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Zitat von ***ng:
Ja @********n_84, das sehe ich sehr ähnlich wie du. Wahrheit ist ein sehr schwieriger aber natürlich auch ein sehr spannender und interessanter Begriff.

Und da wundere ich mich über die derzeit geführte Debatte. Da geht man davon aus, dass klar ist, was wahr ist und was Fake-News sind. Und alle die das thematisieren berichten natürlich die Wahrheit und immer die anderen verbreiten Fake-News *nein*.

Ich sehe da vor allem bei Journalisten eine völlige Ahnungslosigkeit von erkenntnistheoretischen "Erkenntnissen". Ich dachte eigentlich, das gehört zur Journalisten-Ausbildung, wie die Differenzial- und Integralrechnung zur Ausbildung eines Mathematikers, um mal was aus meinem Leben zu nehmen *g*.

Liebe Grüße an alle hier von Chang
Ich glaube heute kann sich jeder Journalist nennen der nen Twitter Account besitzt.
Das Problem am journalismus liegt hier in der Schnelllebigkeit der Medien an sich.
Was heute Erkenntnisstand ist kann morgen wieder anders sein.
Dazu kommt natürlich Unwissenheit des schreibenden inklusive vereinfachte Erklärungen für den leihen.
Was die Recherche nicht gerade einfach macht vor allem nicht unter Zeitdruck.
Es setzt ein Vertrauensverhältnis voraus. Allerdings noch lange keine Erkenntniss.
Im Grunde ist es Stille Post.
In fachspezifischen oder im spezialisierten journalismus sieht das wieder was anderes aus.
********n_84 Frau
6.072 Beiträge
@***ng

Das Thema Medien und Fake-News eröffnet hier einen neuen interessanten Zweig.

So wie der Wahrheitsbegriff philosophisch zu verstehen ist, bin ich ganz klar der Ansicht, dass wir das in der Gesamtheit als Mensch nicht erfassen können. Fängt ja schon bei der Sinnestäuschung und Wahrnehmung an.

Im Alltag wird der Begriff aber denke ich von den meisten Menschen anders benutzt: in Bezug auf Medien stehen hier vermutlich Wahrheit und Lüge gegenüber. Also “Wahrheit” als eine bemüht sachliche Darstellung ohne bewusste Veränderung, (Fehl)Interpretation oder Tendenz den Leser von einer bestimmten Sache zu überzeugen/ihn zu beeinflussen. Und “Lüge” oder “Fake News” als bewusste Manipulation der Sachlage. Wobei Menschen, die bestimmte Medien für wahr HALTEN von ihrer Wahrnehmung her ja auch Wahrheit sprechen und nicht lügen (sprich, die Lüge wäre etwas Bewusstes); eine “unbewusste Lüge” hingegen ist natürlich gleichzeitig nicht wahr.

Ich frage mich in Bezug auf Medien und Politik auch oft, was ich überhaupt glauben soll. Auch Verschwörungstheorien sind da als Analyse-Objekt interessant. Fakt ist, dass ich als Individuum mit Sicherheit nicht ausreichend Informationen bekomme um mir ein sachliches und vollständiges Bild von bestimmten Dingen machen zu können. Bestimmte Informationen werden schließlich bewusst der Öffentlichkeit vorenthalten oder verfälscht.

Bei denjenigen, die Lügenpresse schreien und alles von “offizieller” Seite in Frage stellen, finde ich es höchstgradig unlogisch (ja nahezu dumm) dann aber beliebige Youtube und Telegram Nachrichten und Videos zu glauben und für die Wahrheit zu halten. Wenn ich zweifle und mir bewusst bin, dass Menschen oder Lobbygruppen oft Interessen verfolgen (oder der Mensch an sich vielleicht schon nicht objektiv sein kann), dann muss ich dies doch grundsätzlich tun!!!
Letztlich passiert also oft Folgendes: man sucht sich das aus, was ins eigene Konzept und Meinungsbild passt und hält dies für wahr und leugnet das andere.

Bei Platon befinden wir uns mit dem Meinen (doxa) und Fürwahrhalten (pistis) auf den untersten Erkenntnisstufen, was im Höhlengleichnis schön veranschaulicht wird. Also weit entfernt von der Wahrheit. Nach meinem Empfinden und wenn ich mich so umschaue, sitzen doch recht viele Menschen in solch einer Höhle fest 😉
***ng Mann
398 Beiträge
Zitat von ******lly:
Ich glaube heute kann sich jeder Journalist nennen der nen Twitter Account besitzt.
Das Problem am journalismus liegt hier in der Schnelllebigkeit der Medien an sich.
Was heute Erkenntnisstand ist kann morgen wieder anders sein.
Dazu kommt natürlich Unwissenheit des schreibenden inklusive vereinfachte Erklärungen für den leihen.
Was die Recherche nicht gerade einfach macht vor allem nicht unter Zeitdruck.
Es setzt ein Vertrauensverhältnis voraus. Allerdings noch lange keine Erkenntniss.
Im Grunde ist es Stille Post.

