigene Verschwinden –
bloß die Wahrheit nicht beschreiben,
nur brav und einfach dämlich sein und bleiben

©Sur_real
Die wichtigste Botschaft aller Unzeiten
Eines lasst euch gesagt sein: „Bloß keine politischen Diskussionen!“ Wir leben in einem freien Land! Hier darf jeder sagen was wer möchte, außer es ist politisch… Und sollten politische Äußerungen in einem freien Land wie diesem zugelassen sein, dann bitte nur erwünschte!

Was in einem freien Land erwünscht ist kann ganz einfach ermittelt werden: der Erfahrung nach muss es unlogisch sein! Logisch ist, daß das Erwünschte zugelassen ist und das bedeutet, es muss von denjenigen abgesegnet sein, die das Sagen haben. Die sagen uns dann was erwünscht ist! Wenn die also sagen, eine politische Äußerung von X ist gut und eine von Y ist schlecht, dann wissen wir woran wir sind.

So ist das in einem freien Land! Da macht sich keiner lächerlich, der mit Argumenten kommt – da macht sich jeder lächerlich dessen Argumente schlecht widerlegt werden können, weil ja vor allem die Logik derer zählt, die das Sagen haben und nicht die Logik überhaupt. Sonst könnte ja jeder daherkommen und, frei von der Leber weg behaupten, es sei nicht richtig, daß irgendwer behaupten könne was er wolle und ein anderer nicht.

Religion z.B. ist vollkommen unpolitisch! Vor allem, solange die Erde eine Scheibe und Charles Darwin ein Pausenclown ist. Das darf aber ohne weiteres behauptet werden, weil das völlig unpolitisch ist. Es muss unpolitisch sein, da diese Anschauung einer Religion entsprungen ist. Zu sagen, diese Religion könnte sich eventuell geirrt haben, ist jedoch sehr politisch, da diese Behauptung Menschen diskriminiert, die religiös sind.

Ebenso ist es natürlich auch mit der Ehe, den Frauen, den Kindern, denn das gehört alles verschieden interpretiert. Politisch gesehen gab und gibt es da bestimmte Vorgaben, die den Staat voranbringen sollen, was aber nicht behauptet werden darf, weil man sonst nicht ungestört lieben darf: wen oder was man will. Und man kann auch nicht mehr ungestört jemanden unter Verschluss halten, oder gar missbrauchen, wenn man nicht mehr sagen darf was man sagen darf, weil das überhaupt nicht politisch ist.

Ganz und gar unpolitisch aber ist es jemanden aus Diskussionen auszuschließen, der unverschämter weise behauptet, daß alles was das tägliche Leben betrifft politisch ist, da es spezifischen Ansprüchen entspringt, die politische Meinungen als Ursachen haben. Wie kann eine religiöse Strömung also unpolitisch sein, wenn sie unser Dasein verändert? Dazu zu schweigen ist im höchsten Maße politikkonform…

Und zwar geht das mit einer Politik konform, die es darauf abgesehen hat, die Meinungen untereinander nicht mehr, durch den freien Austausch in einem freien Land, stattfinden zu lassen. Was so viel bedeutet wie: die einen wissen angeblich nicht was sie tun, die anderen aber schon…und das sind dann komischerweise die Konformisten…?! Wer unterscheidet denn dann, was nun richtig oder falsch, was kindisch oder reif ist? Und warum müssen diese Leute, die sich das Entscheidungsrecht darüber ausbedungen haben „Demokraten“ genannt werden?

Ein freies Land ist ein freies Land und nicht nur solange ein freies Land wie keiner was gegen diese, ganz spezielle „Freiheit“ etwas einzuwenden hat, weil er glaubt, sie sei gar nicht vorhanden! Behauptung gegen Behauptung, Gegenbehauptung gegen Gegenbehauptung – oder das Land ist eben nicht frei und nicht jeder darf seine Meinung frei äußern! Also bitte: bloß keine politischen Diskussionen! Sie könnten ja das Leben direkt betreffen…

©Sur_real
Wer was sagen darf
Wer bestimmt was wir zu denken haben?
Und warum sind die andern dumm?
Welcher Kopf besitzt die rechten Gaben –
und in welchem macht es nur „summ summ“?

Alle sind doch sicher gleich? – von wegen!
Wer hier seine Meinung äußern darf,
der bekommt dafür den geilen Segen
von ganz oben…ist das nicht scharf…?

Man könnte einen kleinen Anfall kriegen,
wenn man bedenkt was grad geschieht,
man könnte sich vor Lachen kreisrund biegen,
bevor es einen direkt in den Abgrund zieht…

in den Abgrund einer frevelhaften „Diktatur“!
Anscheinend ist das von allen so gewollt!
Und die beginnt doch stets mit der Zensur –
Sie heißt: „Ihr sagt mir nur noch was ihr sollt!“

©Sur_real
War ich das überhaupt?
Ich gleite von Inkarnation zu Inkarnation – und das in einem einzigen Leben! Ich bewege mich durch die Augenblicke, und jedes Mal unterscheide ich mich von mir selber in dem jeweiligen Zeit-Bild. Zwischendurch resümiere ich: Ich bin beides – ich selbst, aber immer wieder ein anderer geworden, einer, der oft schon, von einem Augenblick zum nächsten, mit der vorherigen Inkarnation am liebsten nichts mehr zu tun haben möchte.

