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Wie ich zum Kopfkino kam oder wie das Kopfkino zu mir kam?

******11x Mann
116 Beiträge
Themenersteller 
Wie ich zum Kopfkino kam oder wie das Kopfkino zu mir kam?
Eine philosophische Frage oder eher eine nüchterne und mehr psychoanalytische Betrachtung?

Kopfkino zu schildern, das wird mir gerade noch einmal klar, ist ja im Grunde die totale Entblößung. Ich mache mich nackt vor der Community wenn ich von meinen Vorlieben erzähle, die mir schon in der Vorstellung fast einen Kick bereiten, mich erregen und meinen Kreislauf auf Touren bringen können. Aber nicht nur das, sondern die Tatsache, dass ich es hier jetzt tue, ist vielleicht ein noch ein weiterer Kick, weil der in der Realität stattfindet. Ich spreche von meiner Entblößung hier und jetzt, vor euch allen. Und eben hatte ich den Gedanken, dass das vielleicht gar nicht erlaubt ist, zu schreiben, dass mich das hier konkret anmacht und dann hatte ich die Fantasie, dass ich es doch tun will, eben weil es verboten sein könnte. So wird klar, dass u. A. der Tabubruch und die Grenzüberschreitung in der Sexualität, das ist, was mir den Kick bereitet.

Ich finde es wichtig, zu erwähnen, wie ich zum Kopfkino gekommen bin, denn erst dann versteht man meine Fantasien, wenn man sie in den Kontext eines Menschen und seines Charakters stellen kann.
Und ja, Kopfkino und Realität sind bei mir nicht hermetisch voneinander getrennt, die Grenzen sind fließend.

Ich greife mal vor: Mich treibt seit Jahren die Fantasie um, dass ich in meinem Trans-Fetish-Outfit einen Job in einem Schloss oder Landhaus habe und dort als Serviermädchen arbeite.

Wieso diese Umgebung? Es ist ein geschützter Rahmen. Es sind große weite Räume, viele Fliesenböden, die meine vermessingten Stahl-Stilettos von 22 cm bei jedem Schritt laut durch die hallenden Räume knallen lassen und weit zu hören sind, auch wenn ich einige Zimmer weit weg bin. Ich möchte Aufmerksamkeit und will deshalb gehört und gesehen werden. Mir sind viele gesellschaftlich geächtete Mittel recht, genau diese Aufmerksamkeit immer wieder einzufordern.

Da ich mit Anpassung und Freundlichsein nicht wirklich das erreicht hatte, was ich mir wünschte, ganz einfach, weil ich oft zu nett war; und am Ende statt Versprechungen doch zu oft leer ausgegangen bin, blieb da ein Defizit, eine Trauer zurück. Meine Erzieher waren mit sich selbst und dem Leben zu sehr beschäftigt.

Dann irgendwann im zarten Alter von vielleicht 12 Jahren als ich als Kind die Rückmeldung bekam, dass meine nassen Taschetücher unter meinem Bett, die ich vor dem Gang zur Schule vergaß, gefunden und für ekelhaft befunden worden waren. Ich stellte mich zwar dumm, aber es half nichts. Es war und blieb eine der schwersten Demütigungen, die ich jemals erlitt und die ich zu verarbeiten hatte und wofür ich eine Lösung brauchte. Was war es, was mir da mitgeteilt wurde? Mir wurde also gesagt, dass meine Sexualität, das, was für mich etwas Schönes und Erfüllendes war, von anderen als etwas Schlechtes und Unappetitliches empfunden wurde. Es war nicht leicht für mich, das zu verarbeiten, aber ich habe es doch noch ein Stück weit hinbekommen.

Und in der Tat arbeite ich heute immer noch daran, praktisch Scheibchenweise.
Die Scheiben werden immer dünner.

Gleichzeitig ging ich damals aber in den Gegenangriff, um meine innere persönliche Integrität zu stabilisieren und dann zu erhalten. Ich überlegte und überlegte, das was mir gefiel waren Frauen mit schönen Körpern, Proportionen, die ich mir in meinen Gedanken so zurechtrücken konnte, wie es für mich passte. Dennoch mit 13 Jahren fehlte mir etwas und das war der konkrete sexuelle Kontakt zu Frauen. Noch klein, schüchtern und unerfahren war kein Denken daran.

