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Gedanken

*******2012 Mann
1.473 Beiträge
Themenersteller 
Gedanken
Kunst

Wie wollen wir sie definieren? Lässt sie sich letztendlich definieren?
In meinen Augen fußt sie auf zwei wesentlichen Komponenten. Einer, wie auch immer gearteten Vision des Schaffenden (Künstlers?) und der Reaktion beim Betrachter.

Sicherlich steht Kunst auch im Zusammenhang mit den vorhandenen Möglichkeiten. Wir wissen nicht, wie die Zeichner von Lascaux ihre Werke mit modernen Möglichkeiten gestaltet hätten. Der Umkehrschluss gilt für die Maler der Moderne. Analoges gilt wohl für die Musik. Welche Möglichkeiten der Intonatition hätte ein Bach, Mozart, Beethoven heute? Kann die Venus von Willendorf dem Denker von Rhodin gleichgesetzt werden. Was würden Goethe, Rilke oder Morgenstern heute twittern?

Der (Kunst)Handwerker wollte sich immer mit dem, ihm gegeben Mitteln, ausdrücken, eine persönliche Ansicht kolportieren. Nichts anderes wollen wir, die musischen 450 €-Künstler doch auch. Der Einfluss von Kunst auf die Gesellschaft ist wohl unbestritten. Wie ließe sich sonst eine Angst, die bis zur Verfehmung exaltiert, von diktatorischen Systemen erklären?

Und doch bedarf es der Interaktion mit dem "Zuschauer" um Kunst als solche in der Breitenwirkung zu generieren. Die solitäre Zufriedenheit des Erschaffers bringt nicht das hervor, was uns als Kunst im allgemeinen Sprachgebrauch vertraut ist. Hier scheint auch der Dreh- und Angelpunkt zu liegen, was wir in der Gesellschaft als Kunst empfinden oder auch ablehnen. Dabei ist der persönliche Nutzen des Kunstliebhabers ein nicht geringer Bestandteil der Wertung. Es gibt Kunst-Handwerker, die hervorragende Miniaturen in Streichhölzer oder Reiskörner schnitzen. Man kann diese nur nicht prestigewirksam an die eigenen vier Wände hängen. Wobei die mathematisch-theoretische Erklärung hinsichtlich der empfundenen Ästhetik, sei es in Bild, Ton oder Wort, nicht immer alleinig ausschlaggebend für eine positive oder negative Einstufung ist.

Prägt nun Kunst die Gesellschaft oder schafft sich diese ihre jeweilige Form von Kunst? Wieviel Provokation liegt in der Natur einer Kunst, die sich neu ausrichtet? Spricht Kunst primär die intellektuelle Kaste einer Gesellschaft an und unterscheidet sich die Art der Kunst von jener, die der breiten Masse zugänglich ist?

Darüber hinaus, wo ziehen wir denn die Grenze zwischen veritabler Kunst und künstlich? Reicht dazu der heute arg strapazierter Begriff der Authentizität um einen Glööcklerismus als Selbstdarstellung mit, neudeutsch, Followern zu ettikettieren?

Es sind nur Gedankensplitter ohne Anspruch auf ein profundes Hinterfragen eines umfangreichen Feldes. Aber manchmal trete ich eben auf einen dieser Splitter ..... und er piekt mich.
Kunst und Gesellschaft / Kunst oder Gesellschaft?
Es ist die Definition von Kunst, die uns Deinen Fragen, die nicht nur Deine Fragen sind, näherbringt. Ich glaube nicht daran, dass Kunst, die sich in Ausstellungen zeigt, über die Bücher und Zeitungsbeiträge, Radiofeatures geschrieben werden (wie definieren wir "anspruchsvolle" Kunst?), Einfluss auf einen größeren Teil der Gesellschaft hat. Da die Gesellschaft vor allem in Hinblick auf ihre Informationsvielfalt gespalten ist, richtet sich das Interesse der Menschen nach ihrem Informationshunger und ihren vermeintlichen Möglichkeiten. Nach dem Bildungsgrad ebenfalls.
Wenn Goethe in der heutigen Zeit schreiben würde, er würde seine Werke als E-Book verbreiten, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Es geht um die Streuung von Informationen. So profan das klingt.
*****ohr Mann
1.390 Beiträge
Ich gebe zu ...
... solche Begriffe gar nicht mehr definieren zu wollen, da sie sich letztendlich einer Definition entziehen. "Kunst" ist eine Idee, damit ist sie immateriell und mindestens genauso schwer exakt zu fassen wie Heisenberg`s Quantenteilchen.

"Man" macht etwas, manche Menschen bezeichnen es als "Kunst", manche als "kann weg" - und beide Seiten können - wenn sie es denn können, das ist oft eine unüberwindbare Herausforderung - zehn Seiten darüber schreiben, warum sie "recht" haben.

Daraus folgt für mich die Irrelevanz eben der Diskussion "was denn Kunst sei" - sie hält einen eher davon ab, Dinge zu machen, die vielleicht - oder eben auch nicht - "Kunst" sein können.

*g*
’’Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zuführen‘‘
Paul Klee

’’Literatur entsteht überhaupt nur aus Widersprüchen, sonst entsteht Langeweile.‘‘
Christa Wolf

’’Künstler wird man aus Verzweiflung.‘‘
Ernst Ludwig Kirchner

einige Gedanken, die zu diesem Thema immer wieder in meinen hervor kommen
und dazu
was will ich, was triggert mich, was bewegt meine Gedanken, wie verbinde ich diese, was wird daraus
mal ein Lied, wer findet dazu die passende Melodie
dann ein Gemälde, eine Zeichnung, vermischende Farben, Grenzen, Zusammenspiel, Abstand, Verbindung

Kunst als Lebensbereich, als Ventil
Kunst ..
und wie "wir" sie gestalten.

Was gestaltet wurde, das wurde geschaffen und lässt sich vom Schaffer erklären.
Eine Schöpfung ohne Erklärung ist schlichte, menschliche Evolution, ... Zufall, vielleicht auch Eintagsfliege.
Goethe flog über die Jahre, jetzt schon Jahrhunderte, es erscheint mir es gibt eine Grundlage für eine Diskussion.

Wenig zielführend empfinde ich in diesem Kontext Argumentationen wie "weil ich es schön/hässlich empfinde und weitere Erläuterungen ausbleiben.
Es gibt eine zugrunde liegende Symbolik/Semantik/Semiotik bei "Kunst", daher gibt es auch einen Weg seine Gedanken zu erläutern.
Ob Künstler oder nicht, erklären sollte man sich können.

*blume* MondZeit
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