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Adventskalender (10. Auflage)

****02 Paar
22.782 Beiträge
Themenersteller 
Adventskalender (10. Auflage)
Nachdem es in den neun vergangenen Jahren so wunderbar funktioniert hat, hier der zehnte Versuch:

Jeden Tag öffnet sich ein "Türchen" und beschert uns an diesem Tag einen Gedanken, eine (Ultra-)(Kurz-)Geschichte oder eine Phantasie - und nur diese eine! *tipp*


Bitte haltet die folgenden Regeln ein:

• Das Thema ist Weihnachten! *nikolaus*

• Keine Veröffentlichung wird hier kommentiert (gegen ein "danke" hat aber wohl niemand etwas einzuwenden...*zwinker*)

• Wer zuerst am jeweiligen Tag seinen/ihren "Weihnachtstext" veröffentlicht, hat "gewonnen".
Bitte dann erst am darauf folgenden Tag wieder etwas posten!


So haben wir hoffentlich jeden Tag bis zum 24.12. etwas "Schönes" zu lesen.*les*
Ich bin sehr gespannt auf Eure Beiträge! *anmach*

Liebe, be-sinnliche Grüße,
Natascha
*nikolaus*


Und hier noch einmal die 9. Auflage zum Nachlesen und Einstimmen
----> Kopfkino: Adventskalender (9. Auflage)
****02 Paar
22.782 Beiträge
Themenersteller 
1. Dezember (1. Advent)
Nach einem langen Waldspaziergang schlenderten Lara und Morris auf ihr Haus zu und freuten sich auf die Wärme drinnen und ein kuscheliges Intermezzo auf dem Sofa im Wohnzimmer.
Unterwegs hatte es zu schneien begonnen - der erste Schnee des Jahres - und beide hatten sich an den Schneeflocken und der weißen, glitzernden Natur gefreut.

Lara hatte Morris zu diesem Spaziergang aus dem Haus gelockt und kam nun plötzlich in Erklärungsnot, weil der verschneite Weg durch ihren Vorgarten zum Haus voller deutlich sichtbarer Fußspuren war.
Morris wollte schon zum Handy greifen und die Polizei anrufen, weil er Einbrecher vermutete. Lara konnte ihn aber davon überzeugen, dass es bestimmt nur die Nachbarn gewesen waren, die hin und wieder mal nach dem Rechten schauten.
Morris schaute sie zweifelnd an, und so gingen sie auf seinen Wunsch eine Runde um das Haus, um sicherheitshalber in alle Fenster zu schauen.

Lara wusste allerdings, dass das nicht nötig war, denn sie hatte ja dafür gesorgt, dass die Nachbarn die Lieferanten einließen, die das neue Sofa aufstellen und das alte mitnehmen sollten – Laras Weihnachtsüberraschung für Morris, die heute bereits etwas vorzeitig geliefert worden war.
Und kaum, dass sie das dachte, hatte Morris das neue Möbelstück auch schon durch das Wohnzimmerfenster entdeckt. Fertig dekoriert mit Kissen und weichen Decken schien es nur auf sie zu warten. Laras Vorfreude stieg….

„Jetzt geht mir ein Licht auf!“ sagte Morris und strahlte Lara an.
„Wie passend, dass heute der erste Advent ist“, ergänzte sie und küsste ihn.

*nikolaus*
2. Dezember
Daisy schaute aus dem Fenster. 'Immer noch kein Schnee' dachte sie.
Aber wenigstens hatte es gefroren und sie würde sich mit den Schlittschuhen auf den Weg zum Dorfteich machen. Vielleicht würde sie später auch noch mit dem Auto zum Weihnachtsmarkt in die Nachbarstadt fahren.

Im Treppenhaus begegnete ihr der neue Nachbar, den sie schon ein paar Mal von weitem gesehen hatte.
Allerdings war ihr nie aufgefallen, wie verdammt gut er aussah.
Mit einem freundlichen Gruß, den sie erwiderte, ging er an ihr vorbei.
Sie schaute ihm hinterher und verpasste die erste Treppenstufe.
Holterdipolter ging es abwärts und auf der ca. 6 Stufe schlug sie auf dem Allerwertesten auf.

"Mein Gott, ist Ihnen etwas passiert?" Wo hatte sie das Gesicht schon gesehen? Ach ja.....der Nachbar.
Sie stöhnte und meinte "Ein paar Schrammen, blaue Flecken wirds wohl geben.
Ich glaube, am meisten hat der Hintern abbekommen".
Er fing an zu lachen und sie musste grinsen. "Kommen sie, ich helfe Ihnen hoch".
Er reichte ihr die Hand, sie ergriff sie und es war auf einmal eine erregende Situation.Ihre Hand prickelte und nicht nur die.

Ob er es auch gespürt hatte? Jedenfalls schaute er sie mit einem sonderbaren Blick an.
Er zog sie hoch und der Schwung ließ sie gegen seine Brust taumeln.
Er blickte zu ihr herab, hob ihr Kinn an und gab ihr einen langen zärtlichen Kuss.
Alle Schmerzen waren vergessen.
Er sagte: "Vielleicht sollten wir in meine Wohnung gehen.Ich kann mich um ALLE Verletzungen kümmern, ich bin Arzt.
Und ich habe eine sehr sanfte Behandlungsmethode".
**********berin Frau
205 Beiträge
3. Dezember
Nachdenklich stand sie an der Terrassentüre , die Arme um ihren nackten Leib geschlungen, und betrachtete die im Dunkeln herankriechenden Nebel.

Fast ein Jahr war es her, dass er zu ihr gekommen war.
Ihr Geliebter mit den goldenen Augen.

Wieder war die Zeit gekommen, in der sich die Welten für einander öffneten. Aus den aufsteigenden Nebeln riefen sie nach ihm, seine Gefährten aus der anderen Welt, rief seine andere Seite nach ihm.

Diese wilde Seite, die er nie ganz unterdrücken konnte und wollte, der Wolf in ihm.
Je näher die Raunächte kamen, umso unruhiger wurde er, trat der Wolf in den Vordergrund.
Würde er zu ihr zurückkommen, wenn sie ihn gehen ließe, wenn er seiner zweiten Natur nachgeben würde?

Starke Arme schlangen sich von hinten um ihren Körper und ein leichter Biss in ihren Nacken signalisierte ihr, dass er zum Spielen aufgelegt war.
Sie spürte seine harte Erektion an ihrem Rücken.

Ihre Nippel zogen sich zusammen, bis sie hart wie Kirschkerne waren, und die kleine Perle zwischen ihren Beinen begann zu pochen und forderte Aufmerksamkeit.

Als hätte er sie schreien hören, wanderte seine rechte Hand hinunter zu ihrer Weiblichkeit und begann in kleinen Kreisen ihre Gier anzufachen.
Er sog ihren Duft in sich ein, spielte mit der anderen Hand an einem ihrer Nippel und zog eine Spur kleiner Bisse von ihrem Nacken zu ihrer Schulter.

Leise stöhnend beugte sie sich leicht nach vorne, stützte sich mit einer Hand an der kühlen Scheibe ab und griff mit der anderen hinter sich, um seinen harten Stab lustvoll zu massieren.
Erhitzte Leiber rieben sich aneinander, die Luft war geschwängert mit dem Duft von Erotik und Lust.

Und während draußen die Nebel sich weiter an das Haus heran schoben, glitt er sanft in sie hinein und trieb sie mit sanften, aber doch festen Stößen zum Höhepunkt.

Die Stirn an das kalte Glas gelehnt, sicher in seinen Armen, stand sie da, wollte ihn nicht gehen lassen und wusste doch, dass sie ihn freilassen musste.

An sie geschmiegt, stand auch er, feucht, zufrieden und glücklich, und beobachtete die Nebel, lauschte den Stimmen die ihn riefen.

„Wirst du zu mir zurückkommen?“
„Ich werde immer zu dir zurückkommen, Wolfsreiterin, denn du wirst mit mir kommen.“

Lächelnd gab er sie frei und im nächsten Moment trat aus der Mitte eines funkelnden Lichtermeeres ein wunderschöner, mächtiger silbergrauer Wolf mit goldenen Augen hervor.

„Wolfsreiterin, lass uns spielen in dieser verzauberten Nacht.“

Lachend öffnete sie die Türe und stürzte sich, an seiner Seite laufend, in die Nebel.....


© DieTraumweberin, Dezember 2019
Profilbild
*******tka Frau
188 Beiträge
4. Dezember
Am 4. Dezember, als Frieder sein Laufpensum absolvierte, dekorierte Carolin das Wohnzimmer. Am Abend käme ihre Familie zum traditionellen Gansessen. Vor vier Tagen hatte sie Frieder mit einem erotischen Adventskalender überrascht.
»Es ist höchste Zeit uns beide mal wieder richtig Feuer im Schritt zu machen«, lachte Carolin als sie ihm das Geschenk überreichte.
»Klingt vielversprechend«, hatte Frieder geantwortet. »Wenn du bereit bist, alles außerhalb vom Schlafzimmer zu zelebrieren, nehme ich die Herausforderung an.«
WSie hatte sofort gespürt, dass dies die Dosis an Aufregung um 100 Prozent erhöhen würde.
»Okay,« hatte sie genickt. »Am Morgen wird die Tür geöffnet, am Abend wird eingelöst.«
Am 4. Dezember war hinter dem Türchen eine Fernbedienung und ein kleines Ei gewesen, das sie nun trug.
Die Körperwärme der Gäste, das winterliche Essen und das vibrierende Ei sorgten dafür, dass es Carolin heiß war. Die Gespräche rauschten nur so an ihr vorbei. All ihre Zellen wurden durcheinandergewirbelt. Vor allem, weil Frieder sie auf diese verschmitzte Art anlächelte.
Es war eine Herausforderung für Carolin mit dem Ei in ihr nach dem Rechten zu sehen: die Kerzen zu wechseln, wenn sie niedergebrannt waren, die Gläser zu füllen, wenn sie geleert waren, den Nachtisch zu verteilen und die vielen anderen Dinge zu erledigen, die ihr als gute Gastgeberin im Blick hatte.
An die Küchentheke gelehnt schloss sie für einen Moment die Augen: »Diese Art von Stimulus ist großartig«, dachte sie. Und als sie sie wieder öffnete stand Frieder vor ihr und hielt die Fernbedienung in der Hand. »Zehn Vibrationsstufen, testen wir sie doch einmal durch.«
»Was machst du mit mir?«, versuchte sie ihn abzuwehren. Schon war Tante Magda zu stelle.
»Was macht er mit dir, mein Kindchen?«
»Nichts. Alles ist gut.«
»Und was machst du mit der Fernbedienung?«
»Mit der regele ich die Intensität.«
»Scheint kaputt zu sein, die Musik wird nicht lauter«, sagte Tante Magda.
Frieder lachte, nahm Carolin, die bei der Konversation sichtlich nervöser wurde, in die Arme und flüsterte ihr ins Ohr: »Von wegen defekt. Es fängt an zu wirken – deinen Pupillen sind groß wie Murmeln.«
Carolin nickte heftig, sprechen konnte sie schon nicht mehr. Da hatte er Erbarmen und senkte die Vibration um einige Stufen zurück.
Doch als die Verwandtschaft endlich ging, waren beide so müde, dass sie sich nur noch in die Kissen sinken ließen und sofort einschliefen.

© Ines Witka, Dezember 2019
*********eber Paar
1.244 Beiträge
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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*********ynter Frau
9.559 Beiträge
Gruppen-Mod 
06. Dezember
Lieber guter Nikolaus,
zieh mir jetzt das Kleidchen aus.
Leg mich lustvoll übers Knie,
Ich versprech, dass ich nicht flieh.
Lass mich deine Rute fühlen
Und auch dein Verlangen kühlen.
Fein der Nüsse eins und zwei
Und dein Stab ist auch dabei.
Mützchen auf und es beginnt,
Chor der Englein für uns singt.
Wunderbarer Rutenstab
Und geile Lust ist angesagt.

Happy Nikolausi *nikolaus*
*****cat Paar
42.163 Beiträge
Gruppen-Mod 
7. Dezember
Weihnachtsmarkt

Ich stampfte von einem auf den anderes Fuß, um die Kälte etwas zu vertreiben. Die Hände waren warm und der Oberkörper auch, der warme Topf mit dem Glühwein heizte den kleinen Holzverschlag ordentlich ein. Ich hatte ganz gut zu tun, denn an diesem klirrend kalten Abend, wärmte sich mancher mit einem heißen Getränk auf.

Ich hatte gerade kassiert und die Kundschaft verzog sich mit dem dampfenden Becher, als sich hinter mir die kleine Tür öffnete, wieder schloss und sich zwei warme Hände um meine Augen legten. „Wer bin ich?“, hauchtest Du mir ins Ohr. Erfreut drehte ich mich um und wunderte mich: „Was machst Du denn hier?“

„Ich wollte mal sehen, ob Dir auch warm genug ist“, lächeltest Du mich mit rosigen Wangen an. Jedes Wort wurde von einem kleinen Wölkchen begleitet. „Möchtest Du vielleicht einen Glühwein haben?“, bot ich an. Du nicktest und sagtest: „Mit Schuss“, dann schautest du über den Verkaufstresen nach links und rechts und hocktest Dich hin. Als ich zur Rumflasche griff, sagtest Du empört: „Bist Du verrückt - ich muss doch noch fahren“ Verwirrt stand ich da, mit der Flasche in der Hand zu dir hinunter blickend. „Aber eben wolltest Du doch noch....Was machst Du denn da?“ Ich war sichtlich verwirrt. Sie hatte sich eins von den bekleckerten Handtüchern unter die Knie gelegt und lockte mich mit dem Zeigefinger vor sich.
Ich gehorchte und schon wurschtelte sie mir am Hosenreißverschluss herum. „Hey...nicht ich bin verrückt....Du bist es....Du kannst doch nicht....Was zum....“ Weiter kam ich nicht, denn es näherten sich wieder frierende Leute meinem Stand und bestellten.
Während ich die Becher füllte, hattest Du meinen Schwanz befreit und deine Lippen legten sich um meinen noch recht kleinen Freund, der sich aber ganz zu Deinem Vergnügen gerade streckte und deutlich an Größe und Härte zunahm.

Ich hatte große Schwierigkeiten die Contenance zu wahren und verzählte mich beim Kassieren. Mit hochrotem Kopf korrigierte ich meinen Fehler und war sichtlich erleichtert, als die bebecherte Gesellschaft wieder abzog. Doch zu früh gefreut, da kamen schon die nächsten...

Währenddessen saugtest Du, lecktest...lutschtest....und streicheltest meinen Schwanz auf geradezu köstlichste Weise. Mir entwich ein Seufzen, während ich meine Kundschaft bediente.
„Haben Sie sich verbrannt?“, missdeutete eine Kundin mein Ächzen. Ich lächelte verkrampft und schüttelte den Kopf.
Deutlich spürte ich, wie sich meine Eier zusammenzogen, um den aufkommenden Schwall in aller Deutlichkeit hervor zu katapultieren....aber das kleine Biest wusstest, wie sie es verzögern konnte und so quälte sie mich noch weitere Kundschaft weiter.

