Die Darstellung des Todes in der Kunst

Für mich ist der Tod etwas Natürliches, er gehört zu unserem Dasein dazu.
In meinem bisherigen Leben habe ich schon sehr oft den Tod und das Sterben begleitet. Für mich bedeutet der Tod nichts Abschreckendes, sondern hat eher etwas Friedvolles und manchmal auch Erlösendes an sich.

Bei Bild- oder Film-Darstellung hängt es vom Inhalt bzw. dem Dargestellten ab.
Bei meinen Überlegungen zu diesem Beitrag habe ich gemerkt, dass die Art der Dartsellung mich auch beeinflusst .... handelt es sich dabei um eine sachliche Darstellung oder einen ketzerischen Aufreißer.

Körperwelten-Ausstellungen wie Hagedorn sie inszeniert, sprechen mich in keiner Weise an, vielleicht hängt das auch mit dem Hintergrundwissen zu diesen Ausstellungen zusammen.
Wesentlich ansprechender und lehrreicher empfinde ich die Ausstellungsstücke im Medizin-historischen Museum der Charitè hier in Berlin.

Was ich sehr mag und genieße ist die Stille, die auf den Friedhöfen herrscht.
Besonders mag ich Spaziergänge über die alten Friedhöfe mit ihren großen verschnörkelten Grabsteinen, reich verzierten Mauseleen, riesigen Statuen und vielem mehr.


LG
maj



Dieses Bild ist vor Kurzem auf dem täglichen Weg zur Arbeit entstanden.
Als ich am zweiten Tag daran vorbei lief konnte ich nicht anders und habe das Handy gezückt.
Solche Art der Darstellung ist für mich akzeptabel, denn sie gehört für mich zum Kreislauf des Lebens.

Eine Erinnerung an einen lieben Menschen.
Lg Casualeen

... diesem Thema hatte ich im März ein sehr interessantes Shooting in Berlin.

Aufgenommen von "Visionsandpictures". Leider nicht im Joy vertreten.

Das ist ein Kaninchen. Die Fotografen sind Vegetarier und die Reihe heißt : Wir essen, was wir lieben und lieben was wir essen.
LG
Barbara

Ich seh den Tod gerne friedlich und ruhig .

Real begegnet er mir laut , schweißtreibend , gewaltsam und schrill , ich arbeite auf einer Intensivstation

Da suche ich ganz konkret nach ganz leisen Tönen

solche Bilder mag ich sehr
.... da wird mir gleich ganz warm ums Herz, danke dafür


LG
maj

...dann möchte ich Euch meinen langjährigen Desktophintergrund auch nicht mehr vorenthalten:

http://upload.wikimedia.org/ … s/1/10/Thetriumphofdeath.jpg

LG

... sollte in der Kunst (in welcher Form auch immer diese dargestellt wird) nie verherrlicht werden. Das wäre für mich ein NoGo.

Er kann durchaus erschreckend oder friedvoll dargestellt werden. Denn er hat nunmal zwei Gesichter.

Ich habe vor 2 Jahren meine Katze fotografiert, als ich sie für ihre letzte Ruhestätte fertig gemacht habe. Sie hat mich 13 Jahre lang begleitet und ich habe es für mich gebraucht um mit dem Schmerz umgehen zu können. Es hat mich ruhiger werden lassen.

@*******Feh

Was wäre denn verherrlichend für dich ?

Zum Beispiel die Bilder, wo seinerzeits auch Verfahren eingeleitet wurden. Als Soldaten sich mit ihren "Opfern" haben fotografieren lassen als wären sie auf Grosswildjagd gewesen.
Davon ab empfinde ich die Bilder der Jäger mit ihrer Beute ebenso geschmacklos.

Die Toten (egal ob Mensch oder Tier) sollten immer mit Respekt und Achtung behandelt werden.

Tod sollte keinen Spass machen. (Es sei denn es geht um den Sensemann bei Ruthe )

Tod soll keinen Spaß machen ...mmh


Okay die Fotos die du angesprochen hast sind unwürdig ,ich bin mir sicher da sind wir uns einig .
Eine Diskusion darüber was diese Aussagen über Täter, Opfer , Gewinner , Verlierer im Krieg ist schon interessant , allerdings an anderer Stelle .




Ich hab fast nur Patienten die akut und gestresst sterben .
Aber Abundzu betreuen wir Palliativ Patienten
Eine Patientin hat sich im Vorfeld eine unglaubliche Traumwelt aufgebaut um ihre Angst zu bewältigen
Nimanden kam es in den Sinn dieser Frau diesen "Spaß" und diese Verherrlichung zu nehmen .

Ich verstehe schon was du meinst

Ich mag das mexikanische Totenfest , bunt und fröhlich .
Eine Freundin hat die Beerdigung ihrer Tochter wie ein kindergeburtstag gestaltet .

Gut mag sein , dass es jetzt an der Kunst vorbeigeht
Aber im Prinzip geht es ja darum wie es dargestellt wird
Gerade die erschreckende Darstellung rüttelt einen auf , lässt uns einen Moment innehalten .
Erschreckend seh ich nicht unbedingt negativ

Liebe Grüße

Ich glaube, wir denken ähnlich und es ist die Wortwahl, die missverständlich wirkt.
Unter "Spass" mit dem Thema Tod verstehe ich absichtliches Töten und auf dieses auch noch stolz zu sein.

Einem Kind den Tod durch ein Fest zu erleichtern, oder den Tod damit zu begrüssen (oft ist der Tod ja auch Erlösung), hat für mich nichts verherrlichendes. Im Gegenteil. Es zeugt von tiefer Liebe und Respekt gegenüber diesem Kind.