Ja, aber ich würde doch nie als Mathematiker arbeiten können (weil ich nicht die einfachste Aufgabe lösen könnte), wenn ich nicht mal differenzieren und integrieren könnte. Journalisten werden mit solch mangelhaften Kenntnissen aber angestellt und wenn man genau hinschaut, sind selbst Chef-Redakteure nicht fähiger - oder sehe ich das falsch?
Jedenfalls habe ich gerade derzeit ganz stark diesen Eindruck *nixweiss*.

Wie seht ihr anderen intelligenten und hoch-iq Menschen das?
********n_84 Frau
6.072 Beiträge
Journalisten werden mit solch mangelhaften Kenntnissen aber angestellt und wenn man genau hinschaut, sind selbst Chef-Redakteure nicht fähiger - oder sehe ich das falsch?
Jedenfalls habe ich gerade derzeit ganz stark diesen Eindruck *nixweiss*.

Zunächst einmal gibt es in fast jedem Beruf kompetente und inkompetente Menschen.

Bei Journalisten ist es wohlmöglich eine Frage der Einstellung und wie sie ihre Aufgabe als Journalist verstehen. Geht es darum sachlich und möglich wahrheitsgetreu zu berichten? Oder vertrete ich ggf. Interessen von xyz oder eigene und berichte einseitig und/oder tendenziös, um einem Zweck zu dienen? Typische “Zwecke” oder Absichten wären hier z.B. Schlagzeilen, Verkaufszahlen, Konflikte und Ärger zu vermeiden usw.
Vielleicht gibt es auch eine klare Order von “oben”, was geht und was nicht. Und das zweite Problem ist natürlich die Recherche: es sind ja nicht alle Informationen zu einer Thematik zugänglich. Und oft muss man sich auf Aussagen anderer (Zeugen, Berichte, Beobachtungen) oder Meinungen (von sog. Experten) verlassen, welche auch fehlerhaft, tendenziös und unvollständig sein können; oder eher noch SIND *zwinker*
Selbst wenn ein Journalist in bester Absicht handelt, wird er wohl kaum die ultimative Wahrheit “berichten” können. Was wir bekommen sind Perspektiven von Menschen.

Wenn uns nicht klar ist, was Journalismus und Medien sind und was sie leisten können und was nicht; sehe ich das Problem eher beim Rezipienten.
***ng Mann
398 Beiträge
Zitat von ********n_84:
Bei denjenigen, die Lügenpresse schreien und alles von “offizieller” Seite in Frage stellen, finde ich es höchstgradig unlogisch (ja nahezu dumm) dann aber beliebige Youtube und Telegram Nachrichten und Videos zu glauben und für die Wahrheit zu halten. Wenn ich zweifle und mir bewusst bin, dass Menschen oder Lobbygruppen oft Interessen verfolgen (oder der Mensch an sich vielleicht schon nicht objektiv sein kann), dann muss ich dies doch grundsätzlich tun!!!
Letztlich passiert also oft Folgendes: man sucht sich das aus, was ins eigene Konzept und Meinungsbild passt und hält dies für wahr und leugnet das andere.

Mittlerweile konzentriere ich mich bei solchen Fragen darauf, dass ich mir überlege: Will ich so leben? Wie will ich leben?

Da stellt stellt sich dann die Wahrheitsfrage gar nicht. Aber natürlich ist mir klar, dass meine Bedürfnisse, wie ich gerne leben will, auch von der Kultur und dem Wissen, das ich habe, und von den Informationen, die ich bisher in meinem Leben (auch durch die Medien) aufgenommen habe, beeinflusst sind.
Wenn uns nicht klar ist, was Journalismus und Medien sind und was sie leisten können und was nicht; sehe ich das Problem eher beim Rezipienten.

Zeitungen (Medien) publizieren für einen Markt, Journalisten schreiben mithin für eine Leserschaft, eine Zeitung muss sich verkaufen (können), das ist alles nicht wirklich neu und überraschend.
In diesem Netz verschiedener Interessen kann es kaum eine objektive Wahrheit geben, was auch immer das sein mag.

