Besonderes Kino Event "Terror - Ihr Urteil"

Wo kann man eine Liste der Kinos finden, in denen der Film läuft?

Wir wissen nur, dass es im TV kommt und man da live abstimmen kann.
17.10. im ARD
http://www.daserste.de/speci … gnis-hart-aber-fair-100.html

habe mal recherchiert.

Als Film läuft es im Ersten am Montag, den 17.10.2016 um 20.15,
bei mir in Stuttgart läuft es am erwähnten Freitag, den 14. Oktober im Metropol an der Bolzsstr./ Schloßplatz.
Das Thema ist sehr brisant und interessant:
Ein 31-jähriger deutscher Kampfpilot hat eine Linienmaschine mit 164 Menschen abgeschossen, um deren, durch einen Terroristen geplanten, Sturz auf ein riesiges Stadion mit 70.000 Menschen zu verhindern. Da er damit gegen geltendes deutsches Recht verstossen hat, muß er sich vor Gericht verantworten.
Die Kinobesucher (oder im Fernsehen die Zuschauer) sind anschließend aufgerufen, als Schöffen über Freispruch oder Verurteilung des Angeklagten zu urteilen. Je nach Entscheidung wird das Ende des Films gezeigt.

Ich möchte mir den Film gerne in Stuttgart im Kino anschauen
(danke an Zeev für die Info)
In der Gruppe wäre es sicher noch interessanter.
Hat jemand aus dem Stuttgarter Raum Interesse, mitzukommen?

Woher weißt du, dass er in Stuttgart in diesem Kino läuft?
Ich wurde ihn ja auch anschauen, wenn ich wüsste, ob er irgendwo in Leipzig gezeigt wird.

einfach Mr. Google fragen:
z.B. Film Terror Ihr Urteil Leipzig
LG Amethysta

Der Film wurde nach dem sehr erfolgreichen, gleichnamigen Bühnenstück gedreht - das erste Theaterstück, das Ferdinand von Schirach geschrieben hat.

Es läuft derzeit u. a. am Deutschen Theater Berlin, im Bremer Kriminaltheater (Focke Museum), im Wolfgang Borchert Theater Münster, Contra-Kreis-Theater Bonn, Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bauzen, Badisches Staatstheater Karlsruhe.

Und wird noch in diesem Jahr in Kaiserslautern, Heilbronn, Plauen, Potsdam, Freiburg, Trier, Köln, Wuppertal, Würzburg und Stendal Premiere haben.

übrigens gibt es bei diesem Stück 2 Coautoren von Ferdinand von Schirach. Der eine davon ist Oliver Berben, der Sohn von Iris Berben.

Vielleicht findest Du ja hier geeignete Kino-Begleitug:

kinobesuche_in_baden_wuerttemberg.html


InterNette Grüße

Lars Kraume und Oliver Berben (Regisseur und Produzent des Films) sind Co-Autoren bei der Umsetzung des Theaterstückes in einen Spielfilm

Das Bühnenstück "Terror" wurde ausschließlich von Ferdinand von Schirach geschrieben.

Soderle, und hier ist nun der komplette Link ():

Kinofreunde: Kinobesuche in Baden-Württemberg


und einen schönen Tag Euch allen.

Sehr sehr interessant.
Sehr spannend.
Was es nicht alles gibt.
Danke an euch alle für den Tipp und für die Recherchen und die Beiträge.
Ich bin beeindruckt.


Nebenbei bemerkt gefallen mir auch noch dazu die Schauspieler. Und ich habe mal vor längerer Zeit im Fernsehen eine ganze Reihe von Filmen von diesem Ferdinand von Schirach gesehen. Hammer! Fesselnd, unter die Haut gehend.

Für Tatort gibt es doch auch einen Thread und das ist ja auch kein Kino!

Morgen, am 17.10., um 20.15h, im Ersten.

Mit anschließender Diskussion.

Also ich bin dabei.

Und ihr?

Hat eigentlich jemand von euch dieses besondere Film-Experiment im Kino gesehen?

Ich weiß noch nicht, ob ich mir das anschauen werde. Im Moment habe ich nicht so viel Lust auf so ein konfliktreiches Thema. Und ernsthafte Zweifel daran, dass es sinnvoll und klug ist, so eine Frage von einem Massenpublikum entscheiden zu lassen, obwohl die Gesetzeslage doch eindeutig ist.

