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Sensei und Sempai!

eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Sensei und Sempai!
Der besondere Status zwischen Lehrer und Schüler

Ihr Lieben. Seit nunmehr fast 50 Jahren bin ich, mit Unterbrechungen, im Kampfsport / in der Kampfkunst verbunden. Es begann mit Judo, Kyokushinkai Karate und Aikido und wurde nach einer langen Pause fortgeführt mit Tai Chi, Iaido und Shito Ryu Karate. Ich bin mit meinen Co-Trainern und Sempai in vielen Schulen zu Gast gewesen, habe viel gehört und gesehen.

Egal, ob Korea, Vietnam, Indonesien, Israel, Brasilien oder Japan, eines ist immer vorn dran: Der Sensei / Sifu, Trainingsleiter, Vorstandsvorsitzender, was auch immer. Auf unseren Reisen kamen, so denn Sayonaraparty war oder ein gemeinsames Essen oder dergleichen, bei vertrauensvollem Umgang natürlich, immer wieder die gleichen Geschichten durch. Und auch wir haben das erleben müssen.
Es gibt Menschen, Sensei, große Lehrer und es gibt die anderen. Die drei „Sensei“, die ich gerade in meinen Linien habe, sind Menschen tadellosen Charakters und einfach nur „lebendig“! Unser Iaido-Sensei, 8. Dan Kyoshi, 7. Dan Kendo, 7. Dan Battojutsu und so weiter und so weiter, ist ein sehr bescheidener Mensch. Manche der Dojoleiter in Deutschland neigen dazu, diesem Mann, der von der japanischen Regierung entsandt wurde, Kendo und Iaido in die Welt zu tragen, quasi zu vergöttern. Sie stellen den Großmeister auf ein Podest und himmeln ihn an. ABER DER WILL DAS GAR NICHT! Im Gegenteil, er ist ziemlich genervt davon. Unser Karate Sensei, ebenfalls 8. Dan und der Boss des Dento Shito Ryu in Europa. Eine total liebenswerte Person, bescheiden, freundlich und liebenswert. Aber manche behandeln ihn wie die Reinkarnation von Shiva und Mabuni zugleich. Auch er will das nicht. Im Gegenteil, er weist immer auf andere Dinge hin. Auf Dinge zwischen den Schülern (unterhalb des 8.Dan sind eh alle Schüler, auch wenn einige das anders sehen). Unser Tai Chi-Lehrer lacht sich immer kaputt, wenn das Thema angesprochen wird.

All das ist ja handlebar und nicht weiter dramatisch. Jedoch gibt es aufgrund unserer Erfahrungen und auch den Erfahrungen anderer „Schüler“, die heute teilweise selbst hochgraduierte Kampfkünstler sind, gewisse Dinge, die ich gern hinterfragen möchte. Inwieweit gibt es Missbrauch in Kampfkunstschulen?
Ein Beispiel: Eine Frau tritt in eine Kampfkunstschule ein und gleich nach der 4. Stunde bietet der „Sensei“ der Schülerin an, einen hausinternen Saunagang zu absolvieren. Es folgen nächtliche Telefonate in regelmäßigen Abständen. Bemerkenswert, dass beide Parteien verheiratet sind. Als der Ehemann der Schülerin auf Reisen war, drängt der „Sensei“ seine Schülerin zu einem Treffen. Er hätte sogar einen prima Grund, sich von zuhause zu lösen. Dieser Mensch legt seit des Beitrittes der Schülerin eine Art Größenwahn an den Tag, der in Gottkomplexen zu münden scheint.
Auch vor vielen Jahren hörte ich bereits, dass gewisse „Sensei“ von ihren attraktiven Schülerinnen gewisse Gefälligkeiten einforderten und von den männlichen Schülern Demut, Gehorsamkeit und Verschwiegenheit verlangen. Was in Dreiteufelsnamen geht da vor? Gibt es unter euch ähnliche Vorkommnisse? Sollte man nicht präventiv einen Zirkel bilden, um derlei gedrängten Schülern eine Art Hilfe zu sein? Wie sind eure Erfahrungen?
*****sin Mann
8.221 Beiträge
Angeblich soll sowas (letzter Absatz) bei meinem ersten TKD-Verein passiert sein, aber ich weiß nicht, ob es stimmt, war selten in der Stammschule und hatte meist mit unserem Trainer zu tun, und seltener mit dem Meister...

Manches was du sonst beschreibst kann ich nicht sagen. Ich sehe Trainer und Meister ausschließlich als Menschen an. Immer. Und seit 2009 umso mehr.
Und seit ich wieder mit was angefangen habe, sowieso, weil ich eh für mich schauen muss, wie ich am effektivsten mitkomme.

Wenn ich Kendo machen würde, wär ich eher ein Ronin, als ein Samurai, denke ich. *xd*
*******_JJ Mann
1.109 Beiträge
Ich kenne es aus beiden Richtungen.
Trainer/Meister/Sensei gräbt Schülerin an, genauso wie Schülerin gräbt Trainer/Meister/Sensei an.