Ich halte die ganze Diskussion um Fake-News (oder eben nicht) nicht für neu oder gar originell. Unsere Zeit ist vielleicht lauter als diese es für unsere Eltern gewesen sein mag (oder deren). Sie ist auf jeden Fall davon geprägt, dass Jede/r ihre/seine Meinung hinausposaunen darf über ein Medium der Wahl. Das ist auch in Ordnung, ich muss mir ja nicht alles antun, musste ich aber auch schon vor 20 Jahren nicht.
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich seh das anders, wissenschaftlich erklärt, sprechen wir von false balance in der heutigen Zeit. Das Phänomen funktioniert so: Es gibt zu einem Thema einen wissenschaftlichen Konsens, nehmen wir mal den Klimawandel. D.h. große Teile von peer reviewed Paper kommen zu der Überzeugung, er existiert. Dann kommt jemand, der sehr laut erklärt, den gäbe es nicht.

Daraufhin greifen viele Medien genau diese Meldung auf und republizieren sie.

Damit entsteht, nicht nur beim unerfahrenen Leser, der Eindruck, es gibt keinen Klimawandel.

Dieses Ungleichgewicht beobachten wir in vielen Zusammenhängen, weil das die Methode ist, die Populisten anwenden. Wir haben von solchen Beispielen viele gesehen und die Informationschnologien und -Wege machen es heute total simpel, das für jeden Zweck zu instrumentalisieren.

Wir erinnern uns an Hillarys Emails und 80.000 russische Bots im amerikanischen Wahlkampf. Dieser Aufmerksamkeitsökonomie entzieht sich niemand.
***ng Mann
398 Beiträge
@*****cgn

Genau - in diesem "False Balance System" wird schon von vornherein angenommen, dass links die vielen mit Konsens die Wahrheitsmeinung haben und die Enzelmeinung Fake ist.

Das ist meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt.
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nein, Widerspruch. Das Bild symbolisiert die Tatsache der Einzelmeinung gegen den Konsens, false ist die Balance, nicht die Meinung.
Naja ganz so einfach ist das nicht das Medien immer dem wissenschaftlichen Erkenntnissen volgen.
Das Problem fängt dabei an das unter anderem berechtigte kretik verschwiegen wird.
Nehme man den Umgang mit Elektromobilität.
Es wird der Eindruck vermittelt das es zur Lösung Beiträgt. Was allerdings eben genau nicht der Fall ist.
Es gibt noch einige technische Hürden zu überwinden und da sind wir teilweise noch Jahrzehnte von entfernt
Es gibt eben nicht das eine Patent Rezept.

Es entsteht eine Art glorifikation einer angeblichen Lösung die keine ist.
Und Gegenwehr als Rückständig ect. Defamiert wird.
Was eine anti Haltung produziert und Misstrauen sich bildet
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das passiert ganz oft, wenn die häufig publizierte Meinung einer Interessengruppe nutzt, ja. Das Thema Elektromobilität ist ein gutes Beispiel dafür, ja. Ersetze ein Auto durch ein anderes ist eine Scheinlösung, weil es die Zahl der Fahrzeuge nicht reduziert. Das wäre aber in einem Gesamtkonzept zur Verbesserung der allgemeinen Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer sinnvoll. Autos brauchen wahnsinnig viel Ressourcen, in jeder Hinsicht.
********n_84 Frau
6.072 Beiträge
Naja, wir hatten ja Eingangs schon gesagt, dass “die Wissenschaft” eher einen aktuellen Kenntnis- und Forschungsstand wiedergibt. Auch hier kann man nicht mal eben so von Wahrheit oder allgemeiner und ewiger Gültigkeit sprechen.

Natürlich sind wir bei Medien näher an der Wahrheit, wenn diese sich auf Wissenschaft beziehen. Häufig werden hier aber auch einfach Meinungen von einzelnen Personen oder Gruppen abgebildet.

Mag sein, dass es bei manchen Themen, wie ob der Klimawandel existiert, einen wissenschaftlichen Konsens gibt. In den Details wird der Konsens dann aber schon kleiner. Bei der Frage nach Verantwortlichkeit und Lösungen noch kleiner.