Als das letzte Paar mit ihren Bechern abgezogen war, krallte ich mich an den kleinen Tresen und entlud mich mit pumpender Wucht in ihr kleines Leckermäulchen. Sie behielt meinen sich wieder zurückziehenden Schwanz noch ein wenig in ihrer warmen Mundhöhle, dann verstaute sie ihn wieder sorgfältig. Ich übernahm das Hochziehen des Reißverschlusses. „Du bist echt ein verrücktes Luder“, schüttelte ich noch immer fassungslos den Kopf. Sie stand derweil auf, nahm sich seelenruhig einen Becher, füllte ihn mit Glühwein und ließ etwas aus ihrem Mund in den Becher laufen....“Mit Schuss!“, grinste sie, drehte sich um und öffnete die kleine Tür.
8.Dezember
Fundstück

Um Weihnachtsmärkte machte er schon lange einen großen Bogen. Er hasste die Menschenmassen, er hasste den Geruch von pappigem Glühwein und vor allem hasste er Posaunenchöre.
Seitdem er mit dem Glauben und der Kirche gebrochen hatte wurde ihm schlecht, wenn er eine Posaune hörte.
Als 12 Jähriger war er einer der begabtesten in der Bläsergruppe der Christuskirche gewesen. Fast ohne zu üben beherrschte er auch schwierige Tonsätze und spielte auf einem Niveau, das weit über das seiner Mitspieler aus dem Dorf hinaus ging.

Er bekam Einzelstunden und eine Aufmerksamkeit, die nicht nur seiner musikalischen Begabung, sondern seinem hübschen und fast mädchenhaftem Gesicht und vor allem seinem zarten Popo galt

Er hatte einige Jahre bis zum Coming Out und noch einige Jahre Therapie gebraucht, um darüber hinweg zu kommen. Aber er hatte es geschafft. Heute lebte er in einer stabilen schwulen Beziehung. Vor vier Jahren hatte er seinen langjährigen Partner geheiratet.

Heute Abend namer nach einer spät angesetzten Sitzung des Gemeinderats die Abkürzung über den Markt, in der Meinung, dass der hektische Trubel vorbei sei. Und dem war auch so.
Nur ein paar verwilderte Katzen strichen um das noch nicht weg gekehrte Abfallpapier. Auch von den Stufen zum Obelisken sprang Eine herunter, als er sich näherte. Deshalb fiel sie ihm auf, die schwarze Kiste.
Er erkannte sie sofort. Es war Seine. Es gab keinen Irrtum, denn er hatte die Initialen seines damaligen besten Freundes Hans Brenner in den Deckel eingeritzt, schwach, aber unverkennbar. Seine Eltern, die nicht reich waren, hatten das Instrument wütend und enttäuscht verkauft, nachdem er sich standhaft geweigert hatte, sie je wieder an zu fassen.
Es begann leise zu nieseln und er wusste, das der Karton durchweichen und das Instrument die Feuchtigkeit nicht ohne Schaden überstehen würde.
Ich bringe sie ins Fundbüro, beschloss er. Morgen bringe ich sie ins Fundbüro.
Er fasste den Griff, nahm den Posaunenkasten auf und er lag leicht und vertraut in seiner Hand. Er schlug den fast bodenlangen Mantel zurück und verstaute den Kasten längst unter dem festen Stoff.

Warum fühlte sich das so gut an? Fast hätte er die Posaune auf einer Bank am Main ab gelegt, weil er dem Gefühl misstraute. Es hörte auf zu regnen und er dachte, nun kann sie ein Anderer ins Fundbüro bringen.
Nachdem ich sie noch einmal angeschaut habe.
Er wusste, dass der Deckel klemmte, weil ihm der Kasten bei einer Rangelei herunter gefallen war, aber er wusste auch wo er drücken musste um ihn zu öffnen.
Sie hatte in all den Jahren keinen Schaden genommen. Mundstück und Zugbügel lagen geputzt in ihren Vertiefungen.
Ganz selbstverständlich setzte er sein Instrument zusammen.
Als er sie an den Mund setzte wurde er von einem Glück durchströmt, dass er für immer verloren geglaubt hatte.
Tochter Zion, freue dich, erklang es klar und strahlend über den Main.
Profilbild
*******tka Frau
188 Beiträge
09. Dezember
Plätzchen backen
Carolin tauchte die Hände in Mehl, fühlte, wie weich es war. Sie schlug ein Ei darauf. Mit seiner schlüpfrigen Konsistenz drohte es zu entwischen. Die letzten Tage, das Nachdenken über Sexualität und Erotik und das gemeinsame Erleben mit Frieder, hatte sie für die feinsten Empfindungen sensibilisiert, wie die Körnigkeit des Zuckers im Kontrast zur Weichheit des Mehls. Sie vermengte alles mit Butter. Den Teig zu kneten war angenehm, eine Massage für die Hände. Die Ausstecherformen – Vulva, Penis und Klitoris mit den Schwellkörpern, also den Teil, den man sonst nicht sah - erhöhten ihre Freude am Kekse backen.
Carolin dekorierte sie mit Perlen und Zuckermandeln, Schokolade und Zuckerguss.
Nach dem liebevollen Verzieren waren die kleinen Teile so verschieden wie reale Vorbilder.
Das Ergebnis: verführerisch und süß, eine wahre Sinneslust für Auge und Nase.
Mit Schrecken dachte sie an eine Party zurück, auf der ein Gast Witze gerissen hatte. Sie wurden immer zotiger und endeten bei dem fischelnden Geruch von Frauen. Diese Art von Witze ließ sie nie gleichgültig. Gleichzeitig mit ihr waren alle anwesenden Frauen erstarrt. Wie sie das hasste, dieses hämische, frauenfeindliche, getarnt als »alles nur Spaß«. Es hatte ihr damals die Kehle zugeschnürt. Frieder hatte sie in den Arm genommen. Gesagt hatte niemand etwas.
Wenn es heute noch mal ein Mann wagen würde in ihrer Anwesenheit mit diesen herabwürdigenden eine-muschi-riecht-nicht-gut – Witzen zu punkten, würde sie nicht mehr die Klappe halten. Sie würde tief Luft holen und sagen: »Wer mit der Großartigkeit von Frauen nicht zurechtkommt, hackt auf ihnen rum.«
Carolin vertrieb die Gedanken und freute sich, dass immer mehr Frauen süße und fruchtige, auch mal verspielte Begriffe für ihr Geschlecht fanden: Tor zum Paradies, Honigtopf, Zuckerdose, Blume, Pflaume, Schnecke, Saftmöschen oder Kätzchen. Kätzchen, so nannte Frieder ihr Geschlecht. Was ihr gut gefiel und wenn Frieder zu ruppig mit ihm umging, sagte sie schon mal: »Pass auf, sonst faucht das Kätzchen.«
Sie freute sich auf den Knabberspaß mit Frieder und wie sie die Vulven und Penisse mit Zärtlichkeit und Respekt verzehren würden.
*******blau Mann
3.402 Beiträge
10es Türchen
Es gibt Engel auf dem Weihnachtsmarkt, ihr müsst mir glauben. Echte Engel auf dem Weihnachtsmarkt und sie tragen Stiefel und Stirnbänder.

Eine sah ich bei dem Stand mit dem Bienenwachs. Das warme Licht der Kerzen tanzte auf ihrem Gesicht und machte es zu einem sakralen Kunstwerk, eingefasst und betont von einem gestrickten senffarbenen Stirnband. Eine golden leuchtende Ikone der Frau. Das Stirnband umrahmte Gesicht und Haar, und machte ihren Kopf nur noch mehr zu einer preziösen kleinen Kostbarkeit. Oberhalb ihrer Stirn endete der Spitzbogen des Bandes in einem Rosenknoten, der sie wie eine hübsche kleine, geheime Kapelle wirken ließ.

Betrachtete man ihr Gesicht von nahem, so man sich das traute, so ginge das schwer, ohne dass einem Tränen das Schauen erschwerten. Tränen, die sich in den in Augen sammelten. Augen, die gerührt waren solche Kunst, solche Schönheit betrachten zu können. Ihre Nase, ihre Wangen, ihr Kinn, so feingliedrig, so filigran, dass sie meine Finger zur Vorsicht ermahnten. Um sie zu berühren musst du die Hände eines Juweliers haben und rein von Schlechtem sein. Sie trug die Haare schön, in einem chignon in dem links ein geflochtener Zopf eingearbeitet war, ich nehme an, von andren Engeln.

Es ist als ob die Kerzen dieses Standes allein für diesen Moment dort standen. Als ob man eigens für die Illumination ihres Gesichts den Stand ausgerichtet hatte und den Markt und die Stadt und die Welt.
*****div Frau
7.980 Beiträge
11. Dezember
Hjerting im Advent

Weiße Flocken, riesige, weiße Flocken tanzen über dem Meer. Sie steht am Geländer zur Strandpromenade und sieht ein paar Möwen zu, die sich auf den Wellen wiegen. Wie anders ist der Sommer hier, mit den vielen Menschen, lautes Geschrei... Jetzt sind die Hängematten am Strand verwaist.

Robert. Robert war auch hier gewesen. Zurückhaltend, beobachtend, zugreifend. Sie seufzt, schließt die Augen, fühlt sich gefangen in der Erinnerung.
Der kalte Wind dreht und treibt ihr den Schnee ins Gesicht. Jedes Eiskristall wird zur quälenden Nadel. Sie kann hier nicht stehenbleiben. Eigentlich wollte sie Brötchen kaufen für das Frühstück, erinnert sie sich. Ein freundliches 'Wuff' holt sie aus ihrer Erstarrung.
"Hallo."
Ein sprechender Hund? Nein, Robert hat sich auch erinnert an den letzten Sommer.
Ihr Herz macht einen gewaltigen Sprung. Er steht einfach vor ihr, strahlt, die grauen Augen lachen. Sammy, sein Puli, der mehr einem Flokati auf vier Beinen gleicht, als einem Hirtenhund ähnelt, wedelt dafür freudig mit seinem Schwanz.

Robert hebt die Hand, in der er eine Tüte hält. Er hat bereits an die Brötchen gedacht.
"Zu mir oder zu Dir?" Wie selbstverständlich kommt die Frage von ihm. Ist es selbstverständlich, sich in einem kleinen, verschlafenen jütländischen Badeort am Strand zu begegnen, wenn man eigentlich seit mehreren Monaten getrennt lebt und das in zwei verschiedenen Städten in Deutschland?

Sie bewegt nur kurz den Kopf. Direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite ist sie untergekommen. Der Eigentümer hat einen Haussitter gesucht. Warmwohnen, bis er selbst Zeit findet, die neue Villa an der Promenade mit seiner Familie einzuweihen. Es hat sich durch Zufall ergeben. Der Freund einer Freundin kennt Paul, der sich mit diesem Ferienanwesen einen lang gehegten Traum erfüllt hat. Sofort hat sie den Job angenommen, auch wenn dieses Haus eher einem weißen Kristallpalast gleicht. Das passt schon. Für Sammy auch. Der junge Hund bleibt gern im Vorgarten und befreit die jungen Sträucher tollend von dem langsam liegenbleibenden Schnee.

Robert befreit auch. Kaum ist die Haustüre offen, fliegt die Tüte mit den Brötchen auf den riesigen weiß lasierten Esstisch, auf der ein typisch dänisches Adventsgesteck mit Kalenderkerze etwas einsam steht. Ihre Jacken landen auf dem weißen Fliesenboden. Die Bänder ihres Wickeloberteiles verheddern sich. Viel zu lange dauert es Robert, seine Freundinnen zu befreien, um Wiedersehen zu feiern. Sara wendet sich lachend ab. Legt selbst Hand an. Bis sie an der Treppe nach oben sind, ist ihr Oberkörper ohne jegliches Textil.

Seine Hände erwischen sie gerade noch an der Hüfte, halten sie fest. Sie nutzt die Zeit, ihre Uggs abzustreifen, die Socken bleiben gleich mit in den Fellstiefeln. Seine Finger öffnen von hinten den Knopf ihrer Jeans, der Reißverschluss folgt und die Hose entlässt ihren – wie er beteuert - herrlichen Po in die Freiheit. Sie schafft es, ein Bein zu befreien, eine Stufe nach oben zu gehen und er ist versucht, sein Gesicht auf die vermissten Backen zu drücken. Ihr Duft macht ihn wahnsinnig.

Sara büxt aus. Bleibt erst am Geländer der Galerie oben wieder stehen. Zeit für ihn, seine Kleider loszuwerden. Zeit für ihn, sich hinter sie zu stellen und eindrücklich zu beweisen, wie sehr sie ihm gefehlt hat.
Ihre Hände greifen das Geländer, sie beugt sich nach vorne. Macht Platz und freut sich, Nähe zu spüren, sehr intensiv, pochend, stark, pulsierend. Er nutzt den Augenblick, freut sich anzukommen mit jedem Stoß. Aber hält das Geländer? Er stockt, greift nach ihr. Zieht sie weg. Ein Zimmer wäre besser.

Die nächste Tür liegt direkt hinter ihnen. Sara lacht und er versteht, als er hineinschaut. Ein Ballettsaal en miniature. Komplett verspiegelt, bis auf die riesige Fensterfront, die zum Meer hinausgeht. Diesmal helfen die Ballettstange und Alexa.

"Alexa, spiel etwas von ‚The Doors‘." Alexa bestätigt kurz und schon tönt 'Hello I Love You' aus den in der Decke versteckten Lautsprechern.
"Hello!" Hört sie direkt an ihrem Ohr, nachdem eine Hand in ihr Haar greift und ihren Kopf zu sich zieht. Er hält ihren Kopf so, dass sie ihm im Spiegel in die Augen schaut. Die sind ganz dunkel geworden, erwartungsvoll. Seine Rechte legt sich auf ihren Hals, drückt ihren Kopf weiter in ihr Nacken, fährt mit der Hand ihren bloßen Körper entlang. Sie schmiegt sich an ihn, ergibt sich der absoluten Nähe, ebenso wie dem Musikstück, genießt es, scheinbar ganz in seiner Hand zu sein.

Dieser Song benebelt sie. Alle Gedanken in ihrem Kopf lösen sich auf. Alexa denkt mit und hat die Lautstärke am oberen Level angesiedelt. Sie denkt nicht mehr Hello, jede Faser in ihr wird aufgeputscht zu lieben. Trotzdem beginnt Sara sich langsam zu bewegen an ihm, mit ihm. Lässt ihn wachsen mit jedem Kreis ihres Beckens, den sie beschreibt. Verteilt sich bereits auf seinem Oberschenkel, den er als Halt für sie zwischen ihre Beine geschoben hat. Sie sucht eine weitere Stütze, löst ihren Oberkörper von ihm und beugt sich nach vorn. Robert hat nur darauf gewartet und legt ihre Hände auf die Stange.

Das Meer spiegelt sich in seiner Unendlichkeit um sie herum. Sie sehen die Wellen, die riesigen Flocken. Kein Mensch ist draußen. Sie sind drinnen. Endlich allein zu zweit, versinken ineinander. Später werden sie das Sofa in der Ecke beehren.