Doch was tun? Ich grübelte und grübelte. Dann traf mich der Schlag!! Es war eine Art starker Schreck, der mir in die Lungen- und Herzgegend fuhr. Was war passiert? In meiner Vorstellung erwog ich doch tatsächlich die Möglichkeit mich selbst in eine schöne Frau zu verwandeln und all die äußerlichen Details, die mich erregten, in mein eigenes Repertoire aufzunehmen.

Aber das durfte nicht sein, denn das wäre ein absoluter Tabubruch gewesen, denn es war zudem mit einer sehr negativen Bewertung belegt. Was ging also in dem Kopf dieses 12 Jährigen Jungen vor sich? Als Kind denkt man oft, die Erwachsenen könnten die eigenen Gedanken lesen, oder es einem vom Gesicht ablesen. Und bei mir war das Gewissen ein Problem. Als Kind hat man noch nicht gelernt, sich emotional abzugrenzen und Dinge für sich zu behalten, zumindest nicht so gravierende Dinge, wie das jetzt. Dann versucht man sie auszublenden, zu vergessen, weil der Umgang damit noch so schwierig scheint und auch ist.

Schließlich habe ich mir die Quizfrage gestellt. Ja, ich musste sie mir stellen, drücken wollte ich mich nicht.
Was für eine Wahl habe ich? Ich kann es lassen und unglücklich werden oder ich kann es tun und mich gut fühlen, muss dann aber mit diesem Geheimnis leben.

Wie es ausging wisst Ihr ja, ein Blick in mein Profil lässt keine Fragen mehr offen. Und ja, es war ein sehr, sehr langer und weiter Weg dahin. Vielleicht kann das der ein oder andere nachfühlen.

Ich habe mich also dafür entschieden ein böser Junge zu werden. So und damit habe ich mir auch die Möglichkeit eröffnet, wechselseitig auch mal ein böses Mädchen zu sein. Eine tolle Erfahrung, kann ich jedem Mann nur empfehlen auch mal das böse Mädel zu sein.
Die harte Schule in Sachen Männlichkeit, habe ich mit allem was dazugehört durchgemacht. Mit dem Ziel, mich in fast allen Lebensbereichen vom Durchschnitt weit abzuheben. Wenn’s z. b. um’s Auto ging, wollte ich nicht nur die Kerzen wechseln können sondern gleich auch die Kopfdichtungen und den Zahnriemen und das Getriebe oder gleich den ganzen Motor oder aus zwei Schrottkisten mach ein brauchbares Auto. Am Ende hatte ich fast alle handwerklichen Gewerke durch und war doch im Büro gelandet, wie gut. Soviel zu einer Facette meines Weges in ultrakurzer Form.

Zurück zum Punkt. „Ich kann es lassen und unglücklich werden oder ich kann es tun und mich gut fühlen, muss dann aber mit diesem Geheimnis leben.“ Das war die Frage.

Sehr schnell merkte ich, wie mich diese Möglichkeiten beflügelten, mich für die positive Seite entschieden zu haben. Ich konnte nun ungebremst kreativ sein. Das konnte ich sonst nur am Klavier, an dem ich oft stundenlang improvisierte. Aber das war etwas, das mich direkt betraf, meinen Körper und meine Identität.
An diesem Punkt entstand mein Kopfkino.

Gerade frage ich mich, was ich ohne es heute wäre? Ich glaube, ein ganz armer Tropf und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gar nicht mehr unter den Lebenden weilen würde.

