Ich denke, dass das jeder für sich individuell entscheiden muss, inwieweit er dazu steht und es vertreten kann/will. Der verlinkte Text vermischt jedoch in meinen Augen verschiedene Aspekte der Jagd. Worum geht es hier in der Quintessenz? Um die Verbreitung bzw. zur Schaustellung heimischer Jagderfolge/Erlegung von Hoch- und Niederwild, was nun einmal neben der Hege und Pflege einen großen Bestandteil der Jagd im Sinne dessen ausmacht, was wir Jagdscheininhaber alle irgendwann einmal so gemäß den Lehrinhalten vermittelt bekommen haben ODER geht es um die Trophäenjagd in anderen Ländern, welche nichts mit der heimischen Jagdkultur mehr gemein hat - mit Bezug auf die erlegte Löwin Cecil 🤔?!
Unabhängig davon, dass ich selbst kaum bis gar keine Fotos von einem erlegten Stück mache, finde ich es für mich selbst einfach unnötig. Ich störe mich aber auch nicht daran, wenn dies andere Jäger so handhaben. Es ist interessant zu sehen aber mehr auch nicht. Die unendliche Geschichte das Image der Jagd nach außen hin repräsentativ darstellen zu wollen, ist meines Erachtens ohnehin ein Unterfangen, welches nie im angestrebten Maße zum Erfolg führen wird. Ich war mehrere Jahre lang selbst aktives Vorstandsmitglied eines Kreisjagdverbandes mit rund 700 Mitgliedern. Das ganze Verbandswesen allein taugt hierzu meines Erachtens überhaupt nichts. Ich kann keine Akzeptanz von Unwissenden bzw. Jagdgegnern einfordern, wenn ich mich mit veralteten Wert- und Moralvorstellungen auf irgendwelchen Festen/Messen/Veranstaltungen mit einem Anhänger voll ausgestopfter Trophäen hinstelle und die Jagd „präsentiere“.
Genau das befeuert eben auch die negativen Eindrücke, die jedes einzelne veröffentlichte Bild von einem erlegten Stück zeigen. Die Frage ist aber auch, aus welcher Motivation heraus die Veröffentlichung geschieht. Grenzwertig finde ich persönlich zum Beispiel Bilder, bei denen der Erleger sich mit Waffe neben dem Stück präsentiert. Das hat für mich einfach einen Beigeschmack von Posen und zeigen wollen, was für ein geiler Typ man ist. Sind es jedoch Bilder ausschließlich vom Stück evtl. sogar mit Erlegerbruch, dann bekommt das Ganze eine andere Richtung und wirkt brauchtümlich. Die message auf der einen Seite, die Wahrnehmung auf der anderen. Man kann jedoch gar nicht so dumm denken, wie manch einer das auffasst. So sieht ein Jäger vielleicht zurückgebildete Rosenstöcke eines alten, abgekommenen Bocks und ein Jagdgegner einen kräftigen Jährling, der abends immer so schön gebellt hat beim Blumen pflücken auf dem Feld.
Das diese Unterhaltungen mit Jagdgegnern etc. aber zumeist hirnlos und realitätsfern sind, weiß vermutlich fast jeder von uns.
Man wird solche Menschen auch nie davon überzeugen können, dass akzeptiere ich und interessiert mich auch nicht weiter. Umgekehrt ist es mir aber auch egal, was diejenigen über mich denken oder über von anderen Jägern veröffentlichtes Bildmaterial. Mit Betätigen des Abzugs stehe ich für alles Anschließende ein. Ich vertrete es ein Lebewesen erlegt zu haben, es als Lebensmittel für mich in Anspruch zu nehmen oder in Umlauf zu bringen, genauso wie eben von irgendwelchen Idioten/Jagdgegnern mich angreifbar zu machen (z.B. mutwillige Zerstörung von Jagdeinrichtungen, etc.).
Gleiches gilt eben auch für Jäger, die derartige Bilder publizieren wollen/müssen. Ich denke nicht, dass Bilder von anderen irgendeinen tatsächlichen Einfluss auf mein Handeln haben und solange es Lobbyismus gibt, sehe ich das auch nicht als folgenschwer. Insofern soll jeder machen, wie er es für richtig hält.
Horrido und Weidmannsheil allen 👋