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Wieviel Intelligenz ist angeboren?

Wieviel Intelligenz ist angeboren?
Ich hatte aufgrund eines Videos von Vera Birkenbihl, welches ich vor 12 Jahren gesehen habe immer angenommen ein Drittel der Intelligenz sei angeboren. Stefanie Stahl schreibt 80% wären angeboren. Daraufhin habe ich mal Tante google gefragt und war überrascht, daß unter den Forschern in dieser Frage weitgehend Uneinigkeit herrscht.
Ich finde diese Frage schon wichtig, wenn man über digitalen Unterricht und Schule diskutiert.
Habe gerade das neue Buch von Gerald Hüther: Education for future gelesen.
Er kommt nach 100 Seiten zu dem Schluß, daß man in der Schule nichts Wichtiges fürs Leben lernt und läßt dann einen Sozialpädagogen und einen Dipl-Sport-Manager weiter schreiben. Ja super!!!
Manfred Spitzer E-Learning führt zu Verminderung der Konzentrationsfähigkeit und Abnahme der sozialen Kompetenz.
Ja, was denn nun? Ist die digitale Ausstattung der Schulen, die überall propagiert wird ein Irrweg?

War jetzt mal etwas in den Raum geworfen. Mich interessieren Eure Ansichten....
*********frau Frau
9.255 Beiträge
Da die meisten hier weder Wissenschaftler noch Forscher sind, werden wir deine Frage eher nicht zufriedenstellend beantworten können, vermute ich. *nixweiss*
*****s42 Mann
11.871 Beiträge
Von der Schulfront:
  • Ja, Online-Unterricht führt zur emotionalen Kompetenzminderung und oft auch durch massive (Selbst-)Ablenkungen im provaten Umfeld zu Konzentrationsproblemen.
  • Nein, trotzdem ist es wichtig, an den Schulen auch mit modernen Medien zu unterrichten. Wer glaubt, dass unsere Jugendlichen damit souverän umgehen können, nur weil sie an Konsolen prima rumdatteln und kryptische Chatnachrichten schneller schreiben und dechiffrieren können als die meisten Erwachsenen, der irrt gewaltig. Sie können damit spielen - aber nur schwer damit arbeiten.
  • Ist es nicht egal, welcher Prozentsatz an Intelligenz angeboren ist? Zumal ja nicht einmal klar definiert wurde, was in diesem Zusammenhang "Intelligenz" überhaupt ist.

"Intelligenz ist, was man mit Intelligenztests misst."
*********dyHH Frau
136 Beiträge
eine schlechte Nachricht für die Ausgangsfrage dieses Threads:
Als Psychotherapeutin bin ich selbst nicht glücklich über den Stand
der Forschung. Aber die vom Themenersteller selbst zitierten unterschiedlichen
Auffassungen zeigen es: Seriös wissen wir es nicht, insofern hat jeder der es
glaubt zu wissen eine - zu respektierene - Meinung.........
****ot2 Mann
10.343 Beiträge
Zudem....,
Intelligenz ist a) trainierbar und kann b) verkümmern.

Ich vermute, das ist so ähnlich wie mit Sportlichkeit.
Ohne die richtigen Gene kann man zwar keine Marathon-Olympia-Medaillen gewinne, - aber mit jahrelangem intensiven Ausdauer-Trainung von Jugend an können selbst talentfreie Menschen einen Marathon unter drei Stunden laufen.
Mit Fußball-Bundesliga-Profi-Genen wird es ohne entsprechendes jahrelanges Körper und Technik-Training auch bei Bezirksklasse bleiben.

Kurzum: Die genetischen Voraussetzungen sind in den allermeisten Fällen nicht ausgeschöpft.
*****s42 Mann
11.871 Beiträge
Zitat von ****de:
"Intelligenz ist, was man mit Intelligenztests misst."
Sehr schöne Definition - die lege ich gern zugrunde.

Dann lautet die klare Antwort: 0% angeboren.