Unten brennt die Kalenderkerze auf dem Esstisch erbarmungslos nach unten. Beim 11. hatte Sara sie heute Morgen angezündet. Nun ist sie bereits beim 21. Strich angelangt. Sammy tobt weiter im Garten. Oben knarrt das Parkett rhythmisch. Gibt es etwas Schöneres? Vielleicht wenn die rhythmischen Geräusche dort bis nach Silvester andauern...

© mariediv 2019
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
802 Beiträge
12. Dezember
zwei Kerzen
Sie stand neben ihm und er nahm ihren Duft wahr. Rings um sie waren die Buden mit den gebrannten Mandeln, den Lebkuchenherzen und dem Glühwein. Ein Stück die Gasse hinauf wurden Lachsseiten an Buchenholz gegart. Es gab tausend weihnachtliche Gerüche um sie herum – aber er nahm ihren Duft wahr.

Sie war begeistert, als wäre sie in ihre Erinnerungen zurückgefallen. Ihre Augen glänzten und ihre Lippen waren schön vom Lächeln. Sie zog ihn mit sich, hierhin, dorthin. Es hatte endlich zu schneien begonnen und sie haschte nach den Flocken, streckte übermütig die Zunge heraus, auf dass eine der weißgefiederten Träume sich drauf niederlasse, nur um zu vergehen.

Sie waren hierher geflohen, wo sie niemand kannte, wo sich niemand um sie kümmerte.
Flucht auf Zeit.
Aber dem Augenblick war das eben noch so egal wie das dann aber.
Seit sie gestern mitten in der Nacht und bei leichtem Niesel im Motel eingecheckt hatten, waren sie nicht wirklich zur Ruhe gekommen.
Sie hatten geduscht und sich geliebt.
Sie hatten die Minibar geplündert und den Snackautomaten in der menschenleeren Lobby geleert, weil sie nach dem Sex immer Hunger bekam.

Er nahm an, das wäre eher Appetit.
Mit ihrem Appetit kannte er sich ein wenig aus. Unersättlich beschrieb diesen nicht ganz exakt.
Unersättlich, das war er.
Sie holte aber auf.

Ja, sie hatten wohl auch geschlafen, zumindest er. Er merkte es an seinem trockenen Mund.
Sie hatte den Mund voll, als er erwachte. Diesen wunderschönen, fast madonnenhaften Mund.
Sie holte auf.

„Gib ihr eine Chance, bitte!“, sagte sie später lächelnd, entwand sich ihm und schwang die schlanken, makellosen Beine aus dem Bett. Ging mit diesem Verstand zerstörenden, wiegenden Gang hinüber zur Badezimmertür. Er sah auf die Uhr an seinem Handgelenk und stellte fest, dass diese stehen geblieben war.
Sie spülte und rief ihn.
Sie duschten und liebten sich um ein Haar.

Dann waren sie aufgebrochen zum Weihnachtsmarkt.

„Komm mit“, sagte sie halblaut und fast etwas verzagt.
„Bitte!“
„Ja“, sagte er. Das Gedudel des Marktes ging ihm auf die Nerven.
Sie drückte seine Hand in der Tasche seiner Jacke.
Sie ließen den Trubel hinter sich und standen wenig später vor einer breiten und hohen Doppeltür, deren Fächer aus geschnitzten Darstellungen bestanden.

Das Münster.
Sie betraten den gewaltigen Bau; sie hielt seine Hand, sie hielt ihn fest. Sie schritten leise und mit der fast unwillkürlichen Andacht angesichts dieses Hauses den Mittelgang hinunter in Richtung des Altars. Er sah zur Empore hinauf, zur Orgel. Wann immer er eine solche Kirche betrat, sah er dort hinauf.

Er betrat Kirchen nicht so oft.
Seit er sie kannte, allerdings öfter.
Dieser hohe, ehrwürdige Raum atmete Würde und Geschichte. Er war ein matter Abglanz des Prunks der vergangenen Jahrhunderte. Er war fremd, bestaunenswert, aber fremd. Ihn fröstelte, obwohl es nicht kalt war.

Sie trat an das Gestell mit den Opferkerzen, zog Kleingeld aus der Manteltasche, das mit einem fast zu weltlichen Geräusch in den metallenen Stock fiel. Sie entzündete zwei Kerzen.
Er half ihr und sah, dass seine Hand bebte. Sie standen sehr dicht bei einander, er etwas hinter ihr.
Er nahm ihren Duft wahr.
Er blinzelte Tränen fort.
Schweigend gingen sie den Mittelgang zurück.
Zwei Kerzen.
Erinnert Euch.

© 2019 Whisper2001
Zwei Kerzen und das Erinnern
*******blau Mann
3.402 Beiträge
13. Dezember

Es gibt Engel auf dem Weihnachtmarkt, ihr müsst mir glauben. Echte Engel auf dem Weihnachtsmarkt und sie tragen Stiefel und Wollstrumpfhosen.

Eine sah ich bei den Glühweinen. Sie stand da in ihrem Mantel und ihren glühenden Beinen. Sie trug Stiefel, die ihren Waden folgten und ihren die Geltung verschafften, die sie verdienten. Waden sind alle gleich, aber auch wieder nicht. Die hier waren so perfekt, dass für die Behauptung, sie wären die schönsten der Welt, es keiner Vergleiche bedarf, weil keine Wade schöner sein könnte. Ihre Beine waren in roten Wollstrumpfhosen gekleidet und sahen aus wie Glut im Ofen und gleichzeitig so weich und kuschelig. Meine Hände wollen in Urlaub fahren auf ihren Beinen und meine Augen wollen mitkommen und Bilder schießen.

Ich hole mir einen Wein und schieb mich durch die Menge wie ein Eisbrocken auf dem Fluß versucht seinen Weg zwischen den anderen Eisblöcken zu finden und verliere mindestens zwei oder drei Schlücke. Ich war schon an anderen Ständen. Der erste Glühwein war ok, der zweite war lecker aber dann doch irgendwie komisch. Den dritten trank ich, um nach den ersten beiden zu sehen und als er keine Antwort gab, kaufte ich eben den vierten, damit er nach den ersten dreien schaue. Und um was in der Hand zu haben, bevor ich sie anspreche.

Es ist nicht mehr weit zu ihr. Sie verabschiedet sich von ihrer Freundin, dreht sich um und geht. So ein Mist, aber ich geh hinterher. Wir bewegen uns eh langsam. Das ist ein Schildkrötenrennen mit Hindernissen. Immer wenn meine Augen sie und ihre dunkelblonden Haare, die sich für eine Party versammelt haben unter ihrer roten Skimütze, verlieren, werde ich unruhig und recke den Kopf, bis ich sie wieder erfasst habe. Ich bin ein avacs und verliere sie hier sicher nicht. Hoffe ich. Hoffentlich geht sie nicht zur Tram, aber zur Not fahr ich mit. Aber das tut sie nicht. Sie setzt sich auf eine Bank und zieht ihren Stiefel aus. Ich bin lobotomisiert. Ich bleibe stehen und starre sie an. Ich weiß ich sollte das nicht, aber ich kann nicht anders.

Sie zieht mich in den Bann und ihr Bein aus dem Stiefel. Da ist das Knie, da das Schienbein. Mein Herz rast. Da ist ihr Fuß und er ist vollkommen. Er sieht weich und preziös aus. Kleinen keckes Kleinod liebkosender Religionen.

Sie fragt, ob sie mir helfen könne. Sie sagt das streng, aber mit einem lachenden Unterton. Zum Glück hatte sie Glühwein. Ich bete, dass es mehr als einer war. Ich frage, ob ich helfen könne. Sie verneinte, ihr tue nur der Fuß weh, alles sei ok und schaut mich abwartend ab. Ich stammle wie Hugh Grant bei den Hochzeiten. Sie ist geduldig und hilft mir, indem sie fragt, ob ich Masseur sei. Ich verneine, aber behaupte, ich hätte magische Hände, dabei sind sie beinahe erfroren. Sie streckt mir den Fuß entgegen und sagt, dann mal los. Ich werde hungrig und will ihn ab liebsten aufessen.
It´s me!
*********ld63 Frau
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14. Dezember
Nur noch zehn Tage bis Weihnachten. Heute wird er zu dir kommen, ganz außer der Reihe. Du bist nervös und du freust dich! Und dann endlich ist es soweit... endlich beginnt die wirkliche Weihnachtszeit! Weil...

Die schönsten Momente sind die ganz zarten.

Der Augenblick, wenn er zur Tür herein kommt, die erste sachte Umarmung. Seine Finger, die durch dein Haar streichen und über deine Wange. Wenn du ihn ansiehst und dein Herz dabei ein wenig stolpert und dein Gehirn zu stottern beginnt. Und du lachen mußt, weil du vielleicht drei Dinge gleichzeitig sagen willst und die Silben durcheinander geraten.

Und eure Münder sich einander nähern, um sich endlich zu begrüßen. Erst scheu und zart, dann, genug der Höflichkeiten, sich öffnen und feucht miteinander schmelzen. Eure Zungen zärtlich beginnen, zu tanzen. Er ist noch keine zehn Minuten da, und deine Beine zittern bereits und deine Brüste sehnen sich nach seinen Händen. Dein ganzer Körper wird weich und dein Inneres flüssig.

Noch immer dauert euer Kuss, und deine Lippen umschließen seine Zunge, erst zart, dann immer enger, streifen an ihr entlang, immer wieder, immer drängender, bis er sich atemlos von dir löst. Im nächsten Moment nähert sich sein Mund und beginnt, bedächtig deine Lippen zu liebkosen, fährt erst über deine Oberlippe, und beisst schließlich in die untere, nimmt sie sich wie eine überreife Frucht. Du stöhnst ein wenig zwischen zwei Küssen, deine Beine öffnen sich und dein Höschen ist ohnehin schon ganz feucht. Dir wird fast schwindlig vor Verlangen.

Dein ganzer Körper drängt sich jetzt an ihn, will ihn spüren, will ihn ganz dicht und eng und nah, will sich an ihm reiben, mit allem, was du hast. Dein Knie schlüpft von ganz allein zwischen seine Beine, verweilt dann oben an der harten Stelle in seiner Mitte, genießt es, wie er darauf antwortet mit leisem Stöhnen. Du siehst bereits die Tröpfchen vor dir, die an der Spitze austreten, und bei diesem Bild sendet die Perle inmitten deiner feuchten Lust pulsierende Signale.

Die Zeit existiert nicht mehr.

Du weißt nicht, wie lange ihr schon im Flur steht, die Münder ineinander versunken, die Körper sehnsüchtig aneinander gedrängt. Eure Hände preschen jetzt vor, nesteln, zerren und ziehen Stoff über heiße Haut, kämpfen mit Reissverschlüssen, jedes Stück Kleidung ein Hindernis zuviel. Du verlierst die Balance, und machst einen Schritt zurück, dann mehrere. Stolperst und lachst, und er hält dich fest, ganz fest, bis ihr endlich zusammen fallen könnt, aufs Sofa vielleicht oder gleich ins Bett, was spielt das schon für eine Rolle.

Endlich Haut an Haut und Leib an Leib, und ein tiefes Seufzen entfährt dir, als deine Hände sich auf seine Brust legen, seine Haut begrüßen und streicheln. Und seine Hände dich endlich in Besitz nehmen, deine Brüste umfassen, und zärtlich die rosa Spitzen küssen, während die Linke nach deiner weichsten Stelle sucht, dort, am Übergang von den Schenkeln zum Po, der Seidenstraße entlang. Dein Herz singt laut und deine Lust steigt immer weiter an, fließt aus dir heraus und zu ihm hin, hüllt ihn ein mit ihrem Duft.

Dann das erste O, als seine Hand zwischen deine Schenkel gleitet und sich dann langsam in dir versenkt, und jeden Zentimenter ausfüllt. Dein Inneres zuckt und bebt, du ergibst dich ihm, spürst dich selbst so intensiv durch den Druck seiner Finger, bist ihm so völlig hingegeben. Und dann lässt du los, lässt es einfach geschehen, lässt dich so tief berühren in diesem Augenblick, dass dir die Tränen in die Augen schießen. Das ist jetzt doch ein wenig beängstigend, und für einen Moment begegnest du seinem besorgten Blick.

Doch du lächelst und blinzelst ein paar Tränen weg, schmiegst dich näher an sein Fleisch, an seinen Bauch, fasst zwischen seine Beine. Hältst dich fest an seiner harten Männlichkeit, die sich dir längst entgegen drängt, wiegst sie in der Hand, und spürst sein Pulsieren: die pure Lebendigkeit seines Blutes. Und lässt sie nicht mehr los, während er dich weiter streichelt und kost, deine Lippen sacht öffnet und seine Finger auf ihnen tanzen läßt.

Und du denkst vielleicht noch: Oh Gott, oh Gott... und willst etwas sagen wie: Ich halt´s nicht aus, und: Hör bitte nicht auf, doch Sekunden später kommt nur noch ein Oh, oh, oh... während seine Zunge an deinen Körper entlang nach unten streift, und deine Flanken in Flammen setzt.

Auch diese Silben zerschellen unter seiner Zunge und zwischen deinen Blütenblättern, die du ihm jetzt darbietest in ihrer ganzen Pracht. Deine Säfte fließen und überschwemmen ihn, und dein Kopf bewegt sich hin und her: Ohhhhhh.... Da ist kein Gedanke mehr, es gibt nichts mehr außer dem O. Sein Körper bewegt sich mit dir im selben Takt, wiegt sich mit dir zu einer Symphonie, die jetzt gerade geboren wird.

Worte der Lust sind überall und nirgends... und auch diese zerschellen im Stakkato eurer Bewegungen. Mit ihm vereint, spürst du die Kraft dieser Welle: groß und tief und weit. Sie löscht alles aus, läßt alle Gedanken zerschellen, alles bisher Gefühlte vergessen. Sie umspült euch und reißt alle Mauern nieder, sprengt die Begrenzungen deines kleinen Ichs.

Und dann verströmst du dich in alle Himmelsrichtungen, wirst eins mit ihm. Zerspringst in tausend kleine Splitter. Alles Feste wird flüssig, und die Formen eurer Körper schmelzen und zerfallen zu Atomen, die sich mischen. Eins werden und sich auflösen.

Das willst du, und nichts weniger als das.
Und du ahnst, dafür wurdet ihr geschaffen - für diesen Moment: Das große O.

(C) IntoTheWild63
*********eber Paar
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15. Dezember – Pastime with Good Company
Es war jetzt doch schon richtig spät geworden. Mehr als zwei Stunden waren vergangen, seit Meret die Therme verlassen und sich auf den Weg nach Hause gemacht hatte. Tagsüber dauerte es fast immer so lange. Berufsverkehr halt. Und seit eine Brücke nach der anderen wegen Straßenschäden gesperrt wurde, musste man schon viel Glück haben, die Strecke in weniger als neunzig Minuten zu schaffen.

