Schlitz...tieft er, empfindet er Lust, ist Schlitz die neue Ästethik? All die Fragen gingen ihr durch den Kopf. Sie stand steif und ruhig vor dem Spiegel, es gab sonst nichts zu tun. Klinikatmosphäre, eine Kühle im Licht der weißen Aufputz-Rasterleuchte, gespickt mit Fliegenkadavern, von denen die es nicht geschafft haben.
Die Tür öffnete sich. Stirnrunzelnd trat Doktorin Hard ein, wie immer auf ihr Klemmbrett starrend. Wollte sie etwas sagen, so tat sie es diesmal nicht. Sie nahm Annabell wahr. Ging langsam nun doch in das Zimmer und betrachtete beiläufig auf das Bett. Die persönliche flauschige taugrüne Decke auf dem Klinikbett kannte sie bereits, nicht so das sauber dort Aufgereite, das Seil, dunkel im Slipknoten gebunden, Annablls Lieblingsdilos schwarz und pink. Noch immer kein Wort. Langsam ging sie zu Annabell, trat hinter sie und strich mit ihren viel zu langen manikürten Fingernägeln eine Latexfalte im Hüftbereich glatt. Zumindest ein mmmh ließ sie ausatmend die Luft füllen. Nicht zufrieden oder sehr zufrieden griff sie langsam, die neben dem Spiegel nichteingestaubte Ölflasche und tropfte in Zeitlupe ein sechsmaß auf ihre Finger, ihre Lippen kräuselnd, glitten ihre Finger wieder zu der Stelle an der Hüfte wo sie nun langsam und zart die Wogen glättete. Annabell wurde heiß, leicht spürte sie die Wärme. Fast vergessen war der Schlitz. Doch was nun geschah, konnte sie nicht ahnen. Verwundert und fasziniert beobachtete Annabell wie die Doktorin ihre Handinnenfläche im zeitlupentempo mit öl füllte, sie schritt um Annabell und presste die triefende Vollölhand gegen den Schlitz und genoss das schmazende Geräusch.