Fortsetzung kann folgen.
********ndbi Frau
123 Beiträge
Lieber Niki2011x,

Ich finde deinen Beitrag sehr bewegend (emotional) und anregend, sowie auch deinen Profiltext in einigen Punkten sehr ansprechend.
Sollte dieses Thema seinen eigenen Thread bekommen, so hoffe ich, wäre das doch ne tolle Einladung für einige hier mal zu erzählen , wie sie zu ihrer Mitgliedschaft in der Truppe hier und ihrer Inspiration gefunden haben. Das wäre doch toll. Auch eine Fortsetzung deinerseits würde ich gern lesen. Zu schön fände ich es sich darüber auszutauschen, wie sich unser Kopfkino entwickelt hat und wir uns bereit dazu gefühlt haben es mit andren quasi öffentlich zu teilen und uns ja wirklich voreinander mit unseren Fantasien "nackt zu machen"...
********er84 Mann
6.487 Beiträge
mmhm so zurück blickend in meine Kindheit und Pubatät könnte ich da jetzt nichts greifen das ich heute als Kopfkino bezeichnen würde. Auch wenn es sicher anders als heute war, war ich wohl immer schon der, der lieber im realem Dinge gesehen und oder erlebt hat als im Kopf damit zu spielen. Ob es nun die Fesselspiele beim Cowboy und Indianer waren, das meiner Grundschuhlklassenkamaradin auf der Schaukel den blanken Po versohlen, die ersten SB Aktionen bei den Emanuel Filmchen aus der Schublade meines Onkels oder auch die ersten Anspielungen auf 3er mit 16, bei denen dann die Mädels gekniffen haben, es gab vorher kein Kopfkino dazu sondern es kam einfach in der Situation und ich hab es einfach gemacht. Auch die SB in der Pubatät war durch das schon vorhandene Internet von Bildern auf dem Monitor und nicht von Bildern im Kopf geprägt.

Erst als ich dann mit 21 durch einen Unfall erblindete und Bilder aus der Realität oder vom Monitor eben 0 Reitz mehr bringen konnten begann sich dann eben auch mein Kopfkino auszuprägen.

Bei realer aktiver Aktion nehme ich zwar über meine anderen Sinne und für die die daran glauben auch das 3 Auge so viel wahr das ich da kein Kopfkino habe oder brauche aber wenn es dann um die SB alleine geht baut sich eben mein Kopf die eigenen Pornos zusammen. Zum teil aus alten bildlichen Erinnerungen, zum Teil aus den blind real erlebten und wahrgenommenen Dingen/Bildern.

Mit dem Schritt dann vor nun über 10 J in die offen ausgelebte Sexualität, dem Swingen und dem BDSM dann bekam das Kopfkino dann verdamt viel Futter und auch meine eh schon recht geringen Hemmschwelle über Sex zu sprechen sank noch einmal weiter.

so ist es also auch für mich nichts mehr das mit Tabu oder über Grenze gehen zu tun hat wenn ich hier im JC oder mit anderen sexuell offenen Menschen über geile Situationen und Sexualität spreche.

Da es nun nach den > 10 J auch nicht mehr wirklich etwas gibt das mir jetzt gerade so einfällt und ich nicht schon erlebt oder zumindest angesprochen habe sind da auch keine "geheimen" phantasien mehr welche ich rein im Kopf habe. Das ein oder andere aus der Kopfkinoporno schmiede hat sich zwar noch nicht realisieren lassen doch den Punkt Tabu / Geheim gibt es nicht denn nur wenn ich auch das was so im Kopf entsteht auch ausspreche kann ich es erleben und erleben war und ist für mich einfach das was wirklich gut ist und Befriedigung bringt.

Kopfkino ist also quasi für mich als Blinder zum Ersatz für Porno und co, bei der SB geworden und das die Dinge auch an / aussprechen etwas das mit der Zeit, den gesammelten Erfahrungen und passenden menschen mir auch nicht mehr schwer fällt.

Sicher binde ich auch nicht jedem gleich meine manchmal doch für einige extremen phantasien auf die Nase, was aber weniger mit mir und meinen Hemmungen zu tun hat sondern damit das ich weiß, dass nicht jeder mit dem was da so in meiner Sexualität abgeht zurecht kommen würde. Es ist also kein Tabu oder Grenze für mich selbst sondern eher eine die sich aus Rücksicht auf andere und deren gesellschaftliches Klishedenken ergibt.
*****cat Paar
42.227 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wir lassen den Thread...haben ihn aber aus den "erotischen Fortsetzunggeschichten"-Bereich in die Diskussionen verschoben, weil es eher ein Austausch ist, wie und wodurch Kopfkino ausgelöst wird und was uns dabei triggert, als eine eigene Geschichte.

