Monnemer Babbelgosche-Blues forever *victory*
Bereits in meiner Kindheit hat meine Mutter während ihrer Hausarbeit den Neckarbrückenblues geträllert, weshalb diese Worte in meiner Erinnerung einen besonderen Schatz hegen:
... die Männer kommen immer wieder zurück
dann sind sie hungrig oder krank, Gott-sei-Dank
auch mein Karl gehört zu dieser Sorte, Gott-sei-Dank...
Sie war nicht unumstritten, ihr ehrliches dialektgeprägtes Mundwerk Ija, sie stand dazu!) hat ihr die ein oder andere Tür eben nicht geöffnet. Ein Kraftweib mit einem unbeschreiblichen (Stimmen-) Vibrato und auf der Bühne die Ausstrahlung einer wahren Bluesgöttin - authentisch - und immer volles Rohr!
Ja, sie war unbequem, hatte ein riesengroßes Herz - und sie stand immer zu sich und ihrer Philosophie. So war ich 1989 einmal beim Friseur in der Neckarstadt (damals ihre Nachbarschaft) und die Friseurin unterhielt sich mit ihrer Kundin darüber, dass Joy, welche in einer schönen klassischen Altbauwohnung lebte, das größte Zimmer als Kinderzimmer einrichtete und sich ein kleineres wählte (es muss ein sehr großes Zimmer gewesen sein, ihrer Gestig nach zu urteilen) - und ich, als damalige Frau und Feministin wollte eher Beifall klatschen als Empörung zu empfinden.
Habe Joy mehrfach live erlebt, u.a. live mit Bill Ramsey - alter Schwede, die Stimmung ergreift mich noch heute im Nachgang...
Das war sie - und lebt immer in meinem Herzen weiter.
Danke Joy, auch Du hast mir ein Stück weit Frauenmut zugeflüstert - und vor allen Dingen, niemals Lebensfreude und Humor zu verlieren.