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Ninjutsu

Ninjutsu
Hallo zusammen. Gibt es hier jemanden der Erfahrung mit Ninjutsu hat? Wie gut taugt es zur Selbstverteidigung? Liebe Grüsse
*********iano Mann
237 Beiträge
HI!
ich habe es als Teenager mal trainiert. Meine eigene Erfahrung hält sich also etwas in Grenzen. Allerdings kenne ich viele verschiedene Kampfsportler aus verschiedensten Disziplinen. Soweit ich das verstanden habe gibt es "das" Ninjutsu nicht und es kommt sehr stark darauf an was für ein "Stil" und vorallem Lehrer/in es ist.
Es gibt wirklich gutes Ninjutsu, auch Bujinkan genannt, in Deutschland - aber auch ganz viel murks.
Schaus dir einfach an und wenn es dir Spaß dort macht: Mache es!
Habe selbst jahrelang Ninjutsu praktiziert und ist eine sehr gute Kampfsport für die Selbstverteidigung. Unter anderem werden Polizei, Militärs (Fremdenlegion) und diverse Spezialeinheiten damit ausgebildet.
****in Paar
162 Beiträge
@***fa: hast Du hierüber eine Quellenangabe? In welchem Land?
Als Kampfkunsthistoriker beschäftige ich mich gerne damit, es wäre mir aber neu, dass die Polizei oder Militär Ninjutsu praktiziert. Hier wird inzwischen meist auf handgefertigte Mischsysteme zurückgegriffen, früher war es lange Zeit Jiu Jitsu, welches heutzutage aber nur noch Teil der Eigenkreationen ist.

Ich würde SirSebastiano zustimmen: es hängt sehr stark vom Lehrer ab.
Viele fahren die "klassische" Ninja-Schiene und erzählen Märchen einer Mythologie, die erst in den 1950ern und 1960ern erfunden wurde, verirren sich dabei im Training exotischer Waffen. Da würde ich eher abraten.
Aber es gibt auch viele, die den waffenlosen Nahkampf im Fokus haben und wirklich sehr gute, harte, realistätsnahe SV lehren - die ist meistens geeigneter für die SV als jedes Wettkampfsystem.
Von einem Stil/Verband würde ich es nicht abhängig machen - Bujinkan ist eine rein fiktive Tradtion von dem Schauspieler Masaaki Hatsumi begründet - den einzigen Abschluss, den er nachweisen kann ist ein Master in "Theatre Studies & Acting". Nichtsdestotrotz lehrt der Bujinkan ein wirklich handfestes, stimmiges und vor allem brutales System - das nach meinen Erfahrungen (hier in Deutshcland bei Nikolaos Stefanidis, Düsseldorf) und in Japan selbst - absolut wirksam ist.

Sieh Dir einfach die Schule an, den Lehrer, hör Dich um, was er für einen Ruf hat, mach beim Training mit. Ich glaube mit etwas Skepsis und gesundem Menschenverstand hast Du schnell raus, ob der Lehrer was taugt. *g*
*********iano Mann
237 Beiträge
Sieh Dir einfach die Schule an, den Lehrer, hör Dich um, was er für einen Ruf hat, mach beim Training mit. Ich glaube mit etwas Skepsis und gesundem Menschenverstand hast Du schnell raus, ob der Lehrer was taugt. *g*

Genau so! Probetraining, Probetraining und Probetraining! Und dann dort bleiben wo es am besten paßt.

Eigentlich ist das System oft gar nicht so entscheidend. Wichtiger ist der Lehrer und die Stimmung - sowie die Art und Weise wie Trainiert wird.
Ein gutes Beispiel ist hier "Wing Tsung" (in jeglicher Schreibweise). Es gibt da vieles was eher an kuscheln erinnert und diese Schüler sollten lieber nicht in eine echte Situation geraten. Es gibt aber auch harte Brocken im "WT" mit harten Kontakt im Training usw... da sieht es dann anders aus.