Grundsätzlich ist es aber definitiv verkehrt anzunehmen, dass das was die Mehrheit sagt automatisch gültiger oder wahrer ist als das, was ein Einzelner sagt. Denn erstere könnten sich ja z.B. alle auf dieselben falschen Daten, Analysen, Messfehler whatever stützen und von falschen Prämissen ausgegangen sein. Natürlich ist etwas in der Regel glaubwürdiger, wenn es viele Menschen bestätigen. Aber ein Garant ist dies nicht. Und auch der Einzelne, der was ganz anderes sagt, kann mal Recht haben. Da müsste man den Einzelfall betrachten.
********osen Mann
6.319 Beiträge
Themenersteller 
Hohoho... grossartig, wie sich die Diskussion verselbststaendigt.
Wenn wir davon ausgehen, das es die absolute Wahrheit nicht gibt, gibt es auch nocht die falsche Wahrheit.
Wir können uns also nur annaehern. Natürlich gehen Journalisten heutzutage durch Journalistenschulen. Und dort wird einseitig nur eine Art der Annaeherung an die Wahrheit gelehrt. Man könnte soetwas ausgleichen, indem man Mitarbeiter aus moeglichst verschiedenen Sichtweisen in einer Redaktion vereint.
Da sind wir aber bei dem Problem der Quantifizierbarkeit von guter Arbeit. Diese wird ueber Geld quantifiziert und somit extrem leicht zu manipulieren.
Was viel Geld bringt, ist per se gut.
Ein spannender Exkurs... wenn auch nicht mehr das, was ich einst anregte.
Aber was soll es... Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden.
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ********n_84:
Naja, wir hatten ja Eingangs schon gesagt, dass “die Wissenschaft” eher einen aktuellen Kenntnis- und Forschungsstand wiedergibt. Auch hier kann man nicht mal eben so von Wahrheit oder allgemeiner und ewiger Gültigkeit sprechen.

Natürlich sind wir bei Medien näher an der Wahrheit, wenn diese sich auf Wissenschaft beziehen. Häufig werden hier aber auch einfach Meinungen von einzelnen Personen oder Gruppen abgebildet.

Mag sein, dass es bei manchen Themen, wie ob der Klimawandel existiert, einen wissenschaftlichen Konsens gibt. In den Details wird der Konsens dann aber schon kleiner. Bei der Frage nach Verantwortlichkeit und Lösungen noch kleiner.

Grundsätzlich ist es aber definitiv verkehrt anzunehmen, dass das was die Mehrheit sagt automatisch gültiger oder wahrer ist als das, was ein Einzelner sagt. Denn erstere könnten sich ja z.B. alle auf dieselben falschen Daten, Analysen, Messfehler whatever stützen und von falschen Prämissen ausgegangen sein. Natürlich ist etwas in der Regel glaubwürdiger, wenn es viele Menschen bestätigen. Aber ein Garant ist dies nicht. Und auch der Einzelne, der was ganz anderes sagt, kann mal Recht haben. Da müsste man den Einzelfall betrachten.

Mir ging es gar nicht darum, ob die Mehrheit oder die Minderheit im Recht ist, den Punkt habe ich nicht angesprochen. Vielmehr habe ich beschrieben, wie die Technik funktioniert, bestimmte Themen zu lancieren, wenn es Interessengruppen gibt, die davon profitieren. Dieses Phänomen kann man in Gruppen beobachten, die sich hinter diesen Topoi versammeln und sich kaum überzeugen lassen, sich Fakten anzugucken. Beispielsweise die "gestohlene" Wahl in den USA.

Es gibt noch immer große Mengen von Menschen, die dieses Narrativ verbreiten und durchaus bereit sind, das vehement zu verteidigen.

Das ist das Ergebnis einer gezielten Kampagne, die heute technisch wesentlich einfacher umzusetzen ist, als sie das je zuvor gewesen wäre.

Jederzeit kann jeder zum Target einer solchen Kampagne werden.
********n_84 Frau
6.072 Beiträge
@*****cgn
Ich habe dich verstanden. Auch das “false balance system”, obwohl ich diesen Begriff noch nicht kannte.
Mir kam ausgelöst durch deinen Post nur einfach der Gedanke mit der “Mehrheitsmeinung”/Mainstream und der Einzelmeinung in den Kopf und ich habe ihn mit euch geteilt. Wobei “Meinung” hier ein unglückliches Wort ist. Es kommt eben auch darauf an, ob wir über Meinungen, Beobachtungen, Thesen oder “weiche” oder “harte” Wissenschaften sprechen bzw. woran sich Journalisten bedienen.

@********osen
Qualifizierung, Schulung und “Vorgaben” für Journalismus sind das eine. Was derjenige dann aber im Laufe seines Lebens/seiner Karriere daraus macht, ist etwas anderes. Das hängt von vielen Faktoren und der Persönlichkeit ab. Ich kann ja z.B. wissen, dass eine einseitige oder tendenziös Berichterstattung “falsch” ist, es aber trotzdem tun, weil es von oben diktiert wird oder eine bestimmte Richtung meiner Karriere mehr nützt.
********osen Mann
6.319 Beiträge
Themenersteller 
I love the discussion
und ich habe die Wahrheit nicht gefunden.