Aber um diese nachtschlafende Zeit hatte Meret nicht damit gerechnet, dass es nach 23:00 Uhr sein würde, bis sie die lichterkettenglitzernde Hauptstadt einmal von West nach Ost durchquert hatte und in ihrem inzwischen nahezu komplett gentrifizierten Kiez eingetroffen war. Und dann hatte sie auch noch fünfmal um den Block fahren müssen, bevor sie sich entschlossen hatte, ihre Knutschkugel doch in die einzig überhaupt verfügbare Parklücke zu quetschen, die allerdings so winzig war, dass sie sich beim Hineinmanövrieren vorne und hinten erst ein wenig Platz verschaffen musste, bis der Fiat 500 halbwegs ordentlich stand. Was für ein Glück, dass sie für einige Jahre in Rom gelebt hatte, wo man anders nie einen Parkplatz ergatterte…

Dementsprechend genervt und k.o. war Meret, als sie die Türe zu ihrer Zweizimmerwohnung öffnete. Sofort stieg ihr der verführerische Duft von Vanillekipferln, Zimtschnecken und Lebkuchen in die feine Nase, der sie ihre Müdigkeit und Gereiztheit augenblicklich vergessen ließ. Zwar hatte Tom ihr schon vor ein paar Wochen augenzwinkernd versprochen, für sie ein paar leckere Plätzchen zu backen, aber dass er es erstens wirklich tun würde und zweitens anscheinend auch tatsächlich konnte, damit hatte Meret im Grunde trotzdem nicht gerechnet.

Ihr wurde warm, und nicht nur ums Herz: Dieser Kerl war echt ein Glücksgriff! Meret lächelte vor sich hin und befeuchtete sich mit der Zungenspitze die Lippen. Was hatte er noch verspochen? Verführen wolle er sie jeden Abend aufs Neue mit seinen Plätzchen. Und sie in seine Arme locken. Sie verspürte ein eindeutiges Kribbeln zwischen ihren Beinen. Heute Nacht würde er keine Gelegenheit dazu haben, sondern sie würde ihm zuvorkommen und sich auf die Art bei ihm bedanken, die er mit am meisten liebte und genoss.

„Pastime with Good Company“, jenes auch als „The King’s Ballad“ bekannte Musikstück aus der Feder von Heinrich VIII., geschrieben wohl für Katharina von Aragon, klang laut durch die Wohnung, jedoch nicht in der Version von Ritchie Blackmore & Candice Night, sondern als die von Jethro Tull gespielte Instrumentalfassung, so wie Ian Anderson sie ihnen und Hunderten genauso begeisterter Fans Ende November bei seinem Jubiläumskonzert im Theater am Potsdamer Platz zu Gehör gebracht hatte. Meret lauschte der alten Melodie, die Tom tonsicher mitsummte. Er hatte offenbar nicht mitgekriegt, dass sie nach Hause gekommen war, und so sollte es auch noch einige Minuten bleiben, bis sie sich um-, oder besser: ausgezogen hatte.

Also schloss sie ganz leise die Wohnungstür, streifte sich die Schuhe von den Füßen und huschte dann ins Badezimmer, ohne ein einziges Geräusch zu verursachen. Das Licht musste aus bleiben, wenn sie sich nicht verraten wollte, aber das war für Meret kein Problem. Sie konnte sich nicht nur wie eine Wildkatze lautlos und geschmeidig bewegen, ihre scharfen Krallen wahlweise ein- oder auch ausfahren und wohlig schnurren, wenn sie satt und befriedigt war, nein, sie konnte im Halbdunkeln auch ziemlich gut sehen.

Vorsichtig schälte sich Meret aus ihren Sachen und legte sie auf der Waschmaschine ab. Mit den Händen strich sie über ihre nackten Brüste, die bereits von verräterisch harten Nippeln gekrönt wurden. Das Ziehen zwischen ihren Oberschenkeln hatte sich mit jedem Kleidungsstück, das nach und nach auf der Waschmaschine gelandet war, um den Faktor 2 verstärkt, und inzwischen pochte ihre Klitoris so heftig, dass sie kurz und beruhigend die rechte Handfläche darauf legte. Allein, da beruhigte sich rein gar nichts. Oh Gott, was war sie nass!

Sie nahm ihren seidenen Bademantel vom Haken und schlüpfte hinein. Wie eine zweite Haut legte sich der kühle Stoff um ihren nackten Körper. Meret schloss den Gürtel, achtete aber darauf, dass er nicht vollkommen geschlossen war, sondern ihre Rundungen mehr als nur andeutungsweise zeigte. Mit sich und ihrer voraussichtlichen Wirkung zufrieden, verließ sie das Badezimmer, schlich auf bloßen Füßen durch den ebenfalls im Halbdunklen liegenden kleinen Flur und ging in Richtung Küche, in der Tom inzwischen ein anderes Jethro Tull-Stück mitsummte, das der Refrain ganz kurze Zeit später als „Heavy Horses“ entlarvte. ‚Wie passend‘, dachte Meret und leckte sich erneut voller Vorfreude über die vollen Lippen. ‚Tom, mein heißblütiges Kaltblut…‘

Vorsichtig lugte sie um die Ecke durch die weit offenstehende Küchentür. Ihre Augen wurden groß und die Kinnlade fiel nach unten. Tom, ihr neuer Liebhaber, ihr neuer Freund, ihr Hengst stand am Fenster und blickte hinaus in die tiefe Schwärze der Nacht. Die Küche war schon wieder blitzblank, sämtliche Arbeitsgeräte gespült und weggeräumt, die Arbeitsplatte sauber, der Backofen gereinigt. Verschiedene Plätzchen mit und ohne Schokoladenüberzug und Lebkuchen in verschiedenen Formen verbreiteten aus drei Schüsseln auf der Ablage einen köstlichen Duft.

Zum Anbeißen aber war vor allem Tom, der vollkommen nackt und nahezu bewegungslos da stand. Lediglich die Muskeln spielten in seinem knackigen Hintern und seinem breiten Rücken. Die Haltung seiner Arme ließ allerdings vermuten, dass er mit seinen Fingern an seinen Brustwarzen spielte. Wie zur Bestätigung unterbrach Tom sein Summen und gab stattdessen ein leises lüsternes Stöhnen von sich. Seine Gesäßmuskeln kontrahierten heftig, und sein gesamter Torso erbebte und zitterte leicht. Langsam trat Meret von hinten an ihn heran, umfasste ihn mit ihren Armen, legte ihre schmalen Hände auf seine und schmiegte sich an seinen nach Lebkuchengewürz und Schokolade riechenden nackten Körper.

Tom zuckte unmerklich zusammen, als ihre Finger neckend über seine kleinen Kirschkernnippel strichen und dann seitlich an seinem Brustkorb zu seinen Hüften hinabglitten, bevor sie sich nach innen bewegten. Ihre linke Hand schloss sich sanft um sein bereits steil nach oben gerichtetes Glied, an dessen Spitze silbrig-feucht glitzernde Lusttropfen die Erklärung für sein vorheriges Aufstöhnen und das Beben lieferten, das kurz zuvor seinen gesamten Körper durchzuckt hatte, während sich ihre rechte behutsam um seine schon ganz heißen und in sich zusammengezogenen Hoden legte.

„Willst du mich das nicht besser machen lassen, mein geiler Hengst?“, flüsterte Meret und drückte ihm einen zarten Kuss auf das rechte Schulterblatt, bevor sie im Zeitlupentempo auf die Knie sank, ohne Toms Zuckerstange und seine Sahnekugeln loszulassen. „Du bist zum Anbeißen, und genau das werde ich jetzt auch tun. Und danach muss ich dir unbedingt erzählen, was mir eben in der Therme passiert ist…“

© HerrTraumweber, Dezember 2019
16. Dezember
Advent Advent, 3. Lichtlein brennt
Am nächsten Tag sie zum
Paketshop rennt.

Zuhause reißt sie dann das Päckchen auf.....
so viele feine Sachen packt sie aus.

Da liegen dann auf ihrem Bett
wahre Schätze, oh wie nett.
Dessous neben Halterlosen
die Strümpfe fein gewoben.

Und dann, die Augen werden groß
geht es erst richtig los....
Der kleine Freund, genannt Vibrator
guckt noch unter Papier hervor.

Ein Dildo, der ist auch dabei
doch irgendwie ist der ihr einerlei.
Sie schielt verlangend auf den kleinen Freund und sagt zu ihm
"Du bist fällig heut"
Fototour durch den Schloßpark. Das Bild wurde von @mariediv gemacht.
*******2001 Mann
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17. Dezember - Kein Engel
„Das Licht der Kerzen schimmerte in ihren Augen, die langsam dunkel wurden, dunkel von Lust und Leidenschaft. Die filigranen Fächer der Wimpern kränzten diese wunderbaren Seen, auf deren Grund sich ihre Seele mit meinem staunenden Spiegelbild verband.“

Seufzend sah ich vom Bildschirm auf, rieb mir den schmerzenden Nacken und blickte verloren in den Schein der Tageslichtlampe, die mattgelbes Licht auf meine Tastatur warf. Mein Zweifel lugte mit geschürzter Unterlippe über meine Schulter.

Etwas kitschig, findest du nicht auch?‘, näselte er an meinem Ohr. Obwohl er immer eine kleine Bierfahne hatte und manchmal nach altem Schweiß roch, wie abgestandener Neid, konnte ich solche Bemerkungen oft nur halbherzig entkräften.

„Es ist Weihnachten und – ja, verdammt – ich fühle mich einsam und verlassen!“, begehrte ich auf. „Außerdem lesen das die Leute an Weihnachten gern. Du sicher nicht, du liest am liebsten Dickens Weihnachtsgeschichte!“
Ich klappte den Laptop zu.
Natürlich war das Unsinn.

Manchmal blieb ihm echt die Spucke weg und wenn er etwas hervorbrachte, dann mit bebender Stimme: ‚Ich glaube, da fehlt ein Komma!‘ Ein Grund, warum ich ihm so selten aus tiefster Seele widersprechen konnte.

Ich sah mich in meinem Zimmer um. Cornelia, meine Tochter, hatte draußen auf dem Balkon einen bunt blinkenden Stern montiert und mir angedroht, mich ein halbes Jahr nicht zu besuchen, wenn ich es wagen sollte, den Stern wieder abzubauen, bevor es der sechsten Jennar gewesen wäre.

Auf dem Fensterbrett stand der Schwippbogen und seine Kerzen funkelten. Ich erinnerte mich an die Düfte der Vergangenheit, Zimt und Anis und Orangenschale. Bratäpfel, in der Röhre des Kachelofens gegart. Eigene Ernte, versteht sich. Ich hörte das eintönige Bim Bim der kleinen Pyramide, die auf dem Ofen stand und deren Flügelrad sich auch ohne Kerzen gedreht hatte und deren zwei Schlägel unablässig die kleinen Glöckchen zum Klingen gebracht hatten. Hatte nicht meine Mutter an Hand der Geschwindigkeit dieses Gebimmels abzulesen vermocht, wie warm der Ofen gerade war?

Ein warmes Gefühl wollte mich einhüllen. Ich schloss die Augen und in meiner Kehle klickte es, als ich schluckte. Hinter dieser Wärme streckte die Sehnsucht ihre kalten, klammen Finger nach mir aus. Ich zog die Nase hoch, wischte mit dem Ärmel darüber.

Dein Benehmen wird auch immer nachlässiger‘, näselte es.
„Schnauze Furie!“, blaffte ich und sah mich gleich darauf fast erschrocken im Zimmer um. In den Ecken hockten Schatten von der Farbe eines erblühten Brillenhämatoms.
Na siehst du! So etwas ist schon eher nach meinem Geschmack!‘, ließ er hören.

„Scher‘ dich aus meinem Kopf!“, sagte ich resigniert.
Sehr originell. Ich bin dein Kopf. Der Teil, der noch halbwegs funktioniert‘, nuschelte er.
„Darum hast du auch ständig einen sitzen, oder?“
Ja, weil dein Gejammer nur im Suff zu ertragen ist!‘, gab er zurück. Das war zumeist der Punkt in unserer - nun schon ziemlich lange währenden - innigen Freundschaft, wo ich ihn zum Teufel schickte und er nichts einzuwenden hatte.
Die zwei kannten sich auch schon geraume Zeit.

„Warum nicht mal ausnahmsweise ein Engel?“, flüsterte ich und hörte, dass ich das ernst meinte. In dieser Stimmung musste ich aufpassen, was ich tat. Es konnte großartig oder eine konfuse Tragödie werden. Manchmal auch die Mischung aus allem.

Ich klappte den Laptop wieder auf. Las das Geschriebene. Nein, von einem Engel war dort nicht zu lesen, Engel empfanden vielleicht zornige oder lebkuchenfarbene Liebe, aber deren Augen spien eher Flammen als dass sie dunkel wurden vor Lust und Begehren.
Je öfter ich den Text las umso weniger konnte ich etwas von Kitsch entdecken. Vielleicht half auch Jim Beam dabei. Mag sein.