Und ja, eigentlich alles was Wettkampf orientiert ist, gerade in Richtung VK ist m.M.n. sehr gut für Selbstverteidigung in Kombination mit BJJ nahe zu vollständig. Aber im Bodenkampf schwächle ich selbst *zwinker* Mache nur Stand Up.
****in Paar
162 Beiträge
Der letzten Aussage muss ich widersprechen; ich weiß, Wettkämpfer, die richtig tough kämpfen und sehr viel einstecken können, hören das sehr ungern, aber alles was wettkampforientiert ist, ist suboptimal für realistische SV.
Das Problem ist, dass JEDER Wettkampf, egal wie hart und vielseitig, Tausenden von Regeln und Einschränkungen unterliegt, selbst die berühmten "Kämpfe ohne Regeln" - schließlich leben wir nicht mehr im antiken Rom.
Um nicht bei jedem Turnier Dutzende von Leichen und permanent verkrüppelten Kämpfern hinauszutragen sind ausnahmslos SÄMTLICHE gefährliche und hochwirksame Techniken verboten. Wettkämpfer trainieren also alles außer dem, was wirklich wirkt. Durch jahrelanges Training und Wettkampferfahrung denken sie in Schubladen und eignen sich Verhaltens- und Reaktionsmuster an, die nur begrenzt effizient sind.
Ein Beispiel:
im BJJ ist es sehr verbreitet, den Gegner in die eigene Guard zu ziehen, eine im Wettkampf sehr vorteilhafte Position - wenn man auf weichen Matten landet und die Regeln einen beschützen, denn sollte mein Hinterkopf auf die Matte treffen, wird mein Gegner automatisch disqualifiziert, weil er das nicht verhindert hat.
Doch auf der Strasse wird es kein Gegner verhindern - im Gegenteil, der Angreifer wird rein instinktiv versuchen mich abzuschütteln und dabei meinen Hinterkopfi in den Asphalt rammen.
Selbst Helio Gracie hat zugegeben, dass das einzige Mal, dass er auf der Strasse die Guard gezogen hat, er im Krankenhaus endete.

Wenn es zu den beliebtesten Taktiken einer Wettkampfsportart gehört, den Kämpfer in eine Position zu bringen, in welcher der Gegner instinktiv den Hinterkopf des Kämpfers auf dem Asphalt zertrümmert, dann muss der gesunde Menschenverstand die Wirksamkeit dieser Kunst für den Strassenkampf stark anzweifeln.

Wettkampf sagt: das darf man nicht, die Regeln verbieten das!
SV sagt: Regeln sind wie Gliedmaßen, nur dazu da, damit man sie schnellstmöglich brechen kann!

Hallo RedSin,
Google mal unter anderem Kun-Tai-Ko, L.Ott.
****in Paar
162 Beiträge
Hallo Tonfa,

vielen Dank für den Hinweis - allerdings bestätigt dieser genau das was ich sagte:

Das System Kun-Tai-Ko ist (wie ich bereits schrieb, s.o.) ein handgefertigtes Mischsystem verschiedener Sportarten, Zitat Deiner Quelle:
"So löste Ott aus den verschiedensten Selbstverteidigungsarten die effektivsten und eindrucksvollsten Techniken heraus und schuf somit Kun-Tai-Ko, was soviel bedeutet wie "kleiner, mächtiger Körper".
Durch den ganzheitlichen Schulungsansatz werden sowohl die körperliche als auch die geistige Fitness in den Bereichen Selbstverteidigung, Kickboxen, Kata, One-Step, Bruchtest, Kihon, Kuatsu effektiv trainiert."

Mit Ninjutsu hat es nichts zu tun.

Im Übrigen hat Ott das System als Privatperson NACH seiner Militärdienstzeit kreiert. Sicherlich profitiert das System reichlich von seiner militärischen Erfahrung - aber das hat nicht das Geringste mit aktivem Einsatz einer Kampfkunst bei dem Militär selbst zu tun.

Solltest Du aber Quellen zum Einsatz des Ninjutsu beim Militär haben, wäre ich sehr neugierig.
*********iano Mann
237 Beiträge
Sorry das sehe ich anders. Wir müssen aber nicht einer Meinung sein.
Siehe die frühen UFC Kämpfe. Da waren alle diese ach so tödlichen Sachen erlaubt - und keine ging wegen einem Kehlkopfschlag oder Augenstick k.o..
****in Paar
162 Beiträge
Nein, wir müssen nicht einer Meinung sein, jeder hat das Recht auf eine eigene und das ist gut so. *g*

Was die frühen UFC angeht: ich bin seit dem 1. UFC 1993 als neugieriger Zuschauer dabei - damals noch auf VHS *haumichwech* - und bis heute habe ich die nicht nur alle auf DVD, sondern habe mich auch mit den Hintergründen, Produzenten u.ä. beschäftigt.

Auch, wenn man gerne mit "Kämpfe ohne Regeln" geworben hat, ist es völliger Blödsinn, dass dort alles erlaubt war - es gab von Anfang an ein Regelwerk, das gar nicht mal so dünn war. Das war eine absolute Notwendigkeit - einerseits um die amtliche Genehmigung zur Durchführung der Veranstaltung zu bekommen und andererseits weil sich die Produzenten gegen eventuelle Schadensklagen absichern wollten.

Die frühen UFC waren weitaus härter und brutaler als heute, dennoch war alles ernsthaft lebensgefährliche dort verboten - keiner ging von einem Kehlkopfschlag oder Augenstich k.o., weil niemals auch nur ein Kehlkopfschlag oder Augenstich erfolgte.