Oder 100% angeboren - wenn man denn einen Intelligenztest für Neugeborene entwickeln würde und dieser sich an den kognitiven Fähigkeiten eines Neugeborenen orientiert. Das Ergebnis dürfte dann vom Wert her genau so bestimmbar sein wie der Grenzwert von 0⁰ oder 0/0 *ggg*
*******use Mann
3.197 Beiträge
Sicher wird da (noch!) niemand einen begründeten Prozentsatz nennen können.
Aber dies scheint eher unerheblich, da die Basis eine entscheidende
Grundvoraussetzung ist.
Nicht zu vernachlässigen dabei auch die "2.Basis", die spätere, insbesondere
frühkindliche, Entwicklung (Das Langzeitgedächtnis zB entwickelt sich erst
im 5-6. Lebensjahr.), die natürlich beeinflußbar ist.
Ein prägendes Erlebnis hatte ich da als Schüler:
Nach intensivem Üben mit einem Mitschüler, dem das Sprachgefühl fehlte
(Fachbegriffe fehlten dafür damals) konnten wir die Fehlerquote im Diktat
halbieren von 30/100 auf 15/100- die deutliche Verbesserung änderte also
nichts am schlechten Ergebnis.
Zielführender scheint also zu sein, die eigenen Schwächen zu akzeptieren
und die Stärken zu fördern.
Technologische Entwicklungen, wie die Digitalisierung, können sicher beim
Umgang mit solchen Schwächen helfen.
Diese Erfahrung von den unterschiedlichen Stärken und Schwächen unter
Gleichaltrigen in der Schule scheint mir sehr wichtig für die Sozialkompetenz.

Auch eine zu frühe Digitalisierung beim Unterricht, auch innerhalb des
Klassenzimmers, scheint eher kontraproduktiv.
Das klassische Üben von Lesen und Schreiben ist wohl unersetzlich bei
der Ausbildung komplexer Fähigkeiten (nach verschiedenen Experten, wie
ich schon öfter gelesen habe).
Mal abgesehen von schlechter Entwicklung des Sehvermögens durch
zuviel Bildschirmtätigkeit (= "Basis2"!).

Übrigens läßt sich die Ausdauer bei unsportlichen Menschen am leichtesten
verbessern.
Aussagekräftiger wären da also Vergleiche zB. in der Leichtathletik, weil
gut meßbar.
Ohne die nötige Basis läßt sich da auch mit Intensivträining kein auch
nur halbwegs akzeptabler Sprinter oder Hochspringer formen. *g*
******wan Mann
18 Beiträge
Ich denke schon, dass Intelligenz zum größten Teil angeboren ist. Aber ist nur ein Gefühl. Oft wird Wissen mit Intelligenz verwechselt. Wissen verkümmert und ist erlernbar. Aber Fähigkeiten zum lernen, Vorlieben für Wörter oder Zahlen, bestimmte Formen des Lernens sind schon da. Ich habe Zwillinge und die sind 98 Prozent ihrer Zeit zusammen und sind doch schon von Geburt an sehr verschieden, was bestimmte Stärken und Schwächen angeht.
Ist denn das eine Frage der bloßen persönlichen "Meinung", also des Geschmacks?
Ist das nicht eine Wissensfrage, die - so mein Kenntnisstand - noch nicht zuverlässig beantwortet werden kann? Und falls das so ist: Wird jetzt hier der wissenschaftliche Durchbruch erwartet?
*******use Mann
3.197 Beiträge
Nicht jetzt.
Aber, wenn Erfahrungen mit gentechnisch "optimierten" Menschen vorliegen,
wird das zu einem deutlichen Erkenntnisgewinn führen.
*********frau Frau
9.255 Beiträge
Du benutztest das stilistische Mittel der Ironie, gell? *g*
*******use Mann
3.197 Beiträge
Wieso Ironie?
Wegen ethisch- moralischer Bedenken oder noch offene Fragen?
Da mir keine wissenschaflich- technische Entwicklung einfällt, die diese
Fragen verhindert hätten, gehe ich davon aus, dass diese Entwicklung
nur eine Frage der Zeit ist.
Stephen Hawking sah diese Entwicklung übrigens auch
(in "Kurze Antworten auf große Fragen" nachzulesen).
*****s42 Mann
11.871 Beiträge
Ich sehe so eine Entwicklung auch.