Auch wie die Mexikaner oder Afrikaner ihre Toten verabschieden ist trotz allem respektvoll.

Man kann das Jenseits auch als besseren Ort sehen und dieses mit einem Fest feiern... meiner Oma wünsche ich einen solchen Ort, ohne Schmerzen...

Als es mit meiner Oma dem Ende zuging hat sie erzählt, dass sie im Zirkus war und was für ein schöner Abend das gewesen ist. Wir haben sie auch in dem Glauben gelassen und sie sogar noch ermutigt sich an dieser schönen Erinnerung festzuhalten. Warum sollten wir ihr eines der letzten Lächeln nehmen??

ich denke das Missverständnis besteht zwischen Realität und Kunst.

In der Kunst darf der Tod alle Facetten der Darstellung, auch die denkbar Abartigsten einnehmen.

In der Realität, also dem echten Leben, sollte die Würde und der Respekt gegenüber den real Verstorbenen gewahrt bleiben und moralisch fragwürdige Zurschaustellung zu recht geächtet werden.

Du meinst, dass Kunst ALLES darf?
Wenn die Soldaten ihre Fotografien einfach als Kunst deklariert hätten, dann wäre es in Ordnung??

Ich weiss, diese Frage ist provokant, doch das liegt durchaus in meiner Absicht.

Soldaten sind Soldaten und ihr vorrangiges Ziel ist der Sieg über andere.
Das Ziel eines Künstlers ist es Wahrheit hinter den Dingen zu finden und durch besondere Behandlung zu verdeutlichen oder durch Irritation erst sichtbar zu machen. Zwei völlig unterschiedliche Intensionen. Und ja, die Kunst darf alles, sofern es dem künstlerischen Ziel dient. Wenn ein Schamane ein Tier tötet und sich mit dessen Blut einreibt und dessen Haut trägt ist die Intension eine völlig andere, als wenn ein Jäger tötet um Gewinn (in diesem Fall Nahrung oder eine Trophäe) zu erzielen. ein Künstler wäre kein Künstler wäre das Profane sein Antrieb und Ziel.

und die Kunst.

Ich sehe beim Menschen das einzigartige Bedürfnis Eindrücke zu erhalten, .. über den Tod hinaus.

Zeitzeugen und individuelle Wahrnehmung, über ihre Bedeutung entscheidet die Geschichte.

Authentische Wahrnehmung, Zeitgeschehen und Momentaufnahmen, wie kann da Würde beurteilt werden, gerade in einer inhumanen Gesellschaft.
Ist es die Verherrlichung von Entwürdigung oder schlicht Realität, wer kann noch zwischen unvorstellbarem Wahnsinn und "tagesschau" unterscheiden?

Heute ist alles vorstellbar, ist es nicht die Aufgabe von Kunst uns vor Augen zu führen wie wir leben. Kann die Darstellung eines Massengrabes jemals würdevoll sein?

Die Kunst muss alles darstellen, sie ist der Mensch, ..
in allen Facetten.

Die Kunst kann alles, aus ihrer Sicht darf sie auch alles, aus moralischer Sicht natürlich nicht.

Ob etwas Kunst ist, indem man etwas dazu deklariert ( z.B. goßer Haufen Fett in einer Badewanne) ist fraglich und wird in der Regel nicht vom Schaffenden beantwortet.

http://www.3sat.de/page/?sou … eit/themen/154350/index.html

Ob es auch in Ordnung ist, ist jedoch wieder eine moralische Bewertung.

Fazit: Kunst darf zwar alles, ob es auch Kunst ist sei dahingestellt.

Der Tod als produktive Maschine ohne individuelle Rücksichten...

kann die Vollendung des Lebens als Kunstwerk, als Erschaffung, als Schöpfung sein und sollte und kann gefeiert werden, wenn man sich einig mit Leben und Vergehen fühlt. Es kann natürlich auch Angst machen und einen an schmerzhaftes Erinnern.
Respekt vor dem Tod ist in vielfacher Hinsicht nicht vorhanden, weder wenn wir Lebewesen essen, noch Mitspecies ertrinken, verschütten lassen, denn letzlich ist jeder Mitmensch auch ein Konkurrent und im archaischen würden wir auch gerne darob triumphieren.
Was wenn nicht der Tod wäre einer der stärksten Antriebe des menschlichen Tuns und der Kunst?
Um es für mich zu beantworten: es ist der stärkste Antrieb des menschlichen Tuns.

Danke für die Bilder, der Schädelturm sieht schon spektakulär aus! Wo steht der?

Habe bei meiner Google Recherche weitere Kunstwerke aus Schädeln und Knochen entdeckt.
Hier ein paar links:
http://weburbanist.com/2009/ … dead-world-global-ossuaries/
http://empiredelamort.com/charnels-and-ossuaries/

. . . etwas aus einer zeitgenössischen Kunstausstellung.


Am ewigen Täterort,

wo die NS-Massenmörder

der industriellen Massenvernichtung

ausgebildet wurden

und

einst ihre Vorbilder fanden . . .

Bild 1:

. . . . . Acht auf einen Streich

. . . . . in jede Richtung Eine

. . . . . die Tiere brennen, hängen . . . . .

warum deren Namen nennen . . . . .

Blut- und Raub-Gold wird gezählt . . . . .

Namen und Bilder der Täter kennt ein Jeder . . . . .

. . . . . gehen in die Geschichte und Bücher ein

. . . . . sollen Vorbilder für die Nächsten sein . . . . .

Das Credo der Absolution der Ausschließlichkeit