Aber die Persoenlichkeit entwickelt sich an der Umgebung, in der unsere Journalisten gewachsen sind.
Wenn die Springer Hochschule Kooperationen mit Schulen in der USA anbieten, aber nicht in China, wird eine Persoenlichkeit entwickelt.
Es gibt eine spamnende Untersuchung zu der Herkunft von Musikern in den Top 100 GB.
Noch in den 90 zigern kamen70% ausarmen Haushalten. Heute sind es30%. Natürlich hat es die Musik veraensert.
Heute ist alles am Geld durchgerechnet.
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
@********n_84 Was ich zunehmend bedenklicher oder von mir aus auch kritikwürdiger finde, ist die Tatsache, dass es immer weniger Trennung zwischen Berichterstattung und Meinung gibt. Die eigentliche Aufgabe von Journalismus ist, zu berichten.

Wir erleben aber, quer durch alle Medien, eine unklare Vermengung von Bericht (Objektiv) und Meinung (Subjektiv). Mir fällt das oft auf, dass es kaum präzise Unterscheidung gibt. Und natürlich, dass es unzählige Texte gibt, die gegen Bezahlung gedruckt werden und dem Werbekunden dienen. Wenn man die Dinge nicht mehr unterscheiden kann, wird echte Meinungsbildung sehr schwierig.
********n_84 Frau
6.072 Beiträge
@*****cgn
Genau! Und es gibt genug Konsumenten/Leser, die sowas selbst nicht differenzieren und richtig einordnen können.

Mir fällt auch auf, dass manche Menschen eine Meinung/ihre Meinung mit Tatsachen und “Wahrheiten” verwechseln. Ich komme damit in Gesprächen und Diskussionen mit anderen Menschen nicht gut klar und “ecke an”.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Zitat von *****cgn:
Wir erleben aber, quer durch alle Medien, eine unklare Vermengung von Bericht (Objektiv) und Meinung (Subjektiv).
Naja, es ist aber auch nicht sauber zu trennen *g*

Allein schon die Auswahl des Themas, über das ich berichte, beinhaltet bereits auch eine Meinung. Mindestens eine.

Und da "Meinungen" in unserer Gesellschaft immer wieder selbst ein Thema sind, wird die Vermischung immer stärker. Manchmal versucht man, durch den Bericht über eine Gegenmeinung vermeintliche "Neutralität" in der Berichterstattung wieder herzustellen. Oft ist aber auch das wieder verzerrend (den "False-Balance-Effekt" hast du ja oben schon beschrieben).

Dazu kommt, dass wir in immer mehr Bereichen feststellen, dass es keine "objektive Wahrheit" als allgemeinen Maßstab gibt. Selbst 2 + 3 ist nicht immer 5 (der Helium-Kern und das Neutron, der durch Fusion von je einem Deuterium- und Triterium-Kern entstehen, haben z.B. eine etwas geringere Masse als die beiden Ausgangskerne).
Das solche minimalen Abweichungen von den logischen Schlüssen unseres "gesunden Menschenverstandes" in über 99% aller Fälle gar keine Bedeutung haben, spielt da in der Wahrnehmung vieler keine Rolle. Was hängen bleibt: Auch die Wissenschaft von heute macht Fehler!

Da ist es letztlich auch egal, ob die inzwischen schon recht deutlich als klare statistische Abweichung von den üblichen Klimaschwankungen aktuelle Erwärmung unserer Atmosphäre im globalen Maßstab nun hauptsächlich von unseren aktuellen Verfehlungen abhängt oder bereits auf die gut 150 Jahre seit Beginn der industriellen Revolution und des damit einhergehenden massiven Energie- und Rohstoffverbrauchs zurück zu führen sind und inzwischen durch die Freisetzung von Methan und CO2 aus den Weltmeeren und den (ehemaligen) Dauerfrostböden schon zu einer Art Selbstläufer geworden ist.

Die Erde wird es überleben - die Menschheit in ihrer Gänze vermutlich nicht, wenn wir nicht gravierend etwas ändern.
Ist das "objektive Wahrheit" oder "subjektive Meinung" - oder beides? *zwinker*
********n_84 Frau
6.072 Beiträge
Die Erde wird es überleben - die Menschheit in ihrer Gänze vermutlich nicht, wenn wir nicht gravierend etwas ändern.
Ist das "objektive Wahrheit" oder "subjektive Meinung" - oder beides?

Ich würde sagen eine Prophezeiung 😬 - die sehr wahrscheinlich ist.
*****cgn Frau
8.428 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die beiden Punkte müssen nicht antipodisch sein, nur mal so.
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