Mir kommen dann Gedanken wie „welcher Teufel hat mich denn dabei geritten?“, oder "wer oder was, welcher Fehlschluss oder welches krumme Vorbild hat mich veranlasst einen solchen Fehler zu begehen?". Dann würde ich am liebsten im Boden versinken und ich nehme mir vor, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit alles anders zu machen.

Daß dies aus 2 Gründen nicht gelingen kann ist mir klar. Erstens gibt es keine „Gelegenheit“ die der, aus welcher ich lernen wollte, aufs Haar gleicht und zweitens habe ich, als ich mir vornahm anders zu handeln ganz vergessen, wer ich bin…ein Mensch, der mit gewissen Eigenschaften geboren wurde. Diese Eigenschaften verändern sich nicht. Sie begleiten mich durch alle Bilder – Inkarnationen.

Dies ist mein Universum! Es ist ein Universum das ich schichtweise erleben kann. Die Schichten sind die Augenblicke – und die geben mir die Chance, nein, sie eröffnen mir täglich Horizonte, in denen ich schon vorhanden bin und nur noch erfahren muss was mir passiert. Dann kann ich reagieren…die Reaktion erwartet mich in der nächsten Inkarnation, im nächsten Bild. Meine Seele er-fährt durch ihr Leben!

Ich allein stelle also bereits ein Multiversum dar, das, eingebettet in den materiellen Mulitversen des Kosmos träumt, um sich von etwas abzulenken: von der Wahrheit im vorhinein – von einem Vorausdenken, das alle Aspekte des Erfahrbaren nicht nur ahnt, sondern sieht und deshalb wohl alles anders machen würde…aber dann wäre es kein Leben mehr, dann wäre es mein Programm. Ein langweiliges übrigens, da ich ja immer schon wüsste was mit mir geschieht.

Leider sind meine Eigenschaften nicht geeignet, Erfahrungen unbeschadet zu überstehen – tiefe Gefühle behindern die Selbstverwirklichung in Punkto Erfolg und Durchsetzung. Außer meinem Multiversum gibt es da nämlich noch die Multiversen der anderen, die sich alle untereinander abstimmen, oder die alle untereinander abgestimmt sind. Auch in ihnen zählen die Eigenschaften – ob sie nun stupide oder hochsensibel sind, für die anderen mit. Die sich daraus ergebenden Fehlschlüsse kann man auch „Schicksal“ nennen.

Wir alle existieren also in unzähligen Eindrücken. Diese Eindrücke sind Teilchen der Gesamtillusion, die den Kosmos ausmacht. Wenn ich tot bin, wenn irgendwer tot ist, dann ist sein Ablauf immer noch ein Bestandteil des Zeitgefüges. Alles ist noch genauso da, wie es nie gewesen ist, nur bewegen wir uns dann nicht mehr durch die Eindrücke hindurch, oder jedenfalls nicht in einer chronologischen Abfolge…wir sind dann wahrscheinlich eher variabel in Ort und Zeitpunkt unseres Auftretens…ungefähr wie ein Teilchen, wie ein Quant, das entweder gesehen oder gemessen werden kann, nicht beides zugleich. Ob das nun erfrischender ist als „real“ zu leben sei dahingestellt.

Jetzt jedenfalls zuckt meine Seele bei jedem gemacht Fehler – auch bei den gemachten Fehlern anderer – zusammen und schreit laut auf…aber sie kann ihn offenbar nicht verhindern. Er hat in der Zeit auf mich gewartet. Ob das bei allen anderen genauso ist, kann ich nicht, oder möchte ich nicht beurteilen. Ich meine, sehr viele unter ihnen funktionieren einfach!

Also begreife ich mich, um mich vor dem Universum und vor der Furcht vor mir selber zu beschützen, jeden Augenblick als eine, in viele Milliarden Versionen, aufgespaltene Persönlichkeit…wobei eine der ersten mit der einer viel später nachfolgenden nicht viel zu tun zu haben scheint – oder auch nicht scheint. Vielleicht ist es ja so und ich bin gar nicht ich…

©Sur_real
Wer lange fragt…
Das bin nicht ich, das ist Werweiß,
ich stecke nur da mitten drin!
Es ist ein krummes Einbahnbleis,
ganz ohne einen echten Sinn…?

Der echte Sinn wär ja Genießen…?
Der echte Sinn säh‘ logisch aus…?
Der echte Sinn wär alles wissen…?
Der falsche Sinn ist nur ein Graus…?

Was da passiert ist endlos dumm.
Es ist rein gar nicht auszuhalten!
Ich frag‘ mich ständig noch „Warum
bin ich ein Opfer der Gewalten?“

Ich könnt‘ auch Herr des Lebens sein
und es gestalten wie’s mir behagt…
Doch damit stünde ich allein –
ist sonst noch wer, der danach fragt?

