Vorstellung
So, dann möchte ich auch mal versuchen mich hier (hoffentlich) aussagekräftig vorzustellen...
Ich bin Student an der Uni und schreibe gerade an meiner Doktorarbeit. Wobei „Schreiben“ in diesem Fall heißt, dass ich im Labor stehe und mit futuristischen Apparaturen und blubbernden Kolben die Ergebnisse dafür produziere. Zu den Pflichten als Doktorand zählt aber leider nicht nur die Arbeit im Labor. Ich muss auch Praktika betreuen, von Studenten im ersten oder zweiten Semester. Nicht, dass die Leute nicht nett wären, aber es verschwendet Zeit und ist einfach langweilig. Zumindest dachte ich so, bis zum letzten Sommersemester...
Das Praktikum im Sommer gehört zu den Schlimmsten überhaupt. Man ist mit etwa hundert Studenten in einem Raum eingepfercht, Bunsenbrenner und Mikroskoplampen treiben die ohnehin sommerlichen Temperaturen noch in die Höhe. Und zu allem Überfluss muß man, aus Gründen der Sicherheit, immer einen weißen Baumwollkittel tragen.
Der erste Tag des Praktikums fing ganz besonders gut an. Um die Mittagszeit waren es tropische Temperaturen um die 30 Grad, die Sonne stand genau auf das Flachdach des kleinen Anbaus wo
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wir uns alle zusammengefunden hatten. Die Fenster waren geschlossen, wie gesagt, die Sicherheit. Ich stand, zusammen mit meinem Professor, vorne am Pult und beobachtete die Studenten, die in den Raum strömten. Die übliche Mischung, die Streber, die Blender, die Heavy Metal Freaks. Geschminkte Modepuppen die mit ihren langen Fingernägeln keinen Tag im Labor überleben würden. Und sie. Ich kann nicht sagen, was es war. Sie war groß, bestimmt 1,80, hatte hellbraunes Haar und trug eine Brille. Ihre Brüste waren klein, soweit man das unter dem weißen Kittel ausmachen konnte, ihre ganze Erscheinung eher schlank. Aber das faszinierende an ihr waren ihre Beine. Unterhalb des Kittels sah man den Saum eines Rockes hervorblitzen, dann kamen nur noch diese langen Beine. Sie steckten in schwarzem Nylon und wie sie sich bewegten ließ irgendetwas in mir zittern.
Die Studenten verteilten sich auf ihre Plätze und sie setzte sich nach ganz vorne, in die erste Reihe. Unter dem Schatten des Tisches konnte ich weiter ihre Beine sehen und mir wurde langsam warm und das lag nicht nur an den Temperaturen.
Der Professor begann mit seiner Anfangsrede, worum es heute gehen würde, worauf man achten sollte, die gesamte Theorie. Aber meine Aufmerksamkeit lag ganz woanders. Sie hatte ein kleines Schild an ihrem Kittel, ein Namensschild: Eva. Sie hatte die Beine übereinander geschlagen und hörte den Ausführungen meines Professors zu, kaute dabei auf ihrem Kugelschreiber herum. Ihre Zunge lugte zwischen den rosa-farbenen Lippen hervor, nur ein ganz kleines bisschen. Jetzt veränderte sie Position ihrer Beine, stellte sie parallel zueinander. Die Schwärze zwischen ihren Beinen schien meine Blicke magisch anzuziehen, auch wenn ich dort absolut nichts erkennen konnte. Von der verlockenden Dunkelheit zwischen ihren Schenkeln, über die leichte Erhebung unter dem weißen Kittel, zu ihrem Gesicht mit den rosa Lippen und den grünen Augen. Die mich direkt ansahen! Ich erschrak und wandte meinen Blick ab wie ein ertappter Schuljunge. Mein Herz pochte. Und doch... Hatte ich da ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen gesehen, ein Blitzen in den grünen Augen?
Ich hörte meinen Namen und erschrak erneut. Wahrscheinlich würde ich einen verdammten Herzinfarkt haben noch bevor der Tag vorbei war.
Mein Professor hatte seine Rede beendet und mich als weiteren Betreuer vorgestellt. Knapp hundert Augenpaare sahen mich und ein Grünes schien sich geradewegs durch meine Kleider zu brennen. Ich versuchte, nicht darauf zu achten.
Der Kurs fing an und ich verzog mich in den hinteren Teil des Raumes. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und mich wieder auf meine Aufgabe zu konzentrieren. Schließlich sollte ich den Studenten beim Mikroskopieren helfen und nicht irgendwelchen schmutzigen Fantasien nachhängen. Und tatsächlich gelang mir das ganz gut. Ich blieb in den hinteren Reihen, half bei den Mikroskopen, erklärte, verbesserte. Und dachte nicht mehr an lange Beine und grüne Augen. Bis zu dem Moment, als mich mein Professor rief. Ich sah ihn an, er stand bei einem Studenten und deutete stumm nach vorne. Dort war ein Arm nach oben gegangen, jemand brauchte Hilfe. Ich machte mich auf den Weg, dahin, wo der Arm in die Luft zeigte. Das erste was ich sah, war ein Kopf mit hellbraunen Haaren. Dann grüne Augen, feuchte rosa Lippen. Ich stockte in meinem Schritt. Aber ich durfte mir nichts anmerken lassen, schließlich war ich nicht zum Spaß hier. Ich setzte meinen Weg fort. Zu Eva mit den langen Beinen, die mich lächelnd erwartete.
To be continued?