Wir hatten einen mitreißenden Opernabend mit "La Bohème" im
Teatro Communale di Bologna.
https://www.tcbo.it/
Die Inszenierung machte so richtig Spaß, war mit guten jungen Sängertalenten besetzt und ganz erfrischend entschlackt vom Historismus (was bei La Bohéme eigentlich gar nicht machbar erscheint): Mimi, Musetta und Rodolfo als Mitbewohner in einer ärmlichen Studenten-WG. Genial. Die Klischees waren perfekt getroffen, inklusive Männertrio in Jogginghosen auf der Sperrmüllcouch vorm Fernseher und genervtem Macho-Tritt gegen den dauerdefekten Küchenherd.
Das ganze absolut werkgerecht, ohne das Opus auch eine Sekunde lang zu karikieren oder durch den Wolf zu drehen. In der Pause blickte man von der Terasse herunter auf die belebte, aber so gut wie autoverkehrfreie Piazza Verdi, ideal um vor- und/oder
hinterher einen Schluck zu nehmen.
Am nächsten Tag erwies sich doch tatsächlich, dass das Teatro Communale die Bologna mit dieser Bohème 2017 den
Preis für die beste Operninszenierung Italiens gewonnen hatte ... den Opern-Grammy DES LANDES DER OPER also.