Keuschhaltung als Fetisch oder als Werkzeug?
Keuschhaltung hat ja sehr viele unterschiedliche Motivationen und auch Ausführungen. Sehr oft dient die Keuschhaltung als Bestrafung, als Trainungswerkzeug oder auch als reines Machtinstrument. Daher ist es eine wunderbare Ergänzung zu BDSM Beziehungen. Der Keuschheitsgürtel ist dabei ein weiteres restriktives Werkzeug.Das ist so die "übliche" Version der Keuschhaltung, wie sie im Femdom und generell im D/s Bereich auftritt. Meine Reise zur Keuschhaltung war aber irgendwie eine ganz andere, und ich finde es oft schwierig, dies besser zu Beschreiben.
Ich sehe Keuschhaltung nicht als Bestrafung an, oder als ein Werkzeug um den Devoten Part mit Orgasmen zu belohnen. Mich reizt eigentlich nur der Gedanke, dass eine Frau sich an der reinen Frustration berauscht, die sie durch das Keuschhalten auslöst.
Also ich mag es wenn ich keusch gehalten werden, weil es der Frau direkte Lust bereitet. Natürlich bereitet es vielen indirekt Lust, weil die daraus resultierende Dominanz und Macht erregend ist, und natürlich auch weil die Lust des Partners durch das Spiel mit der Keuschheit erregend ist. Das ist aber doch etwas anderes als direkt durch die Keuschhaltung erregt zu sein.
Dabei geht es dann auch nicht darum, etwas durch die Keuschheit zu erreichen, oder gar mit Orgasmen zu belohnen. Sondern das verweigern des Orgasmus und das ständige frustrieren ist die Hauptmotivation. Dabei ist auch egal ob ein Keuschheitsgürtel gebraucht wird oder nicht. Und es geht überhaupt nicht darum, wann der nächste Orgasmus erlaubt wird, weil sie eigentlich garnicht vor hat, einen zu erlauben.
Diese Form der Keuschhaltung ist es, was mich reizt. Also wo das pure verweigern die Lust erfüllt für beide. Im Grunde ist es auch "nur" Keuschhaltung, aber trotzdem unter ganz anderen Gegebenheiten und Auswirkungen. Trotzdem finde ich es unglaublich schwierig, diese Keuschhaltung von der "üblicheren" Variante zu unterscheiden.
Wenn ich an Keuschhaltung denke, dann denke ich nicht an Keuschheitsgürtel oder Regeln wann ich wie einen Orgasmus haben darf. Sondern eigentlich denke ich nur an eine Frau, die es unglaublich erregt, wenn sie meine Orgasmen verweigert, ohne Grund, einfach nur weil es sie erregt, und das einfach auf dauer.
Erzähle ich aber einer Frau, dass ich auf Keuschhaltung stehe, dann hat sie sofort Penis-Käfige vor augen und "Abspritzregeln" oder Dinge die ich tun muss, damit ich kommen darf. Und das ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was ich unter Keuschhaltung verstehe xD
Vielleicht gibt es ja hier welche, die etwas verstehen was ich meine. Es wirkt manchmal auf mich so, als wäre Keuschhaltung eine art Sekundär-Fetisch, der andere Fetische begünstigt oder als Werkzeug dient, um andere Fetische auszuleben. Aber kann man auch einen Fetisch primär für Keuschheit haben, also dass einen der reine Akt des Verweigerns gefällt und man das so sehr ausreizt wie möglich?
Noch komplizierter wird es dadurch, dass ich ja selber keinen Keuschheitsfetisch habe, sondern mir diesen bei einer Frau vorstelle, und es mich erregt, wenn eine Frau durch das Keuschhalten erregt ist.
Vielleicht sind ja welche hier, die sich auch schon viele Gedanken dazu gemacht haben