Ich öffnete das Druckmenü und schickte den Text auf Reisen. In der wenig beleuchteten Ecke neben dem Fernsehschrank begann es pflichtschuldig zu werkeln. Ich sah auf die Wortzahl, die mir die Textverarbeitung anzeigte. Nun gut, vier Seiten, das war erträglich.
Ich öffnete Solitär und begann zu spielen. Die Augen begannen zu schmerzen. Ich spürte Müdigkeit und sagte mir, zwei, drei Minuten auszuruhen, wäre kein Problem.

~~~~~~~~~~

Eine warme Hand legte sich auf meinen Arm und ließ mich hochschrecken.
„Vorsicht, nicht erschrecken“, sagte die Stimme neben mir. ‚Vielen Dank auch!‘, näselte es in meinem Hinterkopf. Der schon wieder!
Mein Nacken war steif und mein Arm eingeschlafen. Mein Hintern prickelte, weil er zusammen mit mir offenbar entschlummert war.
Ich richtete mich auf, sah die tanzende Digitalanzeige auf meinen Bildschirm.

Verdammt, vier Stunden verpennt!
Ich drehte mich vorsichtig und mit prophylaktisch schmerzverzerrtem Gesicht zur Seite.

Sie stand etwas nach vorn gebeugt neben mir. Ihr Haar fiel dunkel und schneefarben auf ihre Schultern. Ein paar der Löckchen verdeckten nur sehr unvollkommen den runden Auschnitt ihres Kleides, das aus indigoblauer Seide zu bestehen schien und mich an den Himmel über der Stadt erinnerte, als ich mich das letzte Mal von ihr verabschiedet hatte. Ich sah nicht nur die Ansätze ihrer Brüste, ich sah ihre Brüste, sah die haselnussfarbenen Höfe und die Neugier der kleinen Perlen. Sah, dass sie keinen BH trug.
Sah die glitzernde Silberkette, die in einem eleganten V zwischen ihre Brüste geglitten war und den Anhänger verborgen hatte, von dem ich schon wusste, dass er diese Flügelform haben würde.

Ich sah in das Gesicht mit den Augen, deren Iris das Braun und Grün von Kiefern im Frühjahr vereinte. Ich sah ihre Lippen, fein geschwungen, etwas geöffnet und glänzend.
Ich kannte dieses Gesicht, ich kannte diese Frau, ich kannte die Farbe ihrer Spitzen und das kleine Muttermal dort, wo der BH-Ansatz ihn gerade zu verdecken vermochte.

„Magda“, sagte ich. Nein, ich versuchte es und es kam nur Krächzen heraus. Ich schloss die Augen und spürte, wie mein Kinn unter dem Bart zu zittern begann. Öffnete die Augen und sah durch die Prismen der Tränen gleich vier von den Engeln. Blinzelte und ihre Hand fing eine der Tränen auf, leckte sie vom Finger. Mein Blick badete in ihrem und das Wasser war sehr tief.

„Du warst doch eben noch ...“, ich nickte in Richtung Laptop.
„Vier Stunden her, Liebster“, sagte sie mit genau diesem leisen Kratzen in der Stimme. Ich spürte die Gänsehaut.
Du solltest langsam aufwachen!‘, näselte es ganz schwach. Ich ignorierte es.

Ich stand auf und ging auf sie zu. Sie wich nicht zurück. Ich legte ihr die Hände auf die Wangen. Ich hatte ein Drehbuch geschrieben, aber jetzt spielte ich aus dem Stehgreif. Meine Hände schoben die Schultern des Kleides herunter. Magda ließ die Arme von meinem Nacken sinken und die Seide wisperte zwischen unsere Füße. Ich trat einen Schritt zurück und sah sie nicht nur an, ich sog ihren Anblick auf. Ging in die Knie, hob das Kleid auf. Zog die Frau zu mir heran, legte eine Wange an ihren Bauch. Mehr wagte ich nicht. Ihre Hände griffen mir ins Haar. Ich erhob mich in ihren Kuss.

Sie zog mich zum Bett, fast schien es, als liefe ihr die Zeit davon, die Nacht oder jener Stoff, aus denen wir Wahnsinn und Schönheit erträumen.
Hingegossen auf das nachtblaue Laken betrachtete sie mich mit diesen hungrigen Augen, während meine Blicke, meine Hände und mein Mund ihren Körper willkommen hießen.
Die Seelen fanden sich später. Der Stern auf dem Balkon blinkte unermüdlich und die Funken des Bogens auf dem Fensterbrett schienen ein Firmament.

Als ich erwachte, rieselte das klamme Licht einer Sonne durch mein Fenster, die wie ein tauender Schneeball zwischen den Wolken hing.
Die andere Seite des Bettes war zerwühlt, aber leer. Ich lauschte, aber aus dem Bad kam kein Geräusch, kein Rauschen.
Toller Traum. Solltest du aufschreiben. Nicht so kitschiges Zeug!‘, näselte es genüsslich.

Traum?
Das war kein Traum, ich hatte sie gespürt, gehört, gerochen! Ich saß mit pochenden Schläfen aufrecht in meinem Bett, presste die Handballen dagegen. Ich hatte Muskelkater in den Gesäßmuskeln!
Erinnerst du dich an ihren rechten kleinen Zeh?‘, erkundigte er sich scheinheilig. Manchmal sind Zweifel nur die Vorboten von Großem und Schrecklichem. Er war darin Meister.
„Was war mit ihrem ...“
Ich starrte hinüber in die Ecke, wo die Drucker standen. Schüttelte den Kopf.
Im Geist sah ich ihr fast entschuldigendes Lächeln, als sie sagte: „Tinte war alle!“

© Whisper2001
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****012 Frau
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18. Dezember
„I’m baking men, hallelujah,
I’m baking men, amen …”


Grinsend unterbreche ich meinen eher übermütigen als schönen Gesangsvortrag. Der Altbau, in dem ich wohne, ist ziemlich hellhörig, und wenn die Nachbarn mir gerade zuhören, werden sie mich wahrscheinlich für nicht ganz zurechnungsfähig halten. Aber was soll’s. Für mich könnte es in diesem Moment keinen passenderen Ohrwurm geben. Denn genau das tue ich ja: Männer backen. Anders als die Weather Girls in ihrem Lied suggerieren, fallen die nämlich nicht einfach so als Regen vom Himmel. Man muss sich schon ein bisschen anstrengen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Und Hefeteig ansetzen.

Meine Oma Adele, die eine kluge Frau war, hat das auch schon gewusst. Für sie war es der Höhepunkt der Adventszeit, wenn sie das Buch mit ihren Koch- und Backrezepten auf dieser speziellen Seite aufschlug und sich ans Werk machte. „Es heißt ja, man kann sich keinen Mann nach seinen Vorstellungen backen“, pflegte sie zu sagen. „Aber das stimmt nicht. Zumindest in diesen trüben Dezembertagen sollte man genau das tun.“

Als ich gestern leicht entnervt von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kam, ist mir dieser Spruch plötzlich wieder eingefallen. Also habe ich Adeles altes Buch herausgesucht, das sie mir vor vielen Jahren vererbt hat. Es ist eine dicke Kladde mit einem abgegriffenen, schwarzen Einband und vergilbten Seiten. Die ältesten Rezepte darin stammen noch aus der Weimarer Republik: In Tinte gegossenes kulinarisches Wissen, festgehalten in einer eleganten, altmodischen Handschrift.

Ich bin keine Künstlerin, was Backen und Kochen angeht, und normalerweise macht es mir auch nicht übermäßig viel Spaß, am Herd zu stehen. Aber gestern schien dieses Buch geradezu nach mir zu rufen. Als wolle es mich überreden, die Seite mit den ominösen Hefe-Männern doch einfach mal aufzuschlagen. Spaßeshalber.

Das mürbe Papier schien zufrieden zu rascheln, als ich nachgab und zu blättern begann. Ich musste ein bisschen lachen, als ich die richtige Stelle fand. „Stutenkerle“. Dieser übermütige Schwung, in dem das Wort da stand! Ich glaube, es war kein Zufall, dass Adele ausgerechnet diese Bezeichnung für das Gebäck gewählt hat. Sie hätte ja auch „Weckmännchen“ schreiben können. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mich dann heute auch auf den Weg gemacht hätte, um die Zutaten zu besorgen. Und ob ich meinen Feierabend ähnlich gut gelaunt in meiner Küche verbringen würde. Freiwillig.

Prüfend werfe ich noch einmal einen Blick in das Rezept. Habe ich alles? Mehl, Hefe, Butter, Zucker, Milch, Ei - okay. Salz und Zitronensaft – ja. Und dann noch jene drei ominösen Geheim-Zutaten, die mir persönlich ein bisschen suspekt sind. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sowas in einen Kuchenteig gehört. Andererseits: Was weiß ich schon? Hier steht ausdrücklich, das Zeug sei für das Gelingen essentiell. Also gut, rein damit! Eine Prise genügt. Und jetzt? „Mit einem halben Liter erhitzter Fantasie gut verkneten.“ Alles klar …

„I’m baking men …“ Meine Finger fangen an zu arbeiten. Unter ihren kräftigen Bewegungen beginnen sich die Zutaten zu mischen und zu verbinden. Immer geschmeidiger wird der Teig in meinen Händen, ein angenehmes, fast sinnliches Gefühl. Ich soll ihn jetzt abgedeckt ruhen lassen, heißt es. Hoffentlich geht er auf!

Nach der vorgeschriebenen Zeit spähe ich neugierig in die Schüssel. Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen: Die Hefe hat ihren Dienst getan. Der Teig fühlt sich fast ein bisschen lebendig an. Diesen Eindruck will ich festhalten, als ich nun den kreativen Teil des Projekts in Angriff nehme. Das Formen der Männer. Darauf habe ich mich am meisten gefreut. Sechs Stück sollen es werden. Drei für meine besten Freundinnen. Einen für die Kollegin, die nach ihrem Scheidungskrieg halbherzig damit gedroht hat, lesbisch zu werden. Was ich ihr aber nicht abnehme, sonst hätte ich für sie natürlich ein Stutenweib vorgesehen. Außerdem einen für meine Nachbarin. Und einen für mich.

Bei allen gebe ich mir natürlich besondere Mühe mit der männlichen Anatomie. Aber ich will auch jedem Kerl eine persönliche Note verleihen. Etwas, das ihn in den Augen seiner Empfängerin besonders attraktiv macht. Einer wird also besonders groß und muskulös, einer bekommt statt der üblichen Rosinen grüne Kürbiskern-Augen, einer einen Dreitagebart aus Mandelsplittern. Einem drücke ich statt der klassischen Tonpfeife eine Rute aus Birkenreisig in die Hand, einem habe ich eine Gitarre aus Esspapier besorgt. Und mein eigener punktet mit einem unwiderstehlichen Grinsen. Ich grinse zurück. Nach dem Backen werde ich ihm noch einen suggestiven schwarzen Seidenschal umbinden, den er dann nach Belieben einsetzen kann.

"The kitchen's the place to go
'Cause tonight for the first time
Just about half past ten
For the first time in history
I have been baking men …"


Als ich schließlich die beiden Bleche aus dem Ofen hole, bin ich schlichtweg begeistert: Man kann von Männern ja nicht unbedingt erwarten, dass sie sich in jeder Hinsicht wunschgemäß verhalten und dabei auch noch blendend aussehen. Aber diese haben es getan. Danke, Adele!

Ich lasse mein Werk zum Auskühlen auf der Anrichte stehen und gehe ins Bett. Mein Erfolg und der unwiderstehliche Duft von Frischgebackenem, der durch die Wohnung zieht, lullen mich in den Schlaf. Und als ich vor dem Wegdämmern die Tropfen gegen die Fensterscheiben prasseln höre, halte ich es einen Moment lang tatsächlich für möglich, dass es da draußen Männer regnen könnte.

Ich hatte dabei allerdings nicht an Einbrecher gedacht. Aber dieses Scheppern aus der Küche, das mich plötzlich senkrecht im Bett sitzen lässt, kann keine andere Ursache haben. Ich besitze keine Haustiere, und außer mir sollte eigentlich niemand in der Wohnung sein …
Ich zücke mein Handy, bereit, die 110 zu wählen. Aber vielleicht sollte ich mich erst vergewissern, bevor ich mich lächerlich mache? Ich bin so durcheinander, dass ich nicht einmal daran denke, mir etwas überzuziehen. Dabei trage ich nie ein Nachthemd.

Mit wild schlagendem Herzen schleiche ich in den Flur und spähe vorsichtig in die Küche – wo ein nackter Mann hektisch dabei ist, die Scherben meiner Lieblingsvase vom Boden aufzusammeln. Während ich ihn sprachlos anstarre, registriere ich, dass es sich um einen sonnengebräunten und ziemlich gut gebauten Kerl handelt. Aber das nur nebenbei.

Er hat mich offenbar gehört, denn er dreht sich zu mir um. Mustert mich aus Augen von einem ungewöhnlichen Rosinenbraun und zuckt zerknirscht mit den Schultern. „Tut mir leid“, sagt er mit angenehm warmer Stimme. „Das wollte ich nicht.“

„Alles klar, Luisa“, schießt es mir durch den Kopf. „Du träumst. Das hier ist bei Weitem zu absurd für die Realität.“ Also lege ich das Handy und meine offenbar überflüssige Angst beiseite und verschränke die Arme vor meinen nackten Brüsten. „Ach!“, knurrt mein zur Tollkühnheit neigendes Traum-Ich. „Und was wollten Sie dann?“

„Dich zu deinen ungewöhnlich gut gelungenen Kunstwerken beglückwünschen.“ Er deutet auf die beiden Bleche, die er immerhin nicht von der Anrichte gerissen hat. Ich schaue nicht hin.
„Sind Sie von der lokalen Bäcker-Innung, oder was?“
Jetzt grinst er tatsächlich ein bisschen wie mein persönlicher Stutenkerl. „Nicht direkt. Eher vom Interessenverband für vorweihnachtlichen Genuss und hefefreie Triebmittel.“

Jetzt muss ich auch grinsen. Das ist doch mal eine Antwort, mit der man etwas anfangen kann! Ich fühle mich auf eine unerklärliche Weise zu ihm hingezogen. Ermutigt trete ich ein paar Schritte vor und lehne mich gegen die Tischkante. „Kann man da Mitglied werden?“, erkundige ich mich zuckersüß. Mein Traum-Ich ist offenbar auf Provokation aus.

Sein Grinsen wird breiter. „Nur, wenn man die Aufnahmeprüfung besteht. Könnte ja sonst jeder kommen!“ Mit den Bewegungen eines Raubtiers überbrückt er den letzten Abstand zwischen uns. Er steht so nah vor mir, dass ich die Wärme seines Körpers spüre. Mein Atem geht schneller, er ist wirklich zum Anbeißen. Seine Rosinenaugen fesseln mich. Und in der Hand hält er tatsächlich einen Seidenschal. Meine selbstgebackenen Fantasien vom Abend taumeln durch meinen Traum, als er mir damit die Augen verbindet.

Ich atme tief ein und erschauere genussvoll. Wie lange hat der Kerl schon in meiner Küche gestanden? Lange genug offenbar. Seine Haut und seine nussbraunen Haare haben bereits das Aroma des frischen Gebäcks angenommen. Doch seine Hände, die sich fest um meine Schultern schließen, fühlen sich alles andere als teigig an. Das sind schon zwei Gründe, warum ich ihn küssen möchte.

