Also, ich unterscheide da zwischen zwei Sorten des "Runterkommens".
Das eine ist jenes "direkt danach". Das Auffangen, das miteinander reden darüber danach, das Ausklingen des Abends oder Tages, so entspannt wie möglich.
Je nach Intensität der Session kann es die "Tagesordnung" wenige Minuten später schon geben, oder auch mehrere Stunden danach im Extremfall erst. Ich sah beispielsweise mal ein Pärchen, das zwei Stunden lang fesselnderweise sich sehr nahe war, um dann noch einmal weitere zwei Stunden lang kuschelnderweise sich einfach nur in den Armen lag und eben einfach nicht bereit war, "runterzukommen". Zumindest nicht allzu schnell.
Das Zweite ist dann noch das eigentliche Verarbeiten dessen, das geschehen ist.
Das dauert zumindest bei mir
erheblich länger.
Ich mag das in Tagen, eher Wochen bemessen. Wenn es sehr intensiv war, kann ich mich erinnern, dass da eine Woche gar nix für ist.
Das ist aber nicht zwingend etwas Negatives, denn es kann auch einfach bedeuten, dass ich da zwei Wochen lang auf ner Wolke sitze, die mich trägt, weil die Intensität der Session und die Liebe, die darin steckte, einfach so überirdisch schön und magisch intensiv war, dass ich mich eben auch einfach weigere, das Gefühl dieses Erlebnisses dem Alltag zu "opfern". Ich bewahrte es mir dann halt einfach lieber noch eine Weile in mir, holte es gerne aus meinem Gefühlsschmuckkästchen wieder raus und genoss diesen Höhenflug erneut.
Am kompliziertesten ist es, wenn ich "mittendrin" spüre, dass irgend etwas nicht stimmt, ich aber auf Tod und Teufel nicht sagen kann, was. Das ist dann wie ein Stein, den man im Schuh hat, wie ein Pickel der noch nicht reif ist um ausgedrückt zu werden, wie eine Stelle die weh tut, man aber nicht genau lokalisieren kann, wo genau. Sprich: Es nervt. Und beschäftigt mich so lange, bis ich dem nachgefühlt habe, was genau das jetzt eigentlich ist. Das kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Tagen gehen. Letzteres kam eher vor, weil erst mit gewissem emotionalen Abstand alles klar wird.
Dieses Phänomen hatte ich bislang zum Glück aber nur außerordentlich selten.