Beide aus unerschiedlichen Gründen.
Trainer nutzt seine Position aus.
Schülerin erhofft sich eine bessere Stellung und mehr Freiheiten im Training/Prüfung.

Deswegen ist es gut, dass ich meinen Kampfsport habe und meine Frau ihren. So sieht man sich bei besonderen Lehrgängen oder beim heimischen Coronatraining.
********er84 Mann
6.487 Beiträge
Meiner Meinung nach ist das ganz einfach mit dem begriff "Machtmissbrauch" einzustufen. Den gab und wird es immer in Alen möglichen Kreisen von Menschen geben und weise ist wer dem ruf der Gier zu Wiederstehen und uneigennützig zu Handeln vermag.
*****ati Frau
455 Beiträge
Interessanter Weise ist dieses Thema gerade beim KDNW auch aktuell:

https://karate.nrw/sexualisi … aecht-vereine-und-verbaende/

Ich selber habe es noch nicht erlebt oder mitbekommen.
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Nun, SO einfach ist es nicht.
Ich kenne es aus beiden Richtungen.
Trainer/Meister/Sensei gräbt Schülerin an, genauso wie Schülerin gräbt Trainer/Meister/Sensei an.

Eine Schülerin, die ihren Tennis-Sport-Englisch - Lehrer anhimmelt ist nichts Neues. Aber auch hier hat der "Lehrer" die verdammte Pflicht und Verantwortung, das abzubügeln. Meine Meinung.

@*****ati: Guter Link, Danke


Tom
*******_JJ Mann
1.109 Beiträge
Sehe ich nicht so, das es eine Pflicht dazu gibt es abzubügeln.
Weil ich kenne Beziehungen, die so angefangen haben und sschon lange bestehen.
********er84 Mann
6.487 Beiträge
Ja, die gibt es sicherlich aber genauso sicher gibt es immer die die diese Art des "Machtmissbrauchs" nutzen egal aus welchem Grund nun.

Ich würde es für mich auch persönlich nie ausschließen mit einer "Schülerin" etwas aus Liebe oder gegenseitigem Sexuellem Interesse anzufangen jedoch lebe ich auch offen poly BDSM so das Frau auch immer weiß worauf sie sich bei mir einlassen würde. Dieses beiderseitige bewusste Interesse aus reinem Interesse am Menschen finde ich vollkommen OK es wird nur dann negativ wenn Sexualität genutzt wird um damit egoistische Ziele zu verfolgen.
******ock Paar
2.130 Beiträge
Eigentlich wollte ich mich erst vorstellen... doch es brennt gerade auf den Fingern *zwinker*

Zitat von ******ace:
Aber auch hier hat der "Lehrer" die verdammte Pflicht und Verantwortung, das abzubügeln. Meine Meinung.

So sehe und halte ich das auch!

Ich trainiere seit vielen Jahren Frauen und Mädchen (so ab 12 / 13 Jahren) in Selbstverteidigung.

Diese Kurse sind so aufgebaut, dass ich in der Regel insgesamt mindestens 120 bis 150 Stunden auf 6 bis 7 Monate verteilt mit den Damen verbringe. Das erste was ich ganz klar mache ist, dass ich keiner meiner Schülerinnen anfasse oder berühre... dafür habe ich in der Regel erfahrene weibliche Assistentinnen. Lediglich am Ende des Kurses, bei der Vorbereitung auf die Realitätsprüfung, kann es vorkommen, dass ich sie mal anfasse oder angefasst werde.

Hintergrund ist der, dass ich unnahbar sein und bleiben möchte und ihnen auch ganz deutlich zeige, was das Akzeptieren der Privatsphäre bedeutet (körperliche Distanz)... für beide Seiten.

Diese Distanz ist in meinen Augen ganz besonderes bei solchen Kursen sehr wichtig und ich trage das auch schon seit vielen Jahren so nach außen an mein Schüler (künftige Trainer) weiter.

Jede Art der Annäherung ist von beginn an zu unterbinden.

*wink*

PS
so und jetzt zur Vorstellung

Krolock
********er84 Mann
6.487 Beiträge
naja gegen die Macht der Liebe sind nur die Wenigsten Sensai wirklich gefeit und wenn sich die Liebe entscheidet zwischen Lehrer und Schühler/in zu wachsen dann hilft da nur den wenigsten Menschen all die Lehre die sie auf ihrem Weg zum Meister erfahren durften.

Hier liegt meiner Meinung nach die größte und schwerste aller Prüfungen für einen Menschen / Meister.

Entscheidet er/sie sich für den Weg der Liebe ins vollkommene Glück (was keiner sicher hervorsehen kann) oder entscheidet er/sie sich für den Weg zur "Erleuchtung" oder wie auch immer er/sie/man das Ziel dieses Weges der Enthaltung nennen möchte.

Mir sind in meinem Leben und auf meinen Reisen nur sehr sehr Wenige Menschen begegnet von denen ich sagen würde sie haben den Weg der Liebe und den Weg zur Erleuchtung verstanden für sich zu einem Weg zu vereinen.