*modda*
*****cat Paar
42.227 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******11x:
Kopfkino zu schildern, das wird mir gerade noch einmal klar, ist ja im Grunde die totale Entblößung. Ich mache mich nackt vor der Community wenn ich von meinen Vorlieben erzähle, die mir schon in der Vorstellung fast einen Kick bereiten, mich erregen und meinen Kreislauf auf Touren bringen können.

Das liebe Niki, ist uns völlig klar. Das ist es, was wir in unserem Intro der Gruppe meinen, mit:
"In dieser Gruppe tauschen wir unsere Phantasien aus, unsere Sehnsüchte und Träume...Sie erzählen viel von unseren inneren Facetten, weshalb wir sehr respektvoll damit umgehen wollen..."

Wir haben es mit intimen Gedanken zu tun, die wir schützen möchten und die wir respektieren. Wir sind dankbar, dass ihr das Vertrauen entwickelt, eure Sehnsüchte und Träume mit uns zu teilen. Das ist mutig und wunderschön!

Was unsere Gedanken auf die Reise schickt, ist ganz unterschiedlich...Mal sind es unausgelebte Phantasien, mal sind es Erlebnisse, die in Gedanken eine ganz andere Wendung bekommen, mal ist es ein Moment, ein Geruch, eine Berührung, die einen ganzen Film ablaufen lässt.

Schön ist es, dass im Kopfkino (fast ) alles passieren darf und kann...
****p35 Mann
7.210 Beiträge
Zitat von *****cat:
[...] Schön ist es, dass im Kopfkino (fast ) alles passieren darf und kann...
...und - wenn ich das mal noch hinzufügen darf, bitte - schön ist auch, wie respektvoll hier allgemein mit den Fantasien umgegangen wird, weil das macht Mut, zu den Fantasien zu stehen und sich nicht damit zu verstecken *top* Danke.
******_HH Mann
2.207 Beiträge
Oh ja wir geben hier viel von uns preis wenn wir hier Fantasien egal in welchem Setting beschreiben.
Manche sind auch schon mal extrem. Mir ist es auch schon passiert das sie nach einiger Zeit gelöscht wurden, obwohl zuvor schon andere Gruppenmitglieder darauf geantwortet, kommentiert, gelickt hatten.
Vielleicht weil JC oder diese Gruppe die Tabus erweitert hat.

Auch ich kann mich an eine Begebenheit in meiner Jugend erinnern das mir deutlich machte. Frage deine Eltern nicht nach Sex oder Erotik. Sexualkunde vielleicht.
*****cat Paar
42.227 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******_HH:
Mir ist es auch schon passiert das sie nach einiger Zeit gelöscht wurden,
Aha *grubel*...Also wenn unsere Regeln überschritten wurden, dann entfernen wir -allerdings immer in Absprache des Verfassers- Geschichten. Dann sind die Protagonisten eventuell unter 18 gewesen oder es wird eine Nöigung oder gar Verewaltigung beschrieben, bei der das "Opfer" angeblich Lust empfindet....Weil wir zu viele echte Opfer in der Gruppe haben, baten wir in unseren Regeln dieser Gruppe, darauf zu achten, dass erotisch einvernehmliche Situationen beschrieben werden...Schließlich schreiben wir nicht nur unsere Kopfkinogeschichten nieder...sondern möchten auch das Kopfkino der geneigten Leser entfachen...und das geht nur, wenn es vorbehaltlos ist....

Ansonsten dürfen die Gedanken fließen und wir erlauben es uns, zu träumen und nachzuempfinden...

so wie eine Feder Gänsehaut hinterläßt, wenn sie über die erhitzte nackte Haut streicht....
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