Deine Meinung respektiere ich vollkommen, Dein Argument muss ich allerdingvs kritisieren, denn es entspricht keineswegs der Wahrheit.
*********iano Mann
237 Beiträge
Ich habe die alten UFC's damals auch gesehen und bin mir sicher das eben solche Sachen nicht verboten waren. Vielleicht kannst du mich da erhellen und mir das Regelwerk aufzeigen?
Lerne ja gerne dazu!
****in Paar
162 Beiträge
Nun, wenn Du Dein Wissen allein aus dem Event beziehst, dann ensteht tatsächlich der Eindruck, dass sowas erlaubt gewesen sei.
Schließlich warb man intensiv mit dem Slogan "Kämpfe ohne Regeln" und wollte daher nicht, dass Regeln an die Käufer/Publikum durchsickerten. Im Event selbst kommunizierte man daher nur drei Regeln:
1. No biting
2. No eye gouging
3. No groin shots

Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit - nichts als Marketing.
Es gab bereits vor dem ersten Event mehrere Treffen, um die Regeln festzulegen. Selbstverständlich versuchte man diese vor der Öffentlcihkeit geheim zu halten, aber inzwischen sind vereinzelte Informationen dazu verfügbar, siehe z.B. hier:
https://www.foxsports.com/uf … from-first-ever-event-051414
Nach dem ersten Event wuchs das Regelwerk allmählich an.

Vor allem sollte man aber eines nicht aus den Augen verlieren:
die Events fanden in Denver statt und damit galt automatisch und zwingend - per Gesetz - die Verbotsliste der Athletic State Commission of Colorado als Regelwerk, ob die Veranstalter es wollten oder nicht.
Bei einem Verstoß dagegen würde der anwesende Arzt der Athletic State Commission sowie die anwesende Polizei das Event sofort abbrechen. Die Amis sind da nicht zimperlich.
Schläge zum Kehlkopf sind wie andere lebensgefährliche Techniken durch jede US-amerikanische Athletic Commission verboten - auch in Colorado. Die Verbotslisten der Athletic Commissions kannst Du je nach Staat online finden oder dort per Mail anfordern, da diese öffentlich zugängloich sind.

Wie geil oder tough ein Event auch ist - und die ersten 5 UFC sind da vermutlich kaum zu toppen, zumindest in der zivilisierten Welt - man sollte sich da nicht durch Werbeslogans und Marketing blenden lassen.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter *g* verstehe aber auch, wenn Du Dinge anders siehst als ich.
Und letztendlich hat der durchschnittliche Straßenschläger keine guten Karten gegen einen gut trainierten Muay Thai- oder MMA-Kämpfer.

Viele Grüße *g*
*********iano Mann
237 Beiträge
Ah ja, sehr spannend! Werde das mal weiter verfolgen - danke.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter *g* verstehe aber auch, wenn Du Dinge anders siehst als ich.
Und letztendlich hat der durchschnittliche Straßenschläger keine guten Karten gegen einen gut trainierten Muay Thai- oder MMA-Kämpfer.
Danke. Damit sind wir auch wieder näher am Thema des TE's. SV ist immer ein sehr kontrovers diskutiertes Thema.
Für einen nicht Gewalt erprobten Menschen sind aus meiner Sicht sowieso weniger die Techniken entscheidend. Wichtiger ist es zu lernen damit umzugehen, wenn auf einmal echte un verblümte Gewallt auf einen wie ein D-Zug zukommt. Freeze Mode? Holy Shit und schon ist's vorbei...
Und als zweiten Punkt: Ausdauer und Einstecken.

Allerdings bin ich auch kein SV-Profi -
Was ich weiß, ist, zu denken, dass man mit einem Wochenendkuschelseminar oder mit Kampfkunst/sport ohne das es dort auch mal zum Kontakt und zu konditionellen Engpässen kommt, auf der Straße mit allem fertig werden, ist sehr vermessen.

Schwerer Satz - lasst mal bitte die Grammatik-Nazi-Keule im Sack *g*
****in Paar
162 Beiträge
Für einen nicht Gewalt erprobten Menschen sind aus meiner Sicht sowieso weniger die Techniken entscheidend. Wichtiger ist es zu lernen damit umzugehen, wenn auf einmal echte un verblümte Gewallt auf einen wie ein D-Zug zukommt. Freeze Mode?

Da stimme ich voll und ganz zu!
Erfolgreiche SV ist vor allem sehr viel psychologische Arbeit: eine verlängerte vagotone Schockphase bedeutet ein sofortiges - tragisches - Ende des Kampfes, darüber hinaus muss man den heftigen Ausstoß mehrerer Stresshormone verkraften und zahlreiche geistige Prozesse verarbeiten: Überraschung, Angst, Stress, Verunsicherung, Unentschlossenheit... und dann natürlich körperlich den Schmerz verkraften.
Das erfordert viel Vorbereitung und direkte Auseinandersetzung mit solchen Themen und vergleichbaren Situationen.
*********iano Mann
237 Beiträge
Damit ist dann dazu wohl auch alles gesagt. *top*
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