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Wo geht unsere Gesellschaft hin?

********i_sn Mann
52 Beiträge
Die Frage ist nicht,
wieviel Wahrheit der Mann auf der Straße will.

Die Frage ist, wieviel er nach seinem deprimierenden Werdegang noch wollen kann.

Wenn Schule und Gesellschaft jemanden wie mich in Interesse und Elan ausbremsen konnten, dann können sie das noch viel besser bei Leuten, die nicht das Glück hatten, einen bildungsbürgerlichen Hintergrund zu haben.
@all:
Bis jetzt *top* Anerkennung ob der Beiträge... viele eigene Meinungen wieder entdeckt... *zwinker*
@ Konterfei
Die Frage ist, wieviel er nach seinem deprimierenden Werdegang
noch wollen kann.

Guter Gedanke. Während der Zeit, in der ich in Brandenburg gelebt
und gearbeitet hab, durfte ich eine Menge Menschen kennen lernen,
die aus ihrer DDR-Sozialisation heraus ohne Scheuklappen für ein
anderes Miteinander gelebt und gearbeitet haben.
Nachdem nicht nur das System, sondern im gleichen Zug auch
die dahinter stehende Grundidee diskreditiert waren, haben sie
aufgehört, sich zu engagieren und leben heute ein zurückgezogenes
Leben außerhalb aller gesellschaftspolitischen Diskurse.

Nur mal so als Randnotiz zu Deiner Bemerkung...

Gruß
Berglöwe
Ich sehe das etwas anders. Gerade die Personen, die das Bildungssystem bis zum Akademiker durchlaufen tun sich am schwersten den Zustand der Welt zu sehen. Das ist auch nicht verwunderlich, da sie am stärksten der dementsprechenden Erziehung und Bildung ausgesetzt waren und am meisten vom bestehenden System profitieren.
Ein Fließbandarbeiter kapiert schon, daß es in der Gesellschaft Klassen gibt.
Diskutier das mal mit jemandem, der Abitur hat und besonders gut in Gemeinschaftskunde war *zwinker*.
Auf der anderen Seite funktioniert Politik nun mal nicht so, wie sie beispielsweise in den Nachrichtensendungen dargestellt wird. Da wimmelt es von Neusprechvokabeln:
Friedenstruppe, friedenserzwingende Maßnahme, aktivierender Sozialstaat, Deregulierung, Entbürokratisierung.....
Diese Vokabeln haben sich ja nicht die Arbeiter ausgedacht, um sich selbst zu betrügen. Viele Spiegel-Leser stellen diese aber gar nicht in Frage.

Einem afghanischen Bauern brauchst Du nicht erklären, daß die NATO einen Krieg gegen die Bevölkerung führt. Bei einem Harvard-Absolventen brauchst Du es wahrscheinlich gar nicht erst zu versuchen.
********i_sn Mann
52 Beiträge
So...
meinte ich das nicht.

Mit "deprimierendem" Werdegang meinte ich eher die Konditionierung auf eine kritiklose Existenz.
Das wird bei zwei Arten von Leuten nicht funktionieren - bei denen, deren lebensweltliche Realität im offenen Widerspruch zur herrschenden Lehre steht und bei denen, die das gedankliche Abstraktionslevel erreicht haben, um das zu hinterfragen (was aber oft auch nur Ergebnis des ersteren ist - denn Gelerntes nicht zu hinterfragen, solange es sich bestätigt, ist ein Automatismus des Gehirns. Hätten wir den nicht, müssten wir uns vor jedem Schritt überlegen, ob der Boden einen Meter weiter noch genauso fest ist wie der Boden auf dem wir grad stehen).
Als Reaktion auf den Widerspruch, der einen "anomischen" Zustand nach Durkheim darstellt (Wikipedia ist der Freund der Nicht-Experten) gibt es mehrere Lösungsstrategien. Eine davon ist der Rückzug (das ist dein Beispiel @******ewe), eine andere die Rebellion (zum Beispiel Maschinenstürmer) oder auch Innovation (in etwa Diebe) usw...
Ich zähl jetzt nicht alle auf. Wen´s interessiert, der soll "Anomie" nachschlagen.
Fragen
Ich hab grad mal den Begriff "Anomie" bei Wikipedia nachgelesen.
Ohne die ganze soziologische Diskussion zu kennen, sondern
einfach nur aus meiner Sicht aus der verschiedenen Erfahrungen
in der politischen und beruflichen Arbeit, drängen sich mir dabei
drei Fragen auf:

1. Haben wir gegenwärtig noch ein allgemein als verbindlich
verstandenes und gelebtes positives Wertesystem ?

2. Braucht es für den Fall, dass ein solches Wertesystem nicht
mehr erkennbar wäre, ein negatives Feindbild-System als
gesellschaftlichen "Klebstoff", damit möglichst viele zumindest
wissen, wogegen sie sind ?