Er zieht mich an sich, und unser Kuss versucht, das Wort Gier neu zu definieren. Ich weiß nicht mehr, wo in meiner Küche oben und unten ist, als mich kräftige Arme herumwirbeln. Vornübergebeugt und mit gespreizten Beinen warte ich darauf, dass er die Hitze höher dreht. Und er tut es. Vielleicht ist er doch von der Bäcker-Innung. Auf der Platte meines Küchentischs schmelze ich vor ihm dahin wie Schokoladenglasur.

Meine Hände kratzen über das Holz, mit den Bewegungen meiner Hüften schreibe ich ein Rezept für Laszivität. „Bitte …!“
Ich reibe mich an ihm. Bin so kurz davor „Nimm mich!“ zu schreien. Und bringe doch nur einen langgezogenen, animalischen Ton hervor, der sich nicht entscheiden kann zwischen Knurren und Seufzen. Doch mehr braucht er nicht.

Ich schon: Seine Hand in meinen Haaren. Die Hitze seiner Haut. Die Härte, mit der er in mich eindringt und mich Stoß für Stoß in einen herzüberschlagenden Galopp peitscht. Und seine reibeisenraue Stimme an meinem Ohr: „Du hast dir doch einen Kerl gebacken, oder? Hm? Du wusstest, worauf du dich einlässt! Und jetzt gehörst du mir, Stute!“ Ich träume mich in zuckende Ekstase.

Als ich ganz friedlich in meinem Bett erwache, muss ich über mich selbst lachen. Die backofenhitzigen Bilder der Nacht geistern noch durch meinen Kopf. So lebendig …
Ich tappe in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Natürlich ist dort kein fremder Mann mit rosinenfarbenen Augen. Bis auf meine neuen Hefe-Freunde natürlich. Ich lächele still in mich hinein.

"I’m baking men …"

Mir stockt der Atem, als ich die Tonpfeife sehe, die verwaist auf der Tischplatte liegt. Drapiert auf mattschwarzer Seide. Langsam wandert mein Blick hinüber zur Anrichte, wo die beiden Backbleche stehen. Da liegen die Männer, so schön wie in meiner Erinnerung. Nur sind es fünf statt sechs. Einer fehlt. Meiner.

Hallelujah! In der Tat.


© Kea2012, Dezember 2019
****orn Mann
11.994 Beiträge
19. Dezember 2019
Eine Weihnachtsgeschichte, die etwas länger ausgefallen ist, weil sie von mir und von @***a2 geschrieben worden ist. Eine Gemeinschaftsproduktion der besonderen Art.

Der Tausch

Der Zwist zwischen Engeln und Dämonen ist so alt wie die Welt. Es geht um Macht, um Vorherrschaft, um Glanz, um Ruhm. Weiß oder schwarz. Alles oder nichts. Oben oder unten.

Seit sie denken kann, wurde Amoana als Beispiel für diesen Zwist genannt. Ihre Mutter Amora hatte sich kurz nach ihrer Geburt mit einem Dämon eingelassen und wurde als Engel der Wollust auf die Erde verbannt. Ihr Vater Anael, der Engel der Liebe und Sexualität, hatte sich darüber so aufgeregt, dass er seitdem eine Vielzahl an anderen Engelkindern auf die Welt gesetzt hatte und so beschäftigt war, dass Amoana ihn noch nie gesehen hatte. Obwohl sie sich nie etwas hatte zuschulden kommen lassen, alle ihre Prüfungen immer mit Bravour gemeistert hatte, ja mehr noch, immer die Beste gewesen war: Wo sie auch hinkam … es wurde getuschelt.

„Seht doch, wie sie aussieht“, flüsterten die Harfenistinnen. „Die reine Versuchung“, seufzten die himmlischen Chorknaben. Und selbst die sechsflügeligen Seraphim erstarrten einen Moment, wenn sie vorbeischlenderte.

Alle Engel sind wahrhaft nicht gleich. In Amoana verschmolz die Wollust ihrer Mutter und die sexuelle Anziehungskraft ihres Vaters in einer wahrlich sinnlichen Mischung. Ihre Augen, ein strahlendes, funkelndes Blau, ihre Brüste so hoch und schwer, dass sie sie unter Seidentüchern zu verstecken suchte. Vergeblich. Doch am auffälligsten waren ihre Haare. Kein anderer Engel hatte in seinen langen, blonden Locken schwarze Strähnen. Nur sie. Vor ein paar Wochen nun war sie geschlechtsreif geworden. Hierzu muss man wissen, dass die Geschlechtsreife bei Engeln deutlich später als bei Menschen auftritt.

Es gibt ein Gesetz, das für alle geschlechtsreifen Engel und Dämonen gleichermaßen gilt. Einmal im Jahr, am Heiligen Abend, werden die Seiten getauscht. Stellvertretend wird ein Engel zu einer Prüfung zu den Dämonen geschickt und umgekehrt.
Engel gegen Dämon. Weiß gegen schwarz.
Auf diese Prüfung werden sie neun Jahre vorbereitet. Neun lange Jahre hatte sich Amoana schon mit ihrem Gegner gemessen. Einem beeindruckenden Dämon namens Grolloc. Hochgewachsen. Aufbrausend. Wild. Doch gegen ihre profunden Kenntnisse der Engelkunde, der Kräuter oder der Edelsteine, auch der Himmelskunde hatte er keine Chance. Nur im letzten Jahr, bei Magie, da hätte er sie beinahe geschlagen.

Wenn Amoana nur daran dachte, überkam sie eine Unruhe. Ihr Körper bebte, sie wünschte, sie könnte sich ganz klein machen, einfach nur Harfe spielen. Oder dem Erzengel Gabriel lauschen, wie er wieder und wieder die Geschichte der Heiligen Nacht erzählt, und schweigen. Und doch … es half nichts, sie würde sich Grolloc abermals stellen müssen. Ein letztes Mal, denn die entscheidende Prüfung stand nun an, und Weihnachten war in greifbare Nähe gerückt.
Morgen werde ich ihm wieder begegnen, dachte sie. Jeder meiner Siege hat ihn wütender und stärker gemacht. Und keiner meiner Erfolge ist etwas wert. Es zählt nur die morgige Nacht. Sie fürchtete sich.

Weiter unten bereitete sich auch Lucifer auf die eine Nacht vor, die darüber entschied, ob er eine neue Mitspielerin in seinen Reigen der Lüste aufnehmen könnte oder nicht. Der Wettbewerb, der alle neun Jahre stattfand – ein Wimpernschlag der Zeitgeschichte, – sah vor, dass nur eigens ausgewählte Engelinnen die Chance erhielten, sich zu beweisen und zu dem Wettkampf anzutreten. Amoana war als Siegerin hervorgegangen, morgen nun hatte sie eigens herabzusteigen zu dem Ort mit der Bezeichnung: Hölle. Dazu musste sie die himmlischen Sphären der Engel, die Vollfühlebene verlassen, um zu ihm hinunterzukommen. Einem Ort, der mit großer Ehrfurcht betrachtet wurde, und vor dem sich anständige Mädchen mit blondem, langem Engelshaar eher fürchteten, als dort hinabzusteigen. Normalhin war es auch streng verboten worden vom Allmächtigen, doch in Zeiten der Annäherung waren Austauschschülerinnen vereinbart worden.

Im Gegenzug durfte sich eine Teufelsanwärterin im Himmel umschauen um dort unter Engeln in weißen, langen Gewändern und bei sanft-zarten Harfenklängen himmlische Weihnacht zu feiern. Lucifer hatte sich für ein wahres Prachtweib entschieden, eine echte Teufelin, wie es eine sündigere nicht geben konnte, und sie hinauf in den Himmel geschickt, um Puttenkicken zu spielen mit den Engelein. Zum Ausgleich wurde eine Engelanwärterin in die Hölle geschickt, um mit Lucifer und Konsorten teuflische Weihnachten zu feiern. Hinunter in die Hölle, einem unvorstellbar großen Ort. Nur die besten und stärksten, die Mutigsten und die zu allem entschlossenen Engel-Damen, hatten in den neun Jahren sich entsprechend vorbereiten können. Viele hatten sich beworben, wollten einfach aus der Neugierde heraus, mal schauen, was da wohl los war, in Lucifers Reich, der gemeinhin als Teufel galt, ja, sogar als Oberteufel: als Teufel der Teufel!

Doch einmal ein wahrlich teuflisches Weihnachten zu erleben und feiern zu können, das war für die eine und andere Engelin schon ein großer Wunsch, begleitet mit einem lustvollen Prickeln, das man sich dort oben im Himmel nicht ansatzweise vorstellen konnte, so schrecklich musste es sein. Die Furcht war bei vielen der Grund, die Bewerbung nach nur kurzer Zeit wieder zurück zu ziehen. Natürlich lachte Lucifer dann sein wahrlich teuflisches Lachen und tanzte wild, schlug die tiefen basslastigen riesigen Pauken und Trommeln, dass es dröhnend von den heißen Wänden der Hölle wiederhallte. Ein Auftritt, den er brauchte, um in diese eine Atmosphäre einzutauchen, die er bevorzugte. Eine bestimmte Atmosphäre, in die er die Probandin und mögliche Überläuferin zu verführen suchte, auch nach dem Wettbewerb für immer bei ihm zu bleiben.

Lucifer war ein Meister der Verführung, des Umgarnens und eine Austauschschülerin hineinzuführen, in all die Abgründe und die Fleischeslust, bereitete ihm größtes Vergnügen und auch höchste Lust. Das Mädchen in die Gier zu locken und sie am unanständigen Verlangen naschen zu lassen. An ihren eigenen Gelüsten anzuklopfen, auf dass sie aufspringen und sich zeigen möge. Denn in seinen geräumigen Hallen herrschten schamloses Treiben und Handeln. Es gab in jener Nacht kein Zurück und auch keinen Ausstieg.
Lucifers erster Offizier, ein Dämon namens Grolloc, war ausersehen. Ihm vertraute der Teufel die gefährliche Mission an, die eine Engelin ausfindig zu machen und sie ins Vernehmen zu setzen, was sie hier unten erwarten würde. Wenn sie sich denn traute, herabzusteigen und zu performen. Es war dem Dämon Grolloc gestattet, die Engelin vorzubereiten auf das, womit sie in der Hölle zu rechnen hatte.

Lucifer war dereinst auch ein Erzengel gewesen, ein angepasster, dazu auserkoren, Gutes zu tun und die Menschen auf den rechten Weg zu führen. Doch nach einigen tausend Jahren wurde es dem schwarzen Erzengel zu langweilig, der Spaß war ausgegrenzt worden, stand nicht auf Gottes Agenda. Und war es doch gerade der Spaß und die Lust, das Sexuelle, die grenzenlose Ausschweifung, die das Leben lebbar machten und wahre Freude schenkten. Offen vorgetragene Inspiration statt langweiliger Stagnation. Das ständige und dauerhafte Harfengedudel hatte ihn eingelullt, die schmetternden Fanfaren und Trompeten bereiteten ihm zunehmend Kopfschmerzen, und eines Tages rebellierte er, muckte mit all seiner Kunst und seiner Macht auf und stellte sich offen gegen Gott. Solange, bis der Allmächtige ihn verbannte, an einen Ort, der fortan dem schwarzen Engel gehören sollte. Weit, weit weg vom hellen Glanz des Himmels, erschuf Gott die Hölle. Einen unwirtlichen Ort, mit Feuern und riesigen Höhlen, steinernen Hallen, gefüllt mit sündigem Geschmeide und Stoffen, die der weiblichen Eitelkeit schmeicheln sollten. Frauen, die verrucht und verlockend gekleidet waren. Sündig bis in den Abgrund ihrer Seele und voll der Sünde auch in ihrem Tun. Dreckig und verdorben, liederlich und schamlos, unanständig und bockbeinig. All dies Weibsvolk hatte in der Hölle zu schmoren, so hatte Gott es festgelegt. Und den Unbelehrbaren einen Herrn vor die Tür gesetzt. Den Teufel Lucifer.

Und morgen also sollte eine Engelsanwärterin bei ihm vorstellig werden, die sich noch nicht sicher war, ob sie das Helle oder das Dunkle wählen sollte. Amoana, ihr Name. Lucifer war vorbereitet, denn heuer hatte er sich für das Mädchen, das soeben erst die Geschlechtsreife erlangt hatte, etwas ganz Besonderes, etwas Spezielles überlegt. Frühreif sei sie und mit üppigen, festen Brüsten gesegnet, mit festen Schenkeln, sündiger Figur und hübschem Gesicht. Noch nicht mal 300 Jahre alt.
Mit ihr hatte er etwas Exoterisches im Sinn, als über die Liebreizende herzufallen. Er war der Meister, der Dämon der Verführung und der Verlockung. Er würde andere Mittel aufwenden, subtilere, um die Anwärterin zu verführen, den wahren Weg zu beschreiten. Seinen Weg!

Wenn jemand jemals dem Dämon Grolloc prophezeit hätte, dass er einmal frohlocken würde, hätte er ihm einen Prankenschlag versetzt und ihn zu Mus geklopft. Aber nichts anderes war den ganzen langen Tag in seinem Körper, in seinem Geist, in seinem prächtigen harten Teil, das bei jeder Bewegung zuckte, als jenes wundervolle Gefühl. Er frohlockte. Mit wildem Blick sah er, wie die jungen Teufelinnen die Minuten in die Länge dehnten, indem sie seinen grandiosen, muskulösen Leib mit allerlei Lehm und Mönchspfeffer einsalbten, ihm immer wieder Schnaps aus Damiana und Fenugreek kredenzten, diese seit jeher Libido steigernden Kräuter, die er weiß der Teufel, einfach wie Wasser trinken konnte, seit er als Kind einmal in einen ganzen Kochtopf dieses Aphrodisiakums gefallen war. Er war immer hart. Und er war gern immer hart. Keine Frage, Lucifer hatte den richtigen Kerl für diese Mission auserwählt.

Und doch … Dieses verfluchte Engelsweib! Amoana! Als letzte war sie verblieben von all den schmucken Anwärterinnen. Sie hatte ihn, den ersten Dämon, auch in der neunten Prüfung geschlagen. Ihre Brustwarzen waren wie Champignons abgestanden, sie hatte am ganzen Leib gezittert und er hatte einfach gewusst, dass er sie jetzt und gleich und sofort nehmen würde und nichts als wollüstiges Seufzen würde über ihre Lippen kommen.
Siegessicher hatte er ihre langen Haare gepackt, diese teuflisch schöne Mischung aus schwarz und blond, er hatte seinen harten Riemen gegen ihre lächerlichen Seidenfummels gedrückt und war auf weiche, heiße Haut gestoßen, sie hatte gewimmert, ein kleines zartes Geräusch, wie von einem Welpen, er hatte geknurrt, er wollte sie fressen. Heißer Geifer war aus seinem offenen Maul gesabbert, sein Schwefelatem hatte sie beide umspült … Da hatte sie plötzlich geflüstert: „Ich liebe dich!“ – What the fuck! Wie bitte? „Ich liebe dich!“, hatte sie mit engelsklarer Stimme wiederholt. So hatten es auch ihre runden, blauen Strahler gesagt, und alles war in hellgleißendes Licht getaucht worden, das seine dunklen Augen schmerzte. Überall war dieses grauenhafte Engelslametta gewesen, überall Sternengefunkel, und als dann auch noch Cherubim und Seraphinen ein Loblied angestimmt hatten und es „Heilig! Heilig! Heilig!“ aus allen Winkeln des Spielfeldes auf den Dämon hernieder geprasselt war, da war es um Grolloc geschehen gewesen. Seine dunklen Augen hatten sich in fahles Gelb gewandelt, und eine unbändige Macht hatte ihn hinfort gerissen und dorthin zurückgeschickt, wo er hergekommen war. Amoana hatte wieder einmal gewonnen.
