Schön dass die Miez wieder da ist, wo sie sich wohlfühlt.
Nachdem hier teilweise mit ergoogeltem juristischem Halbwissen um sich geworfen wurde dass es nur so staubt muss ich hier leider mal fachlich zum Thema ein paar Punkte geraderücken:
Habt ihr die Chipnummer mitbekommen? Dann würde ich mal selbst bei Tasso nachfragen - normalerweise stellen die den Kontakt zum Besitzer her -
Das Zauberwort heißt Datenschutzverordnung und es wäre weder für Tierärzte noch für Tasso oder vergleichbare Institutionen zulässig Chipnummer oder Adressdaten herauszugeben ohne gegen den Datenschutz zu verstoßen.
Sowohl Tierheime als auch Tierärzte sind, in vielen Bundesländern zumindest, angehalten kranke und verletzte Streuner und Wildtiere zu behandeln. Es ist durchaus üblich, das die Tiere bis zum Abschluss der Behandlung entweder in der Praxis bleiben, oder ins Tierheim oder Tierkliniken überstellt werden. Der Tierarzt hat also korrekt gehandelt.
Der Verzicht die Unterbringung nicht weiterzubelasten sollte nicht als "Schuldanerkenntnis" interpretiert werden. Die meisten Tierärzte die ich kenne übernehmen solche Kosten häufig, weil für sie das Wohl des Tiers im Vordergrund steht.
Zu der zeitlichen Komponente. Rechtlich sind Tiere immer noch eine Sache, soweit sogut was die "Fundbüro" Geschichte betrifft, aber für uns Katzenliebhaber sind die Schmusetiger halt weit mehr und nachdem hier neben dem BGB auch Tierschutz und weitere Rechtsbereiche hierarchisch zu prüfen sind, ist die Aussage mit dem Fundbüro oder der Abgabe bei Ämtern falsch.
Zumal auch hier in der Gruppe nicht wenige Mitglieder sind die, teils über längere Zeit, Katzen vermisst haben. Es ist völlig verständlich, dass es dich Ernstl irritiert, wenn du dich um ein Tier kümmerst, eine Beziehung dazu hast und es so empfindest, das es dir "weggenommen" wurde. Die andere Seite der Medaille ist, die von uns die Katzen vermissen wollen wissen was wurde aus der Mieze. Man macht sich Sorgen und das belastet einen ungemein, darum denke ich auch wenn man erst spät, wie hier durch Zufall erfährt wo die Katze ist und wie es ihr geht, man freut sich und ist erleichtert. Zumal ja nicht jeder so anständig ist sich um ein Tier kümmert das sich ihn ausgesucht hat. Bei uns in der Nachbarschaft hat eine Dame Katzen angefüttert und dann behalten, weil sie einsam und der Meinung war bei ihr ginge es ihnen viel besser (10 Katzen in einem Appartement), obwohl sie wusste zu wem die Katzen gehören und die 'Katze vermisst' Plakate nicht zu übersehen waren. Sie hat die Tiere auch nicht freiwillig herausgegeben. Hier war es für die Besitzer gut, dass der Tierarzt wie bei euch vorgegangen ist und die Mieze so wieder zum rechtmäßigen Besitzer kam.
Im Zweifel kann man, bei kranken und verletzen Tieren die einem nicht gehören aber immer beim lokalen Tierheim oder der Feuerwehr nachfragen. Häufig wird dann auch gerne darauf zurück gegriffen, wenn angeboten wird, dass man selbst die Versorgung übernehmen würde bis das Tier gesund ist.
Bei mir war das z.B. bei einem aus dem Nest gefallenen Eichhörnchen der Fall. Der Tierarzt ist für Medikamente aufgekommen, das Tierheim hat mir einen großen Käfig geliehen, dafür dass ich mich 24/7 um den Zwerg gekümmert habe.
LG