3. Was würde mit einer Gesellschaft passieren, in der beides fehlt ?
@Bergloewe:
Eine Gesellschaft, in der beides zugleich fehlt, halte ich für unwarscheinlich...

Zur simplen Begründung:
ohne ein (1) existentes Wertesystem kann es kein (2) existentes Feindbild (das ja gegen dieses Wertesystem - wie auch immer dieses aussieht - verstoßen müsste, um als Feindbild gelten zu können) geben.

Es wäre wohl eher so, daß nicht der Gesellschaft angehörende Gruppen als "indifferent" wahrgenommen würden und vor lauter entgegengebrachter Gleichgültigkeit nicht mal eine Chance auf Dialog hätten... *zwinker*

Wie gesagt, sehr zweifelhaft...

Eher im Bereich des Möglichen wäre da wohl die exzessive Kombination aus (1) und (2)!
@ Manu_und_Stefan
Die letzte Möglichkeit hab ich nicht auf dem Schirm gehabt.
Das würde eine gute Erklärung für die Entstehung von
Chaos-Effekten abgeben...

Meine vielleicht zu simple Überlegung war, dass der Wegfall
des Feindbilds "Sozialismus" zu heftigen Orientierungsproblemen
in den westlich-demokratischen Kulturen geführt hat, weil es kein
Gegenmodell mehr gab, gegen das diese Kultur zu verteidigen war.
Eure Überlegung steht dazu nicht im Widerspruch, sondern würde
auf sehr einfachen Wegen einen Zwischenschritt beschreiben -
in der sich unsere Gesellschaft aber nunmal grade befindet...
100 Punkte...
... und die vielgerühmte Waschmaschine! *zwinker*
********i_sn Mann
52 Beiträge
Anomie
ist zwar ein gesellschaftlicher Zustand, kann aber durchaus auch auf den Einzelnen angewandt werden. Insofern ist es nicht wichtig, ob es z.B. schichtenspezifische (oder nach welchen Kategorien auch immer gegliedert) Unterschiede in den Werten gibt. Es zählt die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, die Orientierungslosigkeit verursacht.

Was in dem Konzept nicht so ganz beleuchtet wird, sind, das hat der Löwe ja richtig erkannt, shizophrene Normen, die sich schlichtweg widersprechen. Zum Beispiel der gleichzeitige gesellschaftliche Selbstverwirklichungs- und Normalbiografiedruck, deren Widersprüche meines Erachtens in der widerlichen Eventkultur teilweise aufgehoben werden. Andere Lösungen sind so wie ich das sehe eine zeitliche Trennung der Selbstverwirklichung und der Normalbiografie. Wer als Jugendlicher keine Abenteuer erlebt, ist langweilig. Wer in seinen Dreißigern immer noch abenteuerlich lebt, wird bestaunt. Wer in seinen Vierzigern noch öffentlich ausschweift, der wird belächelt oder bemitleidet.
Aber ich schweife ab und entwerfe hier willkürlich Konzepte beim Tippen... *baeh*
Tja... und am Ende sind die "Verrückten" die letzten "Normalen" *zwinker*
Da sind wir ja hier im JC am Ende ja ganz gut aufgehoben... *haumichwech*
*******r00 Mann
752 Beiträge
ist der JC jetzt ein event oder herrscht hier..
einfach sehr wenig normalbiografiedruck? (geiles wort)
********i_sn Mann
52 Beiträge
Die Norm im Joyclub
ist, dass man Sex will und/oder über Sex reden will. Damit steht der Joyclub im Gegensatz zur bürgerlichen Gesellschaft, in der diejenigen, die dieses Eingeständnis machen, als Schlampen oder notgeile Typen gelten - sprich: sozial sanktioniert werden.

Man braucht sich ja nur zu fragen, ob man das, was man im Chat so zum besten gibt, auch z.B. mit den anderen Eltern beim Elternabend diskutieren könnte, um zu wissen, dass hier andere Regeln gelten.