Doch das Mädchen war alles andere, nur nicht liebreizend und unschuldig. Ihre blauen Augen funkelten zwar noch immer im hellen Sternenglanz, doch in tiefster Seele dachte sie: „Und nun zu dir, Lucifer!“

„Ich liebe dich“, knurrte Lucifer, als Grolloc ihm alles haarklein erzählt hatte. „Was fällt ihr ein, ich liebe dich ...“ Heute würde er ihr zeigen, dass ihm dieses Gesäusel so was vom am Arsch vorbei ging. Heute würde er ihr zeigen, was Wollust war, heute würde sie nur sagen: „Ich bediene dich.“
So jedenfalls war sein erster Impuls. Doch etwas ließ ihn aufhorchen. Die Anwärterin mit dem seltsamen Namen hatte es tatsächlich nicht nur geschafft, sämtliche Prüfungen zu bestehen und alle anderen Konkurrentinnen aus dem Feld zu schlagen, sondern auch, seinen ersten Dämon kalt zu stellen. Wollte Lucifer sie wirklich für sich und für die Hölle gewinnen, so musste er feinfühlig, tatsächlich subtiler, vorgehen als Grolloc, der gemeinhin als etwas grobschlächtig galt.
Nach langer Überlegung wählte er nun eine andere Taktik. Er hatte es darauf abgesehen, sie zu umgarnen, ihr zu schmeicheln und ihre Reize besonders hervorzuheben. Er putzte sich die Zähne, spülte sich den Mund mit Pfefferminzwasser aus und nach einigen Versuchen gelang es ihm sogar, ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Danach polierte er sich die Hörner und auch den Huf.

„Na, meine süße Kleine? Da bist ja endlich, ich habe schon auf dich gewartet. Komm, mach es dir bequem und entspann dich“, säuselte nun er, und seine Stimme hatte sich verändert. Auf den kräftigen Armen trug er die Anwärterin hinüber zum golddurchwobenen Canapé, bettete sie sanft und betrachtete sich die hübsche Unschuldige, die tatsächlich mit allen Wassern gewaschen war. Lucifer witterte aber mit untrüglicher Sicherheit ihr Verlangen, spürte das leichte Pulsieren und atmete ihre erwachende Lust ein.
„Wie wird mir nur?“, hauchte sie ergeben, und in ihrem Inneren balgten sich bereits das Erbe ihres Vaters und das ihrer Mutter. Der Glanz in Lucifers Augen drang tief in die Seele der Anwärterin ein.

Zärtlich umspielte er ihre prächtig entwickelten Brüste, die sie ihm bald auch schon durch den hauchzarten, fast transparenten Stoff entgegenreckte. Die augenscheinlich sehr viel mehr wollten, als nur zart gestreichelt zu werden.
Mit einem Ratsch riss er ihr den Stoff entzwei und weidete sich an ihrer Nacktheit. Erschrocken keuchte Amoana auf, ihre Bewegungen waren plötzlich wie ferngesteuert. Sie rekelte sich auf den Polstern und ihre Lippen öffneten sich verlangend. Auf seine Teufelszunge konnte er sich verlassen, sie leckte die Anwärterin nahezu um den Verstand. Auch dort, wo hinein seine Finger jetzt drangen, folgte alsbald die Zunge, während ihre zarten Hände sich mutig aufmachten, das Teufelszepter zu erkunden, das sich bereits verlangend gegen ihre makellosen Schenkel drängte.

„Nimm mich, oh du teuflischer Teufel und bereite mir das schönste Weihnachtsfest der Welt. Schenke du mir all die Wonnen, nach denen ich mich schon ewig sehne.“
Lucifer spürte, wie sich ihr Liebesgesäusel, mit dem sie Grolloc besiegt hatte, wandelte in echte Lust. Heute blieben die Fanfaren stumm und auch keine Chöre störten die Begegnung. Er war nicht dazu erschaffen worden, der Prinz zu sein, der auf einem weißen Pferd dahergeritten kommt, um Mädchenträume zu erfüllen. Er war derjenige, der die süßen Mädchen dreckig machte. Von dem sie heimlich träumten, wenn sie in den Kirchenbänken knieten und um Vergebung ihrer Sünden beteten. Er aber wusste es besser, konnte ihre Gedanken lesen, kannte ihre Phantasien, und waren sie auch noch so geheim und schmutzig. Vermochten es die Mädchen, und auch die erwachsenen Frauen, die Eheweiber und auch die Witwen, ihren Herrgott an der Nase herumzuführen und ihn zu täuschen, so konnte er, der Teufel, das unanständige Verlangen förmlich riechen. Und mit größter Wonne setzte er seine Waffen der Verlockung und der Verführung ein, um sie zu verderben und hinüberzuziehen in sein eigenes Reich. Denn er war sich sicher, welches Weib nur einmal an seiner ureigenen Sünde genascht hatte, kam niemals mehr davon weg.

So auch heute.

Amoana schmolz in seinen Armen wie Butter in der Höllenhitze dahin. Mochte sie auch sämtliche der neun Prüfungen bestanden haben, der einzig wahren und letzten Prüfung erlag sie letztendlich doch, und das war die ihrer eigenen Lust und Hingabe.

„Nimm mich!“, keuchte sie abermals in dem Moment. „Nimm mich endlich, und lass mich nie mehr los!“



© Walhorn und Cara2, 19. Dezember 2019
Adeles Adventsfeier

Adele kennt ihre Pappenheimer. Helmut kommt nicht in Frage, der braucht zu viel Macumar und kommt nicht mehr alleine aus dem Rollstuhl. Eigentlich schade, denn sie mag seine silbergraue Mähne. Er ist einer der wenigen, die noch Haare haben.
Als Swenja, die Praktikantin kommt, schiebt sie ihre Liste zur Seite. Ja, sie ist so weit. Medikamente genommen, Toilettengang vor einer halben Stunde, gestern hat der Servicetechniker vom Sanitätshaus endlich ihren Rollstuhl repariert.
Swenja nimmt Adeles pelzbesetztes Lodencape aus dem Schrank und legt es ihr um. Der Dachsbesatz schmeichelt ihrer Haut am Hals und an den Gelenken. Sie muss nicht umständlich in einen Ärmel schlupfen und das Rückteil lässt sich einfach über die Rückseite des Rollstuhlsschlagen.DerAlpakaloden war teuer damals. 80 Dm der Meter, aber er war es wert. Federleicht, luftdurchlässig und trotzdem warm. Sie beglückwünschte sich jedes mal dazu, das Cape gegen ihren Wintermantel eingetauscht zu haben.
Swenja steckt in engen Jeans und ihr hübsches Gesicht wird von einer perlenbestickten Pudelmütze eingerahmt mit einem Fellpuschel obendrauf, der mit Adeles Pelzbesatz harmoniert. Das war nun nicht geplant, aber Adele genießt solche Details.Sie hat einmal ein Modegeschäft geführt und vorher einige Jahre gemoddelt. Bevor Frieder kam.
Frieder, den sie nun schon um so viele Jahre überlebt hatte.Von den dreißig Jahren, die sie teilen durften bedauerte sie nicht eines, nicht einmal das mit dieser Ilse. Lässliche Sünden eines schönen Mannes, den sie nie für sich allein gehabt hatte. Nur bei dieser Ilse befürchtete Sie, er könne vielleicht nicht zu ihr zurück kommen. Doch er war zurück gekommen und in ihren Armen gestorben. Frieder...

Adele seufzte und rief sich zur Ordnung. Sie musste sich konzentrieren, Swenja hatte nur eine Stunde Zeit für ihre Einkäufe. Feinkostgeschäft, Weinhandlung, Blumenladen und dann im Park, die Begegnung mit Thorsten, der die Hauptzutat für ihr Fest besorgen und die Beute ins Zimmer schmuggeln sollte.

Sie hatte einen genauen Zeitplan erstellt, mit der Stoppuhr, getarnt unter ihrem Strickzeug. 11.59Uhr, Hr. Srilonka, der Hausmeister geht ins Hinterzimmer um heimlich eine Zigarette zu rauchen. In dieser Zeit hat er den Fahrstuhl nicht im Blick. Zwei Minuten und achtundvierzig Sekunden. Knapp, aber nicht unmöglich. Da sich alles in zwei Tragetaschen verstauen lässt kann Thorsten den Fahrstuhlknopf erreichen. Sie hat das ausprobiert. Im zweiten Stock wird die Belegschaft beim Füttern sein, notfalls wird die einen ihrer seltenen Anfälle simulieren.
Es gibt nur eine Schwachstelle in Ihrem Plan. Simone, die einzige Pflegerin, die im Nachtdienst schläft. Zwar ist sie für heute eingeteilt, aber was ist, wenn was dazwischen kommt? Sie muss für alle Eventualitäten gewappnet sein. Also schnell noch in die Apotheke und ein leichtes Schlafmittel besorgt, das wird reichen, für die zwei Stunden, die sie braucht.
Thorsten friert auf seiner Bank im Park. Wie immer ist er zu dünn angezogen und als seine Oma würde sie gerne mit ihm schimpfen. Aber nicht heute, sie braucht ihn noch.
Auf die Frage, ob er alles bekommen habe zieht er das Päckchen aus der Jackentasche und schmunzelt, Pitt habe genug von dem Zeug. Adele atmet etwas tiefer aus und schaut auf die Uhr. Sie müssen sich beeilen, schon 11.30Uhr. Wie besprochen nehmen Adele und Swenja den Nebeneingang um unbemerkt ins Speisezimmer zu kommen und Thorsten nutzt den unbewachten Haupteingang. Ein Anfall zur Ablenkung ist nicht nötig, da Gunther wieder einmal um Hilfe schreit und sich nicht beruhigen lässt. Alles gut.
Zu den ungelösten Problemen ihres Coups gehört noch die Kühlung des Champangners. In ihrem Schrank wird er jedenfalls nicht kalt. Obwohl ihre Gäste sicher lieber ein Bier hätten. Besonders Roland.
Er ist aus Langeweile hier. Seine Kinder leben verstreut in aller Welt, sein großes Haus hat er verkauft und wohnt nun hier in der Seniorenresidenz in einer geräumigen zwei Zimmer Wohnung. Vielleicht hat der einen Kühlschrank?
Adele hat seine häufigen Einladungen bisher immer abgelehnt. Sie kam nicht umhin, ihn mit Frieder zu vergleichen. Roland schnitt nicht gut ab beim Vergleich. Zwar war er kräftiger gebaut und körperlich fit, fast ohne Einschränkungen, aber Frieder war ein Weltmann gewesen und Roland Dachdeckermeister.

Heute ist das Adele egal. Es wir ihr letztes Fest werden und sie will noch einmal einen Mann.
Sie hat die Beule in seiner Hose wohl bemerkt, wenn Schwester Rosa,mit ihrem tiefen Dekoltee seinen Blutdruck misst. Dass sie selbst eine solche Beule hervorrufen kann, mit ihren schlanken Beinen, in schönen Strümpfen und hohen Schuhen, daran zweifelt sie nicht eine Sekunde. Auch Beate, ihre Freundin wird mit ihren appetitlich, vor dem Rollator schwankenden Hüften, wird Sebastian, für den sie sich inzwischen entschieden hat auf Trab bringen.

Als sie ihr Rehragout zur Hälfte gegessen und Thorsten sich mit einem Augenzwinkern wieder in den Aufzug gedrückt hat, zupft sie Roland, der auf dem Weg in seine Wohnung bei ihr vorbei muss am Ärmel, lächelt und fragt, ob er wohl einen Kühlschrank habe in seiner Wohnung.

Er bleibt stehen, lächelt zurück und meint, davon solle sie sich sofort überzeugen. Ein Gläschen Frankenwein nach dem Essen könne nicht schaden. Mit elegantem Schwung schiebt er Sie. Ohne ihre Antwort ab zu warten zum Aufzug.

In seiner Wohnung fällt Adele zunächst die große Bücherwand ins Auge. Da stehen die Klassiker neben modernen Autoren und Fachbücher sowie Lexika, zu den verschiedensten Themen. Die Einrichtung ist eine Mischung aus Gutbürgerlichem und einigen heraus stechenden Desighnerstücken.
Als Roland ihre Verwunderung bemerkt, erzählt er ihr, dass seine verstorbene Frau ihn mit ihrer Sammelleidenschaft angesteckt habe.

Er schiebt Adele an den Esstisch und schenkt den Würzburger Stein, Bachus, in die mundgeblasenen Römer ein. Dabei fasst er Adeles Hand, schaut ihr tief in die Augen und gesteht seufzend, wie lange er schon auf diesen Augenblick gewartet habe.

Adele nutzt den Moment, um beim zurechtrücken im Sitz ihre schönen Beine ein wenig mehr zu zeigen und weiß: Sie wird feiern, mit dem Richtigen, und nicht nur heute.
It´s me!
*********ld63 Frau
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21. Dezember 2019
„Schöne Weihnachten!“ flüsterte jemand sehr nah an ihrem Ohr.
Warme Lippen berührten sanft ihre Stirn, dann fiel die Tür ins Schloss.

Als sie die Augen aufschlug, lag sie in einem riesigen Hotelbett, allein. Das Morgenlicht blinzelte durch einen Spalt der hellen, samtenen Vorhänge. Nach und nach kamen die Erinnerungen des letzten Abends zurück: das Essen im Restaurant mit ihm. Die Cocktails an der Hotelbar, beschwipste Himbeeren und Sex on the Beach. Ihr viel zu lautes Lachen, das noch immer in ihren Ohren nachhallte. Und dann sein Gesicht in Nahaufnahme, das immer näher kam. Bis er sie endlich küsste. Gierig und sehnsüchtig. Und lange, sehr lange.

Auf den zerwühlten Laken neben ihr lag ein handgeschriebener Zettel. Sie warf einen kurzen Blick darauf, ohne die Bedeutung der Worte wahrzunehmen. Reckte sich ausgiebig und schwang ihre Beine aus dem Bett. Alles roch so vertraut nach ihm, nach seinem Säften, die sich mit ihren vermischt hatten. Wie hatte sie das immer geliebt am nächsten Tag! Und weitestgehend konserviert, seinen Geruch. Haut an Haut, Fleisch an Fleisch, pure Ekstase. Die Erinnerung musste ja immer für mehrere Wochen reichen.

Sie sah auf ihre nacken Beine und wackelte mit den Zehen. Die Muskeln ihrer Oberschenkel zitterten. Wie gut sie das kannte! Früher hatte sie das genossen, diesen Muskelkater nach einer lustvollen Nacht. Dieses intime Andenken, dass sie noch einen Tag oder zwei erinnern würde an die kostbare Zeit mit ihm.

Heute war es anders. Da war kein Sehnen und kein Abschiedsschmerz. Nichts von alldem, konstatierte sie erstaunt. Da war einfach nur Zufriedenheit, aber vor allem machte sich eine ungewohnte Leere breit in ihr. Das war neu. Und das hatte sie schon nachts gespürt: All das Schöne mit ihm war nur noch eine Erinnerung, der die Realität der nackten Leiber nicht mehr standhalten konnte. Mitten im Liebsakt war sie ausgestiegen. Er war noch ihr, steigerte sein Tempo und stöhnte nahe ihrem Ohr ihren Namen - und sie sah zu. Mit einer Distanz, die sich nicht mehr überbrücken ließ. Diese Erkenntnis traff sie ebenso glasklar wie schmerzhaft in diesem Moment. Es ernüchterte sie so sehr, dass sie Mühe hatte, neben ihm einzuschlafen.

Sie stand auf und trat ans Fenster, so wie sie war, mit blossen Brüsten und zerzausten Haaren. Einem Impuls folgend, riss sie das Fenster auf und lehnte sich hinaus. Es war nicht so kalt, wie sie erwartet hätte an einem Weihnachtsmorgen. Die Geräusche der Stadt drangen an ihr Ohr, Autolärm und Betriebsamkeit. Weihnachtliches Ho-Ho-Ho. Im Hotel gegenüber ging auf der Höhe ihres Stockwerks ein Fenster auf. Ein dunkelhaariger Mann streckte sich ausgiebig und gähnte. Er war nackt, mit wundervollem, dunklem Brusthaar bis zum Bauchnabel, soweit sie das sehen konnte. Augustine zog sich ein Stück Vorhang vor die Brüste und beobachtete ihn interessiert. Der attraktive Fremde war schon im Begriff, das Fenster wieder zu schließen, als er inne hielt und zu ihr hinüber sah. Dann hob er die Hand und winkte ihr zu.