Ich finde das Stück "Terror" von Ferdinand von Schirach, das hier verfilmt wurde geradezu ideal um die Zuschauer zum Nachdenken über derlei Probleme zu bringen. Und da leider immer viel zu wenig Menschen ins Theater gehen, ist es in meinen Augen sehr sinnvoll, dass das Stück verfilmt wurde und nun auch im Fernsehen in dieser Form gezeigt wird. Wenn dabei nur 1% der Zuschauer - die sich vorher nie mit dieser Fragestellung beschäftigt haben - erstmalig etwas von der Problematik begreift und sich damit beschäftigt, ist schon sehr viel gewonnen ...

Mit dem Nachdenkeffekt hast du recht. Was mir Bauchschmerzen bereitet, ist, dass das Nachdenken in eine Abstimmung münden soll, die auch das Ende des Films bestimmt.

Das ist bei dem - übrigens fabelhat gutem - Theaterstück genauso. Am Ende entscheidet das Publikum - und es gibt eine anschließende Diskussion. - Die gibt es im Fernsehen auch - doch gezwungenermassen hier ohne das Publikum, das aber dann wohl noch abstimmen kann...

Ich habe mir den Film heute im Fernsehen angesehen und nicht im Kino. Ich habe auch nicht abgestimmt!
Wichtige Fragen, die der Film(die Staatsanwältin!!!) für mich(!!!)aufgeworfen hat:
Warum hat man das Stadion nicht evakuirt? Weil die Oberen sicher waren, daß der Soldat trotz vorherigen Verbots schießen würde! So konnten die Oberen "ihre Hände in Unschuild waschen", denn der "kleine" Soldat hat ja gegen einen ausdrücklichen Befehl verstossen!

... oder sie haben (mal wieder) an diese Möglichkeit gar nicht gedacht ...

Also ich habe den Film und die anschließende Diskussion gesehen.

Ich mag die Schauspieler, ich mag Gerichtsfilme.

Zum Thema:

Ich bin auch für "unschuldig".

Überzeugt hat mich das Argument, dass die 164 Menschen in dem Flugzeug so oder so gestorben wären. Es ging "nur noch" darum, ob die 70000 Menschen in dem Stadion hätten gerettet werden können oder nicht.

Um in der Regierung eine Kriesenkommission einzuberufen, die für oder gegen einen Schießbefehl entscheidet, dafür war schlicht keine Zeit.
Der Soldat hat das kleinere Übel gewählt bei seiner Entscheidung. Dafür gibt es kein Gesetzt.
Und er hat versucht, seinem Land zu dienen, dem er seinen Eid geschworen hat.
Er hat mich überzeugt, dass er in guter Absicht gehandelt hat.

Natürlich bleibt der Fakt im Raum stehen: Die Würde des Menschen ist unantastbar und Menschenleben können nicht gegen Menschenleben aufgewogen werden, egal wie viele es sind.

... um eine ausweglose Situation. Und fesselnd in Szene gesetzt und gespielt.

Wie ich erwartet hatte, stieß mich die anschließende Abstimmung durch das Publikum ab. Die Theologin in der Gesprächsrunde nannte es "nahe an der Volksjustiz". Ich finde, der Autor hat sich mit diesem Trick um ein eigenes Urteil gedrückt. Und mich hätte das andere mögliche Urteil mit seiner Begründung interessiert.

Die Staatsanwältin und der Verteidiger standen beispielhaft für ihre unterschiedlichen Rechtsauffassungen, nur manche Beispiele waren absolut unpassend, wie die Sache mit den Transplantationen. Und die letzte Frage der Staatsanwältin, ob der Angeklagte das Flugzeug auch abgeschossen hätte, wären seine Frau und sein Kind an Bord gewesen, erinnerte mich fatal an die Verhandlungen meiner kriegsdienstverweigernden Schulfreunde in den 80gern, wo sie allerdings mit umgekehrtem Vorzeichen gestellt wurde.

Ich möchte noch einmal die Theologin von "Hart aber fair" zitieren: sie meinte das sei keine Entscheidung richtig gegen falsch gewesen, sondern falsch gegen falscher. Ich denke, es ging einfach um falsch gegen falsch. Mir machen Prinzipien, die um ihrer selbst willen hochgehalten werden (und sei es das Grundgesetz), genau so Bauchschmerzen wie der rein pragmatische Ansatz des kleineren Übels. Gesetze sind für den Menschen da, nicht der Mensch für Gesetze (vgl. Mk 2,27).