Mit dem, was ich als Normalbiografiedruck (Soziologen sind gut im Wörter erfinden, oder!? ^,^) bezeichne, hat das entfernt zu tun. Nichtsdestotrotz ist der ja nur ein Beispiel für einen Normwiderspruch.
Und ich dachte...
... die Norm hier im JC wäre, sich über die bürgerliche Gesellschaft zu unterhalten... *ggg*

*motz* wusst ich's doch... hätten wir besser zu p.... de gehen sollen... *floet*
Um der Diskussion...
... mal einen neuen Richtungsimpuls zu geben: Wie sieht's denn HIERMIT aus?
Gruß,
Bedou von den "friends"
welchen Richtungsimpuls meinst du denn?
Das wir durch unser Verhalten in den letzen Jahrhunderten die "Freunschaft" zu Anderstgläubigen gefördert haben,
oder warum wir immer noch nicht alle Arabisch sprechen, obwohl wir doch soviel Geschäfte mit dem nahen Osten machen,
oder dass die Ansteckungsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln ziehmlich hoch ist?
Sieht man doch....
... da stehen zwei als "arabisch-stämmig" gezeichnete Personen in einer unserer U-Bahnen, der U-2, (also als Nutznießer unserer Zivilisation) und reden vom Heiligen Krieg gegen die Kreuzfahrer (dem Dschihad... also gerade die Zivilisation, die sie in diesem Moment nutznießen), und wir (in Gestalt des höflichen bebrillten Arbeitnehmers mit Aktentasche) wünschen ihnen ahnungslos "Gesundheit"... *zwinker*

Anstatt...
1. die Sprache zu lernen und dann...
2. diese Art zerstörerischer Nutznießer auszuweisen, zu verhaften oder was-weiß-ich... BEVOR der Wirt (sprich: wir) stirbt, weil er von innen zerfressen wurde... um das Gleichnis ins Tierreich herüberzudeuten... *floet*

Übrigens ersetze "arabisch" durch "arisch" und "Dschihad" durch "Blut und Boden" (oder so...) und es wäre das gleiche... *zwinker*
Damals haben auch alle echten Demokraten den Nationalsozialisten ahnungslos "Gesundheit" gewünscht... *zwinker*


OhGottOhGott... *panik* welch political incorrectness ich grad geschrieben habe.... *rotwerd*
*undwech*
********i_sn Mann
52 Beiträge
Je länger eine Internet-Diskussion dauert, desto höher die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Vergleichs mit Hitler oder den Nazis.
Na, dann war ich wohl der Quotendepp!
*rotwerd* *floet*

Könnte daran liegen, daß ich mich selten dem Normbiographiedruck beugen möchte... *zwinker*

Aber wenn ich dadurch wieder eine "Quote" erfülle und der Richtigkeit der Statistik entspreche... Dann hat das ja was Gutes... *ggg*

So helfe ich prinzipiell der "Gesellschaftsnorm" auf eigene Art und biete mich als Feindbild für die anderen 99,99 %...

In diesem Sinne: All's druff... *top*

Es wird immer eine Schublade geben, in die ich längst ohne mein Wissen gesteckt wurde ohne daß der Schubladenbesitzer mich kennen würde...
Ich hab die Beiträge eigentlich nicht so verstanden, als ob jetzt
Front z.B. gegen Andersgläubige gemacht wird.
Mein Problem ist schon eher, dass sowohl "wir Deutschen" als auch
Zuwanderer von egal woher einen angemessenen Umgang mit
Fremdheit eigentlich nie gelernt haben.
So verstehe ich übrigens auch die Karikatur.

Und dass es im Selbstlauf nix geworden ist mit der Multi-Kulti-
Gesellschaft, wird inzwischen doch wohl niemand mehr ernsthaft
bestreiten...

Gruß
Berglöwe
@ Manu_und_Stefan
Ehrlich gesagt freue ich mich, dass Du den Mut hattest, das auszusprechen, das sich die meisten Menschen in Deutschland in vorauseilender Unterwerfung unter die verfluchte "Political Correctness" nicht auszusprechen wagen. In diesem Sinne: Willkommen in der Schublade, in der sitze ich schon geraume Zeit.
Und wie sehr du mit deinem Vergleich von Nazis und Islamisten Recht hast, zeigt nicht zuletzt das unten angefügte Bild aus dem Jahre 1943. Schon damals wuchs zusammen, was zusammenpasste, und es ist ein offenes Geheimnis, dass Sayyid Qudtb und die übrigen Gründungsmitglieder der Muslim-Bruderschaft (des ideologischen Vorläufers der Al Qaida) ziemlich schamlos bei "Mein Kampf" abgeschrieben haben, insbesondere was den Antisemitismus angeht. Und diese Hydra erhebt ihre Häupter heute völlig schamlos und völlig ungestraft mitten in Europa.
Wobei man dabei nicht vergessen darf, dass der Ursprung von Antisemitismus in arabischen Ländern ganz andere und viel ältere Gründe hat, als uns beispielsweise die deutsche Geschichte zeigt. Daher finde ich den vergleich von friends_w_b nicht passend, eher haben sich die Nationalsozialisten von damals mit den Arabern zusammen getan, weil sie ein gleiches Feindbild hatten, da kann man auch zusammen arbeiten.