Eine halbe Stunde später hatte sie ihre Tasche gepackt und das Zimmer geräumt. Und stand nun am Frühstücksbuffet im Foyer, in jeder Hand einen Teller balancierend. Die Auswahl war riesig und es fiel ihr schwer, sich zu entscheiden: Croissants? Orangenmarmelade? Rührei mit Lachs? Obstsalat? Oder lieber Parmaschinken mit Ruccola? Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, während sie genauso hungrig wie unentschlossen ihre Augen über das Buffet schweifen ließ. Plötzlich spürte sie, wie jemand hinter ihr näher trat, sie fast berührte.

„Wie wäre es mit einem Baiser* zum Auftakt, Madame?“

Seine Stimme hatte einen leichten französischen Akzent, was sie unwiderstehlich fand. Und sie passte zu dem Mann am Fenster. Sie passte zu seinen Händen und zu seinem Mund.

Sie wandte leicht den Kopf, lächelte und flüsterte:
„Du hast mich ja sehr schnell gefunden, Monsieur...“

Und er lachte nur leise, sehr nah an ihrem Ohr.

(c) IntoTheWild63 2019
*baiser frz. = Kuss
******ady Frau
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22 Dezember...
Es war einmal ein Engelein,
das trank so gerne roten Wein.
Doch dabei wurd es weh und ach,
nach kurzem gar nicht mehr engelhaft.

Es zog sich aus und ließ sich fallen,
auf dicke weiche Sofa-Ballen.
Dort räkelte es sich im Rausche bald,
die Finger zwischen den Schenkel gekrallt.

Voll beschwipst und ungehemmt,
reibt's sich die Perle, bis dieses brennt.
Dann schaut es süß und voller Gier,
der heiße Blick zerfließt gar schier.

Denn auf dem Tische neben sich,
steht ein Laptop mit Chat in sicht.
Und neben dem Chat ein kleines Bild,
wo ein nackter Teufel sich gebärdet ganz wild.

"Heißer Engel, zeige schnell,
deine Scham ganz ohne Fell".
Krächst der kleine Teufel heiser,
und wird dabei nicht minder leiser.

Der Engel leicht gerötet nun,
bewegt sich langsam mit säufzendem Ton.
Hebt die Beine immer höher dann,
dreht den Körper so weit es kann.

Beide Füße liegen nun rechts und links vom Teufel,
auf das ihm der Speichel aus den Mundwinkeln träufle.
"Oh Gott, oh ja", hört das Englein Luzifer stöhnen,
"du kannst mich mit deinem Anblick richtig verwöhnen".

Die Finger kreisen um die Perle schneller,
die Augen des Teufels werden immer heller.
"Ach Teufel, wärst du doch nur hier und jetzt",
stöhnt das Engelein fast schon gehetzt.

Doch zur Weihnachtszeit können Wunder geschehen,
ihr glaubt es kaum aber das Englein hat's gesehen.
Plötzlich ein lautes Quietschen und Krachen,
und dann hört es den Teufel zwischen seinen Beinen laut lachen.

Die große Rute noch in der einen Hand,
steht er hoch aufrecht - das Englein schaut wie gebannt.
Luzifer grinst gar böse drein:
"Jetzt gehörst du mir allein!"

Was dann kam ist nicht Weihnachtsgerecht,
drum schweigen wir hier über das Gefecht.
Es sei nur kurz hier zu beschreiben,
über viele, viele Stunden zog sich das versaute Treiben.

Von Stund an war das Engelein für den Himmel zu befleckt,
und dient dem Teufel seitdem als Lustobjekt.
Drum denket dran und seit gewahr.
zur Weihnachtszeit werden Wünsche wahr.

*teufel*

Made by Tyskalady Kim *engel*
*****cat Paar
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Gruppen-Mod 
23. Dezember
Der Wind wirbelte ein paar Schneeflocken von den Dächern der kleinen Holzverschlägen, aus denen es abwechselnd nach Mutzen und Rotwein roch.

Menschenmengen drängten sich zwischen den Ständen, Stehtischen und Tannenbäumen, um Geschenke zu ergattern oder mit albernen kleinen Zipfelmützen in kleinen Gruppen Glühwein zu trinken.

An allen Ecken hörte man Weihnachtsmusik.

Gunhild schaute sich suchend um, obwohl Dirk wesentlich größer war als sie und den besseren Überblick hatte.
Dann hatte er wieder etwas erspäht. Er nahm den Fotoapparat wieder in die eine Hand, öffnete die Verschlusskappe und griff dann nach ihrem Arm, um sie in eine Tannen-Nische zu ziehen.

Er selbst kroch fast in das piksige Grün und hockte sich mit dem Apparat hin, während sie zweieinhalb Meter vor ihm stehen blieb. Hinter ihr tobte das weihnachtliche Leben und sie öffnete ihren Mantel, unter dem sie nichts trug, außer wollenden Halterlosen und Stiefeln.

Er musste sich beeilen, es war saukalt und das spiegelten auch ihre Nippel wieder- oder war es die Erregung? Nude in public – ein neckisches Spielchen, was beide sehr anprickelte, da sie den Reiz um die versteckte Offensichtlichkeit liebten.

Gunhild poste noch ein bisschen. Sie wusste, dass Dirk aufpasste. Ein bisschen wunderte sie sich daher über das leichte Grinsen, als er wieder und wieder abdrückte.

Sie erschrak fürchterlich, als sie plötzlich von hinten berührt wurde. Blitzschnell zog sie den Mantel vorn zu und drehte sich um und prallte gegen den beleibten Umfang eines Weihnachtsmannes.
„Ho Ho Ho“, grinste dieser, „Was haben wir denn hier für eine Bescherung? Ein warmes Plätzchen gefälligst?“
Gunhild war instinktiv rückwärts zu Dirk gegangen, der die Szene viel zu teilnahmslos betrachtete. „Danke, wir haben schon gegessen“, antwortete er aber dem rot-bemantelten.

„Ich meinte ein wärmeres Ambiente für die Aufnahmen.“, erklärte der Weihnachtsmann.
„Und was schlägst du vor?“, fragte Dirk.
„Das Weihnachtszimmer!“
„Weihnachtszimmer...“, wiederholte Gunhild, „was soll das denn sein...und sagt mal...hey...kennt ihr euch...oder was geht hier gerade ab?“ Sie schaute von Dirk zu dem weißbärtigen...und wieder zurück in Dirks Gesicht.
„Jepp..das ist Klaus! Klaus- Gunhild...Gunhild...Klaus“ „Seeeeehr angenehm!“, grinste Klaus und Gunhild machte zog Grimasse.
„Klaus und ich sind in der Hobby-Fotogruppe und haben neulich miteinander gechattet. Er verriet mir, dass er auf diesem Weihnachtsmarkt als Weihnachtsmann jobt und meinte, er habe eine gute Idee für Aufnahmen.“, erklärte Dirk weiter.

„Ist nicht weit“,Klaus zeigte in eine Richtung, „da vorn das zweite Gebäude. Da ist ein Kaufhaus, dass jetzt geschlossen ist. Da ist ein Weihnachtszimmer, wo ein großer roter Sessel und ein Weihnachtsbaum steht....so amerikanisch..ihr wisst schon.“
Dirk grinste Gunhild an und sie ahnte seine Gedanken....




Fasziniert das Kaufhaus menschenleer zu erleben, gingen Dirk und Gunhild Klaus hinterher, der hier und dort ein paar Türen aufschloss, Pincodes eingab und sie so über Schleichwege zum Weihnachtszimmer führte.

Dort stand der versprochene rote Ohrensessel. Daneben ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum mit bunten Paketen darunter.
Klaus schaltete das Licht an.
„Perfekt“, freute sich Dirk und stellte seine Kamera ein.

„Dann, Klaus, setz dich mal in den Sessel und du, Gunhild, setzt dich auf seinen Schoß...ja genau...vielleicht noch ein bisschen schräger...ja so ist es gut“, choreografierte Dirk die beiden anderen,“ jetzt öffne den Mantel...rattenscharf...und du, Klaus, fass ihr mal an die Möpse.“

Klaus nahm seine Hand zwar hoch, traute sich aber nicht so recht. Gunhild führte seine Handschuhhand direkt auf ihre Brust. „Pack ruhig zu- ich mag das“, grinste sie Klaus an.

Dirk bewegte sich hockend um die beiden herum.

„Puh...nun ist´s aber ganz schön warm hier“, Gunhild fächelte sich Luft zu und zog dann ihren Mantel ganz aus. Sie warf ihn in die Ecke hinter Dirk und veränderte ihre Position....im wahrsten Sonne des Wortes.
Rittlinks hockte sie nun auf dem Weihnachts-Klaus, steckte den Finger in den Mund und guckte über die Schulter zu Dirk.
„Die Unschuldsnummer nimmt dir keiner ab, Süße“, lachte Dirk. „Dann sollte mich der Weihnachtsmann vielleicht bestrafen,“ kicherte Gunhild und stieg von Klaus Schoss herunter.

Klaus nahm seine Zipfelmütze ab und wischte sich über die Stirn...“Eine ganz schön heiße Braut, hast du da“, keuchte er. Und guckte zu Dirk. „Oh ja, ich weiß...und ich weiß auch schon, wie du sie bestrafen kannst.
Gunhild, beug dich nach vorn zum Sessel und stütz dich auf den Armlehnen auf.
So Klaus, dann lass mal deine Rute raus...und zeig ihr, was für ein böses Mädchen sie ist...“
*********eber Paar
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24. Dezember - Schneeflocken und Stutenkerle
„Und was war nun in der Therme?“
Toms Stimme war dunkel, zartschmelzend und verführerisch wie eine von den besten Maîtres Chocolatiers der Schweiz und Belgiens komponierte Zartbitterschokolade.

Er lag auf dem Bauch neben Meret auf der erstaunlicherweise immer noch unzerwühlten Tagesdecke ihres Zwei-Meter-Betts, stützte sich auf seinen Unterarmen ab und ließ seine warmen, feuchten Lippen den sich unter ihrer dezent gebräunten Haut deutlich abzeichnenden rechten Rippenbogen in Richtung ihres Nabels wandern. Nach Merets erster, ebenso überraschend wie intensiv geführter, aber zuletzt doch unvollendet gebliebener Naschattacke in der Küche hatten sie es inzwischen tatsächlich ins Schlafzimmer der gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung auf der vierten Etage des 1960er-Jahre-Mietshauses im einstigen als Chicago an der Spree bekannten Arbeiterbezirk Schöneweide im roten Osten Berlins geschafft.

Noch immer hatte Meret den Eindruck, als röche und schmeckte ihr momentaner Liebhaber heute Nacht unwiderstehlich nach Lebkuchen, Zimtschnecken und Vanillekipferln. Konnte es sie da denn verwundern, dass er sich nun zu allem Überfluss auch noch anhörte wie ein zum Leben erweckter Zartbitterschokoladenweihnachtsmann? Ob er sie nachher auch noch mit warmer edelherber Schokosahne verwöhnen würde? Meret griff mit der rechten Hand in Toms kräftiges, dickes dunkelbraunes Haar, das er, schon seit sie sich vor einem Dreivierteljahr kennen- und kurz danach lieben gelernt hatten, meistens zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, in ihrer Wohnung aber mindestens genauso oft offen trug. Sanft, aber bestimmt schob sie Toms Kopf weiter nach unten.

„Weißt du…“, hob Meret zögernd an, „ich glaube, ich erzähle es doch besser nicht. Entweder lachst du mich lauthals aus und zweifelst an meinem doch immer so klaren Verstand. Oder…“

„Oder waff?“ Tom schaffte es gerade noch, diese beiden Worte einigermaßen verständlich von sich zu geben, bevor er die Lippen um Merets Bauchnabel schloss und mit der Zunge in ihn hineinfuhr. Sofort verspürte er ein ganz leichtes, undefinierbares, aber irgendwie sehr anregendes Kribbeln an der Spitze. Bevor er diesem etwas verstörenden Phänomen aber auf den Grund gehen konnte, schob Merets Hand seinen Kopf schon weiter nach unten. Ihm war selbstverständlich klar, was sie von ihm wollte. Und selbstverständlich würde er sich revanchieren und erst danach die nächste Runde einläuten.

„Oder du lässt mich deine Rute spüren, wenn ich dir mein kleines frivoles Thermenabenteuer beichte“, vollendete Meret ihren Satz mit einem eher hoffnungsvoll-vorfreudigen denn zögerlich-furchtsamen Unterton.

Tom war nicht im Mindesten überrascht zu hören, was Meret ihm offenbar zu berichten hatte. Sie waren gleich zum Anfang ihres Zusammenseins übereingekommen, ihre Sexualität auch weiterhin ohne Einschränkung und vor allem ohne schlechtes Gewissen auszuleben und voreinander gerade in dieser Beziehung nichts zu verheimlichen, sondern sich wechselseitig auch zukünftig Affären, Quickies oder One-Night-Stands zu gönnen.

Die bigotten Vorstellungen von Moral und Treue, nach denen noch ihre Eltern gelebt, unter denen sie vielfach aber auch gelitten hatten, hatten in Merets und Toms Welt jedenfalls keinen Platz. Und sie wussten genau, wie sie sich schützen konnten, um ihrer beider Gesundheit zu bewahren und trotzdem jede Menge Spaß, Sex, Vergnügen und Lust zu haben. Natürlich vor allem miteinander. Aber auch mit manch anderem kernigen Kerl und manch anderem knackigen Mädel. Woraus sich auch schon so manch geiler Dreier und heißer Vierer entwickelt hatte.

„Soso“, ließ sich Tom vernehmen und legte einen strengen Ton in seine Schokoladenstimme. Gegen den Druck von Merets Hand hob er den Kopf aus ihrem Schoß. „Mein Engel hatte einen Adventsquickie in der Therme! Kenne ich den Glücklichen? Egal! Du wirst jedenfalls ganz bestimmt meine Rute zu spüren bekommen. Die einzigen Fragen sind nur wann, wie, wo, wie oft und wie heftig. Und jetzt will ich deine vollständige und vor allem ungeschönte Beichte hören!“

Anstatt Meret aber weiter in die vergnügt und lüstern glitzernden Augen zu blicken, neigte er seinen Kopf wieder hinab und biss sanft in die zarte Haut ihres leicht nach oben gewölbten Venushügels. Dann rutschte er noch ein wenig hinunter und begann, sanft über ihre äußeren Schamlippen zu lecken. Augenblicklich stellte sich das seltsame Kribbeln auf seiner Zunge und seinen Lippen wieder ein, das er in Merets Bauchnabel schon wahrgenommen hatte.

„Ich hatte… Also es war… Mich hat…“, stotterte Meret unbeholfen herum, einfach nicht den richtigen Einstieg zu ihrem Thermenabenteuer findend.

„Du schmeckst… jedenfalls… wahnsinnig… aufregend und… anders. Total geil…“, erwiderte Tom und hörte gar nicht mehr richtig hin, als Meret ihm von Flöckchens letzter Reise erzählte, sondern fing an, sie auf eine ganz besondere Art zu verwöhnen, so wie er es als frisch gebackener Stutenkerl einfach drauf hatte.


© HerrTraumweber, Dezember 2019
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