©Sur_real
An mehr oder weniger alle
An alle Halbstarken, Volltrunkenen und solche, die sich noch in der Ausbildung zum Halbstarken oder Volltrunkenen befinden, oder sich dafür anmelden wollen: die Richtlinien stehen fest! Selbständig denkende, oder noch schlimmer, Selbständige, in Sachen Denken, sind nicht zugelassen! Zugelassen sind Auszubildende, die eine Ausbildung zum Halbstarken oder Volltrunkenen anstreben oder solche, die von Amtswegen dazu angestiftet werden.

An alle Halbprofis, Vollprofis und solche, die sich noch in der Ausbildung zum Halbprofi oder Vollprofi befinden, oder sich dafür anmelden wollen: die Richtlinien stehen fest! Selbständig denkende, oder noch schlimmer, Selbständige, in Sachen Denken, sind nicht zugelassen! Zugelassen sind Auszubildende, die eine Ausbildung zum Halbprofi oder Vollprofi anstreben oder solche, die von Amtswegen dazu angestiftet werden.

An alle Halbautomaten, Vollautomaten und solche, die sich noch in der Ausbildung zum Halbautomaten oder Vollautomaten befinden, oder sich dafür anmelden wollen: die Richtlinien stehen fest! Selbständig denkende, oder noch schlimmer, Selbständige, in Sachen Denken, sind nicht zugelassen! Zugelassen sind Auszubildende, die eine Ausbildung zum Halbautomat oder Vollautomaten anstreben oder solche, die von Amtswegen dazu angestiftet werden.

An alle Halbpfosten, Vollpfosten und solche, die sich noch in der Ausbildung zum Halbpfosten oder Vollpfosten befinden, oder sich dafür anmelden wollen: die Richtlinien stehen fest! Selbständig denkende, oder noch schlimmer, Selbständige, in Sachen Denken, sind nicht zugelassen! Zugelassen sind Auszubildende, die eine Ausbildung zum Halbpfosten oder Vollpfosten anstreben oder solche, die von Amtswegen dazu angestiftet werden.

An alle Halbidioten, Vollidioten und solche, die sich noch in der Ausbildung zum Halbidioten oder Vollidioten befinden, oder sich dafür anmelden wollen: die Richtlinien stehen fest! Selbständig denkende, oder noch schlimmer, Selbständige, in Sachen Denken, sind nicht zugelassen! Zugelassen sind Auszubildende, die eine Ausbildung zum Halbidioten oder Vollidioten anstreben oder solche, die von Amtswegen dazu angestiftet werden.

An alle Halbseidene, Vollseidene und solche, die sich noch in der Ausbildung zum Halbseidenen oder Vollseidenen befinden, oder sich dafür anmelden wollen: die Richtlinien stehen fest! Selbständig denkende, oder noch schlimmer, Selbständige, in Sachen Denken, sind nicht zugelassen! Zugelassen sind Auszubildende, die eine Ausbildung zum Halbseidenen oder Vollseidenen anstreben oder solche, die von Amtswegen dazu angestiftet werden.

An alle Halbtagsbeschäftigten, Vollzeitbeschäftigten und solche, die sich noch in der Ausbildung zum Halbtagsbeschäftigten oder Vollzeitbeschäftigten befinden, oder sich dafür anmelden wollen: die Richtlinien stehen fest! Selbständig denkende, oder noch schlimmer, Selbständige, in Sachen Denken, sind nicht zugelassen! Zugelassen sind Auszubildende, die eine Ausbildung zum Halbtagsbeschäftigten oder Vollzeitbeschäftigten anstreben oder solche, die von Amtswegen dazu angestiftet werden.

An alle Halbstarken Volltrunkenen und solche, die sich noch in der Ausbildung zum Halbautomatischen Vollpfosten befinden, oder sich dafür anmelden wollen: die Richtlinien stehen fest! Selbständig denkende, oder noch schlimmer, Selbständige, in Sachen Denken, sind nicht zugelassen! Zugelassen sind Vollzeitbeschäftigte, die eine Ausbildung zum Halbseidenen oder Vollautomatischen anstreben oder solche, die von Amtswegen vollidiotisch dazu angestiftet werden.

©Sur_real
Murksgedanken
Flachswurf, Zahnzeug, komische Karnuten,
die Welt ist voller Murksbegriffe…
bestell sie dir in Konvoluten!
Und dann trinke oder kiffe!

Denn Schweigen zu den vielen Angeboten
steht dir gut und grenzt dich mit hinein –
mach dazu deine eignen Zoten
und gib dir auch ein Stelldichein

mit den riesigen Blödsinnmachereien,
die doch als so herrlich gelten!
Alles wird man dir verzeihen –
nur kein logisches Vergelten!

Hohlgezappel, Zipfelwürgen, restlos bleien,
mach zu Geld was um dich schwimmt…
du bist einer von den Dreien,
die göttlich sind – und fremdbestimmt!

©Sur_real
Wegen Überfüllung geschlossen
Dieses Thema hat die maximale Länge erreicht und wurde daher automatisch geschlossen.

*geschlossen*


Wir möchten uns an dieser Stelle für die rege Beteiligung bedanken.
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