Warum ich das hier erwähne, ist, da meiner Meinung nach, auch das streben nach Perfektion seiner ganz eigenen individuellen Art einer Kampfkunst ein Weg zu Erleuchtung und liebe sein kann und wenn es für den Meister dann eben nicht mehr die Liebe zu einer physischen Frau sondern die Liebe zu seinem Weg in der Kampfkunst geworden ist.

Hier sind es sicherlich die Lehren aus Yoga und Tantra durch die ich einen vielleicht etwas anderen Blick als manche Kampfsportler habe denn für mich können Sexualenergien sowohl andere Energien verbrauchen aber auch genauso andere Energien steigern, zumindest dann wenn man seine Sexualität und deren Energieflüsse versteht.
*******_JJ Mann
1.109 Beiträge
Da halte ich dagegen.
Ich unterrichte jetzt über 20 Jahre, nicht im Kursmodell, sondern in einer geschlossenen Gruppe.

1. Einer meiner Co-Trainer hat sich vor zig Jahren in eine neue Schülerin verliebt und sie sich ihn ihn. Sind glücklich verheiratet und haben zwei Kindern und trainieren immer noch.
2. Mit dem GROßteil meiner Gruppe verstehe ich mich auch privat sehr gut und wir verbringen, wenn es denn geht auch viel Zeit miteinander und haben Spaß.

Warum sollte sich da nicht was entwickeln dürfen? Ich verstehe es nicht.
Das man seine Position als Trainer nicht ausnutzen darf ist ja klar.
Aber warum soll man seine Gefühle ausblenden, nur weil man ne unterschiedlichfarbige Bauchbinde trägt?

Mit meiner jetztigen Frau ist es so, kommt sie zu mir ins Training, ist sie meine Schülerin. Gehe ich zu ihr ins Training bin ich ihr Schüler.

Und was den Körperkontakt angeht. Bei mir trainieren nur Erwachsene und die wissen genau, das egal ob Trainer oder Trainerin da sind, zur Korrektur auch geschoben, gezogen, gedrückt wird. AAn den Tagen, an denen ich nicht der Trainer bin, trainiere ich ganz normal mit und bei uns trainiert jeder mit jedem. Viele lieben es sogar mit mir zu trainieren, weil auf Grund meiner Masse, Kraft und Technik ich kein einfacher Angreifer bin und auch nicht beim ersten stupsen rumheule.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
JOY-Angels 
Es gibt immer Ausnahmen - auch in der Schule kommt es vor, dass sich junger Lehrer und ältere Schülerin in wirklicher Liebe annähern. Das geht aber nur gut, wenn sie sich der Verantwortung bewusst sind und er oder sie die Schule wechselt. Denn eine Beziehung auf Augenhöhe ist mit dem Machtgefälle und der "Abhängigkeit", die da herrscht, sonst nicht möglich.

In Bezug auf Kampfkunst und Meister sehe ich das so, dass da ein besonderes Vertrauensverhältnis herrschen muss. Ein "Meister" hat - anders als ein Lehrer in der Schule - die absolute Autorität im Dojo/Dojang. SchülerInnen haben zu gehorchen und geben keine Widerrede. Das kann ich nur akzeptieren, wenn ich dem Meister vertraue und weiß, dass er das tut, was richtig für mich ist und mir nicht schadet. Und dass er auch da, wo das Training mit Körperkontakt stattfindet, die "professionelle Grenze" nicht überschreitet.

Diese Machtposition darf nicht ausgenutzt werden - auch wenn die Versuchung noch so groß ist. Eine Beziehung, wenn sie sich entwickelt, muss man "draußen" aufbauen. Und dann muss man sich auf Augenhöhe begegnen, sonst ist das Missbrauch, jedenfalls empfinde ich das so.

Ich kenne auch Fälle, wo sich Paare im Dojang gefunden haben ... aber im Fall eines Meisters war seine spätere Frau auch schon Schwarzgurt, als sie "zusammen kamen".
eyes002
******ace Mann
15.954 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wahr gesprochen, liebe Katharina, vielen Dank.

Liebe, Annäherung, Machtmissbrauch, Ausnutzen, das hat im Dojo NICHTS zu suchen.
Man verguckt sich im Dojo, verliebt sich aber nicht. Das geschieht draussen.

Ich hörte einen Highgrade (aus Zufall) am Handy sagen: "Zwei neue Mitglieder? Gut. Männer? Ach! Mann, ich will Frauen!"
So gesprochen, so wahr ich hier schreibe. Und der Mann ist verheiratet, alles klar? DAS ist, wovon ich spreche. Dass es irgendwo funkt, ist klar. Aber die Augenhöhe muss stimmen. Und die Relation. Man hört immer wieder, dass sich in SChulen Lehrer in Schülerinnen vergucken, und manchmal klappt das auch auf Dauer. Aber der Prozentsatzist äußerst gering! Wie Katharina schrieb, ist die Position im Dojo nochmal verschärft. Es darf einfach nicht passieren. Meine Meinung


Tom
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