Nachfühlen
Sie saß ganz still da und versuchte sich zu erinnern.
Es war ein paar Wochen her, als sie sich mit ihm in dem Hotel getroffen hatte.
Die Erinnerung verschwamm langsam in ihrem Kopf.
Die Bilder waren bruchstückhaft.
Manche schon verblasst, als würden sie in unendliche Tiefen versinken.
Andere so klar und deutlich, dass sie beinahe seine Hände auf ihrer Haut spüren konnte.
Sie konnte sich spürbar an ihre Nervosität erinnern, als sie vor ihm stand und er ihr sagte,
sie solle sich ausziehen. Spürte auch jetzt noch seine Blicke.
Doch wie genau begann das Spiel?
Wann genau kam der Punkt als er in sie eingedrungen ist? Nicht nur körperlich ….
Einem Wrack im Meer gleich, waren diese Erinnerungen verborgen. Dunkelheit umgaben sie.
Doch da waren seine Hände auf ihrer Haut, an ihrem Hals.
Hände, die sie in die Laken drückten und diese Erinnerungen waren wieder so klar und deutlich, als hätte sie sich erst vor Minuten von ihm getrennt.
Sie konnte sich daran erinnern, wie er schmeckte.
Konnte sich an das Gefühl von seinem Schwanz in ihrem Mund erinnern.
Sah ganz klar und deutlich vor sich wie er kam und sie sich ihm entgegen streckte.
Weil sie in schmecken wollte. Weil sie ihm nah sein wollte.
Wie er sie anlächelte, fast als wäre er stolz auf sie und sie küsste, obwohl ihr Mund noch voller Sperma war. Als sich ihre Lippen voneinander lösten, zog sich ein Faden zwischen diesen, den er mit seiner Hand weg wischte und diesen einen Moment wie eine Seifenblase zerplatzen lies.
Sie wusste noch genau, wie sie sich anzog und gehen wollte und er sie in die Arme nahm und fest hielt….
Doch dazwischen nur verschwommene Ozeantiefe, in dem sie an diesem Tage schwamm. Ohne Sauerstoff und Rückzugleine. Doch sicher und geborgen.
Sie konnte ihre Sehnsucht nach seiner Nähe, nach seiner Stärke, förmlich greifen.
Doch es blieb nur eine Frage:
Würde sie ihn wiedersehen?
Und mit ihm hinab tauchen in die Meerestiefen um ihre Erinnerungen aufzufüllen….