Nachgedanken

Ich habe nicht gesucht und doch - ich hätte es nie gedacht - wurde ich gefunden.
Von einem wundervollen Menschen, ihm, meinem Meister.
Ich achte, respektiere, verehre und liebe ihn, meinen Meister.
Bin treu ergeben, loyal und diene nur ihm, meinem Meister.

Es kam dieser Moment, in dem mir unbedacht ein Fehler unterlief.
Aber ich gestand es unverzüglich, ihm, meinem Meister.
Er, mein Meister, war berechtigterweise sehr wütend und ungehalten über meinen unverzeihlichen Fehltritt.
Er, mein Meister, kündigte mir eine harte Strafe an.
Es verging einige Zeit, bis ich meinen Meister wieder treffen durfte und ich erwartete demütig meine mir zustehende Bestrafung.

Ich spürte den Rohrstock auf meinem nackten Hintern und den Fußsohlen.
Spürte, wie heißes Wachs auf meine Haut tropfte und sich seinen Weg durch meine Poritze bahnte.
Ich wartete demütigst ergeben, welche Strafe sich mein Meister als nächstes für mich ausgedacht hatte.

Anspannung stieg in mir auf, als ich, bereit für die folgende Strafmaßnahme, auf dem Boden kauerte.
Ich war wie in Trance, als ich die Stimme meines Meisters wie durch Watte vernahm und des Meister’s Worte „es sei dir verziehen“ in meine Ohren drangen.
Mein Gehirn hatte noch nicht die Worte meines Meisters verarbeitet und ich deren Bedeutung erfasst, als ich spürte, wie mein Meister mich am Becken packte, in mich eindrang und mich unter vereinzelten Schlägen hart nahm.

Seitdem ist schon einige Zeit ins Land gegangen und noch immer ist dieses Gefühl in mir, das Gefühl der unzureichenden Bestrafung.
Mein Gefühl sagt mir, dass dieser unverzeihliche Fehler, der mir unterlief, viel härter, länger und mit mehr Strafmaßnahmen geahndet werden müsste.
So kreisen die immer wiederkehrenden Gedanken durch meinen Kopf und ich finde keine Antwort darauf.

Warum hat mein Meister mich nicht entsprechend meines Vergehens bestraft?
Bin ich nicht gut genug für ihn, ihn, meinen Meister, um ihn als Sub zu dienen?
War mein Vergehen so schwerwiegend, dass mein Meister sich von mir abwendet?
Warum, warum nur hat er, mein Meister, mir nicht die Strafe zukommen lassen die mir gebührt?
Was habe ich getan beziehungsweise nicht getan, dass er, mein Meister, mir nicht die Bestrafung zukommen lässt, die ich verdient habe?

Oder ist das die Strafe?


© Luna 09.2017