Auch möchte ich sagen, dass ich erst vor zwei Jahren mein Abi gemacht habe und in GMK (Gemeinschaftskunde) Nahost als Krisengebiet durch genommen habe. Dabei sollte man nicht die Hydra Israel vergessen, die sich seit Jahrzehnten nicht besser verhält, als alle anderen die dort mit gespaltener Zunge über die anderen Reden.
*panik* Ich weiß gar nicht, ob es politisch so inkorrekt ist gewalttätige mit einander zu vergleichen, auf jeden Fall darf man nicht sagen, das der israelische Staat genau so eine sch**** vollbringt. Weil dann ist man gleich Antisemit... *panik*


Ich finde die Karikatur fremdenfeindlich und Vorurteils fördernd. Wahrscheinlich reden die beiden gerade über die Probleme, die ihnen die hetze gegen ihre arabische Herkunft einbringt. *schiefguck*
Reden wir in Deutschland eigentlich deshalb soviel über "Werte",
weil wir uns nicht mehr so sicher sind, welche verbindlich sind ?
Und angenommen, wir sind uns da nicht mehr so sicher:
Brauchen wir nun einen "Sündenbock", den wir verteufeln können ?
Wär vielleicht sinnvoll, mal die eigenen Hausaufgaben zuerst zu
machen, bevor mit Steinen nach anderen werfen...
Das musste ja kommen...
Warum überrascht mich das jetzt irgendwie nicht? Hmmm... mal überlegen... weil ich diese Reaktion zur Genüge kenne?
Sobald die Rede auf dieses spezielle Thema kommt, fliegen alle Ansätze einer differenzierten und objektiven Annäherung an diesen Problemkomplex nachgerade reflexartig aus dem Fenster, stattdessen wird mit der großen Kasper-Bratpfanne auf den üblichen Stereotypen herumgedroschen.
Kann mir bitte mal jemand erklären, warum das Bild aus meinem Vorposting zensiert wurde? Am Urheberrecht kann's nicht liegen, das betreffende Bild ist mittlerweile historische und wissenschaftliche shareware. Kommt mir jetzt irgendjemand mit "Nazi-Propaganda"? Dass ich nicht lache. Genau das Gegenteil ist der Fall, es geht um die Bloßstellung selbiger. Oder liegt es daran, dass mal wieder unbequeme gesellschaftliche Wahrheiten vertuscht werden sollen, in diesem Fall der sehr reale Zusammenhang zwischen nationalsozialistischer und islamistischer Ideologie und Terrorismus? Auch nichts Neues, die Politik tut das jeden Tag.
Ich habe über dieses Thema eine Diplomarbeit geschrieben. Been there, got the T-Shirt.
Inatav hat übrigens in diesem Punkt Recht: der muslimische Antisemitismus hat religionshistorische Ursachen, die bereits beim Propheten Mohammed anfangen. Die Nazis haben diesen gemeinsamen Nenner nur allzu bereitwillig aufgegriffen, die Muslim-Bruderschaft allerdings wiederum ihrerseits die Nazi-Ideologie. Man könnte von einer ideologischen Win-Win-Situation sprechen.
Womit er nicht Recht hat - aber das kann man ihm kaum vorwerfen - ist seine Einschätzung der Rolle Israels in dieser Sache. Bei all den verzerrten Tatsachen, die in dieser Sache in deutschen Schulen von der Kanzel gepredigt werden, konnte er sich dieser Perspektivenverzerrung allerdings kaum entziehen.
Und die Karikatur ist NICHT fremdenfeindlich. Allerdings... hey, nette Interpretation. Sehr phantasievoll.
Gruß,
Bedou von den friends
**********eume2 Frau
2.492 Beiträge
Hi, Laura als Mod hier:

Ich habe das Bild nicht gelöscht, als ich reinkam, war es schon weg.
Leider hat der/die betreffende Mod keinen Absender hinterlassen.

Wenn Du das Bild per CM schickst, schaue ich es mir gerne an, was da nicht in die Forenregeln passen könnte.

LG, Laura
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