Wir Deutschen neigen schnell dazu, uns als Nabel der Welt zu sehen und alles, was bei uns möglich (oder eben nicht) möglich ist, auch auf alle anderen Länder zu übertragen.

In anderen Ländern gibt es aber andere ethisch-moralische Vorstellungen und mitunter auch durchaus weiter entwickelte Forschungen (oft auch, weil wir uns da selbst als Berufs-Bedenkenträger ausbremsen).

Wenn wir bei uns gentechnisch verändertes Leben ablehnen (von entsprechend "otimierten" Menschen ganz zu schweigen), so gibt es noch 99% der Menschheit um uns herum, die das ggf. anders sieht und einfach macht.

Ob es am Ende gut ist oder schlecht - das wird die Zeit zeigen.

Und bezüglich der Eingangsfrage stimmt ich unserem "Dr. House" in ganzer Linie zu: Es wird in absehbarer Zeit deutlich mehr wissenschaftliche Erkenntnisse dazu geben.

Bis dahin bleiben uns persönliche Einschätzungen aufgrund persönlicher Erfahrungen - und die können stimmen, aber auch genau so gut völlig daneben liegen (wie die Einschätzung eines Autofahrers, der seit über 40 Jahren immer ohne Gurt fährt und noch nie ernsthaft verletzt wurde: "Sicherheitsgurte im Auto sind Quatsch - die behindern nur und kosten unnötig Geld. Ich spreche da aus jahrzehntelanger persönlicher Erfahrung." *zwinker* )
*****_54 Frau
11.031 Beiträge
Zitat von *******use:
Aber, wenn Erfahrungen mit gentechnisch "optimierten" Menschen vorliegen,
wird das zu einem deutlichen Erkenntnisgewinn führen.

Der genetische Anteil von Intelligenz, basierend auf Zwillingstudien (eineige, zweieige, unterschiedlich adoptiert) wird von den betreffenden Forschern mit ca. 50 % angegeben.
Es wurde zudem herausgefunden, dass das jeweilige Lebensalter eine Rolle spielt:
Je älter die Personen werden, umso eher setzen sich die genetischen Unterschiede durch.
(Auch wenn das etwas paradox klingt)

Ob sich die menschliche Intelligenz jemals genetisch optimieren lässt?

Sie ist ja eine Kombination und ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Da scheint eine genetische Manipulation eher in sehr weite Ferne gerückt.
Schließlich sind rund 10.000 Gene an Aufbau und Funktion unseres Denkapparats, also des Großhirns, beteiligt.

Einfacher zu steuern sind jedenfalls die anderen 50 %, die durch die Umwelt beeinflusst werden.
Viel eher wird eine genetische Manipulation in Richtung gesundheitliche Optimierung statt finden.
*****s42 Mann
11.871 Beiträge
Ich denke auch, dass ein sehr entscheidender Faktor die altersgerechte Förderung bereits im Babyalter (und natürlich darüber hinaus) ist.

Man sieht das zum Beispiel sehr gut in Gegenden, in denen zwei oder gar drei Sprachen als Umgangssprache gepflegt werden. Hätte eine genetische Disposition großen Einfluss auf das Beherrschen mehrerer Sprachen (immerhin eine recht hohe Intelligenzleistung), müsste es dort unter den Kindern deutliche größere Unterschiede geben.
Mit der richtigen Förderung zur rechten Zeit (und das Gehirn der Kleinkindes ist nun Mal auf Spracherwerb ausgelegt) wird hier viel mehr erreicht als beim späteren Sprachenlernen. Da ist dann unter Umständen wirklich ein gewisses "angeborenes Sprachtalent" von Vorteil *g*
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